krank vor sorge...

      krank vor sorge...

      ich muss dringend mit irgendwem reden... bin kurz vor der panik, und weiß nicht wohin damit...

      es geht um jemanden der mir sehr nah steht, und der jetzt seit etwa drei wochen (?) in einer suchtklinik in reha ist... wir haben eigentlich immer regelmäßig telefoniert.

      seit einer woche hab ich jetzt nichts mehr von ihm gehört, vorgestern haben wir noch ein paar sms ausgetauscht, da war er sehr knapp und ziemlich launisch, an information konnte ich nur da raus filtern, dass es ihm wohl nicht sonderlich gut ging.

      er ist generell sehr rückfallgefährdet und auch sonst, wie soll ich sagen, alles andere als stabil.

      auf die letzte sms bekam ich dann keine antwort mehr... dachte mir, ich lass ihn einfach mal und warte etwas ab. als ich einen tag später nochmal per sms nachhaken wollte war sein telefon schon aus - oder so, jedenfalls kam keine empfangsbestätigung für die sms und bei anruf hieß es, der gewünschte gesprächspartner sei vorübergehend nicht zu erreichen.

      vorhin hab ich bei der klinik angerufen, da hieß es erst, er sei wohl noch da, sie müsse nur mal kurz nachschauen - danach wollte sie plötzlich wissen wer ich sei, und da ich nicht zur familie gehöre konnte sie mir dann keine weiteren informationen mehr geben... es klang so, als wär da definitiv nicht alles in ordnung... sagte nur, sie könne mir auch nicht weiterhelfen.

      ich hab ein furchtbar schlechtes gefühl - und mein gefühl hat mich in bezug auf ihn noch nie getrügt...

      bin kurz davor, seine mutter anzurufen, aber ich will jetzt auch keine riesen panik schüren... nur... keine ahnung, da stimmt irgendwas nicht und ich hab keine möglichkeit zu erfahren, was los ist...

      mach mir wahnsinnig sorgen und weiß einfach nicht, an wen ich mich damit noch wenden soll... vielleicht ist er aus der klinik abgehauen und längst über alle berge, vielleicht ist er rückfällig oder... verflucht, und ich sitze hier, und kann nichts tun...

      habt ihr irgendeine idee, wie ich ihn erreichen könnte, oder wo ich noch nachfragen kann?

      vermutlich werd ich das topic hier irgendwann löschen lassen, vielleicht reagier ich auch über... aber ich hab ein furchtbar mieses gefühl bei der sache...

      tng,
      eine verzweifelte fuin
      Je größer der Dachschaden desto schöner der Ausblick in den Himmel...*[SIZE=7]pw auf anfrage, pn
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      So viel kaputt, aber so vieles nicht,
      Jede der Scherben spiegelt das Licht,
      So viel kaputt, aber zwischen der Glut
      zwischen Asche und Trümmern - war irgendwas gut
      Ich glaub, ich kann diese Angst nachvollziehen. In gewisser Weise.
      Und am Ende bleibt nur noch Wut, weil derjenige sich einfach nicht gemeldet hat... oder sowas in der Art, aber nichts ist passiert *seufz*.

      Aber kannst du vllt. unter falschem Namen noch mal anrufen? Vllt. als seine Schwester (wenn er eine hat) oder sowas?

      Und wenn's gar nicht mehr geht, ruf seine Mutter an. Denn im Zweifelsfall kann sie dann dort anrufen, oder nicht?


      Hm, nur um diesen Zustand zu beenden, ist das glaub ich nötig, dass du noch mal was aus dieser Klinik heraus bekommst.
      Anders ist das fast unerträglich.

      Ähm, nicht sehr hilfreich, ich weiß, aber ich denke, an deiner Stelle würd ich noch mal anrufen, selbst wenn ich dann auch lügen müsste.


      -Blurry
      hallo sangui,

      ich denke mal ich wess, von wem du redest. von daher würde ich dir vorschlagen, eben in diese klinik zu fahren, wenn es dich nciht mehr auf dem stuhl hält. wenn du ihn telefonisch nicht erreichen kannst, kann das absicht seinerseits sein, oder aber absicht von seiten der klinik. das weiss man leider nicht so genau.

      wenn der "besuch" fuer dich nciht in frage kommt, dann solltest du vielleicht wirklich ein wenig warten. wenn dann alles immer noch nicht klappt, koenntest du die sache mit der mutter versuchen. wobei er ja "erwachsen" ist und seine mutter somit auch keine auskuenfte mehr bekommen darf.

      lg
      danke für eure antworten...

      heute morgen nach abschicken des posts musste ich meine mutter aus dem krankenhaus (einem anderen - er liegt von hier etwa 120km entfernt) abholen... war völlig durch den wind, glücklicherweise rief er dann kurz auf dem handy an als ich noch auf der rückfahrt war, da konnte ich zwar nur ganz kurz drangehen, aber immerhin wußte ich so, dass er noch in der klinik war/ist und es ihm zumindest gesundheitlich einigermaßen geht, ich mir also keine existentiellen sorgen mehr machen musste...

      vorhin hab ich dann auf dem stationstelefon angerufen, das ist dummerweise nur zwischen 18.30 und 20.00 freigeschaltet... wir haben bis eben telefoniert, naja, ich hab ihn erstmal ziemlich in den boden gestaucht (was mir nicht leicht fiel, aber langsam mal nötig war. er weiß, dass ich mir solche sorgen mache, und dann so ne nummer abzuziehen ohne sich zu melden ist einfach nur beschissen unfair... :rolleyes:), er hat sich entschuldigt, wir haben n bisschen was geklärt und...

      wie soll ich sagen, mein selbstwert und meine selbstsicherheit hängen (zweifelsohne krankhafterweise) ziemlich eng an der beziehung zu ihm. wenn wir streiten... fühle ich mich als mensch komplett herabgewertet. er weiß das zwar, nimmt diese verantwortung aber nicht _zu ernst - klar, ist ja letztlich auch mein problem weil mein fehlverhalten... das, und der fakt dass er eben mit weitem abstand der wichtigste mensch in meinem leben ist, machen mich in solchen krisensituationen (von denen es da schon die eine oder andere vergleichbare gab *headdesk*) völlig panisch und kopflos. ich bin dann komplett verunsichert... und brauche auch immer eine weile, dieses vertrauen wieder aufzubauen. das ist mir vorhin am telefon allerdings glaub ich wieder ganz gut gelungen.


      mein weiteres problem... sind nochmal eigentlich zwei.

      er... sagt, er weiß noch nicht, ob er besuch will. einerseits würde er mich natürlich gern sehen (danke danke danke, dass du das gesagt hast... :() andererseits hat er das gefühl dass es gut wäre diese kliniksache allein durchzuziehen und solange abstand zu allem zu halten.

      ich bin ernsthaft positiv überrascht, dass er die klinik ernst nimmt und sich gedanken darüber macht... und ich akzeptiere selbstverständlich seine entscheidung, wie immer die auch ausfällt.

      ...aber himmel, ich vermiss ihn so dermaßen. es macht mich krank, dass ich diese ganze woche nicht anrufen kann, dass es mir passieren könnte dass ich abstürze und dann niemanden (respektive: nicht ihn) zum reden hab... ich könnte heulen vor einsamkeit, er fehlt mir irrsinnig.


      ...und verdammt, ich will jetzt nicht hören, dass ich mich abhängig mache. ich _weiß das, und ich arbeite daran es zu kontrolieren, diese fixierung zu lösen, aber das ist um so schwerer weil er meine einzige bezugsperson ist, und ich - wenn ich mich von ihm distanziere - automatisch _keine menschliche nähe mehr habe... und ohne habe ich lange genug gelebt, das ist auch alles andere als gesund.


      blablabla... keine ahnung, ich wollte das aufschreiben. ich würde gern drüber reden, es würde mir vermutlich auch helfen, wenn sich jemand darauf einlassen und in dialog gehen (nachfragen, kommentieren) könnte... egal wo ich in meinem umfeld davon anfange, die leute haben eine meinung zu ihm und sagen hauptsächlich, dass sie dazu nichts sagen können... und für mich ist das ganze zu wichtig, um es einfach totzuschweigen.

      naja...

      tng
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      So viel kaputt, aber so vieles nicht,
      Jede der Scherben spiegelt das Licht,
      So viel kaputt, aber zwischen der Glut
      zwischen Asche und Trümmern - war irgendwas gut
      Original von sangui
      [...]
      wir haben bis eben telefoniert[...]


      Nun denn, das war zumindest ein Lebenszeichen, somit sind zuallererst einmal die existentiellen Sorgen in seine Richtung erledgt. Das freut mich sehr für dich.

      Original von sangui
      wie soll ich sagen, mein selbstwert und meine selbstsicherheit hängen (zweifelsohne krankhafterweise) ziemlich eng an der beziehung zu ihm. wenn wir streiten... fühle ich mich als mensch komplett herabgewertet. er weiß das zwar, nimmt diese verantwortung aber nicht _zu ernst - klar, ist ja letztlich auch mein problem weil mein fehlverhalten... das, und der fakt dass er eben mit weitem abstand der wichtigste mensch in meinem leben ist, machen mich in solchen krisensituationen (von denen es da schon die eine oder andere vergleichbare gab *headdesk*) völlig panisch und kopflos. ich bin dann komplett verunsichert... und brauche auch immer eine weile, dieses vertrauen wieder aufzubauen. das ist mir vorhin am telefon allerdings glaub ich wieder ganz gut gelungen.

      Diese Abhängigkeit zu Anderne kennen hier wahrscheinlich viele. Nahezu jeder (egal, wie stabil und "gesund" jemand ist) hat wohl ein oder zwei Menschen, die eben solches bei einem auslösen können. Zumindest ich kann mich davon nicht freisprechen. Meine PArtnerin kann das bei mir.

      Wie er darauf reagiert, ist für ihn wohl vollkommen normal, und auch diese Reaktion kann ich verstehen. Denn es ist seinerseits die einzige Möglichkeit, um dich ein wenig "auf Abstand" zu halten, um dich vor ihm "zu schützen" oder so ähnlich, vermute ich mal.


