Wenn ich einfach "Weg" bin

      Wenn ich einfach "Weg" bin

      Wunderschönen Sonntagmorgen,

      Ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Angst gerade. Mittlerweile hab ich zumindest in Ansätzen gelernt, auf mich zu achten, in mich reinzuhorchen, wie es mir geht, um von den Dissos nicht mehr so überrannt zu werden. Klappt seit einiger Zeit recht gut, auch das SvV ist deutlich weniger geworden seit etwa 2 Wochen. heute Nacht und gestern Abend allerdings war beunruhigend.

      Eigentlich dachte ich, ich wär stabil. Es ging mir recht gut, auch wenn ich mit dem falschen Bein aufgestanden bin und bis am Nachmittag etwas neben mir stand. Hab mich erfolgreich wieder zurückholen können. Alles war super, habe noch eine erfreuliche Nachricht bekommen, es ging mir wirklich gut.

      Und abends war ich dann -mitten im Internet-Gespräch- plötzlich weg. Üelkeit, Zittern, Schwitzen. Wie in Watte, ohne Körper. Als wär ich sturzbetrunken oder sowas. Ohne Auslöser. Einfach so.

      Das ging nach wenigen Minuten von alleine wieder weg, weil ein ganz bisschen Widerstand noch da war. Keine 20 Minuten später: Der nächste "Anfall"; wieder weg. Habe nur noch verschwommene Erinnerungen, weiß noch, dass ich zitternd zusammengekugelt auf dem Boden gekauert hab. Auch das war nach ein paar Minuten wieder wie weggewischt, alles wieder ok.

      Und das ist ohne Auslöser passiert. Es war vorher noch nie so heftig. Normalerweise merk ich vorher, wenn es losgeht, man fühlt es. Gestern/heute nicht. Plötzlich weg. Ganz ungewohnt und das macht mir Angst.

      Wie reagiert man auf sowas, wenn man denn reagiert? Kann man dem irgendwie vorbeugen? Ist es möglich, ohne Auslöser so abzudriften oder war mir nur der Auslöser nicht bewusst (wenn das so ist muss es einen mir unbekannten trigger geben...)?

      Bin etwas ratlos =/
      Ideen? Efahrungen? Ratschläge?

      lg
      Plüsch
      Hm... Ideen? Erfahrungen? Ratschläge?

      Erfahrungen... ja: Ich hatte/ habe das eigentlich immer ohne Auslöser und manchmal hört es auf, wenn ich mich zwinge, in die Realität zurück zukommen. Aber oft funktioniert das nicht. Mal ist es sehr heftig, so wie du es auch beschreibst und andere Male ist es diffuser.

      Beim Lesen deines Threads ist mir allerdings etwas in den Sinn gekommen. Du schreibst, dass es dir besser geht, dass du lernst, auf dich zu achten und in dich hinein zu hören und dass es dich beunruhigt, dass jetzt solche "Anfälle" kamen.
      Vermutlich wirst du das schon wissen, doch ich wollte dir nur wieder vor Augen halten und verdeutlichen, dass nichts von heute auf morgen besser wird. Der Weg nach "oben" ist wie an der Börse... ein ständiges auf und ab... allerdings mit Tendenz nach oben.
      Die Dissos haben zu dir gehört und das verschwindet nicht von heute auf morgen. Bei mir war es so, dass ein Teil von mir (manchmal Körper, manchmal Seele) immer noch an alten Verhaltensweisen festhalten. Und bei dir klingt es auch so, als würde der Körper mal eben wieder auf eine Verhaltensweise zurückgreifen, weil es eben so ungewohnt ist, stabil zu sein.
      Auch wenn solche Anfälle sehr beunruhigend sind, habe ich gelernt, dass das nicht mehr der Weltuntergang ist. Sie kommen von Zeit zu Zeit, ich nehme sie wahr, weiß, dass mein Körper oder meine Seele das jetzt gerade brauchten aber es geht mir dadurch nicht schlechter.

      Das war so mein Gefühl beim Lesen deines Threads. Vielleicht kommt dir das irgendwie stimmig vor.

      Viele Grüße
      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno