Hi,

ich möchte grad einfach wissen, ob ihr das auch kennt und wie ihr das wahrnehmt.

Ich habe heute so ne Art "innere Welt" (nenn das jetzt einfach mal so) gesehn. Mag nicht genau ausführen, wie das aussieht, weil ich Angst habe, dass dadurch meine (unsere?) Sicherheit nicht mehr so besteht und das möchte ich nicht.

Aber es ist so, als wenn in meinem Kopf noch eine weitere "Welt" existiert. Ich sehe sie ganz deutlich und kann auch andere Personen erkennen.
Ich weiß nun leider nicht, ob das "nur" eine ausgeprägte Phantasie von mir ist oder ein Teil meiner "Krankheit" (in " weil ich das irgendwie nicht als Krankheit sehen mag).
Deswegen meine Frage an euch, ob ihr das auch kennt, dass es da noch eine "Welt" in euch gibt. Freue mich sowohl über Antworten von Leuten, die auch eine dissoziative Störung haben (welcher Art auch immer) als auch von Leuten, die gar keine Störung in dem Sinne haben.

Zweifel nämlich grad mal wieder n bisschen an meinem Verstand.


Lg
Zwerg

Hey du,

ich hab schon in mehreren Büchern gelesen, dass solch eine innere Welt bei einer DIS duchaus "normal" sein kann. Du bist also nicht verrückt, denke ich :).
Liebe Grüße

c.n.

Hi,

ja danke. Ich hab das auch schon gelesen, aber irgendwie halte ich das trotzdem für verrückt.

Was mir aber grad noch eingefallen ist und was ich noch fragen wollte, könnte es sein, dass das einfach der sichere Ort von jemand anderes ist und ich den jetzt sehen "darf"?
Und wie nehmt ihr das wahr wenn ihr sowas kennt?
Ich würde mich grad einfach mal interessieren ob das bei anderen auch so ist oder ob ich da irgendwie "nicht ganz normal" bin.


Lg
Zwerg

hallo,

ja, ich habe das auch schon gesehen, zeitweise. finde das auch immer irgendwie komisch, so vom gefühl her. das scheint mir so seltsam zu sein, auch wenn ich ebenfalls weiß, dass das bei dieser "störung" normal ist.

ich habe bei uns zumindest nicht das gefühl, dass es phantasie ist - wie wenn ich mir den sicheren ort beispielsweise in einer übung imaginiere - das fühlt sich irgendwie anders an. wenn ich das tue, dann mach ich das bewusst und gewollt, ich füge nach und nach teile dazu, die ich mag, und lasse bewusst dinge weg, die ich nicht mag.

aber mit der "inneren welt" fühlt sich das anders an - das habe ich plötzlich gesehen, und es war kein bewusster akt, das zu sehen - es geschah das erste mal bei einem personenwechsel, den ich bewusst wahrgenommen habe, und ich die möglichkeit bekam, nach innen zu sehen.
(meine güte, das klingt irgendwie immer so - esoterisch.... )

hm ja, ich denke schon, dass das ein sicherer ort von jemand anders sein könnte, der jetzt zulässt, dass du ihn sehen kannst. ich nehme verschiedene orte wahr, aber den ort, den ich am häufigsten wahrgenommen habe, ist beispielsweise der aufenthaltsort von einer bestimmten personengruppe. da er eher positiv besetzt ist könnte man da vielleicht auch vermuten, dass das so etwas wie ein sicherer ort dieser personen ist...

also - ich würde nicht sagen, dass das bei mir "reine phantasie" ist (zumindest wenn ich nicht grad meinen zweifel-tag habe und es die andren eh nicht gibt und sowieso alles einbildung ist... :rolleyes:), da ich diese reinen phantasiegebilde auch kenne - meinen persönlichen sicheren ort zum beispiel, den ich zwar kaum nutze, aber in der klinik mal "entworfen" habe. das ist irgenwie anders, da hab ich einfluss drauf - auf die orte innen hab ich keinen einfluss drauf, kein stück. ich kann sie ja auch nicht "wegmachen", wenn ich das wollte, ich kann sie höchstens ignorieren, aber dadurch verschwinden sie nicht wieder...

also - ich glaube nicht, dass es verrückt ist in diesem negativen sinne.
dass personen, die sich die meiste zeit innen aufhalten, sich orte "konstruieren" (ich weiß auch nicht, wo die herkommen...) halte ich doch für nachvollziehbar.

ich kann mich grad nicht mehr ausdrücken glaub ich.
vielleicht kam ja doch irgendwas rüber

lg.
m.

