Ich hab beschlossen, nicht mehr krank zu sein

      Ich hab beschlossen, nicht mehr krank zu sein

      Hey...

      ...ich hab eben beschlossen, dass ich nicht mehr krank bin. Der Gedanke war einfach so in meinem Kopf. Und irgendwie hat sich einfach so mein Denken geändert, weiß auch nicht wie das ging. Aber ich glaub, ich brauch keine Medikamente mehr, deswegen nehm ich die auch nicht mehr. Und am Dienstag werd ich ein letztes Mal zur Therapie gehen und es ihr erklären. Dass ich jetzt leben kann wie jeder andere Mensch auch. Ich hab einfach beschlossen, normal zu sein und irgendwie geht es. Ich kann heute abend auf die Party gehen und brauch keine Angst zu haben. Ich kann saufen und es ist kein krankhaftes Saufen. So, ist ja alles schön und gut...

      ...Das Problem ist...andere Menschen sehen das anders. Die sagen, das sei borderline-mäßig oder manisch oder narzißtisch. Ich kanns auch nicht richtig erklären, aber irgendwas in mir hat sich halt geändert. Und ich versteh nicht so ganz was diese Menschen nun von mir wollen. Kann ich ihnen irgendwie erklären, dass sie sich keine Sorgen machen müssen??

      Hanna
      Sind physiche und psychische Sachen nicht etwas anderes?
      Ich hab einfach Angst vor dieser Krankheit und vor mir, und dann ist es so einfacher. Und das Gefühl ist echt. Es ist echt, ich denke, dass ich normal leben kann, wenn ich will. Ein freund meinte gerade zu mir, dass es nur um die Party heute abend geht, dass ich da normal wirken will. Ka...ich will einfach nciht mehr krank sein. Und wenn ich das nicht will, dann bin ich das nicht mehr.
      Hallo Hanna,

      wenn das so einfach wäre, oder? Leider kann man es nicht "einfach beschließen". Das weißt du im Grunde auch - denke ich - wenn ich an deine Threads zurückdenke.

      Aber - obwohl das nicht einfach funktioniert - wie eben auch bei einem körperlich Kranken - finde ich deine Gedanken gar nicht so abwägig. Ich habe vor Kurzem mal beschlossen keine "rt-mäßigen"-Probleme (also Probleme tiefer und komplizierter als Alltagsprobleme, in eine "krankhafte" Richtung gehend) mehr zu haben und in Konfliktsituationen wie ein "normaler" Mensch zu reagieren sowie Abstand und Kommunikationspausen wie ein "Durchschnittsmensch" ohne Ausraster auszuhalten. Der Gedanke war toll. Aber es hat nicht funktioniert.

      Also Tipps, wie du erklären kannst, dass du "gesund" bist, wirst du wohl nicht bekommen. Ich vermute, dass du sie im Grunde auch gar nicht willst, sondern irgendetwas anderes hören. Nur was?

      Alles Liebe dir
      Regentropfen
      "Bei Nacht, bei Nacht siehst du ein Licht
      Du hörst die Worte, die du zu uns sprichst
      Morgen dann, wenn der Tag uns begrüßt
      Sind wir bereit für das launige Glück
      "

      (Deine Lakaien - Bei Nacht)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Sonnenstürmerin“ ()

      Ja, ich weiß. Ich hab hier unmengen von verzweifelten Threads erstellt. Aber ich glaub, das war mal. Es hat einfach Klick gemacht. Ich kann es auch nicht genau beschreiben.
      Jetzt ist einfach alles gut. Und alles wird gut. Ich komme alleine klar, so wie jeder andere auch. Ich kann wie meine Cousine ganz normal leben. Partys feiern ohne depressiv zu werden und ohne einen Absturz zu bekommen. Und dann schreiben die Menschen mir, dass sie sich Sorgen machen, dass sie Angst um mich haben. Das ist..ich weiß nicht...wieso, wenn es mir doch gut geht?
      Original von hanna
      Und dann schreiben die Menschen mir, dass sie sich Sorgen machen, dass sie Angst um mich haben. Das ist..ich weiß nicht...wieso, wenn es mir doch gut geht?

      weil es verdammt plötzlich kommt. darum machen sich einige sorgen.
      weil das viele kennen. und weil viele wissen, dass der harte absturz
      meist nicht lang auf sich warten lässt. und viele wissen, dass man dann
      ganz leicht ziemlichen mist baut. darum machen viele sich sorgen.

