hey,
bin gerade etwas verwirrt. ich bin seit über 2 jahren in thera. manchmal frage ich mich ob das etwas gebracht hat. ich bin schon viel mehr ich selbst geworden, muss keine fassade mehr aufrecht erhalten, und nicht mehr nur funktionieren. ich ritze ich noch manchmal, aber ich esse normal. und ich nehme meine medis weiterhin.

ich hab meine thera sehr gerne. und sie mich auch. das sagte sie auch. ich hab das gefühl, sie ist manchmal fast wie eine freundin oder mutter, da wünsche ich mir, sie wäre strenger und autoritärer mit mir, und nicht "so lieb", das finde ich seltsam.
sie umarmt mich auch jede stunde, was aber anfangs noch nicht so war. bin froh dass sie mich umarmt. ich kann ihr auch immer ne sms schicken wenn es mir schlecht geht, dann ruft sie mich zurück. zu meinen letzten 2 geburtstagen hat sie mir etwas geschenkt. zwei mal hat sie mir schon etwas geld für ein eis oder etwas zum essen geschenkt. sie sagt, sie wäre noch eine "ersatzmutter" für mich, bis ich das nicht mehr brauche. aber momentan brauche ich das noch.

ich habe schon respekt vor ihr, aber manchmal frage ich mich ob es gut ist wenn sie so lieb zu mir ist, ob es nicht besser wäre wenn sie autoritärer wäre. eine freundin von mir sagt ihre thera umarmt sie nie, und sie würde das auch nicht wollen. ich will das aber schon. ich mag sie ja, und bin froh dass sie noch eine "ersatzmutter" ist. aber sie ist fast "zu lieb". das ist einfach so ungewohnt!
wollte eigentlich nur mal fragen, ob das bei jemand anderen auch so ist, oder was jemand anderer so darüber denkt...

liebe grüße, flower

Hallo Flower,

Also: Bei mir ist das zwar nicht ganz so "schlimm" aber ein bisschen errinntert mich das an mich und meine Thera...
Sie umarmt mich auch... und manchmal frag ich mich, ob sie nicht "zu lieb" ist...
Aber für mich persöhnlich ist das genau richtig so...

Was aber nun zu dir sagen? Hm... du könntest sie mal darauf ansprechen und irh genau das sagen, was du hier geschrieben hast...
Ich denke, jede Therapeuten, jeder Therapeut ist anders...
Wenn es dir gut tut, dass sie dich in den Arm nimmt, dann genieße es!
An sonsten, rede mti ihr darüber!!!

Alles Liebe,

Evien

hey du,

meine therapeutin ist zwar auch lieb, aber distanziert.
ich glaube umarmen würde sie mich nie...
das letzte mal, als ich bei ihr war, hat sie mir über die schulter gestrichen. Aber mir hat das gereicht. ich fand es schön. ich glaube, wenn sie mich umarmt hätte, wäre mir das zuviel gewesen.
also, um es zusammenzufassen, händeschütteln und ein freundlicher klaps.

aber deine therapeutin behandelt dich wirklich wie eine freundin/oder mutter.
ich kann verstehen dass du das schön findest und es dir gut tut (ginge mir genauso ) aber du sagst ja selbst, dass das seltsam ist.

ich habe mal gelesen, dass es das beste für ein therapeut-patient-verhältnis ist, wenn es herzlich, aber distanziert ist.
die bewältigung deiner probleme, sollte dabei im vordergrund stehen, nicht eine freundschaft.

der therapeut verliert seinen objetiven blick auf die dinge in deinem leben, wenn er selbst daran mehr als nötig teilnimmt.
denn man sucht ja rat bei psychologen, weil sie nicht direkt in das geschehen eingebunden sind.
Sonst könntest du ja gleich bei deiner mutter oder freundin eine therapie anfangen...

hast du sie schon mal darauf angesprochen, weißt du ob sie das nur bei dir macht, oder auch bei anderen patienten?

danke für eure antworten!

@ Evien: hab sie noch nie darauf angesprochen, das werde ich tun. also ich genieße es schon. nur ein mal war es mir zu viel, das hat sie dann auch sofort gemerkt. einmal kam ich mir wie ein baby behandelt vor. das reichte mir dann wirklich! vielleicht sollte man dadurch lernen sich erwachsen zu benehmen, damit man auch wie ein erwachsener und nicht wie ein baby behandelt wird...