Hi M.,

danke für deine Antwort.
Also ich hab bei mir auch nicht das gleiche Gefühl gehabt, wie wenn ich mich bewusst an meinen sicheren Ort bringe. Das ist ganz anders. Es sieht anders aus und ich bestimme da dann ja und bestimme auch wie es da aussieht. Und außerdem laufen da dann ja nicht einfach irgendwelche Leute rum.

Ob da gerade in dem Moment, wo ich das gesehen hab ein Personenwechsel stattgefunden hat kann ich nicht genau sagen.
Ich zweifel nur grad mal wieder ein bisschen daran, dass da wirklich komplett eigenständige "Personen" sein sollen (also nicht, dass ich es jetzt wieder leugnen möchte, aber es fühlt sich so - weiß nicht wie ich das ausdrücken soll - unglaublich an). Und ja, es ist irgendwo nicht verwunderlich, dass sie sich einen Ort konstruieren, aber das alles klingt für mich noch so unverständlich und nicht greifbar.

Aber vll wird das mit der Zeit besser, wenn ich öfter in diese "Welt" gucken darf.(?)

Hm, das war bestimmt wirr jetzt.

Mich würde aber auch mal interessieren, wie das Leute empfinden (oder was sie darüber denken) die keine dissoziative Störung in welchem Sinn auch immer haben. Vll mag sich da mal jemand zu äußern. Aber über Antworten von allen anderen bin ich natürlich auch dankbar.


Lg
Zwerg

Hm, kann da keiner mehr was zu sagen?
bin über alle Antworten dankbar. Auch wenns solche sind, die das überhaupt nicht kennen und sich das auch alles überhaupt nicht vorstellen können.
Weiß nämlich grad nicht, wo und wie ich das einordnen soll.

Also wäre dankbar, wenn sich noch mehrere dazu äußern würden.
(will aber natürlich niemanden zwingen )

Ich mag's (mal wieder ) versuchen etwas dazu zu sagen...

Ich denke das, was du mit "innerer Welt" bezeichnest ist anders als das, was ich damit bezeichnen könnte/würde und mit Sicherheit wesentlich ausgeprägter und abgegrenzter bei dir (oder in diesem Fall eher euch, da du selbst weniger Einfluss zu haben scheinst als andere, wenn man die Theorie verfolgt es ist ein Ort, der von anderen konstruiert wurde).

An dieser Stelle fällt mir ein, dass das Buch "Die Personenperson" in diesem Zusammenhang vielleicht nicht schlecht wäre. Es wird immer sehr schön beschrieben, wie sie nach Hause kommt, die Tür aufschließt und dann sind die anderen da, die sich irgendwo in dem Haus beschäftigen. Mal im Wohnzimmer, mal sonstwo. Und sie interagieren miteinander. Sie haben diesen gemeinsamen Ort - das Haus. Und man kann nie ganz klar sagen, ob dieses Haus nun echt ist, das sie betritt, oder ob es einfach ein Ort im Innern ist, der der Kommunikation dient und somit auch "nur" erschaffen ist.
- Vielleicht baut sich so etwas ja wirklich mit der Zeit auf. Oder man lernt es Stück für Stück kennen? (Wobei es sicher auch nicht unbedingt passiert, aber mindestens passieren kann?)


Ich selbst habe keine Welt im Innern, ich kehre das ganze um. Und das auch nicht unbedingt freiwillig. Ich bin dann eben ich und ich bin in meiner Welt, aber muss mich in der wirklichen bewegen, weil sie eben dennoch da ist. Und ich reagiere auch auf sie und die Menschen in ihr. Aber das Gefühl das bleibt, das Gefühl, dass ich eben nebenbei dennoch in meiner Welt bin und diese überlagert sich mit der "richtigen" Welt.
Sogesehen habe ich keine abgekapselte Welt im Innern, sondern ich bin der abgekapselte Teil der Aussenwelt.
Zumindest sage ich dann immer, ich sei in meiner eigenen Welt, weil es mir schwer fällt zu begreifen, dass ich Teil der großen Welt sein soll.
- Das wäre meine Erfahrung, die mir zu dem Stichwort einfällt.
Es findet alles gefühlt im Kopf statt, aber doch ausserhalb. Und die Flucht nach Innen funktioniert nie über etwas, das ich sehen kann, sondern nur über etwas gefühltes.

