Unbeliebte Diagnose?!

      Unbeliebte Diagnose?!

      Ich habe die Diagnose Borderline dieses Jahr in einer Klinik bekommen.
      Davor war ich aber schon mal in stationärer Behandlung in einer anderen Klinik- bei der Therapeutin, die ich dort hatte, bin ich alle paar Wochen immer noch. Doch von dieser Klinik hieß es immer nur mittelgradige Depression und Selbstverletzungen. Als ich letztens nach meiner Diagnose bei ihr gefragt habe hat sie zwar alle meine Borderline- Symptome aufgezählt aber immer behauptet ich hätte Depressionen (wiederkehrende depressive Episoden, davon habe ich noch nie gehört und ich habe darüber auch nichts rausfinden können…). Ich wollte dann auch nicht sagen, aber die anderen sagen was anderes. Hört sich ja blöd an^^ Jedenfalls redet die Frau immer drumherum. Heute aber sagte sie was von emotionaler Instabilität, aber genauer wollte sie nicht werden…
      Kann es sein, dass sie es mir nicht sagen will? Ich hab mal gelesen, dass Borderline nicht so gern als Diagnose den Patienten gesagt wird- irgendwie wegen gefährdeter „Beziehung“ oder so. Stimmt das? Geht es jemandem ähnlich?

      P.S. ich hoffe ihr habt überhaupt alles verstanden, was ich versucht habe zu erklären. Ist nämlich einbisschen kompliziert. Wenn nicht einfach nachfragen^^

      Lg Desperate Girl
      Mein Blog
      Achtung: könnte öfters mal triggernden Inhalt enthalten!!!
      Zurecht will sich niemand so schnell auf diese Diagnose festlegen, denn im endeffekt ist es ein wirklich schwerwiegendes problem.

      so eine diagnose sollte man erst nach monaten der gemeinsamen arbeit faellen, denn das praegt fuers leben. und diesen scheiss wieder loszuwerden dauert weitaus laenger, als die diagnose zu bekommen. kannst du mir glauben.
      ja na klar
      aber die therapeutin, von der ich hier red, die kennt mich jetzt schon seit knapp 2 jahren!!!
      und die klinik in der ich war, da bekam ich die diagnose nach 2 monaten...okay aber auch nur indirekt...besser gegesagt hab ich es dann dort selbst rausgefunden...und erst dann wurde darüber geredet^^
      Mein Blog
      Achtung: könnte öfters mal triggernden Inhalt enthalten!!!
      Vielleicht solltest du sie einfach mal darauf ansprechen das du weißt das die Klinik dir die Diagnose gestellt hat und du dir jetzt unsicher bist weil sie die nicht erwähnt...Vielleicht sagt sie es dir dann ja warum oder warum nicht und was ihre Gründe dafür sind... Ist wirklich manchmal gut sich einfach zu trauen und zu fragen - wirklich.

      Was deine "wiederkehrenden Depressionen" angeht habe ich mal einen Text dazu gefunden - vielleicht erklärt dir das ein bisschen was (bei mir steht die gleiche Diagnose)

      Von einer rezidivierende n depressive n Störung spricht man dann, wenn mehrere abgrenzbare depressive Episoden in der Biografie eines Menschen auftreten. Bei einer rezidivierende n depressive n Störung treten im statistischen Mittel die einzelnen depressiven Episoden im Abstand von etwa 5 Jahren auf. Eine Sub-Gruppe der Patienten, die an einer rezidivierende n depressive n Störung erkrankt sind, leiden an gehäuften depressiven Phasen. Treten mindestens vier klar abgrenzbare Phasen binnen 12 Monaten auf, so spricht man von einem Rapid-Cycling-Syndrom. Bei einer rezidivierende n depressive n Störung ist nach Abklingen der jeweiligen Krankheitsphase in der Regel von einer vollständigen Gesundung auszugehen. In 20 % aller Fälle allerdings kann eine rezidivierende depressive Störung einen chronischen Verlauf nehmen.