      genieß es liebes, soweit es geht. aber pass bitte auf dich auf.
      liebes
      erinnerst du dich, als ich vor einem jahr aus der geschlossenen kam?
      ich habe mich selber ausgewiesen, den ärzten immer unter die nase gehalten, dass ich 18 bin und keinen beschluss habe.

      meine eltern glaubten mir nicht, dass es mir gut ging. meine freunde glaubten mir nicht. meine ärzte glaubten mir nicht. meine lehrer, bekannten, alle, wirklich alle glaubten nicht daran, dass es mir gut ging, auch wenn ich es tausendmal sagte. und auch wenn es wirklich so war.

      es ist der trotz, der mir half. auch als es mir wieder schlechter ging, ein zwei wochen nach klinkaustritt. aber ich wollte es all diesen verdammten idioten zeigen.

      trotz ist eine verdammt starke emotion und du kannst sie benutzen.

      willst du, dass alle, die dir sagen es sei manisch oder narzisstisch recht haben? willst du, dass sie recht hatten und du nicht?

      wenn du krisen hast udn nicht für dich stark sein kannst, dann deswegen, weil du dir vorstellst, wie all die idioten mitleidig den kopf schütteln und sagen würden: "wusst ichs doch."

      hdl
      Ich frage mich bloß, warum du das dann hier so verkünden musst, falls du wirklich daran glaubst, dass das funktionieren wird. [Du hättest das auch für dich behalten können, oder aber ins Schöne Momente stellen.]

      Ich denke, unterbewußt weißt du doch sehr genau, dass irgendwas faul sein muss an der Sache - es wird dir klar gewesen sein, dass hier "negative" Gegenstimmen erklingen würden.

      Vielleicht solltest du also hinterfragen, was dir dein Unterbewußtsein damit sagen wollte, als es dich veranlasste, diesen Thread zu schreiben.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      Also ich denke schon, dass du dir durch so ein Denken einiges erleichtern kannst aber ich finde auch das es etwas utopisch is, so schnell wie es jetzt "Klick" gemacht hat, genauso schnell kann sich dein Denken wieder ändern.
      Du musst wirklich auf dich aufpassen in der Situation, ansonsten genieß die Gedankenfreiheit ohen Krankheitsgefühl, kann auch nich schaden.
      Das mit den Medikamenten und der Thera..mhm...ich find das nich so ne ganz gute Idee +murmel+
      pass auf dich auf , ich hab dich sehr lieb
      Original von Kontrajunkie
      Ich denke, unterbewußt weißt du doch sehr genau, dass irgendwas faul sein muss an der Sache - es wird dir klar gewesen sein, dass hier "negative" Gegenstimmen erklingen würden.


      Ja, ich hab Angst, dass es wieder nur eine meiner euphorischen Phasen ist. Wie shiko schon geschrieben hat, dass dann wieder der totale Absturz kommt. Obwohl ich halt gerade nicht wirklich daran glauben kann. Gerad ist alles einfach nur toll....wenn man das komische Gefühl im Hintergrund nicht beachtet.
      Hmm....Medikamente...ich mach mich nicht mehr von so nem Zeug abhängig, das ich nicht brauche. Was verändert sich dadurch schon? Nicht wirklich viel.
      liebes, genau dieses komische gefühl im hintergrund solltest du aber beachten. es sagt dir, dass da was schief läuft. und wenn du medikamente nimmst, machst du divch nicht abhängig. du brauchst die. und die thera auch. da bin ich sicher. und du dir im grunde auch.
      dieser beschluss kommt wirklich sehr plötzlich. wenn ich daran denke, wie es gestern noch war.
      medikamente geben dir sicher nicht das gefühl, dass es dir gut geht, dass du nicht krank bist. aber sie tun schon ihre wirkung.
      hast du mir nicht eben noch geschrieben, ich sollte es annehmen, dass es mir schlecht geht manchmal?
      das ist ein guter rat. ich rate dir auch dazu

      ich hab dich gern. ich möchte nicht, dass du noch einen harten absturz erleben musst. pass auf dich auf. du hast bewiesen, dass du das auch gut kannst und dass es das beste ist.
      allles liebe
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Original von ares
      hast du mir nicht eben noch geschrieben, ich sollte es annehmen, dass es mir schlecht geht manchmal?
      das ist ein guter rat. ich rate dir auch dazu


