"Familie" / was davon geblieben ist

      "Familie" / was davon geblieben ist

      Hey ihr Lieben.

      Also.
      Zur Zeit bin ich sehr wenig daheim, viel unterwegs und bei meinem Freund. Auch über Nacht. Bin wirklich nur noch ein zwei Mal pro Woche zu Hause über Nacht, nur mittags manchmal nach der Schule bis er Uni aus hat und mich holen kann.
      Dadurch geht es mir viel besser, ich merk das schon wenn ich dann nach Hause komme. Alles hier nervt mich. Ich kann mit meinen Eltern kaum normal umgehen, weil mich _alles an ihnen nervt. Was unsre Beziehung soweit zerstört hat wie sie das jetzt ist, würde hier zu weit ausholen, hab dazu aber schon einige Threads verfasst.
      Der Umgang mit meinen Eltern ist jedenfalls sehr schwer. Es ist viel vorgefallen, und manchmal hab ich das Gefühl, jeder macht jeden ein bisschen mehr kaputt. Mein Vater leidet an Zwangserkrankungen und hat (angeblich nur früher) sehr viel getrunken, ist oft aggressiv (verbal) und kann mich so richtig verletzen, wenn er das will. Wir bekommen uns fast jedesmal in die Haare wenn ich da bin, über die kleinsten Dinge kann er einen Streit heraufbeschwören.
      Meine Mutter ist manisch-depressiv, hat Klinkaufenthalt hinter sich. Auch mit ihr ist der Umgang sehr schwer. In letzter Zeit zicken wir uns noch an. Sie hört mir nie zu, läuft weg während ich rede, fängt mittendrin, wenn ich gerade was erzähle, an, selbst was zu erzählen oder was andres zu tun.
      Mein kleiner Bruder steckt mitten in der Pubertät, ist ständig geladen und motzig.
      Vorhin beim Mittagessen das typische Bild. Meinem Bruder schmeckts nicht, er motzt dermaßen rum dass alles zu spät ist. Meine Eltern hängen sich rein, maulen sich gegenseitig an. Mein Vater packt seine Parolen aus. Schwups ist wieder ein Hollywoodreifes Familiendrama inszeniert. Ist so schwer zu beschreiben.. aber was mein Vater veranstaltet ist der reinste Psychoterror.
      Ich bin dann nach oben. Ich kann das einfach nicht aushalten, wenn sich alle anschreien, weil einem das FLEISCH NICHT SCHMECKT. das muss man sich ja mal überlegen.
      Vielleicht wird mir das auch jetzt so deutlich, weil ich sonst immer bei meinem Freund bin. Dort ist alles ganz anders. Es gibt tatsächlich ein Familienleben, das auch noch funktioniert. Man glaubts ja kaum, dass es sowas gibt.
      Jedenfalls, immer wenn ich daheim bin, gehts mir binnen Minuten wieder schlecht. Ich werd dann total traurig, frustriert, will irgendwas zusammenschlagen und krieg den Drang, mich selbst zu verletzen, wenn ich wieder vor Augen geführt krieg, wie kaputt diese Familie ist.
      Kalt, keine Konversation mehr. Nur noch Streit. Atmosphäre ist angespannt. Wenn ich dasein muss, verbring ich möglichst viel Zeit in meinem Zimmer. Ich kann diese Menschen nicht mehr aushalten. Am liebsten würde ich ausziehen und sie nie wiedersehen müssen. Aber da ich das nicht kann, ist der Sinn meines Threads eigentlich folgender:

      Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen kann? Wie ich das ganze nicht mehr so "an mich ranlassen" kann? Was ich tun kann, um nicht jedesmal ins Loch zu fallen, wenn ich hierbin?
      Sonstige Ratschläge?
      Bin für alles dankbar.

      Liebe Grüße,
      glöckchen

      "Happiness can be found even in the darkest of times,
      when one only remembers to turn on the light."
      (Harry Potter III)

      Im Falle eines Falles,
      ist richtig Fallen alles.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „zauberglöckchen“ ()

      Hallo Zauberglöckchen.

      Das muss wirklich eine schwere Situation für dich sein.

      Habt ihr mal versucht in der Familie darübe rzu reden und daran zu arbeiten?

