Hi du,

ich kenn das jetzt nicht in dieser Form die du beschreibst, aber mal meine Gedanken dazu: Bist du mit einem oder mit beiden Elternteilen groß geworden? Wurdest du vernachlässigt? Bei ner ehemaligen Freundin von mir war/ist es genauso wie bei dir und die hat sich fast alleine erziehen müssen, weil beide Eltern immer arbeiten waren.
Machst du eine Therapie? Ich denke das solche Dinge sehr häufig in der Kindheit/Jugend zu suchen sind.
Sorry, wollt das nur mal so anmerken.

Alles Liebe,
Seelenschrei.

Hi Wodina,

Original von Wodina: Hat irgendjemand hier das gleiche Problem mit den "Aufmerksamkeitspersonen"??

Ja, also ich hab auch das Problem, dass ich mir extrem eine einzige Fixperson suche. Ich möchte dann, dass mein Leben in den intimeren Aspekten nur dieser Person bekannt ist und kann halt von dieser Person ziemlich verletzt werden, wenn sie beispielsweise mal keine Zeit für mich hat. Allerdings würde ich für deren Aufmerksamkeit keine Lügen erzählen und es sind männliche Personen, wobei ich Situationen hatte, in denen ich nicht wusste, ob ich etwas für diese empfinde oder einfach nur Zuwendung ersuche. Soweit meine Erfahrung.

Original von Wodina:Warum denkt und fühlt man nur so wirr?

Seelenschrei hat schon ein paar mögliche Gründe genannt. Was es bei dir ist, kannst natürlich höchstens du wissen. Für mich persönlich kenne ich den Grund auch nicht. Ich wurde objektiv gesehen nie vernachlässigt, aber kann mich seit jeher an das Gefühl erinnern niemanden "zu haben".

Soweit - nur ein paar Erfahrungen.

Alles Liebe dir
Regentropfen

Liebe wodina,

ich weiß nicht, ob sich deine Gefühle irren können, aber sie können auf jeden Fall stark von Erlebnissen/Prägungen etc. beeinflusst werden. Du sagst, nach außen wart ihr eine intakte Familie. Aber das ist egal. Wichtig ist, wie du es empfunden hast, und wenn du sagst, dass du dich nie richtig zugehörig gefühlt hast, dann kann (muss aber nicht) das durchaus seine Ursachen haben. Hast du schonmal mit deinem Thera darübr gesprochen? Denn es kann sehr schmerzvoll sein, von einer solchen Fixperson dann verlassen bzw. enttäuscht zu werden.
Du brauchst keine Lügen zu erzählen, damit man dich mag. Du bist liebenswert, so wie du bist. Vielleicht mögen dich dann nicht mehr die Personen, die dich mit der Lüge gemocht haben, aber es wird auf jeden Fall Leute geben, die dich mögen.

Liebe Grüße,
Seelenschrei.

Hey,
ich hab gerade deinen text gelesen und mir gehts echt genauso wie dir. Auch bei mir sind es immer Frauen, hat allerdings schon früher angefangen so ca. mit 12, auch wenn meine Familie sonst okay ist.
Wahrscheinlich hilft das jetzt niemandem und ich will auch nciht deinen thread vollspamen, aber ich fühl mich gerade echt erleichter :rolleyes:, dass ich nicht die einzige bin...
Im Moment ist meine "Fixperson" sozusagen meine Thera, bzw. mein Arzt, weil ich ncoh keine "richtige" Therapie mach, deswegen kann ich mit ihr schwer darüber reden.
lg lilli

Liebes,
ich möchte dir jetzt nicht zu nahe treten, aber wenn sie den begründeten Verdacht hat, dass dein Vater dir wehgetan hat, solltest du vielleicht erstmal daran weiterarbeiten, wenn du kannst bzw, stabil genug bist. Denn möglicherweise sind darin die Ursachen zu Suchen. Du willst Aufmerksamkeit von einer Person.
Ich frage mich: Aufmerksamkeit die du früher nicht bekommen hast? Aufmerksamkeit für dich und für deine Probleme? SVV als Hilfeschrei? "Schenkt mir doch irgendjemand Aufmerksamkeit, seht ihr denn nicht, wie schlecht es mir geht?"
Kann es sein, dass niemand darauf aufmerksam geworden ist (weil er nicht konnte oder wollte), was dein Vater dir angetan hat?

Hm, sorry wenn das jetzt zu nahe ging, mir fielen nur diese Dinge eben noch ein.

Alles Liebe und viel Kraft *mal knuddel wenn darf*
Seelenschrei.

Hmmm, ich kann das mit den Aufmerksamkeitspersonen nicht direkt so bestätigen, allerdings hatte ich immer so etwas wie eine "Klammerperson". Die waren aber immer in meinem Alter und es ging schon in der 1. Klasse los.
Ich hatte immer nur eine(n) beste(n) Freund(in) und nie mehrere Freunde und diese eine Person hat mein Leben bestimmt. Es waren irgendwie immer relativ dominante Personen, die mich im wahrsten Sinne des Wortes etwas bestimmt haben. Und wenn diese Person sauer auf mich war bin ich ihr bis ins letzte Eckt nachgekrochen und habe meine eigene Würde sozusagen mit Füßen getreten. Und wenn diese Person etwas mit jemand anderem unternommen hat, war ich am Boden zerstört, ängstlich, eifersüchtig.
Ich weiß nicht, ob dir das etwas hilft...