      Ja, das habe ich dir geschrieben, weil es dir schlecht geht. Aber mir geht es ja nicht schlecht. Deswegen muss ich das auch nicht annehmen, verstehst du?
      Deswegen brauche ich auch die Medikamente nicht mehr.
      Und das Gefühl im hintergrund wird jetzt verdrängt, das brauche ich jetzt einfach nicht. Heute wird ein ganz normaler Abend, so ein Abend, den jeder andere normale Mensche auch erlebt. Da brauche ich keine blöden Gefühle. Und ansonsten werden sie halt weggestrunken. Das ist auch ne Maßnahme. Jawohl, ich schaff das.
      Hi,
      ehrlich gesagt habe ich es genau so getan wie Hanna es nun vor hat. Ich hatte damals für mich beschlossen, dass ich nicht mehr krank bin, ja ich hatte die Schnauze voll davon, ich wollte wieder ein richtiges Leben mit all dem was dazu gehört. Ich wollte mein Traumleben. Das es kein "normales" Leben mit geraden Lebenslauf sein würde, war mir klar aber das wollte ich auch nie. Ich wollte mein Leben und ich wollte mich mit allen Macken und Fehlern so akzeptieren wie ich bin. Und ich tat es einfach.
      Nach knappen 3 Jahren arbeitsunfähig krank geschrieben, fast völlig isoliert von der Außenwelt. Mit schwerst depressiven Episoden, einer stark ausgeprägten Panikstörung, einer Essstörung und einer PTSD habe ich beschlossen ich werde gesund. Das war Oktober 2004. Ich habe meinen Beruf gewechselt, meine damalige Beziehung beendet, war für 4 Wochen in der Klinik, habe meinen Mann kennengelernt, bin wieder alleine raus gegangen, habe neue Freunde gefunden, bin Ausgezogen, habe die Ausbildung zur PTA angefangen, habe die AD´s nach Absprache abgesetzt, habe die Therapie von mir aus beendet. Und das ganze innerhalb eines Jahres, heute 4 Jahre später bin ich so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Der ganze Wandel hat ca. ein Jahr gedauert. Wer es nicht glauben will soll mein Blog lesen, er wird dieses Jahr 4 Jahre alt, der ganze Weg samt allen Rückschlägen steht dort. Das habe ich allein erreicht, und ich denke es kann jeder andere auch.
      Gerade am Anfang kamen noch öfters Abstürze, aber diese waren anders denn ich nahm sie bewusst wahr. Ich find an auf mich wirklich zu achten und nein zu sagen, mich zu wehren.
      Also es geht, nur man muss wirklich an sich arbeiten und sich die Zeit lassen die man braucht. Schritt für Schritt gehen und sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Man muss lernen die Krankheit zu akzeptieren und zu integrieren, dann wird sie ein Teil vom Leben bis sie irgendwann verschwindet.

      @ hanna: Bitte halte an deinem Entschluss fest, verinnerlich ihn ganz tief in dir. Lass dir die Zeit die du brauchst, und geh ein Schritt nach dem anderen, sprich behalt die Medikamente und die Therapie bei, bis du sie wirklich nicht mehr brauchst. Du wirst selbst merken wenn dieser Punkt gekommen ist, aber dieser braucht Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Glaub an dich.

      Alles Liebe
      Zartbitter
      "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
      Voltaire
      *Prachtmädchen*

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      Wieso entmutigt ihr sie so sehr? Ich kann verstehen, dass ihr euch um sie sorgt, aber ihr Ansatz ist doch gut, wirklich wirklich gut.


      Ich kann nur wiederholen, was Zartbitter bereits sagte.
      Es ist eine Sache, das Leben von der Krankheit bestimmen zu lassen, wie es wohl bei Hanna in letzter Zeit der Fall war (ihre Threads sind auch an mir nicht spurlos vorüber gezogen). Aber es ist eine andere, langsam sein Leben wieder normalisieren zu wollen. Und das hat sie allem Anschein nach vor, angefangen bei diesem Abend. Ein normaler Abend, ohne Krise, ohne Absturz, ohne Krankheit, ganz normal.
      Natürlich ist es gefährlich, dass sie dadurch das Negative nicht mehr sehen möchte und dann vielleicht bald ein um so heftigerer Absturz kommt. Aber entmutigt sie doch nicht und redet ihr ein, wie krank sie doch ist. Vielleicht ist es ja manchmal wirklich diese Entscheidung - wie bei Zartbitter auch -, die einen gesund macht.


      Liebe Hanna, lass dich nicht entmutigen. Verfolge deinen Plan. Achte darauf, dass du nicht utopisch wirst und erwartest, dass nun gleich alles wunderbar ist, denn das wird es nicht sein. Geh konstruktiv damit um, wenn sich wieder Krisen melden und halte daran fest, dass du einfach gesund sein möchtest. Mach weiter, probier das aus!
      Ich wünsche dir viel Erfolg,
      guten Abend

      Chloé
      ich denke nicht, dass sie hier irgendwer entmutigen wollte.
      nur wäre ein klitzekleinesbisschen langsamer etwas realistischer.
      man wird nicht von heut auf morgen gesund einfach so von jetzt
      auf gleich. man kann sich auf den weg machen und kämpfen.
      aber schnips und alles ist gut, das geht nunmal nicht.

      "utopisch" und "langsam" das sind die stichwörter.
      darum ging es. um mehr nicht.
      Nein, man kann sich nicht auf den Weg machen und kämpfen. Auf diese Art und Weise habe ich es oft genug probiert und es hat einfach nie geklappt, ich bin immer wieder zurückgefallen. Kämpfen klappt nicht, daran glaube ich nicht mehr. Deswegen alles oder nichts. Entweder ich bin krank oder ich bin gesund. Entweder ich gebe total auf oder es geht mir gut. Es gibt keine Mitte, eine Mitte gibt es nie, das kann mir niemand erzählen.
      Ich werde es jetzt auf diesem Weg probieren, indem ich mir sage, dass ich nicht mehr krank bin. Und alles andere versuche ich wegzuschieben. Ich lag heute morgen im Bett und hatte Angstzustände, eigentlich ein Zeichen, dass ich nicht gesund bin. Egal, jetzt ist es vorbei und wird wieder weggeschoben.
      Und der Abend gestern war tatsächlich normal. Es hat geklappt.
      Ich red mir das ganz fest ein. Und dann klappt das.
      Anstatt es weg zu schieben: wie wäre es, wenn du dir in den Situationen überlegst, wie ein gesunder Mensch damit umgehen würde? Denn dann wärst du gesund. Wenn du es wegschiebst bist du genau so krank wie vorher.

      Dein Ansatz ist gut, richtig und wichtig! Aber wenn du sagst, du bist gesund, dann geh auch gesund mit dir um.
      Hmm....aber wenn ich es annehme, dann nehme ich ja die Krankheit an. Und das geht nicht, weil die Krankheit nicht mehr da ist. Die gibt es ja nicht mehr.
      Deswegen ist die einzige Möglichkeit wegschieben.

      Keine Ahnung....vielleicht geht das Konzept doch nicht so auf. Sind doch alles nur Momentaufnahmen und im nächsten Moment ist alles wieder anders. Von jetzt auf eben ist dann doch wieder alles kaputt. Ich will schon viel zu lange aufgeben, wieso dann jetzt das?

      Eigentlich weiß ich doch, dass ich jetzt alles damit mache, dass ich gesund wirke. Keine Medikamente, keine Therapie....aber auch kein Verletzen mehr...aber die Gedanken sind doch trotzdem noch....komisch irgendwie....nicht passend....und das ist doch ein toller Weg, um sich zu zerstören. Einfach so tun als wäre nichts. Das kann ich doch so toll. Und dann kam immer der Absturz. Scheiß Idee.
      Noch einmal vielleicht: Wenn du nicht willst, dann wird sich auch nie etwas ändern. Du bist nicht das Opfer des bösen Schicksals, das dein leben zerstört. Fang endlich an, dein Leben aktiv zu gestalten. Sei Herr (oder Dame) deines Lebens, sonst machen das andere für dich!

      Der Rat lautete ja oben nicht, deine Probleme wegzuschieben, sondern gerade, sie anzunehmen als das, was sie sind. Mach es endlich!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      meine güte, hanna. wieso machst du es gleich wieder kaputt?


      richte doch weiterhin teile in deinem leben normal ein, wie z.b. gestern den abend. normalisiere dein leben nach und nach. es gibt felder, in denen man tatsächlich gesund sein kann, und zwar relativ schnell. zum beispiel in der uni/schule/arbeit. man erledigt seine aufgaben wie ein gesunder mensch und lässt hier der krankheit keinen raum.

      wenn du jetzt gleich wieder in die alte schiene fallen möchtest, dann tu das. ich finde es schade, aber die erfahrung hat ergeben, dass man so viel reden kann, wie man will, wenn hanna einfach nicht möchte. denn ich habe den eindruck, dass nichts von dem bei dir angekommen ist, was man dir sagen wollte. du liest nur, was du lesen willst.
      glückwunsch.