      Hmm was du tun kannst um es nicht mehr so an dich ranzulassen.
      Für mich wäre es schwierig, irgendwie isses ja trotzdem Familie. Hmmm
      Kannst du nicht versuchen dich innerlich selbst aufzubauen indem du an schöne Dinge denkst? Dich ablenkst? Versuchst eine ordentliche Konversation aufzubauen?

      Ich glaube das war nicht wirklich hilfreich *kopfkratz* Sry

      LG DarkBella
      I get colder inside the more that I try
      And with every day I fall deeper
      I am
      frozen inside, all feelings have died
      And with every day it crawls deeper.
      Man musste ja meinen das deine eltern die erwachsenen sind.. tja.
      wie wärs wenn du (aba bitte nur einmal) versuchst diese rolle zu übernehmen?! d.h. sie bittest zu einem bestimmten termin euch ALLE zusammenzusetzten. dann bekommt jeder eine bestimmte zeit alles zu sagen was nicht passt (evlt. schon vorher zusammenschreiben jeder), der rest hat dabei zu schweigen und evtl. auch mitzuschreiben. (aber auf keinen fall um es später als vorwurf zu verwenden). wenn jeder an der reihe war muss jeder für sich mal kurz innehalten und überlegen wie er es dem andren leichter machen kann, das solltet ihr euch gegenseitig mitteilen dann. du musst vorher aber unbedint schaun das alle verstanden haben das es kein streit un keine diskussion sein soll/werden darf, nur jeden soll versuchen den andren zu aktzeptieren oder sogar verstehen. was draus passiert weiß ich auch nicht. vielleicht solltet ihr das dann regelmäßig mit zeit dazwischen machen. un bei der nächsten runde sollte auch jeder wenn er an der reihe ist dann auf den anderen also was er toll/besser gemacht unbedingt auch erwähnen, evlt. auch negative sachen, aber nicht verletztend werden ist wichtig.
      war das jetzt verständlich?! Wie alt ist dein Bruder, checkt er das!?
      Hoffe du kannst damit was anfangen. kann mir vorstellen wie das ist.. ich halt a ned zuhause aus, aba ned wegen meinen eltern oda so. aba dieses rumsitzten und warten bis es morgen wird is einfach schrecklich.
      also lass ma was hören,
      lg

      RE: "Familie" / was davon geblieben ist

      Original von zauberglöckchen
      Der Umgang mit meinen Eltern ist jedenfalls sehr schwer. Es ist viel vorgefallen, und manchmal hab ich das Gefühl, jeder macht jeden ein bisschen mehr kaputt.


      Ja, das kenn ich nur zu gut. Bei mir ist es genauso. Ih kann mit ihnen nicht normal umgehen, weil die Beziehung einfach zu kaputt ist. Es ist zuviel passiert, als dass man noch normal miteinander umgehen könnte.

      Meine Mutter ist manisch-depressiv, hat Klinkaufenthalt hinter sich. Auch mit ihr ist der Umgang sehr schwer. In letzter Zeit zicken wir uns noch an. Sie hört mir nie zu, läuft weg während ich rede, fängt mittendrin, wenn ich gerade was erzähle, an, selbst was zu erzählen oder was andres zu tun.


      Ähnlich wie bei mir. Meine Mutter ist verbittert und depressiv. Sie ist eine gebrochene Frau, die ihren Grant an mir auslässt.


      Jedenfalls, immer wenn ich daheim bin, gehts mir binnen Minuten wieder schlecht. Ich werd dann total traurig, frustriert, will irgendwas zusammenschlagen und krieg den Drang, mich selbst zu v*rl*tz*n, wenn ich wieder vor Augen geführt krieg, wie kaputt diese Familie ist.
      Kalt, keine Konversation mehr. Nur noch Streit. Atmosphäre ist angespannt. Wenn ich dasein muss, verbring ich möglichst viel Zeit in meinem Zimmer. Ich kann diese Menschen nicht mehr aushalten. Am liebsten würde ich ausziehen und sie nie wiedersehen müssen.


      Was ich dir raten würde?
      Als erstes: Ich weiß, wie du dich fühlst. Mir geht es genauso. Schaue auch immer, dass ich wegkomme. Nie daheim bin. Daheim halte ich es einfach nicht mehr aus.

