Naja das Thema sagt ja schon alles. Sitze momentan so tief in meinen Depris das ich mich schon aufgegeben hab, gar nicht mehr gesund werden will und weiter leiden.
Meine Thera ist momentan die einzige, die ich noch an mich ran lasse. Sie ist für mich mehr als nur eine Therapeutin. Hab sie idealisiert. Wem geht es noch so und mag ein bisserl dadrüber plaudern?

Ich weiss nicht wie weit Deine Idealisierung geht, ist auch ein großes Thema, aber ich denke oftmals, dass ins schweren Krisen der oder die Thera die einzige Person ist, die noch nahe ist und der einzige, den man so ranlässt.
Mir hat meine neulich erklärt, sie ist das gute in meinem Leben,sie ist bei mir, glaubt an mich, will mir Kraft geben.
Ich denke das die Beziehung sehr tief gehen kann und auch sollte, denn im Hintergrund steht eine schwere Arbeit und viel Offenheit, viel Vertrauen...Also?
Idealisierung ist nicht schlimm, im Gegenteil, fähig sein in einer schweren Zeit noch jemanden zu idealisieren halte ich für eine große Gabe.

M.

Hmm ich weiß nicht bei mir ist es schon so dass ich das gefühl habe ich kann gar nicht mehr ohne meine Thera. Und ich will für sie auch mehr sein als nur einen patientin. Manchmal tut es mir weh wenn ich spüre dass ich halt nur ihre Patientin bin.
hab meiner thera mal nen brief deswegen geschrieben, aber ich glaub sie hat ihn nicht richtig verstanden.....

Öhm, ich glaube das Thema geht tiefer als ich denke...Du kannst Dich gern per PN bei mir melden oder mir im ICQ schreiben, ok?

M.

Original von Peaches
Und ich will für sie auch mehr sein als nur einen patientin.

Das Problem bei Langanhaltenden Therapien (psychisch kranke befinden sich ja jenachdem sogar JAHRE bei demselben Therapeuten....) ist das das Arzt/Patienten Verhältniss immer mehr verschwimmt.

Manchmal bei beiden, manchmal nur auf einer Seite.

Und das ist Gefährlich, man muss da ne eindeutige Grenze ziehen, denn ansonsten behindert das die Therapie (eben weil zumindest der Arzt so vernünftig ist das nicht weiter an sich ranzulassen bez. sowas zu blockieren, zumindest sollte es so sein) und dann gibs nur knatsch vom Patienten und man kann denjenigen nichtmehr vernünftig behandeln.

Du solltest ganz schnell klarwerden das du nunmal Patientin bist, nicht mehr und nicht weniger und das ändert sich auch nicht, in den meißten fällen führt das zu Chaos sollte da die Grenze fallen die gibt es nämlich nicht ohne Grund.

...inwifern willst du für sie "mehr sein als nur eine normale Patientin"?

Bloß weil du nur eine Patientin bist, heißt das dochnicht das du für sie nur die 0815 Patientin bist wie jeder andere in der Praxis auch? Jeder Doc hat seine Lieblingspatienten.

Mein Arzt und ich, der kennt mich seit meiner Kindheit genauso wie meine ganze Familie, der is sowas wie ein Väterlicher Freund für mich und ich weiss das er mich gern hat, aber weder ihm noch mir würde einfallen die Grenze "Patient/Arzt" zu vergessen, das ist für eine Professionelle Behandlung einfach unmöglich sowas fallen zu lassen.

Alles andere gefährdet nur den Patienten oder den Arzt, wenn es nicht gleich die ganze Neutrale Behandlung über den Haufen wirft.

hmm meine thera hat wohl auch mal gemerkt dass sie jetzt "über die grenze" gegangen ist und hat dass dann auch wieder gelassen.
verschwindet diese abhängigkeit denn wieder wenn man geheilt ist oder so?

Original von Peaches
hmm meine thera hat wohl auch mal gemerkt dass sie jetzt "über die grenze" gegangen ist und hat dass dann auch wieder gelassen.
verschwindet diese abhängigkeit denn wieder wenn man geheilt ist oder so?

öhm, nichts verschwindet einfach so von selbst.

das hat den nachteil, dass man etwas dafür tun muss, aber auch den vorteil, dass man etwas daran tun _kann - und zwar sofort.

such dir weitere bezugspersonen, übe dich darin, zeit mit dir selbst zu verbringen, mach dir klar, dass du allein klarkommen kannst und musst und sollst, dass sie deiner therapeutin ist, und als solches zwar eine vertrauensperson, aber auch nicht _mehr als deine ärztin.

das alles passiert in deinem kopf, du hast es in der hand, aber auch die verantwortung dafür.

tng

was ist eigentlich wenn es auch von der therapeutin ausgeht? muss die dann die therapie abbrechen?

Original von Peaches

verschwindet diese abhängigkeit denn wieder wenn man geheilt ist oder so?

Nein, da musst du selber rangehen, du musst dir selber klar sein das sie nur deine Behandlungshilfe und nicht als solches eben ein Privater Freund ist und das niemals so sein wird.

Selbst wenn du irgendwann mal "gesund" bist, solltest du dir keine Chancen ausrechnen das ihr gut miteinander anbändelt, selbst im nachhinein wäre das absolut Unprofessionell und Gefährlich.

Da musst du selber ran, da geht nichts "von selber einfach so".

Eine Abhängigkeit schafft sich aus Gedanken und Bedürfnissen, und nicht "einfach so von selber", also muss man da auch selber ran.

Original von Peaches
was ist eigentlich wenn es auch von der therapeutin ausgeht? muss die dann die therapie abbrechen?

