Hilflos

    Manchmal erdrückt es mich zu lesen, dass 14 oder gar Dreizehnjährige, Worte niederschreiben, in denen sie schon förmlich mit ihren Leben abgeschlossen haben.
    So jung und manche von denen sehnen sich schon den Tod herbei, weil sie nicht weiter wissen.
    Ich bin 21 und komme mir schon ziemlich alt vor, denke, dass ich die beste Zeit meines Lebens schon verschwendet habe. Aber wenn ich dann Threads von so jungen Leuten lese, die einfach nicht mehr weiter wollen, weil sie von Gedanken gequält werden, die sie innerlich zerreißen, dann wünsche ich mir oft, dass ich in irgendeiner Form helfen könnte und das nicht nur auf das Antworten irgendwelcher Beiträge beschränkt wäre...
    I`m not like them, but I can pretend
    Hey du,
    es berührt mich sehr das es Menschen wie dich gibt die sich darüber Gedanken machen und helfen wollen... Ich selbst sehe meinen einzigen Sinn zum leben darin, eines tages etwas an dieser Welt verändern zu können.

    Und da steh ich am selben Punkt wie du: Hilflos. Wie soll das alles überhaupt gehn?

    Das ist vergleichbar wie mit einem Arzt...
    1) Sympthome (Probleme)
    2) Erforschung der Symphtome (erkennen der Probleme)
    3) Behandlung (Das bekämpfen der Probleme)


    Ich denke das liegt oft daran, das Kinder in der Entwicklung und ihrer Gefühlswelt alleine gelassen werden. Stell dir das doch mal vor: Du bist 13, hast Probleme Zuhause, der Leistungsdruck in der Schule steigt enorm an, evt. der erste Liebeskummer... Dazu kommen evt noch dinge wie Mobbing, Missbrauch oder allg. ein falscher freundeskreis. Und wenn du dummerweise den übertritt ins Gymnasium nicht schaffst, darfst du mit 13 gleich mal entscheiden welche Richtung in der Berufswelt du anstreben willst. Ein bisschen viel, nicht?

    Schau dir das doch mal an. Jeden Kind wird vorgeschrieben wie es sich die Zähne zu putzen hat, wie es die Schuhe binden soll oder wie es andere Menschen zu begrüssen hat. Das ist die tragende Säule der Formellen und normalen dinge die der Mensch zu bewältigen hat. Und was ist mit dem Rest? Was ist mit dem ganzen Gefühlschaos und Stress der da ist? Wie hat man den zu verarbeiten? da hat man keine Basis, keine vorgegebene, stützende Säule für sein Innenleben...

    Das alles ist nur Punkto 1. Nr. 2 liegt dann am Jugendlichen selbst, oder an den Eltern... Bei manchen kommt es auch nie zu diesem Schritt und sie fallen in ein tiefes Loch... Bei anderen wird das zu spät erkannt und die Thera (Nr.3)darf dann das ausbügeln, was der normale Alltagsstress und kram da angestellt hat...

    Es ist wahnsinnig traurig das mitansehen zu müssen. Aber was will ein normaler Mensch dagegen tun? Was kann überhaupt dagegen getan werden? Es ist doch einfach ungerecht.

    Wenn du magst können wir weiter darüber schreiben, ob hier oder Pn. Denn ich denke ich fühle gleich wie du in diesem Punkt und es ist ein Thema das mir sehr interessiert.

    Lg :]
    Taub vor Stille.
    lieber per pn, das ist nämlich ein bisschen offtopic für ds forum hier ;)

    ich möchte vor dem schließen nur noch eines anmerken:
    da draußen +vor eure türen deutet+ gibt es solche dinge wie telefonseelsorge, wie betreuungsstellen für jugendliche mit psychischen problemen, wie anlaufstellen für opfer von gewalt oder m*ssbr**ch.

    die alle freuen sich über ehrenamtliche hilfe und können jeden gebrauchen, der bereit ist, sie zu unterstützen. klar, man muss nicht denken, man darf da gleich den hobbypsychologen spielen. aber unterstützung können die immer brauchen. und im übrigen auch ausgebildete fachleute (psychologen, sozialpädagogen etc), die bereit sind, für wenig geld zu arbeiten, weil es ihr wunschjob ist.

    insofern gibt es tausende möglichkeiten, die welt zu verändern, wenn man bereit ist, vor der eigenen tür anzufangen und nicht nur nach den sternen guckt.

    allerdings gibt es dafür eine wichtige bedingung: man selbst muss psychisch stabil sein.
    sonst kann man anderen kein stück weiterhelfen.

    lg
    solaine
    "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
    "You can always try to give luck a helping hand", she said.
    //william boyd//