      Lass dir ein Fell wachsen. Eine dicke Hautschicht, durch die die Verhaltensweisen, Beschimpfungen und Beleidigungen nicht mehr hindurch dringen.
      Du musst akzeptieren, dass sie sich nicht mehr ändern werden. Als ich das damals verstanden habe, wurde es leichter ihnen ins Gesicht zu sehen. Sie ändern sich nicht mehr. Ihre Verhaltensweisen sind festgefahren und werden so bleiben.
      Akzeptiere sie und lass sie dir gleichgültig werden. Lass sie reden. Doch lass ihre Worte nicht mehr so nahe an dich heran. Das ist das Wichtigste, sonst machen sie dich noch kaputt.

      Lg


      Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht.
      Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.
      Hey, alles glänzt, so schön neu.
      (Peter Fox - Alles neu)

      Danke für eure Antworten.
      Also zu Gesprächen zusammengesetzt haben wir uns oft. Artet _jedes Mal aus. Familientherapie haben wir auch gemacht. Ein paar Mal, dann hingeschmissen, weil keiner (auch ich, das gebe ich zu) sich an alles gehalten hat.
      Ich weiß, dass auch ich nicht normal mit ihnen umgehe. Aber das kann ich einfach nicht mehr. Da ist nur noch Wut, fast schon sowas wie Hass (darf man das?). Ich kanns nicht mehr.
      Danke aber für eure Antworten, werde versuchen, mir eure Ratschläge zu Herzen zu nehmen.

      Mein Körper hats übrigens mal wieder geschafft. Bin wieder ans Bett gefesselt. Das verschärft die Situation zusätzlich, den ganzen Tag daheim sein. Ist es okay, wenn ich den ganzen Tag schlafe und in meinem Zimmer mich einschließe, weil ich meine Familie nicht ertrage? Darf man das?

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      (Harry Potter III)

      Im Falle eines Falles,
      ist richtig Fallen alles.
      Original von zauberglöckchen
      Da ist nur noch Wut, fast schon sowas wie Hass (darf man das?). Ich kanns nicht mehr.


      Natürlich darfst du das. Immerhin sind es deine Gefühle. Und (auch wenn es die eigene Familie ist), wenn man enttäuscht und verletzt wurde, ergebn sich solche Gefühle oft. Du darfst das. Du hast das Recht dich so zu fühlen.

      Ist es okay, wenn ich den ganzen Tag schlafe und in meinem Zimmer mich einschließe, weil ich meine Familie nicht ertrage? Darf man das?


      Ich weiß, es ist schwer, aber: Denk an _dich. Du bist wichtig in erster Linie. nicht die anderen. Wenn du eine Situation oder Personen nicht mehr erträgst, ist es natürlich, dass du versuchst dem aus dem Weg zu gehen. Das ist normal und menschlich.

      Lg
      Wünsch dir viel Kraft.
      Bine


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      Hi,
      na bist du wieder aufgekommen? Kannst du nicht irgendwo hin.. sag mal wäre das kein falls für das sozialamt oder so.. ích kenne leute die wohnen in einer wg, einem betreuten wohnen für jugendliche eben. Wäre das nicht was für dich?
      hey,
      meistens kann ich ihnen auch aus dem weg gehen, viel zeit bei meinem freund oder sonstwie auswärts verbringen.
      nur im moment ist da halt die extremsituation.
      allerdings muss ich sagen, dass ich heute und auch gestern abend erstaunlich gut mit ihnen zurecht kam.
      mir wird langsam bewusst, dass diese familie wohl kaum je wieder zu einer ganzen, glücklichen und funktionierenden werden wird.
      aber es ist nunmal _meine familie, und irgendwie muss ich mich wohl damit arrangieren..?

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      Original von zauberglöckchen
      mir wird langsam bewusst, dass diese familie wohl kaum je wieder zu einer ganzen, glücklichen und funktionierenden werden wird.
      aber es ist nunmal _meine familie, und irgendwie muss ich mich wohl damit arrangieren..?


      Die Einsicht tut zwar weh, stimmt aber meistens. Hat bei mir auch lange gedauert. Aber wenn man sich anstrengt wird as Umgehen miteinander besser werden. War bei mir auch so.

      Lg


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