Da streiten sich die geister, manche machen das gezielt um beim Patienten "tiefer ranzukommen zum helfen" aber wie schon gesagt ist das extremst gefährlich für beide.

Wenn einer von beiden Personen diese Grenze übertritt sollte der andere denjenigen darauf hinweisen, sowohl für seine eigene Gesundheit/Psyche als auch für den anderen.

Man muss nicht direkt die Therapie abbrechen sofern du das geregelt bekommst, aber das muss auch klar sein, ein verschweigen macht es da nur schlimmer, rede mit ihr darüber.

aber geht es nicht irgendwie jedem so oder ziemlich vielen dass ihre thera mehr ist als nur eine thera? weil sie ja ein mensch ist der einen versteht was viele nicht kennen. und da gibt es ja sicherlich noch mehrer beispiele

Original von Peaches
aber geht es nicht irgendwie jedem so oder ziemlich vielen dass ihre thera mehr ist als nur eine thera? weil sie ja ein mensch ist der einen versteht was viele nicht kennen. und da gibt es ja sicherlich noch mehrer beispiele

Das geht vor allem Teenagern so, weil die Thera ja endlich ein Mensch ist "der einen versteht" "der für einen da ist" "der einem zuhört" und so weiter.

....und das ist eben das Problem warum viele Behandlungen garnicht erfolgreich sein können bez. es zu großen Problemen kommt, eben weil grade Kids dazu veranlagt sind einfach die Grenze nicht einzuhalten und Menschen zu Stilisieren zu irgendwas was sie garnicht sein können oder gar dürfen.

Das ist mitunter eines der großten Probleme womit Therapeuten im Sektor der 3-18 Jährigen zu kämpfen haben.

gut mag sein dass es ein problem ist. aber wenn die leute sowas gar nicht kennen? Wie ich zum beispiel. bei meiner thera ist dass das erste mal dass ich sowas erfahre (bin allerdings kein teenager mehr)

@ momento: ja ich schreib dich mal an..... glaub du hast recht....

Hey!

Aus einer Idealisierung kann auch schnell ein Hassgefühl werden wenn deine Thera plötzlich nicht mehr so agiert wie du es dir vorstellst oder wünscht , das sollte dir auch klar sein was dann eine Therapie auch wieder fast unmöglich macht. Ich denke auch das du mit ihr offen darüber reden solltest denn eigentlich sollte sie der Mensch sein der dir hilft deine psychischen Probleme in den Griff zubekommen und nicht evtl. noch neue dazuzuproduzieren.

Lieben Gruss Filou

Original von *Filou*
Hey!

Aus einer Idealisierung kann auch schnell ein Hassgefühl werden wenn deine Thera plötzlich nicht mehr so agiert wie du es dir vorstellst oder wünscht , das sollte dir auch klar sein was dann eine Therapie auch wieder fast unmöglich macht. Ich denke auch das du mit ihr offen darüber reden solltest denn eigentlich sollte sie der Mensch sein der dir hilft deine psychischen Probleme in den Griff zubekommen und nicht evtl. noch neue dazuzuproduzieren.

Lieben Gruss Filou

Genau das ist einer der Gefahren die ich meinte die dann auftreten.

Man kann so einfach nichtmehr vernünftig behandeln eben aus solchen Gründen.

hmm gut aber wie macht man dass dann? wenn man den thera wechselt baut man doch sicherlich ziemlich schnell wieder so ein verhältnis auf oder?

und mit den hassgefühlen.....ja das kenne ich auch. zwar nicht hassgefühle aber schon irgendwie enttäuschung oder so...

Hey!

Keiner sprach von wechseln der Thera .... Oo versuch doch bitte erstmal mit ihr zu sprechen bevor du einen evtl. unbedachten Schritt gehst. Und nein man baut nicht immer so eine Beziehung zu seinem Therapeuten auf dafür muss die Chemie schon stimmen .....

Lieben Gruss Filou

Hallo ihr lieben,

ich hab mir das jetzt nicht alles komplett durchgelesen, aber mir hat mal ein Therapeut gesagt, gerade bei BPS erkrankten ist es wohl sehr sehr wichtig, die Grenzen von vorneherein klar zu stellen und ganz klare Linien zu ziehen, da das sonst sehr schnell in einem Abhängigkeitsverhältnis endete. Der Patient zuviel verlangt, sich dann zurück gestoßen fühlt etc. pp. Halt das klassische Ich hasse dich, verlass mich nicht. Ich denke, da hat er auch sehr mit Recht. Mein jetztiger hat am Anfang auch nur wenig klare Grenzen gezogen, ich war dadurch ziemlich orientierungslos und ständig in emotionalen Krisen. Mittlerweile sind die Grenzen ziemlich klar geklärt, jetzt klappts es soweit einigermaßen. Zumindestens besser als vorher.

Liebe Grüße
vom Feuer

war waren das für grenzen? magst du beispiele nennen?

Hm, das ging eigentlich vorrangig in den Bereich, was jeder leisten kann und will und was der andere halt entsprechend erwartet und was er erwarten kann. So das bei Leistungen und Erwartungen und kein Missverhältnis entsteht und es deswegen zu konflikten kommt, weil einer von beiden mehr oder weniger erwartet, als der andere leisten kann oder will.

Näher mag ich das jetzt gerade nicht ausführen, aber ich denke, die meistens die schon mal eine Therapie gemacht haben, können ungefähr nachvollziehen was ich meine, zumindestens sprechen einige Threads dafür.

Viele Grüße
Feuer