Zukunftsängste

      Zukunftsängste

      Hej,

      ich ringe schon seit einiger Zeit mit mir selbst, einen Thread zu eröffnen, irgendwie fehlen mir sogar jetzt noch die Worte dazu.

      Es geht, wie der Titel schon sagt, um meine Zukunft, bzw. Ängste diesbezüglich. Kurz zur Situation: Ich bin fast 20, mache gerade ein FÖJ [ein freiwilliges ökologisches Jahr, ähnlich wie das freiwillige soziale Jahr], bin zuhause ausgezogen und möchte gerne ab dem nächsten Jahr ein Studium anfangen, Kunsttherapie. Dazu werde ich nochmals umziehen, in eine Stadt, die ca. eine Stunde von hier liegt.

      Ich habe Angst, Angst vor vielen Sachen. Vor dem Umzug, dem in-einer-anderen-Stadt-alleine-sein, dort neu anfangen zu müssen - ergo: neue Freunde suchen, einleben, Stadt kennen lernen. Ich habe Angst vor dem Studium, Angst davor, es nicht zu packen - ich stecke seit Monaten in einem absoluten KreaTief, ich bekomme nichts Anständiges mehr hin - wie soll ich denn so eine Bewerbungsmappe zusammenstellen, wie zum Aufnahmetest gehen, wie soll ich es schaffen, dort aufgenommen zu werden? Und bei all der Angst und der deswegen etwas wackeligen psychischen Konstitution: Wie kann ich mich den Ängsten stellen?

      Normalerweise habe ich vor solchen Veränderungen immer sehr große Angst, packe es dann aber einfach an und mache es, ich drücke mich nicht davor. Auch dieses Mal wird es sicherlich nicht anders sein - aber im Moment gehts mir damit nicht gut, gar nicht gut, ich fühle mich unter Druck gesetzt [von mir selbst], als hätte ich den Veränderungen des nächsten Jahres gar nichts "entgegen zu setzen".
      Ich möchte Tipps, wie ich mit der Gegenwart umgehen kann, mit den Ängsten [vor allem Angst vor dem Versagen], wie ich, was das Thema angeht, wieder stabiler werden kann. Es macht mir so große Sorgen, dass ich wieder in eine depressive Episode reinrutsche, mich bedrückt und ausgelaugt und schwach fühle, und das will ich nicht.
      Ich weiß genaugenommen, dass es eh besser werden wird als befürchtet, das ändert jedoch nichts an dem stetigen Angstgefühl.

      Ja, ähm... um Hilfe wäre ich sehr dankbar. Arschtritte sind okay, solange sie nicht zu hart sind, irgendwelche blöden Kommentare dürfen mir erspart bleiben.

      Grüße,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      Hallo Kontra.
      Hmmm, wie währe es, wenn du dich (hier im Forum) mal erkundigst, ob es Leute gibt, die in dieser Stadt diesen Studiengang machen? Die könnten dir erzählen, wie das bei ihnen so abgelaufen ist, vielleicht könntest du dir ihre Bewerbungsmappe mal ansehen, dich einfach austauschen. Und kennen würdest du dann auch schon jemanden...
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Die Angst keimt aus den unbekannten Faktoren.
      Erkundige dich über frühere Aufgaben bei der Aufnahmeprüfung / die Qualität der Mappen früherer Bewerber. Schau im StudiVZ nach Leuten mit ähnlichen Interessen und stell vllt. schon etwas Kontakt her.. etc.

      Mehr kannst du im Endeffekt nicht tun.

      Eine Umstellung dieser Größenordnung geht idR immer mit Angst einher. Das ist leider einfach mal menschlich. Lass dich von diesen Bedenken auf keinen Fall davon abhalten, das Studium an zu treten.