@ Evergreen: ja, es gefält mir generell schon gut. aber es ist eben auch komisch. ich bin das eben gar nicht so gewohnt. sie hat natürlich schon ihre kompetenzen, und ist sicher professionell, aber manchmal habe ich wirklich den eindruck, das persönliche ist gerade mehr im vordergrund. ich werde sie einfach mal darauf ansprechen. nicht dass es mir nicht gefällt, ich habe bei ihr auch ganz normalen, entspannten, ungezwungenen Körperkontakt kennengelernt! das konnte und kannte ich vorher eigentl. nicht! auch nicht bei meinen freundinnen, bei niemandem..
ich finde es klingt aber auch richtig was du sagst:

Original von Evergreen

ich habe mal gelesen, dass es das beste für ein therapeut-patient-verhältnis ist, wenn es herzlich, aber distanziert ist.
die bewältigung deiner probleme, sollte dabei im vordergrund stehen, nicht eine freundschaft.

mich würde auch interessieren ob sie das bei anderen klienten/patienten auch so macht... keine ahnung!!!
ich werde sie einfach mal alles fragen!

was mir dazu gerade noch eingefallen ist, zum thema umarmen und engerer Körperkontakt:

viele therapeuten üben mit ihren patienten, sich auf körperliche berührungen einzulassen.wenn es, wie du sagst, ungewohnt für dich war, berührt zu werden und das auf so freundliche weise, vielleicht gehört das ja auch teilweise zur therapie...aber dann hätte sie das vorher mit dir absprechen müssen, naja, wahrscheinlich rühren ihre umarmungen tatsächlich daher,weil sie dich so mag.


find ich super, dass du den mut hast, sie darauf anzusprechen!
sie muss die umarmungen ja nicht völlig einstellen, wenn sie dir gut tun, aber vielleicht reagiert sie dann auf andere dinge mit mehr autorität...

lg

eve

vielleicht beides: dass ich "normalen" körperkontakt in der therapie lerne, und weil sie mich vielleicht auch gern hat... aber darüber kann ich jetzt nur spekulieren, da muss man sie selbst fragen.

hoffe mal dass ich jetzt nicht zu viel versprochen hab, und mich dann auch wirklich traue, sie zu fragen...!! ?

lg
flower

Hallo flower!

Jetzt möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben.

Ich finde es ganz wichtig, was Du am Anfang geschrieben hast, nämlich dass es Dir nach zwei Jahren Therapie wesentlich besser geht, dass Dir die Zeit etwas gebracht hat. Ist nicht das Ergebnis das, was im Vordergrund stehen sollte. Vielleicht ist das genau der richtige Weg für Dich, gerade weil Du auch schreibst, dass Du Dich wohl damit fühlst.
Und als eine Situation war, in der Du Dich unwohl (wie ein Baby behandelt) gefühlt hast, hast Du ihr ja deutlich machen können, dass Dir das nicht gut tut. Also denke ich bist Du doch auf dem richtigen Weg, oder?
Es muß ja nicht alles nach dem Lehrbuch laufen.
Hast Du denn das Gefühl, dass Du Stück für Stück weiterkommst oder ist momentan Stillstand? Auf solche Entwicklungen solltest Du achten. Wichtig ist einfach nur, dass Du aufmerksam beobachtest was Dir gut tut und Dich weiterbringt und was lieber anders laufen sollte. Das kannst Du selbst am Besten beurteilen.
Ich wünsche Dir viel Glück für den weiteren Weg und vielleicht schreibst Du ja mal, wie es sich so entwickelt, nur wenn Du magst natürlich.

LG, Brian!

Hallo Brian-Slade!

Danke, ja das Ergebnis, also wo ich grade bin sollte eigentlich im Vordergrund stehen. Ich habe schon den Eindruck dass etwas voran geht. Ich bereue nur einige Sachen die ich in den letzten Jahren falsch gemacht habe, ich würde jetzt so vieles anders machen. Am liebsten würde ich in die Vergangenheit reisen und "Schicksalsengel" spielen, damit mein Leben anders verläuft. Klingt verrückt, ich weiß, aber ich denke das ist nur ein Zeichen, dass ich jetzt anders bin als früher das meine ich im positiven Sinne. Ich achte mal darauf ob die Fortschritte in der Thera auch gut weiterlaufen.

lg, flower

Hey flower!

Ich denke das es eine ganz normale Entwicklung ist, vieles anders machen zu wollen, jetzt wo man so ein bißchen den Durchblick gewinnt. Das wichtige daran ist aber, dass es jetzt in Deiner Hand liegt, vieles anders zu machen - die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern, arrangiere Dich mit ihr. Aber die Gegenwart und zum Teil auch die Zukunft kannst Du positiv beeinflussen und da bist Du ja definitiv auf dem richtigen Weg.
Viel Erfolg weiterhin und LG
Brian!

Danke, Brian!

Und ebenfalls LG
flower!