      (Quelle:rezidivierende-depression.de/r…ende-depressive-stoerung/ )

      ...Shadow_
      ...Zerbrochen Sind Die Träume Von Heute Und Unüberwindbar Die Mauern Von Morgen...(by me)


      Hab ich das jetzt richtig verstanden und du hast dir die Diagnose Borderline quasi selber gestellt und bist dann mit deiner selbstgestellten Diagnose zu den Theras in der Klinik und hast gesagt, dass du glaubst du hast Borderline?
      nein, ich habe die diagnose von der klinik dieses jahr bekommen. Die thera zu der ich noch ab und zu gegangen bin bzw. im moment noch gehe hat das ni erwähnt, was mich unsicher gemacht hat...also die symptome hat sie schon erwähnt aber dann wenn ich nach einer diagnose (wollte wissen ob sie das selbe sagt) fragte, kam sie nur mit depressionen....nur eben gestern war das komisch, weil sie plötzlich doch von emotionaler instbilität geredet hat und meinte, dass ich auf jeden falll eine thera weitermachen sollte, aber eben bei einem psychologen für erwachsenen, da ich in einer woche 18 werde. Sie sagte auch, dass es bei mir wahrscheinlich noch lange so extrem auf und ab gehen wird und das das erst gegen ende 20 besser wird.
      Ich hab mich eben nich getarut direkt nach borderline zu fragen, kp warum...

      @ zwerg:jetzt verstanden, was ich meine?

      @ shadowsun: danke. ja genau von rezidivierender depression hatte sie mal gesprochen...
      Mein Blog
      Achtung: könnte öfters mal triggernden Inhalt enthalten!!!
      ging mir jahrelang ähnlich. hatte auch rezividierende depressionen und emotionale instabilität und das ganze zeugs diagnostiziert bekommen, aber nie die diagnose borderline selbst.

      und auch das nur dank meiner ambulanten therapeutin, bei der ich drei jahre lang war. sie hat stets dafür gekämpft, dass man mir nicht den borderline-stempel aufdrückt.

      was wahrscheinlich einerseits daran liegt, dass gewisse fachpersonen vorurteile gegen borderliner haben und mich meine thera davor "beschützen" wollte und andererseits, dass eine borderline-ähnliche symptomatik noch nicht die ganze störung ausmacht.

      und punkto vorurteil ist es leider noch immer so, dass es fachpersonen gibt, die borderliner im sinne von "oh mein gott, ein borderliner- her mit dem weihwasser" behandeln. und das ist ja nun mal nicht unbedingt therapiefördernd. demnach bist du oftmals besser dran ohne die diagnose.

      viele patienten möchten dem kind auch einen namen geben, der unkomplizierter ist als einen ganzen diagnose-salat von depressionen über affektlabilität zu selbstverletzung.
      wenn du an eine fachperson geraten bist- was offensichtlich der fall ist- die den borderline-stempel nicht nach 5 minuten schon herumgehen lässt, dann zeugt das in meinen augen von kompetenz. natürlich muss man die diagnose bei deiner symptomatik in betracht ziehen, doch sie einfach nach augenscheinlichen übereinstimmungen aufzudrücken finde ich falsch.

      deshalb würde ich sagen, kannst du dich glücklich schätzen an eine therapeutin gelangt zu sein, für die die verbesserung der symptome wichtiger ist als die diagnostizierung.

      gruss
      darja
      nein, wenn mans exakt nimmt dann nicht. in der einen klinik wo ich war wollten sie mir die diagnose- nach genau 15 minuten gespräch mit mir- aufdrücken.
      der psychiater dort hat dann das meiner ambulanten therapeutin mitteilen wollen und die hat ihm über eine stunde lang punkt für punkt aufgezeigt, warum sie mir die diagnose nicht gegeben hat und dass bei mir keine borderlinestörung vorhanden sei.

      der psychiater hat die diagnose dann gelassen.
      das heisst konkret: jedes mal, wenn ich in kompetenter behandlung (klinik und ambulant) war, kam man zum schluss, dass viele symptome zutreffen, aber die störung zu diagnostizieren voreilig sei.
      Original von Desperate Girl

      ahja..hmmm....welche zeitspanne sollte denn dazwischen sein?


      Eine genaue Zeitspanne kann man da wohl net festlegen... aber es sollte scho soviel Zeit sein damit dein TherapeutIn dich kennenlernen kann. Um die Krankheit zu Diagnostizien sollte er dich scho einwenig kennen. Was man nach 15 min. wohl noch net behaupten kann... auch net nach ner Stunde...

      Lg RT
      D.



      [edit: Zitat eingefügt]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „RT.“ ()

      hnmm ist schon komisch das die klinik das in 15 min feststellt....in der klinik wo ich war haben die erst den verdacht gehabt und nach ca 1 jahr habe ich die diagnose borderline bekommen...die ärzte haben mich aufgeklärt was das alles heißt meine thera auch....
      das man es in 15 min schafft ist ein weltwunder in meine augen :rolleyes:
      sorry wenn ich jetzt jemand auf die füßegetreten bin.
      Leben ist genau was passiert, wären du gerade andere Pläne machst!
      hallo Desperate Girl,

      also ich war auch 2 jahre bei meiner thera und abgesehen davon ,dass die frau sehr seltsam war, wollte sie mir auch nie ne borderline-diagnose stellen, als ich dann mal in der psychatrie war, hat der arzt gemeint, dass ich borderline hätte ( nach 10minuten ^^ ) und sie meinte, dass sie erst an emotional instabile persönlichkeit gedacht hat( was ja auch BL is, rezesive depressive störung hab ich auch) aber das nun auch in betracht ziehen würde...also das is schon 3jahre her...
      wenn man den arzt mal ausser acht lässt, finde ich es allgemein gut, dass sie mir so eine diagnose nicht gestellt hat, damals, weil es viele menschen gibt, die diagnose geil sind, und dann in ein loch sinken, von wegen "oh nein jetzt hab ich borderline und mein ganzes leben wird nie wieder wie früher" ich bin nicht so, mir ist ne diagnose wichtig um zu wissen, dass ich nich völlig rumspinn und wirklich iwie krank bin, aber an meiner situation ändert meine diagnose auch nichts.
      abgesehen davon, wurde bei mir schon von jedem arzt, auch bessere als die in der psychatrie BL festgestellt, mit ganz viel anderen diagnosen und ich finds eher fraghaft, wenn man ne diagnose zu schnell stellt, als wenn deine thera das eher ganz vermeiden möchte ;)
      borderline lässt sich ja auch nicht "heilen", deswegen ist es auch ne schwierige diagnose, nicht nur für den thera wegen den vielen symptomen, sondern auch "lebenslänglich" für den patienten...

      also versteif dich nich so auf die diagnose ;)

      achso, ich hab mich grad dran erinnert, sie meinte dann noch auf die frage wieso sie mir kein Bl diagnostizieren wollte, dass sie gehofft hatte, dass ich kein BL hab, dass es "nur" depressionen sind und das ganze andere zeug...also wars auf jeden fall auch schwer für sie, das iwie einzusehen, schätz ich jetzt mal

      lg,resi
      ... All Of My Hate Cannot Be Found ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Resi“ ()

      Original von Desperate Girl
      achwas bist du nich ;)
      ich denke auch so...meine frage war ja nur warum meine thera mir das nur indirekt sagt^^ sie kennt mich ja jetzt schon seit fast 2 jahren...

