wie kann mich meine freundin aus einer dissoziation holen

Du hast vollkommen recht.

Ich habe dir eine Antwort aus meiner Sicht gegeben:
Wenn Du mit den Dissoziationen weiterleben willst, und es dir ums herausholen geht, dann versuche die Tips zu befolgen, die Du hier bekommst, z.B. das mit dem Ammoniak (in Absprache mit dem Apotheker). Ich hoffe, Deine Freundin ist immer neben Dir, wenn das passiert. Gerade wenn Du zu sehr krampfst, ist das ja auch nicht so gut.
Ich kenne selbst leider keine Möglichkeiten, was man da tun kann.

Wenn Du willst, dass das ganz aufhört, solltest Du eine geeignete Therapie machen. Natürlich nur, wenn Du das kannst, vielleicht bist Du noch nicht so weit, das richtig an Dich ran zu lassen. In was für einer Klink warst Du? Einige Leute hier haben mit psychosomatischen Kliniken gute Erfahrungen.
Diese Zustände scheinen sehr stark bei Dir zu sein und Dich total wegzuziehen, also ein riesengroßer Selbstschutz.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück.

Weiß nicht ob das hier schon genannt wurde (hab die ganzen Diskussion nicht gelesen) aber vielleicht kann sie dir ja einen Eiswürfel auf die Haut drücken? Dass dich der "Kälteschock" wieder zurückholt?

Ich habe nochmal ne grundsätliche Frage, weil ich das gern besser kapieren würde: Kommen bei Euch die Dissoziation so, dass ihr auf einmal total weggetreten seid - oder kommt zuerst eine Erinnerung und dann schaltet ihr in das Weggetreten sein?

Bei mir ist es z.B. anders, mich zieht es irgendwie weg ins Leere, aber gleichzeitig bin ich auch noch voll da. Das kommt eigentlich jeden Tag und wenn das kommt, dann habe ich kaum eine Chance nicht weggezogen zu werden. Aber anscheinend habe ich wiederrum das Glück, dass ich nicht vollkommen weggetreten bin.

Wenn es z.B. so stark ist, dass man selbst keine Chance mehr hat, noch im hier und jetzt zu bleiben, ist man ja eigentlich immer auf andere angewiesen. Das ist bestimmt nicht leicht.

Ich sehe das als einen Schutzfunktion vor etwas und insofern ist bestimmt neben dem zurückholen alles gut, was einem das Gefühl gibt, sicher zu sein. D.h. nebenbei immer wieder Übungen zu machen, die einem ein Sicherheitsgefühl geben. Ist nur so ne Überlegung, vielleicht krampft man dann ja ein bischen weniger mit der Zeit. Allerdings kenne ich keine speziellen Übungen, ich probiere immer selbst ein wenig aus.

@wonder:
Bei mir kommen die dissos so, das ich durch irgendetwas bewusst, aber vor allem unbewusst 'getriggert' werde - seien es bilder, erzählungen, orte oder gerüche, und dann merke, wie sich die disso anschleicht.
Manchmal schaff ichs dann irgendwie nicht mehr, mich abzulenken und lasse es einfach passieren. Nicht, weil ich nichts dagegen machen will, sondern weil ich irgendwie nicht kann, schwer zu sagen warum, es ist so, als wehrt sich irgendwas in mir dagegen..
Dann habe ich eben wieder die ganzen bilderfetzen vor augen, sprich erst flashbacks und daraus kommts dann zu ner disso wenn ich nicht dagegen angehen kann..
Wenn ich nur halb weg bin, dann rede ich das was ich vor meinem geistigen auge sehe vor mich hin und bin auch noch in der lage, auf die sachen, die der mensch der gerade bei mir ist, einzugehen..

@kokosnuss:
Vielleicht hilft es ja, wenn du deine freundin dann mal kräftig schüttelst.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber ich habe damit gute erfahrungen gemacht, auch bei meinen patienten in der psychiatrie.
Oder ne ladung kaltes wasser ins gesicht, laut pfeiffen ect.