      Halt die Ohren steif.

      lg,
      Sorano
      .
      Hallo K. :)

      Ich würde auch als erstes raten, dass du dich erkundigst, wie das alles so ablaufen wird. Beispielsweise hat die Kunsthochschule, an der ich mich damals beworben hatte, eine Mappenberatung angeboten, wo man mit einem Batzen an Arbeiten hingehen konnte, sie vorstellen konnte und bestimmte Personen (höhere Semester zB) einen dann beraten haben, was gut in der Mappe wäre, was man vielleicht besser rauslassen könnte. Vielleicht bietet deine angestrebte Uni ja etwas ähnliches an.

      Was den Leistungsdruck für die Mappe angeht - da habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Auch speziell die Prüfung an der Uni war ein enorm belastender Akt. Kannst du denn dich an etwas erinnern, was dir vielleicht früher in ähnlichen Situationen geholfen hat?
      Eventuell könntest du bestimmte Dinge, die du bereits gemacht hast, nochmal aufgreifen, neu malen/zeichnen oder anders bearbeiten, damit etwas funktioniert. Versuch nichts neues zu schaffen, sondern vielleicht mit dem zu arbeiten, was du bisher schon geleistet hast - manchmal kann so etwas helfen um das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten wieder zu unterstützen; ehe man sich dann an neue Dinge wagt.

      Vielleicht könntest du auch an der Uni zu einer Beratungsstelle gehen. Hier gibt es beispielsweise auch Kurse, die mit Arbeitseinteilung, Planung etc zu tun haben. Das ist quasi eine Art studentische Selbsthilfegruppe, von Fachpersonal geleitet, wo man sich gegenseitig hilft sich Aufgaben sinnvoll einzuteilen, dass man sich weder überfordert, noch zu viel schleifen lässt.
      Das wäre vielleicht einfach nur gut, um am Anfang eine gewisse Sicherheit (einen Rückhalt) zu haben.

      Seziell zur Angst das Studium nicht zu packen, würde ich sagen:
      Wenn du den Studienplatz bekommst, den du dir wünschst, dann konzentriere dich auf jede Aufgabe einzeln. Sicher steht am Ende des Studiums ein Abschluss, den man so gut wie möglich bestehen möchte, aber im Moment des Studiums ist es vielleicht besser sich auf das, was gerade passiert zu konzentrieren.
      Als Bachelorestudent zählt jede meiner Prüfungsleistungen in meine Endnote mit ein. Das heißt, dass man konstant gute Leistungen bringen muss. Wenn nun eine schelchter ausfällt, kann das ein ums andere Mal meinen Abschluss gefährden. Das macht Druck und Angst, aber ich weiß, dass genau das es mir selbst unnötig erschwert.
      Ich muss (für mich) einfach sehen, wie ich meinen Blick nicht auf die Zukunft ausrichte, sondern auf den Moment. Ich gehe nicht von Studiumsbeginn zu Abschluss in meinem Kopf, sondern von Semester zu Semester. Und ich versuche in jedem Semester die Leistungen so hinter mich zu bringen, dass ich sagen kann: Ich habe mein bestes getan.
      Würde ich ständig auf das "Ende" achten, würde ich einfach nur hysterisch werden und alles in den Sand setzen. Mir hilft es am besten, wenn ich mich auf die einzelnen Dinge konzentriere.
      Vielleicht kann dir das ja auch helfen. Deswegen habe ich das jetzt so ausführlich geschrieben.

      Wenn du magst, können wir uns ja ein paar PNs schreiben und zusammen darüber austauschen, wie man sich in krativlosen Phasen wieder an das kreative Arbeiten herantasten kann. Du hast Zeit zu tasten, du musst keine 7Meilenstiefel anziehen und lospreschen.
      Und weil das so ein wichtiger Punkt ist, nochmal unterstrichen, extra für dich :)
      Du _h a s t_ Zeit.

