Zwiespalt.

      Hey ihr Lieben,

      Ich muss raus aus diesem "nichts essen, dann fressen". Nicht für mich, für sie. Damit sie sich nicht immer und immer zu Gedanken macht. Es muss egal sein. Ich esse. Normal. Fühle mich so ekelhaft hinterher. Doch ich schaffe es. Nur wozu? Will doch nur.. nicht mehr so fett sein. Ich erreiche es nicht, durch das normal essen. Es kostete X Kilo. Zugenommen. Habe das Auf und Ab satt. Ich schaffe es momentan regelmäßig zu essen, auch wenn mein Kopf ständig dagegen ansteuert.

      Wenn ich weiß, ich soll essen, ist diese Stimme da in meinem Kopf: "Du bist ohnehin zu fett, du solltest nichts essen." Sie hat doch recht. Wieso mache ich es trotzdem? Weil mein Verstand momentan zu stark ist? Es soll aufhören. Möchte die Kontrolle verlieren, wieder einmal. Nicht die Kontrolle verlieren, dass es in das Extrem Fressen geht, sondern in die andere Richtung, auch wenn es viele nicht für gut heißen.

      Ich sah sie. Mit ihren warmen braunen Augen. Blickte mich an. In meinem Kopf drehte sich alles. Ihre Augen spiegelten meine Gefühle, die tief in mir eingeschlossen sind. Ich blickte in das Gesicht des Mädchens. Sie war schön, irgendwo. Nicht perfekt, menschlich. Sie war schön auf ihre Art. Die zarten Linien ihres Körpers waren menschlich. Es passte alles. Sie war schlank. Mich überrollte das schlechte Gewissen. Blicket hinab, wieso kann nicht ich so sein? Drehte mich um. Schaute noch einmal zu ihr, sie schaute mir hinterher. Dann ging sie.. Ich ging..

      Es ist so schwer. Das Essen macht einen so kaputt. Man will nicht essen. Angst zuzunehmen. Ekel einem selbst gegenüber. Will nicht sein wie er. Nein nein nein. Es darf nicht sein. Ich sehe aus wie er. Bin doch scheinbar wie er. Aber es darf nicht sein. Nicht dieses eine Mal. Ekel. Angst. Verzweiflung. Und immer das Gefühl zu versagen. Bei jedem Bissen.

      Was will ich nun hören? Was sollte ich nun hören? Das ich zum Arzt gehen soll? Das geht nicht. Darf doch niemand wissen. Darf niemanden verletzen. Eigentlich geht es mir doch gut, wieso das gespinne? Ich kann nicht mehr.. Es war doch alles gut, längere Zeit. Wieso muss einen alles einholen?

      Es ist wohl ein Beitrag von mir, der schwer zu beantworten ist, das weiß ich. Und es tut mir leid. Es ist vielleicht verwirrend.. Ich weiß es nicht. Ich kann nicht sagen, was ich mir für Antworten erhoffe..

      Ich wünsche euch alles Liebe.
      Das mondenmaedchen.




      [edit: Kilo-Angabe rausgenommen. Free]
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Freeclimber“ ()

      Prinzipiell betrachtet ist das, was du schreibst nicht normal, und ich denke, dass du das schon weisst. Deswegen von vornherein dir Frage (und ansonsten Hinweis) nach einer Thertapie, oder eben, inwiefern du denn schon in psychiatrischer/ärztlicher Behandlung bist. Wenn du dies nicht sein solltest, ist dein Gedankengang meiner Meinung nach mehr als ausreichend, um heben profissionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

      Dass du durch das normale Essen so stark zu´nimmst, ist nur ein vorrübergehendes Detail, denn es ist kein Wunder, nachdem du deinem Körper über einen langen Zeitraum hinweg eben das vorenthalten hast, was er braucht, um zu funktionieren. Von daher hortet er alles, was er bekommen kann für die nächste Hungerphase, um eben auch diese zu überstehen.

      Bei weiterem regelmässigen Essen über einen geraumen Zeitraum hinweg merkt der Körper aber doch, dass er immer etwas neues bekommt und hört auf, die Depots immer voll gefüllt zu halten und lagert nicht mehr weiter ein.

      Diese Normalisierung ist allerdings ein langwieriger Prozess, und somit brauchst du dafür vor allem Durchhaltevermögen und Geduld.

      Aber zurück auf dich und dein Posting: Es funktioniert nur, wenn du ds selber willst, nur für deine Freundin ist das alles zum Scheitern verurteilt.

