...

Du sollst nicht hören
dass ich weine
sollst nicht wissen, dass
ich friere wenn die
Sonne scheint
und dass mein Bauch
wehtut, wenn du
lächelst

Du sollst nicht hoffen
dass ich lüge
sollst nicht wissen, dass
ich dich hasse wenn
du mich liebst

...

Wenn Freunde sich anfangen zu hassen
und Tränen beginnen zu fließen.
Wenn Liebe für immer sein soll
und dann blutend zerbricht.
Wenn Lügen anfangen in
Köpfen zu wuchern.
Wenn du und ich
nur eins ergibt: “Ich will gehen und du musst mit.“

wenig, nichts
ein kleines stückchen elend
in deiner großen seligkeit
ich wollte nicht dich quälen
sondern mich

weggerannt
und immer dort geblieben
doch für mich war es sicherheit
sich selber einzusperren
in der haut

und drunter
da hab’ ich so gefroren
mich zitternd in den schlaf geweint
und zu oft hab’ ich geträumt
du wärst hier

...

und ich glaubte ich hätte gewonnen

fallen hab ich gelernt
immer voll auf die nase
oder soll ich sagen
auf den asphalt
auf die uhr
geschaut
und die zeit vergessen
fest im glauben
es wird besser
wenn ich falle
schmerz solange
ich stehe
bis ich blute
und glaube
ich hätte gewonnen

...

du und ich
das ist ein spiel
- fangen, umarmen, wegrennen
wollen, nicht können, müssen
verstecken spielen:
wer gefangen wird
wird gefressen –
deshalb hab ich angst

...

Ich weiß ja nicht aber irgendwas stimmt nicht
Irgendwas ist verkehrt
Du hast mir den Rücken zugedreht
Ist auch besser so
Ich hab nicht gesagt, dass ich mich deshalb gut fühle
Nein aber es ist besser so
Du musstest nun mal gehen
Wärst du rückwärts gegangen und hättest mich angesehen wärst du runter gefallen
Wärst du tot
Und ich wäre Schuld
Geh und schau nach vorn
Aber erwarte nicht von mir, dass ich mit dir geh
Deinen Rücken zu sehn tat zu sehr weh

Nicht du bist schuld

Kalter Schauer
Deine Hand
Warm und stechend
Ich sitz lächeln
Und kann dich nicht ansehen
Kann nicht mal weinen
Mich wehren
Weggehen
Weil ich nicht vergesse
Gedankenschatten
Die mich betrachten
Mich lähmen
Ich muss mich für das, was
ich nie getan hab schämen
du siehst und
lässt los und
ich renne
obwohl
niemand
schuld
ist.

Danach

Du hast mich betäubt
Hast mich taub gemacht
Und ich hab mich selbst
Angeschrieen und nie
Gehört hab ich mir
Selbst als Licht blutend
Es zum Vorschein
Brachte mich das
Leben um
Den Verstand und
Mehr kann ich nicht
Ertragen musste ich
Stumm gemacht von
Dir fehlte nichts nur ich
Musste mich fühlen

Der blutige See

meine Erinnerungen
sind aus kaltem
blankem
Stahl
nur ätzend bittere Tränen
und heißes Blut
malen noch Bilder darauf
doch
immer noch schwanken
Gedanken
über blutige Seen zu dir
nur in den dunkelsten Ecken
meiner klammen Angst
gesteh ich mir
mein Lachen ist gefroren
kalt und
zerbrechlich
dein Lachen ist mir fremd
du bist jemand geworden
der mich nicht kennt
und so oft schick
ich Schiffe zu dir
doch keine Antwort
aus der Vergangenheit
dringt zu mir…

...

Und es ist kalt in mir
kalt und hart gefroren
doch auch zerbrechlich
sehr zerbrechlich
unberechenbar
eingesperrt und ausgesperrt
und ganz tief in mir drin
schreit es
und schlägt um sich
verletzt mich von innen
und ich schlage zurück
schlag bis es schweigt
oder ich so laut schreie
dass ich es nicht mehr höre
bis ich taub bin und ruhig
und müde und schlafe

Wie viel?


Wie oft kann man vergeben
ohne dabei zu lügn
wie oft kann man erinnern
ohne zu betrügn
wie oft kann man zerstörn
um dann noch was zu habn
wie oft kann man lügen
ohne was zu sagn

Wie oft kann man weinen
ohne jede träne
wie weit kann man gehn
es trenn sich unsre wege
wie schnell kann man renn
ohne weiter zu kommn
wie kann man verlieren
und sagn ich hab gewonn

Wie viel kann man geben
ohne dran zu verrecken
wie laut kann man schweigen
ohne dich aufzuwecken
wie kann man nehmen
ohne sich schlecht zu fühln
wie tief kann man schneiden
ohne schmerz zu spürn


?

