hilfe... neue...

      hilfe... neue...

      es herrscht mal wieder chaos.
      bitte entschuldigt meine schreibweise.
      bin ziemlich fertig.
      in der nacht sind drei "neue" aufgetaucht.
      drei kinder. eins macht nun "probleme".
      chaos. katastrophal.
      sie ist wütend. traurig. verzweifelt.
      sie weiß, was passiert ist.
      sie versucht es rauszuspucken, aber einige von den anderen
      halten sie zurück. nicht der richtige zeitpunkt.
      wir sind allein hier. kein therapeut. niemand.
      aber sie versteht es nicht.
      was mach ich denn nun mit ihr?
      bin einfach am ende.
      weiß nicht mehr weiter.
      und drinnen tobt das chaos...
      Hej shiko,

      Das ist eine schwierige Situation.
      Kannst du der Kleinen irgendeine andere Plattform zum Austoben bieten? Indem du ihr zB. auf deinem Blog eine eigene Seite einrichtest, auf der sie schreiben kann? Oder vllt. sogar einen ganz eigenen Blog, in dem sie sich ausschreien kann? Eine andere Alternative wäre vllt. auch, dass du ihr anbietest, mir ihr zB. auf einen Spielplatz zu gehen oder spazieren, an irgendeinen Ort, wo sie alles herausbrüllen kann, ohne Angst?

      Dass sie das loswerden muss, ist sehr verständlich, finde ich. Sie ist ein Kind, sie ist noch klein - aber sie hat erlebt, was euch passiert ist, sie weiß sehr genau, was dort vorgefallen ist. Und für eine Kinderseele ist das einfach zuviel. [Deshalb seid ihr ja auch überhaupt erst Viele geworden.] Dass sie es sagen will, dass sie Hilfe holen will, ist eine natürliche Reaktion auf solche schrecklichen Erlebnisse. Ich weiß nicht, inweiweit die Anderen versuchen, sie zurückzuhalten, und wer das ist, aber auch sie kann ich verstehen. Denkst du, es wäre möglich, einen Kompromiss zu machen? Einer, der dann der Kleinen die Möglichkeit gibt, es zu sagen, sich mitzuteilen, um die verlorene Kindheit zu trauern, dabei aber nicht an die Außenwelt zu treten, weil es zu früh ist? [Wäre ja durch den Blog möglich.]

      Liebe Grüße und viel Kraft,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      Hi,

      gibt es denn innen jemanden, der sich um sie kümmern kann?
      Einfach jemanden, der sie in Arm nimmt, ihr zuhört etc? Ihr vll auch erklären kann, dass es eben jetzt noch zu früh is, das nach außen zu lassen...

      Und wie Kontrajunkie schon sagt, vll kannst du ihr ne Möglichkeit geben, dass sie das irgendwo konstruktiv rauslassen kann.
      Hast du ne Ahnung, wie alt die Kinder oder speziell das eine Kind is?
      Denn danach richtet sich ja zum Teil auch die Möglichkeit, wie man es ihr erleichtern kann. Z.B. mit malen, schreiben, irgendwelchen Kuscheltieren...

      Es is klar, dass drinnen dadurch erstmal Chaos ausgebrochen is. Das kann ich gut nachvollziehen. Kannst du innen jemanden bitten dir zu helfen dabei es wenigstens innen zu ordnen? Damit du außen weiterhin die Kontrolle behalten kannst. Ich denke, das is auch für dich wichtig oder?


      Lg
      Zwerg
      Hey....

      auch ich kann den beiden nur zustimmen....
      gibt es keine möglichkeit,wo sie ihre angst,etc. rauslassen kann????
      versuch für sie da zu sein....sie zu verstehen. genau das braucht ein kind in einer solchen situation wenn alles zu viel wird und es die sachen loswerden will....zeig ihr,dass du für sie da bist......oder finde wen anders,der sich um sie kümmert,mit dem sie reden kann....
      hast du denn jemanden,der für dich da ist???der dir bei dem chaos hilft,es wieder zu ordnen???

      lg
      danke für eure antworten.

      irgendwer hat sie mit zurück genommen.
      weiß nicht wo sie jetzt ist.
      aber das ist ja auch nicht die lösung.
      das gröbste chaos managed mittlerweile jemand.
      vorerst jedenfalls.
      eine lösung ist noch nicht gefunden.
      nur ist jetzt einfach nicht die richtige zeit.
      und vor allem nicht der richtige ort.
      im außen gibt es niemanden.
      und wir wohnen ja auch noch "zu hause".

      werd gleich erstmal den pc ausschalten und dann weiter sehen.

      lg
      shi
      Hi,

      das sie jemand mit zurückgenommen hat is sicher keine Dauerlösung da hast du recht. Irgendwann braucht sie ihren Raum das alles erzählen zu können und loswerden zu können. Aber für den Moment, für die Stabilität von euch allen is das jetzt vll die beste Lösung.
      Mir hat jemand mal gesagt, ich muss lernen auf uns zu vertrauen. Wir haben so vieles ausgehalten zuasmmen und ich bekomme immer Unterstützung wenn ich sie brauche.
      Klar, das is schwer zu verstehen...schwer sich enzugestehen, dass es vll so is, aber irgendwo isses doch so.
      Da war jetzt jemand bei dir, der hat dir geholfen. Da is jemand, der kümmert sich um das größte Chaos. Das is eine Hilfe, vll auch eine Erleichterung für dich erstmal. Es wir sich um das Kind gekümmert und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen is, dass sie erzählen kann (auch jemandem außen), dann wird sie bestimmt wiederkommen. Und solange is sie im Inneren am sichersten.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass ihr bald eine Regelung findet, die für euch alle gut ist.


      Lg
      Zwerg
      allein wird es wohl weiterhin ein chaos bleiben...
      aber es ist so schwer hilfe zu finden...
      kann langsam einfach nicht mehr.

      sie hat gestern noch ein bisschen "geschrieben".
      mit hilfe von jemand anderem.
      nur oberflächlich.
      wenn das alles rausbricht...
      ich mag nicht dran denken...

      keine ahnung wie das weiter gehen soll...
      Was für Dinge meinst du denn, shiko?
      Und ich denke, ja, gewisse Dinge kann man mit Sicherheit sagen - ob nun aus reiner Intuition oder aus Erfahrungswerten.

      Dass sie traurig ist, ist verständlich. Ihr und euch wurden schlimme Dinge angetan, das ist nie einfach zu ertragen. Schaffst du es - vllt. mithilfe eines Anderen? - die Kleine etwas zu trösten? Ihr zu zeigen, dass ihr _jetzt und heute_ in Sicherheit seid und dass euch niemand mehr etwas tun kann?

      Hilfe kann man durchaus finden - hast du schonmal versucht, eine ambulante Therapie mit einem Therapeuten, der auf MPS spezifiziert ist, zu finden? Sowas gibt es ja auch. [Traumatherapie zB.]

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


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      ob sich das ganze nun wirklich mps nennt ist noch nicht klar.
      erfahr ich mit glück morgen. in der klinik wurde nichts gesagt.
      nur vorher "verdacht auf dissoziative störung".
      das kann alles und nichts heißen. tu mich schwer mit der bezeichnung.
      so schlimm ist doch alles gar nicht.
      weiß auch nicht...
      traumatherapeuten gibts hier soweit ich weiß gar nicht.
      darum wohl erstmal stationär. vielleicht.
      wenn klar ist wohin.
      und hinterher ambulant.
      weil wir dafür wohl umziehen müssen.

      aber woher wissen, dass heute sicher ist?
      es fühlt sich nicht sicher an.
      woher wissen, ob nicht plötzlich alles weiter geht?
      es haben doch eh immer andere in der hand was passiert.

      was für dinge...
      dinge, die passiert sind.
      da sind gedanken, gefühle, bilder,...
      die einfach da sind. einfach so.

      alles so verwirrend...
      hi,

      wenn du nicht weißt dass du/ihr in sicherheit seit ist es auch schwer da eine therapie zu machen die euch was bringt. für uns war es wichtig von zu hause weg zu kommen und erstmal alles hinter uns zu lassen. das hat uns schon in der klinik gut getan. einigen mehr anderen weniger. aber es war richtig und es wirc auch für euch wichtig sein diesen schritt zu gehen.
      zur stabilisierung und zur "weitervermittlung" wäre es ja vielleicht auch erstmal gut wenn du bei dir eine therapie anfängst. zumindest solange ihr noch zu hause bleiben müsst. aber ihr solltet euch schnell darum kümmern dass ihr woanders hin könnt.
      bilder, gefühle, gedanken können genauso sein ja sie müssen aber nicht. aber ja sie sind da und du soltelst sie ernst nehmen. sie wollen dir was sagen. auch hier wird gegen und mit solchen bildern, gedanken und gefühlen gekämpft. es ist schwer aber es ist nicht unmöglich. sie sind auch nciht einfach da. sie waren schon immer da und nun lassen sie dich teilhaben an ihren gedanken. die waren vorher für dich einfach nicht sichtbar. ignorier das bitte nicht. das schadet nur mehr.

      vg
      sie glaubt uns nicht.
      sie hat uns nicht geglaubt.
      bericht aus der klinik.
      keine diagnose in diese richtung.
      wir hätten nicht aufhören sollen darüber zu reden.
      aber sie wollte es doch einfach nicht hören.
      ignoriert.
      wie immer.
      als lügnerin abgestempelt.
      wie immer.
      uns glaubt einfach nie jemand.
      wir sind böse.
      Shiko,

      ihr seid nicht böse.
      Ich sage jetzt ein paar Sachen, die du vielleicht nicht hören möchtest, ich denke allerdings, dass sie dir vielleicht doch helfen könnten.
      Eine Diagnose eines Therapeuten wird [und sollte] im Regelfall erst nach eingehender, langer, zeit- und kraftintensiver Therapie aufgestellt. So gibt es bestimmte "Regeln" für das Aufstellen einer Diagnose [wie zB. Beachtung des Alters des Patienten], an die sich die Therapeuten meist halten. Auch bei einer so intensiven Therapie wie der stationären, dauert es meist länger als vier Woche, um eine fundierte, aussagekräftige und vor allem richtige[!] Diagnose aufzustellen. Dazu benötigt es Zeit und viele Gespräche. In vier Wochen ist es deshalb vielleicht einfach nicht möglich gewesen, dir die Diagnose MPS auszustellen.

      MPS ist, wie du sicher weißt, auch keine Diagnose, die man einfach so aus Spaß in den Raum wirft oder "mal eben so" bekommt. Hinter der Diagnose MPS steckt noch eine ganze Menge mehr - es bedeutet auch ein großes Ja zu einem Trauma im frühesten Kindheitsalter, ein Ja zu der Annahme, dass man in Kopf und Körper nicht alleine ist und ein großes Ja zu einer lebensverändernden Aussage. Dieses Ja zu sagen/diagnostizieren bedeutet für dich eine riesenhafte Umstellung.
      Dass du dieses Ja brauchst, um dir selber glauben zu können und auch, um endlich das Gefühl zu bekommen, dir würde geglaubt, kann ich verstehen. Auch ich habe lange Zeit drauf gewartet, endlich eine Diagnose zu bekommen - bis ich begriffen habe, dass die Diagnose doch nichts daran ändert, ob ich das fühle, was ich nunmal fühle. Denn diese Gefühle sind da. Und wenn du dich wie Viele fühlst, dann ist das so und die Diagnose ändert daran rein gar nichts. Nur, dass du es schwarz auf weiß dort stehen hast.