      Weiter zu deinem Posting: Essen macht definitiv nur kaputt, wenn man es nicht im normalen Rahmen zu sich nimmt. Also zu wenig ist genauso scheisse wie zuviel. Punktum.

      LG
      Aber.. ich bin es nicht wert. Das man mir hilft. Habe es doch alles verdient, dass es so kam. Es geht doch irgendwo niemanden etwas an, wie es in mir aussieht. Man würde erfahren, wie er zu mir ist. Er würde mich noch mehr hassen. Würde es noch mehr zu spüren bekommen. Jetzt, wo doch gerade alles auf einer Schiene läuft, auf die genügend Distanz geschaffen ist und man den Hass einfach mit Egal gleichsetzen kann.

      Ich will nicht zunehmen. Kein Gramm. Nicht deswegen. Will es wieder haben, das 'alte' Gewicht. Es ekelt mich an, mich zu sehen. Meinen Körper. Hasse mich. Auch dafür. Hass lässt jede Kleinigkeit zu einer 'Riesigkeit' steigen. Nichts bleibt unentdeckt.

      Ich will es nicht. Nicht werden wie er. Nicht noch fetter werden. Nicht zunehmen. Puppe sein. Aber sie würden mich in Ruhe lassen. Hätte ganz einfach meine Ruhe. Keine Kontrolle mehr.

      Danke Silent-Tears für deine Antwort..
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Ich habe dich mal im RL gesehen und ich muss sagen, dass du aus meiner Sicht überhaupt nicht fett bist kein bisschen.
      Ich bin der Meinung, wenn du dich gesund ernährst (gibt ja tolle Bücher darüber) und etwas Sport treibst, dass du dann deine gute Figur behälst.
      Du solltest dich wegen diesen paar kg, die dein Gewicht hin und her schwankt nicht aufregen, du bist wirklich noch sehr weit davon entfernt fett zu werden.
      Mach mir irgendwie etwas Sorgen um dich, wenn du dich da noch weiter hineinsteigerst, dann bist du wirklich nicht mehr weib von der Bulemie oder gar Magersucht entfernt.

      Während meiner Schulzeit damals wurde ich Neurotiker, weil ich auf einmal Angst bekam mich mit irgendwelchen Infektionskrankheiten zu infizieren, Türklingen, Stangen in Zügen un Büssen etc. bereiten mir großes Ekel. Es hat lange gedauert bis ich das in den Griff bekam heute sind sie weitgehend verschwunden. Ich weiß jetzt nicht ob man Zwangsneurosen auf Magersucht und Bulemie übertragen kann. War ja eh nur ein Beispiel um zu zeigen, wie schnell man noch tiefer in den Sumpf absickern kann, wenn man nicht nach den rettenden Seil greift, also etwas daran ändern will, sondern so weiter macht wie bisher oder es sogar verschärfen will.

      Sorry diese Metapherschreibweise, aber ich verwende gerne Stilmittel *ggg*

      Ich weiß ja nicht was der Auslöser für deine Essprobleme sind, die Ursachen sind ja immer sehr unterschiedlich. Kenne auch viele Mädchen, die früher mal Fettleibig waren und deswegen gemobbt wurden und heute an Magersucht leiden und paranoide Angst haben vor dem zunehmen, weil sie denken, dann würden sie wegen ihrem Gewicht wieder gemobbt werden :(
      Gibt aber noch sehr viele andere Auslöser, möchte jetzt nicht näher darauf engehen, sonst hört der Post nie auf.

      Und bitte mach dich nicht selbst so runter, du hast Hilfe verdient. Ich verstehe deine Angst, dass du nicht darüber reden möchtest, wie es in deinem Inneren aussieht, weil die Leute dich dann noch mehr verachten würden. Das ist das Problem unserer Gesellschaft, diese Intoleranz und Ausgrenzerei. Hey aber es gibt noch Menschen, die dich deswegen trotzdem tollerieren. Hier im Forum gibt es sehr viele Menschen mit psychischen Problemen, die würden dich deswegen bestimmt nicht ausgrenzhen, wenn du dich ihnen offenbarst und ich natürlich auch nicht.

      Ich finde dich wirklich sympatisch,
      also mach nicht den gliechen Fehler wie ich und ertränkt dich bitte nicht im Selbsthass, das hilft Niemanden schon gar nicht dir.
      Unsere Pflichten - das sind die Rechte anderer auf uns. [MOR 112, KSA 3,100]