Angehörigen "BPS" begreifbar machen

      Angehörigen "BPS" begreifbar machen

      Ok, meine Diagnose lautet Borderline, und meine Eltern wissen das. sie tun so, als ob sie sich darunter etwas vorstellen können, aber es ist das übliche Klischee-Zeugs ... SvV, impulsives Handeln, Aggressivität. Aber letzteres beides trifft auf mich nicht wirklich zu und meine Eltern wissen nicht wirklich, wie sie mit mir umgehen sollen, halten sich nicht an eindeutige Absprachen, die ich mit ihnen treffe.

      also hier mal die Frage: Wie mach man Angehörigen seine Krankheit leicht verständlich, ohne ein Klischeegepresse anzuzetteln oder alles zu schwarz zu malen? Würde mich über ein paar Erfahrungen freuen...

      lg
      Plüsch
      es gibt ein sehr gutes Buch wo von betreoffenen ihr befinden aufgeschrieben wurde

      "leben auf der grenze"

      Ich konnte mich gut damit identifizieren und habe es somit meinen eltern auch zum lesen gegeben.

      Auch ist es möglich ihnen ein fachbuch zu geben wo die verschiedenen symptome erklärt werden ohne gleich nur das schlechte darzustellen.
      ganz gut ist
      "leben mit einer Borderline störung"

      ich hoffe ich konnte dir helfen
      Ich persönlich denke ja, dass es das beste wäre niemandem solche Bücher in die Hand zu drücken - Menschen könnten dazu neigen, dass sie dann einfach nur noch das sehen. Aber man selbst besteht ja aus viel mehr als nur dieser Krankheit.
      Gespräche, Gespräche und immer wieder Gespräche. Irgendwann wird man schon die richtigen Worte gefunden haben. Es ist eben eine psychische Krankheit. Keine von der leichten Sorte, aber auch trotzdem nichts, was einem ewig anhängen muss. Und wenn deine Eltern verstehen wollen, wäre es doch besser, dass sie irgendwann _dich_ verstehen, als dich nach einem Buch zu beurteilen?

      k.
      Also meiner Meinung nach ist es eine ganz gute Idee mit den Büchern. Aber ich hab noch einen anderen Vorschlag, bist du momentan in Thera? Wenn ja dann könntest du deinen Eltern vorschlagen dass sie sich mal mit deiner Thera unterhalten (mit oder ohne dich) ich denke dass sie deinen Eltern gute Hilfestellungen geben kann, vor allem im Umgang mit dir!
      Meiner Mutter und meinem Freund hat das jedenfalls sehr geholfen.

      Solltest du momentan nicht in Thera sein dann versuch vor einem Gespräch mit deinen Eltern vielleicht zur Ruhe zu kommen und dir Gedanken zu machen was dir wichtig ist und was du von deinen Eltern erwartest, schreib dir das auch auf und dann rede mit ihnen. Unterstützend dazu kannst du ihnen dann vielleicht auch noch ein Buch geben, dann kennen sie deine ganz persönlichen Bedürfnisse und Gefühle aber haben auch gleich mal einen Anhaltspunkt zu Borderline allgemein.

      Ich hoffe ich konnte dir helfen und wünsche dir alles Gute!
      Lass mal von dir hören was rausgekommen ist!!

      Liebe Grüße
      Sia
      Manchmal muss ich mich aufgeben um mich wieder zu finden
      -
      keiner kann mir dann helfen, aber beistehen!
      Hmmm ... ich habe bislang nur gute Erfahrungen mit jedem neuen "Outing" gemacht. Da gab es bislang niemanden, der meinte "OMG, Du bist krank. Völlig gestört."

      Natürlich gibt es auch diesen Fall, aber sofern die Eltern einen lieben, werden sie es letztlich zumindest akzeptieren, dass das eigene Kind nun mal nicht der gewünschten Norm entspricht ... Aber das braucht viel Zeit und sehr viel Geduld seitens uns Betroffenen.

      Mein Vater hat von meinem ersten Klinikaufenthalt Winter '97 bis zum zweiten Winter '02 dafür gebraucht ... und noch heute darf ich mir hin und wieder anhören, dass ich doch bitte wie die anderen sein soll ... nur bin ich eben nicht die anderen und es mangelt mir an so vielem, was ein - in seinen Augen - normales Leben erst ermöglicht.

      Was das therapeutische Gespräch betrifft, kann dieses auch nach hinten los gehen, denn als mein vater damals zum Gespräch gebeten wurde, hat er komplett dicht gemacht, was man auch in meinem Arztbrief heraus lesen kann.

      Ich empfehle an dieser Stelle gerne eine Broschüre für Angehörige "Wenn lieben weh tut", welches ich gestern meinem Freund gab, mit der Bemerkung, dass ich lediglich möchte, dass er weiß, womit er es in etwa zu tun hat, wenn ich mal wieder anders als erwartet reagiere.

      Abgesehen davon, dass besagte Broschüre viele Fallbeispiele enthält, gibt es dort außerdem einen Abschnitt über die Kommunikationsmöglichkeiten mit BPS-Betroffenen (SET = Suport, Truth, Empathy).

      Aber wenn ich mir meinen jetzigen Freundeskreis ansehe, und mein jetziges Verhältnis zu meinem Vater, so muss ich doch sagen, es hat sich sehr vieles gebessert, zum positiven entwickelt, was aber eben auch nur dann funktioniert, wenn wir Betroffenen bereit sind, an uns zu arbeiten und uns in Geduld für unser Gegenüber üben.

      LG,
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      Hei Plueschi,

      ausserhalb der Klischees ist es für Angehörige echt schwer, das Ganze zu begreifen, so leid es mir tut.
      Bücher lesen ansich ist keine wirklich schlechte Idee, aber ich denke, dass sie damit nicht allzu weit kommen werden. denn diese Bücher theoretisieren meist zu sehr, oder aber gehen zu sehr ins detail bei manchen dingen, als dass ein angehöriger (also jemand, der keinerlei plan und eigentlich auch kein wirkliches interesse an der materie hat) dort noch folgen kann/moechte.

      da du gerade in einer klinik bist, koenntest du ein gespraech dieser art tatsaaechlich mit deinem therapeuten anberaumen, dass das in rinteln geht weiss ich aus erfahrung.
      es waere denkbar, dass der tehrapeut direkt mit deinen oldies spricht, oder aber dass ihr ein vierergespraech fuehrt, wo dann der thera selber das gespraech leitet und in fuer dich gesunde bahnen lenkt.

      und wenn auch das ncihts fuer dich ist, kannst du gerne auf den "imaginaeren adoptivvater" zurueckkommen, auf dass der das deinen oldies verklickert, denn dafuer bin ich echt schon "gross" genug *g*, und als exbetroffener wohl auch ein stueck weit in der lage ,das ganze nachzuvollziehen.

      so oder so: viel glueck bei diesem vorhaben, denn ich halte es fuer mutig, dass du deinen eltern erklaeren willst, was mit dir los ist, und was mit dir passiert.

      lg

      der/die ich (bald wir)
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