      lieber Gruß, i.
      (schreib mich ruhig an, wenn du magst.)
      Hallo Kontrajunkie,

      diese Angst kenn ich gut, und ich kenne sie von vielen (auch vollkommen gesunden jungen Menschen). mir hat es damals auch geholfen, von woche zu woche zu schauen, und aber dabei auch das Ziel nicht aus den augen zu verlieren wenn man mal ein paar Dinge machen muss, die einen eher nerven ("ich weiß, wo ich hin will und was ich später machen will").
      mit dem leute kennen lernen: im studium gibts viele möglichkeiten, dies zu tun, wenn du es möchtest /dafür offen bist, zB Unisport, oder einfach in der Vorlesung, in der ersten Woche geht es fast allen so, das muss man sich klar machen, und dementsprechend "einfach" ist es, Leute kennenzulernen. (nicht, wie wenn man in vorher feste Gruppen reinkommen muss)
      vielleicht fährst du mal zur uni, sprichst mal mit studenten aus höheren semestern, wie das studium ist, was klirr schon geschrieben hat!
      und schaust dir die stadt an, fährst ein bißchen rum (die schönen ecken findet man meist eh erst später ;))

      wünsch dir viel erfolg und kraft,
      Graf Zahl
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.
      Hej,

      Vielen Dank für die Antworten, einiges hat mir geholfen. Ich find's gut, dass einige Tipps für meine Studienzeit kamen, auch wenn ich die eigentlich noch gar nicht brauche (ich studiere ja noch nicht), aber es ist auf jeden Fall gut, sowas mal im Hinterkopf zu haben.

      Im StudiVZ bin ich angemeldet und auch schon an der Uni "eingetragen", ich werde dann wohl wirklich mal den Versuch starten, jemanden anzuschreiben und zu fragen, wie es bei ihr/ihm so ablief, etc. Vielleicht findet sich da ja jemand Nettes, der gerne Auskunft gibt. Und jemanden zu kennen ist sicherlich auch nicht von Nachteil.

      Sanna, gute Idee, ich werde nachher mal einen Thread im Kontakt-Forum aufmachen, vielleicht findet sich ja jemand.

      narkis, danke auch dir, ich kann nur sagen: Es gibt nichts, dass mich davon abhält, dieses Studium anzutreten oder durchzuziehen, nichtmal die Angst. : )

      klirr, ich finde deine Tipps gut, ich habe mich über die Uni und den ganzen Bewerbungskram bereits informiert, habe mir die HP angeschaut, dort angerufen und Infomaterial angefordert, soweit ich weiß gibt es dort auch "Anschauungstage" für's Unigelände, ich hoffe, demnächst gibt es da noch einen Termin, danach werde ich schauen. Ein Problem ist dabei allerdings die Zeit, wegen Arbeit und Nebenjob und so, aber ich werde mal schauen, dass ich mir dann freinehme oder so.
      Der Hinweis auf die Beratungsstelle an der Uni finde ich gut, vor allem auch, dass man dort wohl die Mappe vorzeigen und beurteilen lassen kann. (Dazu muss zwar erstmal eine Mappe entstehen, aber gut, das läßt sich regeln.) Richtig gut fand ich ausserdem den Tipp, Altes wieder aufzuarbeiten, ich denke, das wird mir helfen. Dankesehr, ich schreibe dir nachher noch eine PN. : )

      Graf Zahl, die Stadt anzuschauen wird hoffentlich möglich sein, wenn ich zur Uni fahre - ich kenne zwar die anliegende Großstadt, aber die kleine Stadt, in der ich dann zur Uni gehen werde, war mir bis dato noch unbekannt.
      Ich weiß, dass dort alle neu sein werden, ist ja fast wie bei der Einschulung, das sagen mir auch ständig alle. Vielleicht muss ich das einfach noch mehr verinnerlichen.

      Ich möchte trotzdem nochmal nach Tipps fragen, wie ich die Zeit _bis zum Studium überbrücken soll.. die Angstattacken sind manchmal ziemlich schlimm und ich weiß einfach nicht, wie ich das Gedankenkarussell anhalten soll. Mir macht das wirklich zu schaffen, auch körperlich. Wenn nich jemand Tipps hat, immer her damit.

      Liebe Grüße,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


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