@Licorne & kokosnuss
Wollte nur kurz anmerken, dass die Tipps von Licorne bei mir genau das Gegenteil bewirken würden - dass ich noch mehr "verschwinden" würde.

Meist ist es aber sowieso immer so, dass Du, kokosnuss, ausprobieren musst und feststellen, was Dir/Euch hilft und was nicht.
Ich hoffe, dass Du das schnell raus findest und nicht erst noch ewig suchen musst, wie ich es musste (weil nichts half).

Alles Liebe, Igelchen

edit: Fehler korrigiert

@ Licorne
Kannst Du denn mit den Bildern usw. was anfangen? Oder ist es Dir fremd?
Oder willst Du sie garnicht sehen? Weil eine Disso heißt ja dann ich schütze mich lieber indem ich abschalte.

Und wie lange habt ihr das schon so? War das schon immer oder kam das erst durch ne Therapie o.ä.?

@wonder: ja, die bilder kenne ich. Es sind bilder von für mich total schrecklichen situationen, die ich mal erlebt habe.
Dann sitze ich da, sehe die bilder und stammle die ganze zeit irgendetwas vor mich hin und will einfach nur, das diese bilder wieder weggehen.Ich will sie nicht sehen.
Sie lösen angst, ekel und tiefe traurigkeit hervor.
Einmal wars so schlimm, das dadurch eine panikattacke entstanden ist, ich nur am zittern und weinen ohne ende war und letztendlich eine tavor nehmen musste..

Puh, seit wann habe ich das schon..?
Am anfang, etwa vor einem jahr fing das ganze mit ähnlichen formen á la derealisation/depersonalisation an, sprich mit gefühlen der 'unwirklichkeit' und fremdheit - mir selbst und dem ort an dem ich war gegenüber.
Fürchterlich belastend, auch jetzt noch..

@ Licorne:
Hast Du da ne Therapie gemacht oder kan das von alleine?
Ich hoffe, das ist nicht zu belastend wenn ich frage. Ich tue es deswegen weil bei mir mal so Wachtraumzustände und andere Dinge vorkamen, die durch eine spezielle Therapie (nicht die Traumatherapie) verursacht worden waren. Und ich kann mir bis heute nicht erklären, ob es wegen der Heilmittel kam oder ob es wirklich was mit mir zu tun hatte. Ich hatte immer das Gefühl, es ist fremd und will von außen über mich kommen. Das war wirklich beängstigend.

Es ist natürlich sehr verständlich, dass schlimme Bilder solche Gefühle in Dir hervorrufen. Aber vergiss nie, das ist jetzt vorbei.

In mir hatte das was ich da erlebt hatte, Todesangst ausgelöst. Vor allem deswegen, weil ich eben nicht wusste, ob es wirklich aus mir kommt oder was fremdartiges ist. Ich werde das erst wissen, wenn durch die Traumatherapie auch etwas ähnliches ausgelöst werden würde eines Tages.
Jetzt ist es wieder total vorbei und ich bin in meinem "alten" Zustand.

"Ich werde das erst wissen, wenn durch die Traumatherapie auch etwas ähnliches ausgelöst werden würde eines Tages. "

Ich habe desöfteren gehört, dass Erinnerungen in der Regel nicht ausgelöst werden, sondern dann von selbst kommen, wenn Betroffene in der Therapie gelernt haben, für ihre Stabilisierung zu sorgen. Die Psyche wisse sozusagen sehr genau, wann für Betroffene Erinnerungen zumutbar sind und wann nicht.

@wonder: nein, in der zeit habe ich keine therapie gemacht.
Aber ich habe auch schon des öfteren gehört, das solche zustände bei pat. ausgelöst werden, die eine therapie machen-eben weil sie dort über belastende dinge reden und somit einiges wachgerüttelt wird.
Und dann schaltet der körper eben seine schutzfunktion ein..