Studienfachwechsel

      Studienfachwechsel

      Hallo,

      ich bräuchte dringend rat und hilfe von studenten, denen es vielleicht schon so ähnlich gegangen ist wie mir.
      ich studiere gerade im ersten semester jura. bin aber sehr unglücklich und möchte wechseln, da die gesetze einfach nicht meine welt sind. zudem könnte ich in jeder vorlesung heulen und bekomme regelmäßig panikattacken, weil ich mich in dem fach so unwohl fühle.
      habe jetzt gerade meiner mutter von den plänen erzählt, die war natürlich enttäuscht und muss das alles erst mal verarbeiten - ich hab sie geschockt. das hat mich jetzt schon wieder verunsichert, da sie einfach verwundert war, dass ich das jetzt nicht mehr will und mir jetzt ihre guten argumente aufgetischt hat.
      bin jetzt auch etwas durcheinander, da meine neurologin gestern voll beigeistert war von der idee, jetzt eben auf lehramt zu wechseln und sie meinte, dass sie sich das super für mich vorstellen könne. sie habe sich immer gedacht, dass jura nichts für mich ist, wollte mir aber auch nicht reinreden und freue sich jetzt aber riesig, dass ich doch etwas anderes machen will. meine thera findet es ebenfalls super und meint, dass lehrer viel besser zu meinem charakter passen würde und dass ich einfach zu warmherzig und sensibel bin, um den rest meines lebens mit gesetzen zu verbringen. nur meine mutter ist da halt wieder anderer meinung ... dann sagt der eine zu mir, ich soll gar nicht mehr an die uni fahren, der andere, dass ich wenigstens das erste semester durchziehen soll, denn was bring mir daheim rumhocken bis zum sommersemester und andererseits zahlen meine eltern ja die studiengebühren und da muss man die uni schon irgendwie in anspruch nehmen ...
      sehr großes durcheinander gerade in meinem leben ...

      ich würd mich freuen, wenn es einen studenten hier gibt, mit dem ich mich ein bisschen über dieses thema austauschen könnte und auch über jegliche andere hilfreiche antwort, da mich das alles gerade ziemlich belastet.

      glg galadriel
      Narben haben die Macht, uns daran zu erinnern, dass die Vergangenheit Realität war.
      Kindheit ist das, was du den Rest deines Lebens zu überwinden versuchst.

      nicht alleine, sondern einsam ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Galadriel“ ()

      Liebe Galadriel,

      ich kann deine Situation gut nachvollziehen, ich befinde mich in einer sehr ähnlichen. Es ist schwierig, wenn von allen Seiten "gut gemeinte Ratschläge" oder sonstige Einischung auf einen einprasselt.

      Am wichtigsten ist, ob du dich mit dem, was du machst, wohl fühlst.
      Du hast es mir Jura probiert, es gefällt dir nicht, es ist nicht deine Welt - dann wäre es mMn nicht förderlich, wenn du trotzdem halbherzig weiter machst. Besonders, wenn es dir dabei so schlecht geht, wie du es beschrieben hast. Es ist okay, zu wechseln. Es geht schließlich um deine Zukunft.

      Auch, ob du noch zur Uni gehst, musst du für dich allein entscheiden. Dass deine Eltern die Gebühren übernehmen, stellt natürlich eine Zwickmühle dar - vielleicht kannst du es mit ihnen ausdiskutieren. Sie sollen verstehen können, dass es hier in erster Linie um dich und dein weiteres Leben geht.


      Vielleicht hilft es dir, wenn du weißt, dass du nicht die Einzige hier bist, die ihr Studienfach nicht so recht leiden mag. Ich bin "Ersti" im Fach Geowissenschaften - bisher gefällt es mir gar nicht und am liebsten würde ich mich zu Hause verkriechen :rolleyes:
      Nun meint natürlich jeder, der Schlauste zu sein und den besten Ratschlag für mich zu haben. Ich habe mich dafür entschieden, zumindest das Semester zu beenden, wer weiß, vielleicht "funkt" es doch noch.

      Lass' dich auf keinen Fall unter Druck setzen. Wenn du dich austauschen möchtest - du kannst mir gerne eine PM schreiben.

      Lieben Gruß,
      CK
      "You can!
      I'll help you."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „CatacombKitten“ ()

      Wenn Jura nichts für dich ist, ist Jura eben nichts für dich. Dann bringts dir doch auch nix, wenn du dich da weiter durchquälst.

      Ich würd das Semester dafür nutzen, zu kucken, ich welchen Bereichen du Lehramt studieren möchtest, um sowas nochmal vorzusorgen ;) In den meisten Vorlesungen fällt es gar nicht auf, wenn jemand drinsitzt, der gar nicht dazugehört und du bekommst nen EIndruck vom Stoff und ob er dir liegt. Dann ist das Semester doch auch nciht ganz verschenkt und du sitzt nicht nur rum bis zu den Ferien.