      Ich glaube nicht, dass die Therapeutin dir etwas vorgeheuchelt hat, ich denke einfach, sie wollte nach einer realtiv kurzen Zeitspanne von nur vier Wochen nicht diese komplexe, differenzierte Diagnose vornehmen. Also bitte versuch, dich etwas zu beruhigen und wirf nicht die Flinte in's Korn. Du lügst nicht, ihr lügt nicht. Und ihr seid ganz sicher nicht böse.
      [Außerdem mal eine kleine Frage am Rande: Du müsstest doch zumindest eine Verdachtsdiagnose ausgesprochen bekommen haben, oder? DSNNS, nehme ich an? ...Denn das sagt auch schon was aus.]

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      ausgesprochen. ja. aber die gibts nicht schriftlich.
      ich wollte auch gar keine feste diagnose. und mps, keine ahnung.
      muss es ja nichtmal sein. darum gehts mir also gar nicht.
      es geht mir darum, dass es uns dort verdammt schlecht ging.
      wir hatten etliche blackouts, von denen wir erfahren haben.
      und von denen wir auch berichtet haben.
      und das taucht nirgendwo auf. es interessiert sie überhaupt nicht.

      es wäre einfach nur schön gewesen, wenn endlich jemand geglaubt hätte.
      mehr nicht. dafür hätte für mich die diagnose gestanden. oder überhaupt
      eine. keine bestimmte. nur irgendwas, was zeigt, dass sie registriert hat
      und glaubt. jetzt ist einfach alles wieder unter den tisch gekehrt.

      _ich glaube mir/uns mittlerweile meist. aber im endeffekt hilft mir das
      ja auch nicht wirklich viel weiter. es braucht hilfe von außen.
      und die gibt es einfach nicht, wenn niemand uns glaubt.
      Hi shiko,

      das mit MPS is schwer.
      Ich hatte das Glück (wenn man es so nennen will), dass die Theras in der Klinik schon sehr schnell was geahnt haben. Weit bevor mir klar war, was da wirklich in mir vorgeht. (Hab die Blackouts, die inneren Diskussionen usw immer für normal gehalten). Das Glück haben aber nich viele.
      Eine Mitpatientin von mir musste jahrelang Therapie machen bei den verschiedensten Therapeuten bis sie jemanden gefunden hat, der ihr geglaubt hat. und selbst da haben sie die Diagnose erst nach langer Zeit (und auch nur ungern) gestellt. Und bei ihr war es sehr auffällig mit den Wechseln fand ich...

      Ich kann verstehen, dass dir ein verdacht Sicherheit geben würde. Vll auch das Gefühl nich verrückt zu sein, aber das kann auch sehr schockierend sein. Ausgesprochen war der Verdacht bei mir...die Thera hat das ganz offen gesagt was sie vermutet aber als ich das so schwarz auf weiß gelesen hatte war ich trotzdem extrem schockiert...

      Glaube dir, sag dir immer wieder, dass du nich verrückt bist denn das bist du nich...dazu braucht es keine Diagnose...auch kein schriftlichen Verdacht.


      Lg
      Zwerg
      hey...

      ausgesprochen hatte sie einen verdacht auch.
      "nur" auf irgendeine dissoziative störung, aber immerhin.
      wie gesagt, mir gehts gar nicht um eine bestimmte diagnose.
      sondern einfach nur darum, dass sie glaubt und akzeptiert.
      und das hat sie nicht.
      und da es schon immer so gelaufen ist, ist jetzt die angst
      natürlich riesig, dass es immer so weiter geht.
      und dass wir dank dem bericht gar keine hilfe mehr bekommen,
      weil sie alles so hingestellt hat, als wären wir eine einzelne person,
      die keine lust auf therapie hat.
      und das ist kein gutes gefühl...

      lg
      shi