Wie der Tod mich überrannte

ich war glücklich
dann stand ich im Regen
mein Körper
die Seele daneben
du lügst
ich werde vergeben
so spielten wir
gegen die Regeln
ich kann dich
nicht sehen
die Zweifel
wurden zu Nebel
Schmerzen
zum Segen
du bist tot
und ich steh daneben

nie bist du allein

weine nicht, flüstert der trost
der schmerz steht dir doch bei
weine nicht
du bist doch nie allein
in der einsamkeit
begleitet dich dein schatten
nie wirst du ohne ihn erwachen
die qual, sie betäubt dich immer
sie macht es doch nicht schlimmer
das blut, der schimmer
den dunkle träume
um dich weben
deine sehnsucht
wird leise dich
umschweben
bricht auf
das licht tut weh
doch die angst wird’s
schnell verdunkeln
und in deinem versteck
siehst du
die tränen funkeln

KALT


ich würde erfrieren

ohne das warme blut
auf meiner haut

ich würde verbrennen

ohne die kühle klinge
in meiner haut

ich würde sterben

ohne den schmerz
unter meiner haut

der mir versichert
dass ich noch lebe.

selbst gelebt


du hast dein leben selbst gelebt
das leben das dich so oft quält
du hast dein grab selbst gegraben
du dachtest so wär es leichter zu ertragen
doch alles schöne hast du mit begraben
du hast dein leben selbst gelebt
deine eigene welt, nur für dich gedreht
doch deine welt steht still
wie der wind vor dir

du hast dein leben selbst gelebt
der himmel war das einzige, dass über dir schwebt
der himmel ist geblieben
und die menschen die dich lieben
du hast dein leben selbst gelebt
die fetzen immer wieder zusammen genäht
nur dein herz blieb zerrissen
bist gescheitert an den hindernissen
wieso hast du dich weg geschmissen
wir werden dich immer vermissen

du hast dein leben selbst gelebt
doch du hast dich zu oft umgedreht
du bist zu oft gegangen
er wollte dich nur auffangen
doch sein griff ging ins leere
als ob da nichts mehr wäre
aber du warst noch da . . . doch
du hast dein leben selbst gelebt
du warst noch da
du warst noch da
noch da . . .

du hast dein leben selbst gelebt
du hast dein ende selbst gewählt
denn du hast dein leben alleine gelebt

Vermissen

linke hälfte abgebröckelt
recht hälfte ganz erschrocken
schockgefrohren, sinn verloren
wieso, weshalb
ich leb nur halb
stütze weg
dein rücken – schön
einsam – lang und ungewohnt
schmerz hilft immer
hilft erinnern
du– von vorn
engel voll zorn
heiß – so kalt
zerreißt meinen hals
„verreist“ – kommst ganz bald
abschiedwind, heiß – so kalt
verhagelt, tot, alt
verlust in meinen arm gekrallt
nimmst ihn mit, den sinn
verlorene welt, und ich
mittendrin

ich habe deinen schatten berührt der durch das leere schwebt
in der nacht als der schnee begann zu fallen
hörte meine worte tonlos verhallen
nie gehört, was ich die ganze zeit versuchte zu sagen
niemand da, der antworten fand, auf meine fragen
schnitt, schramme, blut
machte alles wieder gut
und jetzt muss ich weinen
und versuche mich zu verstecken
unter einer decke von ablehnung dir gegenüber
ich bin so stolz auf dich das du mir die decke weggerissen hast.

du hast mir den Himmel geschenkt

und da saß ich nun, allein, so unverhofft
kam ein Lichtstrahl auf meinem Arm tanzen
und die Nacht danach hat mit dem Sonnenaufgang
irgendetwas schweres weggenommen
ein Wort, das ich nie zu sprechen wagte
geklärt durch einen Händedruck,
als du meine Hand und mich festhieltst
an dem Abend wo alles verblich
meine Narben, aber auch dein Gesicht
im Endeffekt vergaß ich dich
zumindest redete ich mir das seit dem ein
ich weiß nicht ob du das wolltest
mich retten vorm ertrinken
hast du aber,
hast mich aus meinem tiefen Loch der Angst getragen
und mir den blauen Himmel gezeigt
und gesagt, ich darf mir was wünschen
wenn ich nachts ne Sternschnuppe seh
weißt du, an dem Tag
hast du mir den Himmel geschenkt
aber einen Stern geklaut

zwischen den bahnen

versinkst in mich
verrät mein blick
mich innerlich
schreit furcht
dich anvisiert
doch ich schau weg

du bleibst, ich geh
ein tränensee
wo ich mich seh
weht angst
mir ins gesicht
trost im wasserlicht

früher ging es
ich durch watt
die sonne fiel
die wolke auch
der tau verschwamm
das salz blieb dort
das meer, die zeit und ich warn fort

Abschied

Willst mein lachen sehn
-schau es regnet-
Wirst mich gehen sehn
-schau es regnet-
Werd dir die hoffnung rauben
-schau es regnet-
Willst das alles nicht glauben
-schau es regnet-
Heut sag ich nein
-schau es regnet-
Sagst das kann nich sein
-schau es regnet-
Wolltest mein schweigen zerbrechen
-schau es regnet-
Werde mich einmal rächen
-schau es regnet-
Sagst schlag zu
-schau es regnet-
Nein mach du
-schau es regnet-
Ich muss mich wehren
-schau es regnet-
Sonst kann ich nich leben
-schau es regnet-
Ein einziges licht
-schau es regnet-
Ich seh es nicht
-schau es regnet-
Werd nun gehen
-schau es regnet-
Auf nimmer wieder sehn
-schau es regnet-
Auch nich morgen
-schau es regnet-
Doch keine sorgen
-schau es regnet-
Hab dir alles verziehn
-schau es regnet-
Mein leben war nur geliehn
-schau ich muss weinen-