      Außerdem kannst du ja dein Orientierungspraktikum gleich jetzt machen, das du sowieso brauchst.
      Humans have a knack for choosing precisely the things that are worst for them. [ Dumbledore ]

      Blumentopflerin

      Barriers don't keep others out - They fence you in [ Grey's Anatomy ]
      Das mit dem Rumgucken in den Lehramtsvorlesungen würde ich dir auch empfehlen.
      Was du aber auch mal machen kannst ist bei dir in der Uni ins Studierendensekretariat zu gehen. Vll kannst du jetzt noch quereinsteigen.
      Bei uns kommen nämlich immer noch neue dazu, die durch keine Ahnung wievielte Losverfahren einen Platz bekommen haben. Versuchen kann mans ja.
      Ansonsten vll lieber jobben gehen anstatt dich weiter durch die Vorlesungen zu quälen wenns dich so fertig macht.


      Lg
      Zwerg
      Hallo Galadriel,
      nur um dich zu beruhigen: es gab schon mehr Leute, die im 1. Semester gemerkt haben, dass der Studiengang nichts für sie ist und dann gewechselt haben...ich zum Beispiel.
      Genau deshalb gibt's ja die Möglichkeit zu wechseln. Weil man einfach manchmal nicht von Anfang an weiß, was einem liegt.
      Vielleicht könntest du deine Mutter mal fragen, ob sie möchte, dass du später einen Beruf ausübst, in dem du dich absolut unglücklich fühlst. Sicher nicht!
      Das mit dem Vorlesungen angucken is 'ne gute Möglichkeit, dir schonmal 'nen Eindruck zu verschaffen, wie's bei den Lehrämtern so abgeht. Und wenn du zuviel Zeit hast, kannst du dir ja auch mal irgendwelche Sachen angucken, die dich immer mal interessiert haben, ohne dass du sie gleich studieren willst.
      Viel Glück auf deinem Weg und viel Ausdauer bei den Formalitäten, die man so erledigen muss.

      LG, Schäfchen
      »Lange saßen sie dort und hatten es schwer.
      Doch sie hatten es gemeinsam schwer und das war ein Trost.
      Leicht war es trotzdem nicht.«
      aus Ronja Räubertochter
      Astrid Lindgren
      Wenn du wechseln musst oder denkst, es zu müssen, dann mach es konsequent und denk dran, die Bewerbungsfristen zum Sommersemester einzuhalten. Mach dir einen Plan, denk gut und ausgiebig darüber nach, was du studieren möchtest, und setz es in die Tat um. (Ich sage es gleich: Lehrer für Deutsch und Geschichte am Gymnasium braucht niemand. Nie-mand. Vergiss diese Idee, falls du sie gehabt haben solltest. Schlag dir das aus dem Kopf. Mehrere Tausend Studenten hatten im selben Moment dieselbe kluge Idee).
      Informier dich gut,nutz Studienberatungen, beachte die Formalia und wechsel dein Fach, wenn du einen Plan hast. Kein Blabla, kein faul Herumsitzen daheim, kein Versumpfen, sondern machen. Einfach machen. Wenn deine Eltern sehen, dass du es wirklich ernst meinst und nicht nur davon laufen willst vor Herausforderungen, dann sind sie vielleicht eher geneigt, dich in deinen Plänen zu unterstützen.

      Das Fach rechtzeitig zu wechseln, hat noch niemandem geschadet. Das gehört zuweilen zum Lernprozess hinzu, scheint mir. Wichtig ist nur, dass du schnell und konsequent handelst, auch wenn das jetzt sehr technisch und schrecklich unemotional klingt. Einfach machen, ich weiß, wovon ich rede. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      Ich empfehle dir DRIGEND einen Umstieg. Kann dich auch gut verstehen dass dir Jura nicht passt, die kalte Welt der Gesetze ist eben nicht für jeden was!
      Deine Mutter wird nicht ewig enttäuscht sein, da du schon studierst setzt das eine gewisse Reife vorraus und da du diese ja mitbringst hab ich wenig zweifel dass der Studienwechsel auf längere sicht eine sehr positive entscheidung war.
      Hallo Galadriel,

      ich bin auch gerade im 1. Semester...hab auch angefangen Jura zu studieren, was ich zwar interessant fand, aber wo ich irgendwie wusste, dass ich das niemals für den Rest meines Lebens würde machen wollen. Dann, letzte Woche bin ich doch noch in meinen Wunschstudiengang reingekommen...und ich bereue nichts !!!! Ich hab jetz zwar eine Menge Arbeit damit alles aufzuholen, aber so lang ist das Semester ja nun auch noch nicht...

      Ich würde dir raten, nicht zu lange zu warten, wenn du weißt, dass du damit deine (Lebens-) Zeit verschwendest...und für mich klingt es auch so, als hättest du deine Entscheidung schon getroffen....?