Also kurz: Ich kanns mir sehr gut vorstellen, wenn ich es auch nicht kenne. Es klingt einfach nur "logisch", dass Personen, die nicht "da" sind eben doch einen Ort haben, an dem sie sein können.
(Ich habe dir ja mal die Frage gestellt, wo du bist, wenn du nicht "da" bist. ...daran muss ich auch gerade denken. Vielleicht ist das ja ein Ort, der eine Option zum "nicht da sein" ist?...)

lieben Gruß, i.

Hallo!

Ich kann mich zwar lange nicht so qualifiziert äußern wie manch andere hier, aber ich hoffe, ich darf trotzdem etwas schreiben.....

Ich kenne das mit der "Inneren Welt" von einer befreundeten Person, die ebenfalls eine DIS hat. Ich muss aber dazu sagen, dass die Person nie eine Therapie - demnach also keine Diagnose - hatte. Aber darum gehts ja nicht.

Mir beschreiben die diversen Personen das als weite, riesige Landschaft, die sie wohl alle zusammen bewohnen und selbst gestaltet haben. Jede Person bewegt sich frei darin, wie er/sie will. Sie befinden sich immer dann dort, wenn sie nicht "draußen" sind, also grade mit dem Körper agieren. Zusätzlich haben insbesondere die Kinder Schutzorte innerhalb dieser Welt. Der Vergleich von klirr mit dem Haus, ich finde der passt dazu.

Ob das bei dir so etwas ist, weiß ich nicht, schließlich kenne ich dich nicht. Es sind nur meine Erfahrungen dazu.

LG

Ich danke euch für die Antworten.
Besonders auch dir I., weil ich es grad interessant finde, wie es für andere so ist. Also welche, die das nicht so kennen.
Es ist ja schon anders. Hm, naja, hat mir zumindest sehr geholfen irgendwie.


@~federleicht~:
Eine Diagnose habe ich auch nicht. Lediglich einen Verdacht.
Und vll suche ich gerade auch einfach nach Dingen, die das nicht bestätigen und frage deswegen so nach, ob das "normal" oder eben nicht ist.
Wie gesagt, ich mag nicht genau beschreiben wie diese "innere Welt" aussieht, weil ich Angst habe, dass es dann nicht mehr sicher ist, aber ich kann das, was du von deiner Freundin schreibst sehr gut verstehen.


Vll mögen ja noch mehr was dazu sagen.


Lg
Zwerg

Hallo
also qualifiziert kann ich jetzt so auch nichts zur inneren Welt sagen, nur dass es bei uns eine gibt und bei unserer besten Freundin, die auch DIS hat, auch. Die Welten sehen völlig verschieden aus, obwohl wir voneinander ganz gute Ideen zur Gestaltung abgeschaut haben. So hat uns nämlich ihre Idee mit dem Meer so gut gefallen, dass wir uns auch eines "gemacht" haben.
Die innere Welt brauchen wir ja, da sind wir, wenn wir nicht draußen sind und da sind natürlich auch die Personen, die gar nicht rauskönnen oder wollen. Für uns ist die innere Welt ganz echt. Und für manche ist sie so echt, dass sie sich im Innen verlieben und Kinder bekommen können.

Lara

du hast doch auch nach der meinung von personen gefragt, die "nichts damit zu tun haben"
als solche melde ich mich mal.

also, wie gesagt, ich kann es mir nicht so wirklich vorstellen, allerdings denke ich nicht, dass ich angst oder so davor hätte.

okay, das was jetzt kommt ist schon ziemlich abgedreht und falls du unsicher mit dir selber bist will ich dich wirklich nicht noch mehr durcheinander bringen!

da ich allgemein grundsätzlich alles anzweifle (so von raum über zeit bis hin zu materie - jedenfalls manchmal): was ist phantasie?

ich könnte jetzt sagen, dass dein körper nur in deiner/unserer phantasie existiert, weil wir eben nicht in der lage sind, uns in unseren reinen "seelenformen" zu verständigen. wobei die seelenform wiederrum zugang zu gewissen fähigkeiten aus selbstschutz nicht hat, wie man ein kind davon abhält, etwas zu tun, damit es sich nicht selbst schadet. (so nach dem motto, wir würden uns alle in die luft sprengen)
das bedeutet, in deiner reinen seelenform wärt ihr entweder nicht "gespalten" oder aber jeder würde völlig unabhängig von den anderen leben.