      Original von sangui
      er... sagt, er weiß noch nicht, ob er besuch will. einerseits würde er mich natürlich gern sehen (danke danke danke, dass du das gesagt hast... :() andererseits hat er das gefühl dass es gut wäre diese kliniksache allein durchzuziehen und solange abstand zu allem zu halten.

      Auch dieses passt zu ihm. Eine Entscheidung, die allerdings _wirklich_ gut sein kann, wenn man es zulässt. Vielleicht hat er was gelernt.

      Original von sangui
      ich bin ernsthaft positiv überrascht, dass er die klinik ernst nimmt und sich gedanken darüber macht... und ich akzeptiere selbstverständlich seine entscheidung, wie immer die auch ausfällt.

      Irgendwie verstärkt sich mein Eindruck, um wen es sich handelt immer mehr. Und dann wundert mich diese Einstellung auch ein wenig. Ich hoffe mal, dass das anhält. Es würde mich für ihn freuen.

      Original von sangui
      ...aber himmel, ich vermiss ihn so dermaßen. es macht mich krank, dass ich diese ganze woche nicht anrufen kann, dass es mir passieren könnte dass ich abstürze und dann niemanden (respektive: nicht ihn) zum reden hab... ich könnte heulen vor einsamkeit, er fehlt mir irrsinnig.


      Ein klassisches Gefühl, was eigentlich nciht auftaucht, wenn man sich mal ein paar Tage nicht sieht oder hört, aber eigentlich dann reichlich präsent ist, wenn man etwas mal nicht "haben" kann. Verständlich, aber ein Muster, welches zu erkennen und abzubauen sein sollte auf deiner Seite. Denn gesund ist das nicht auf Dauer.

      Original von sangui
      ...und verdammt, ich will jetzt nicht hören, dass ich mich abhängig mache.

      Nein, aber vielleicht lesen? ;)

      Original von sangui
      ich _weiß das, und ich arbeite daran es zu kontrolieren, diese fixierung zu lösen, aber das ist um so schwerer weil er meine einzige bezugsperson ist, und ich - wenn ich mich von ihm distanziere - automatisch _keine menschliche nähe mehr habe... und ohne habe ich lange genug gelebt, das ist auch alles andere als gesund.

      Bei dieser Arbeit an dir wünsche ich dir alles erdenkliche an Glück. Dieser Prozess ist schwierig, aber machbar.
      Man kann sich selber genug sein, ohne sich vollkommen von anderen abhängig zu machen.

      Original von sangui
      blablabla... keine ahnung, ich wollte das aufschreiben. ich würde gern drüber reden, es würde mir vermutlich auch helfen, wenn sich jemand darauf einlassen und in dialog gehen (nachfragen, kommentieren) könnte... egal wo ich in meinem umfeld davon anfange, die leute haben eine meinung zu ihm und sagen hauptsächlich, dass sie dazu nichts sagen können... und für mich ist das ganze zu wichtig, um es einfach totzuschweigen.


      Wie du siehst, versuche ich einen Dialog und scheitere gleich daran, dass dies ein Forum ist und somit kein Dialog im eigentlichen Sinne entstehen kann. Aber auch so: Ich glaue immer noch zu wissen um wen es geht, und da dort etwas persoenliches meinerseits mitschwingt, versuche ich irgendwelche Kommentare darüber zu vermeiden. Eines jedoch -ausserhalb meiner abgedroschenen weisheiten - möchte ich dir mit auf dne Weg geben: Alles ist machbar. Ich sehe es immer wieder an mir und auch an anderen. Es gibt Leute, die den ganzen Dreck hinter sich lassen, bzw. gelassen haben. Es geht also.

      LG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gandalf“ ()

      Ich bin ja auch so ein personenfixierter Nähesüchtling, der gerade nur eben das Glück hat, dass die Person derzeit nichts dagegen hat. Bin in der Hinsicht also relativ gefestigt gerade. Vielleicht kann dir das helfen, wenn du magst, können wir einen ausserforentlichen Dialog anfangen - meine Adresse hast du ja (vielleicht noch), vielleicht magst du mir was schreiben, dann schreibe ich zurück. Manchmal hat man ja vielleicht keinen PC zur Seite, wenn man gerade unbedingt etwas schreiben muss. Mein Postkasten ist aber immer da, wenn es auch etwas zeitversetzt ist.
      Grüße, i.
      @k darauf werde ich zurückkommen, wenn/falls ich das hinbekomme...

      mehr konnte ich zu der zeit nicht dazu sagen, das ganze schlägt schneller um als ich mitkomme. auch jetzt wieder... im moment könnte ich nur heulen, hab noch immer das bedürfnis mich mitzuteilen, will ihn aber nicht bloßstellen und... ach, keine ahnung. es tut nur gerade mal wieder unheimlich weh.

      tng
      Je größer der Dachschaden desto schöner der Ausblick in den Himmel...*[SIZE=7]pw auf anfrage, pn
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      So viel kaputt, aber zwischen der Glut
      zwischen Asche und Trümmern - war irgendwas gut