      Du brauchst etwas Mut, aber ich denke, dass du den fassen kannst...es geht ja schließlich auch um dein Leben und nicht um das deiner Ma...

      liebe Grüße und viel Kraft

      j.
      sterben kuscheltiere wenn sie keiner mehr lieb hat...? ]
      so viele Antworten :) *freu*
      danke, dass ihr mir wieder mut gemacht hab.

      gestern abend hab ich nach meiner Mutter auch noch meiner Schwester und meinem Vater von meinen Plänen erzählt. ... und die haben völlig anders reagiert. mein vater war richtig erleichert und hat sich wahnsinnig gefreut, dass ich jetzt doch lehramt mache (von jura war er nie überzeugt) :) und meine schwester meinte, dass ich jetzt viel gelöster wirke als sonst. ... das ist ein großer punkt, dass ich mich heut schon wieder viel besser fühl, bei dem gedanken zum wechseln.

      es stimmt, ich hab mich eigentlich schon entschieden und die Fächer weiß ich auch schon. Ich möchte latein und religion nehmen. das sind denk ich zwei fächer, wo ich nicht allzu viele Konkurenten habe ;). latein mochte ich schon immer gern und hatte ja da auch den lk und in religion bin ich in der schule auch immer gern rein (in der oberstufe sind es ja fast nur noch psychologische themen).
      die idee ist gut, sich da schon mal in eine vorlesung reinzuhocken und werd ich vielleicht auch machen.

      jetzt noch wechseln ist glaub ich nicht mehr möglich, da ich doch erst mal mein orintierungspraktikum machen muss, oder?
      zusätzlich mach ich über die Uni auch noch einen Spanischkurs, der mir sehr viel Spass macht und den ich jetzt auch nicht abbrechen will, da ich dafür auch was zahlen musste ... und auch die idee hab als erweiterungsfach vielleicht mal spanisch zu nehmen und dazu sollte ich es natürlich gut können.
      trotz allem werd ich immer depressiv, wenn ich die juravorlesungen nur betrete und ob es wirklich so gut ist, mich da durchzuquälen ist halt die andere frage. ...aber wenn ich jetzt schon das praktikum mache, dann kann ich spansch knicken ... und nur daheim rumhocken ist auch nicht die lösung (hab ich nach dem abi sowieso schon genug gemacht).
      die kompromisslösung wird wahrscheinlich sein, dass ich bis weihnachten zumindest einen teil der vorlesungen weiter besuch, aber ganz entspannt und ohne lernen, die Zeit die mir dann mehr bleibt für spansich verwenden und mich da bemühe. zusätzlich hab ich jetzt dann auch mehr zeit nachhilfe zu geben, um so noch ein bisschen geld zu verdienen. dann kann ich auch noch die zeit nutzen und mein latein wieder auffrischen - dann hab ich das gefühl wieder eine aufgabe zu haben und fühl mich nicht mehr ganz so sinnlos. ... und ende januar, wenn der spanisch-kurs vorbei ist, fang ich dann mit den praktika an.

      glg galadriel
      Narben haben die Macht, uns daran zu erinnern, dass die Vergangenheit Realität war.
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      nicht alleine, sondern einsam ...

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      Das Orientierungspraktikum musst du nicht zwingend vor dem ersten Semester machen, ich hab meins auch erst in den ersten Semesterferien gemacht, weil ich mich noch kurzfristig für Lehramt eingeschrieben hab.
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      Blumentopflerin

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      Mir ist das Problem auch sehr gut bekannt, habe letztes jahr angefangen, jura zu studieren und bin dann diesen sommer auf germanistik umgestiegen.

      bei mir ergab sich allerdings ein anderes problem, auf das ich hinweisen möchte.
      allerdings muss ich zuerst sagen, dass ich in österreich wohne, es kann also sein, dass es bei dir ganz anders ist.

      ich habe im zweiten semester kaum mehr lehrveranstaltungen besucht, weil ich mir sicher war, ohnehin umsteigen zu müssen. was ich dabei übersehen habe, war, dass (zumindest bei uns) das finanzamt eine gewisse anzahl von prüfungen bzw. semsterstunden der fächer, in denen eine prüfung abgelegt werden muss, verlangt. aus diesem grund bekomme ich dieses semster keine kinderbeihilfe mehr -.-

      also wie gesagt, weiß nicht, ob das in deutschland irgendeine rolle spielt, aber wenn du/deine eltern irgendeine beihilfe (für dich) bekommen, dann solltest du dich informieren, ob du dafür irgendwelche leistungen bringen musst. (In ö sind es glaub ich 8 sst. also eh das absolute minimum~ nur dran denken hätte man müssen)


      zur wahl kann ich nur sagen: wenn du ned glücklich damit bist, dann lass es...es bringt nichts, sich durch zu quälen

      liebe grüße,
      Kurúshii