dementsprchend ist dann auch unsere welt/umgebung phantasie.

oder, wenn dir das zu esoterisch ist: alles in allem besteht alles aus winzigsten teilchen (noch kleiner als atome): luft genau so wie holz, eisen, körper usw.
also, was bestimmt jetzt, dass ein tisch fest ist und die luft darüber nicht?


lange rede kurzer sinn: ich denke, dass dieser raum phantasie ist, aber phantasie in verbindung mit den anderen. sozsagen um eine räumliche ebene, die in etwa der umgebung entspricht, die du/ihr kennt, damit du/ihr euch sicherer fühlen könnt und euch nicht noch mit ganz neuen "welten" auseinandersetzen müsst.

ihr könntet genau so gut im licht schweben oder einfach in schwärze (nichts). würde euch wohl eher verunsichern, deshalb macht ihr etwas einfaches (hab jetzt bewusst ihr geschrieben, weil ich denke, dass ich das auf euch alle ausweiten kann)

das ist jedenfalls meine theorie dazu.....wie gesagt, ich kenne mich damit nicht aus.

(und gnade für die esoterik, meine mum ist energiearbeiterin, so bin ich aufgewachsen *nichts dafür kann*

lg marisol

Tut man (metaphysik) Philosphie neuerdings als Esoterik ab?! *seufz*

Wenn man es in Verbindung mit Energiearbeit gelernt hat, dann tut man das vielleicht schon ;).
Finde ich nun weniger schlimm, den Gedankengang fand ich aber interessant.

Metaphysik hat in der Philosophie in Europa glücklicherweise nur noch sehr wenige akademische Fürsprecher - sollen sich doch Theologen mit den weißen Mäusen beschäftigen.

Zurück zum Thema!

An deinen Verstand brauchst du nicht zweifeln. In mir existieren auch Welten, die real erscheinen, wenn ich nicht im Hier und jetzt bin. Aber das hat mit der Vergangenheit zu tun.

LG kranke seele

Also, ich habe keine DIS, kenne aber so etwas ähnliches... Vielleicht hilft es dir ja, wenn ich das einfach etwas beschreibe, wie ich das erlebe/erlebt habe...?

Bis ich etwa 13 oder 14 Jahre alt war, habe ich die ganze Zeit mehr oder weniger in einer Traumwelt gelebt. In der realen Welt war zuviel passiert, was ich nicht wegstecken konnte. Und dann habe ich mir eine paralelle Welt gestaltet und die meiste Zeit in ihr gelebt. Hört sich so bescheuert an, aber so war es

Am Anfang war das mehr oder weniger ein Gedankenspiel. Ich konnte es beenden, wie ich wollte, und wieder in die richtige Welt zurückkehren.

Aber irgendwann hat sich dann irgendwann verselbstständigt. Ich war dauernd in dieser anderen Welt, konnte sie auch tatsächlich sehen. Sogar meinen Eltern ist es aufgefallen, sie beschrieben mich als "dauernd in Trance". Ich habe dort einfach gelebt. Hatte Freunde. [Langsam komme ich mir wirklich verrückt vor..] Auch meine Erinnerungen an diese Zeit sind vermischt - ich kann das noch nicht so richtig unterscheiden.

Irgendwann bin ich dann zurückgekommen, ich weiß nicht mehr wie. Das ging über Jahre, wirklich. Und von einen Tag auf den anderen nicht mehr. War sehr komisch. Lange genug hatte ich auch kaum Erinnerungen an die Zeit, bevor ich ungefähr 14 geworden bin. Ich kann / darf bis heute kaum Imaginationsübungen machen, weil meine Theras Angst haben, dass mich das wieder in solche Welten zieht.

Ich hoffe, dir hilft dieser "Erfahrungsbericht" ein bisschen weiter... (Und ich hoffe, ich habe nicht total am Thema vorbeigeredet...)
lg, M.

Ich möchte mich hier nochmal bei allen für die Antworten bedanken.
Sie haben mir wirklich geholfen.
Ich werde das mit der Thera besprechen sobald ich eine neue habe.


Lg
Zwerg