      Naja, eine mögliche Erklärung hast Du ja schon von Darja erhalten.
      Zum Thema Zeitspanne:
      Die meisten psychischen Störungen haben relativ klar umrissene Zeitkriterien, die eine Symptomatik stabil zeigen sollte.
      Bei Persönlichkeitsstörungen spricht man im allgemeinen von 1-2 Jahren, ab 2 Jahren gilt es (bei stabiler Symptomatik) als sicher.
      Aber: In der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist man zurückhaltender, da sich das Gehirn und die Persönlichkeit bis zum 20. Lebensjahr in der Entwicklung befinden. Folglich gibt es Therapeuten im Kinder- und Jugendbereich, die Persönlichkeitsstörungen im Alter <20 Jahre strickt ablehnen. Da die Diagnose Kriterien meines Wissens nach kein "Mindestalter" vorsehen, kann man die Diagnose dennoch vergeben.
      Also kurz ausgedrückt: Die experten sind sich noch nicht einig. ;)
      Zurück zu Deiner Frage Desperate Girl:
      Wenn Deine Therapeutin zu der Fraktion derjeniger gehört, die sagt eine Persönlichkeitsstörung kommt altersbedingt nicht in Frage, so wäre das noch eine Alternative Erklärung für ihr Verhalten.
      Ich denke die Für und Wider von Diagnosen sind hier schon in diversen Threads diskutiert worden.
      Übrigens: Warum ist Dir die Diagnose so wichtig?
      Lösungen oder Lösungsversuche, die ein Problem nicht lösen, sind ein Teil des Problems! (Marcel Pagnol)
      ne um das geht es garnich Gwidion...es ist eben nur so, dass ich das komisch fande, weil sie einerseits von emotinaler instabilität sprach aber andereseits als diagnose rezidivieredede depressive episode nannte^^^8als ich sie danach fargte) und außerdem hatte/hab ich ja von einer anderen klinik die diagnose...
      hmmm...jetzt bin ich aber 18^^ xD
      Mein Blog
      Achtung: könnte öfters mal triggernden Inhalt enthalten!!!
      Inwiefern widersprechen sich emotionale Instabilität und rezidivierende depressive Episoden? (Entschuldige bitte, dass ich da den Advocatus spiele, aber genau das widerspricht sich meiner Meinung nach nicht)
      Dass Du Diagnose von einer Klinik hast und darauf hinweist dass Du jetzt 18 bist, soll mir das sagen, dass die Diagnose jetzt angebrachter ist?
      Willst Du die Diagnose?
      Hm, finde ich etwas seltsam, es sei denn, es ha eine tiefere Bedeutung. Diagnosen sind nur Handwerkszeug zur Abrechnung und Behandlungsplanung. Manchmal auch ein Stück "Identität". Letzten Endes aber immer nur mehr oder weniger passende Krücken. (zu mindestens für mich)
      Lösungen oder Lösungsversuche, die ein Problem nicht lösen, sind ein Teil des Problems! (Marcel Pagnol)
      Ähm, ich habe ebenfalls beide Diagnosen, und es verhällt sich hierbei wie folgt:

      Die BPS ist quasi meine Primärdiagnose, soll heißen, wenn ich Therapie bin, dann werde ich in erster Linie wegen meiner Per.Str behandelt, denn letztlich führt sie - in meinem Fall zumindest - zur Sekundärdiagnose "rezidivierende depressive Episode", (weswegen ich übrigens auch während meiner Pubertät stets behandelt wurde) in der ich momentan nämlich stecke.

      Stell es Dir so vor: Du bist emotional instabil, soll heißen: hast Stimmungsschwankungen, was Dir Deinen Alltag erschwert. Das führt letztlich dazu, dass sich die Probleme häufen und an Schweregrad zunehmen, sei es, weil Du auf Grund der Stimmungsschwankungen rastlos, unkonzentriert und demotiviert bist, nicht am Ball bleibst, Schlafrhythmusstörungen gehen meist Hand in Hand mit, und noch einiges mehr.

      Und irgendwann kommt der Moment, an dem die vielen kleinen Probleme zu einem riesigen Haufen von Problemen gewachsen sind, die Du selbst nicht mehr bewältigen kannst, und schwups steckt man auch schon in einer depressiven Phase fest.

      Die ganzen Stimmungsschwankungen müssen sich ja nicht permanent abwechseln, sie können sich auch verfestigen, und so kann es gut passieren, dass aus einem alltäglichen Tief eben eine ausgewachsene Depression wird. Alle anderen Emotionen können dennoch schwanken, denn depressiv bedeutet nicht automatisch tieftraurig und gelähmt, sondern kann mit Melancholie, mit Angst, mit Rastlosigkeit verbunden sein.

      LG,
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amy“ ()