Hey,

naja ich habe noch nie darüber gesprochen, aber mir geht es genauso. Bei mir fing es an als ich in der neunten Klasse war. Es waren immer weiblich Personen, genau wie bei dir wodina. Meistens waren es Lehrerinnen, ich war zB immer total fertig wenn dann mal der Unterricht dieser Lehrerin ausgefallen ist. Habe mich dann immer sehr an diese Personen geklammert, immer mit einer riesen Angst, dass diese irgendwann nicht mehr da ist.
Ich habe aber keine Ahnung, warum ich diese Personen immer brauchte. Meine Familie war ok, gut meine Eltern sind getrennt, aber das ist heutzutage ja nichts seltenes mehr.
Naja mittlerweile geht es schon viel besser als früher, dieses Klammern ist längst nicht mehr so stark.
Naja schön zu sehen, dass ich damit wohl nicht alleine dastehe, ich habe mich immer unglaublich dafür geschämt.
Naja keine Ahnung ob dir das jetzt iwie weiterhilft, außer dass du weißt, dass du nicht allein mit sowas bist. Naja und außerdem war es auch für mich erleichternd das mal los zu werden und zu sehen dass ich nicht die einzige bin, der es so geht.
Sorry, wenn ich deinen Thread dazu benutzt hab!

Weiter kann ich dir leider nicht helfen, aber ich wollte dir nochmal dringend ans Herz legen, das mit deiner Therapeutin zu besprechen, bzw. erstmal zu besprechen welche Möglichkeiten es gibt damit du ihr das erzählen kannst. Kannst du es nicht "einfach" mit dem PC auf ein weißes stück Papier schreiben? Ganz anonym. Und ihr dann geben.
Arbeite weiter an dir und bleib stark. Keiner kann dich zwingen zu reden, aber du wirst reden müssen, wenn es dir besser gehen soll. Rede um deiner Zukunft willen.

Alles Gute dir und viel Kraft für die Therapie,
Seelenschrei.

hmmmm, der Text hat mich sehr zum nachdenken angeregt, denn auch ich habe immer nur nach weiblichen Bezugspersonen ausschau gehalten, die wesetlich älter warenm,in der Hoffnung, dass mich jemand von diesen verstehen könnte.

Das loch, in welches man fällt, wenn diese Personen plötzlich weg sind ist tief und verdammt schwer, aus diesem wieder herauszukommen. Es mag sich blöd anhören (für manche), doch es ist wirklich so und das Gfeühl in Stich gelassen worden zu sein ist, als ob jemand einem die kehle zuschnüren würde.
Ich habe jetzt schon einige dieser Bezugspersonen gehabt und verloren. Bis auf eine, die seit Jahren immer für mich da ist(auch eine mittlerweile ehemalige Lehrerin von mir).

Doch ich habe gelernt, dass Klammern sein zu lassen.
Meine Therapien haben mir gezeigt, wie unheimlich schwer es ist, von einer person abhängig zu sein. Deshalb habe ich langsam aber sich gelernt, allein leben zu wollen ohne jedesmal, wenn eine dieser Personen ihren weg geht, zu denken, dass man plötzlich alleine auf der Welt ist.

Woher diese Fixierung auf gewisse Personen kommt weiß ich nicht genau. Doch bei mir persönlich denke ich, dass es daran liegt, dass ich zu meiner Mutter kein gutes verhätlnis habe. Ich liebe sie über alles, wir reden über alltägliche Dinge, wie schule etc.
Doch über Dinge, die mich wirklich bewegen und belasten reden wir nicht. wir haben das nie getan. Deshalb denke ich, dass mir in dieser Hinsicht einfach etwas gefehlt hat und ich diesen Mangel durch eine andere, nennen wir es Mutterrolle, ersetzen wollte.

Was mich allerdings schmunzeln lässt, ist die Tatsache, dass ich mich an meine komplette Kindheit nur sehr, sehr wenig bis gar nicht erinnern kann. Sämeltiche Erinnerungen einer gewissen Zeitspanne sind bei mir absolut nicht vorhanden, sodass ich andere, mögliche Gründe absolut nicht mit Erinnernugen belegen könnte.
Habe ich das nun richtig verstanden, dass es bei dir auch der Fall ist zum teil oder liege ich damit falsch?

Liebe Grüße

mhhh... Kenn ich auch von mir,das mit den Klammerpersonen.
Mag gar net viel dazu schreiben (das meiste ist sowieso schon gesagt worden...),aber ich finds echt gut zu lesen,wie vielen es auch so geht!
Bei mir waren es (fast)immer männlich Personen und auch für mich war es manchmal schwierig zu erkennen,ob ich verliebt in die bin,oder nicht...
Im moment ist meine >Klammerperson< meine Thera,nur steht im moment ein Therapeutenwechsel an,was nicht grade leicht ist...
Naja,nichts wichtiges was ich schreib,aber wollts nur mal loswerden.
lg,Lion