Carpathia

      Umbruch

      Dunkle Ungewissheit umgibt mein Sein
      Ich denke, ich fühle, ich lebe?
      Sie frisst sich durch meine Glieder, meinen Verstand,
      mein Herz

      Eiskalte Sehnsucht erfüllt den Schein
      Ich atme, versuche, verstehe?
      Sie zeichnet kristallne Muster durch die Nacht in
      meinem Kopf

      Ich schließe meine Augen
      Höre nicht mehr hin
      Verdränge all mein Wissen
      Vergesse jeden Sinn
      Verlasse mein Zuhause
      Verschließ mich vor der Welt
      Vergesse jede Lüge
      Die mich am Leben hält

      Unvorstellbar klar ists was ich sehe
      Zuvor gehalten, betrogen, getäuscht und belogen
      Und spüre zum allerersten Mal mit ganzer Seele:
      Ich denke, ich fühle,

      Ich lebe.
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Wartend

      Seit Jahren schon steh'n still die Stunden
      Bis ich endlich überwunden
      Den Zwang, der mir kaum Luft gewährt
      Den Blick mit Elend, gar T*d*ss*cht nährt

      Mich fragend warum diese Welt nicht versteht
      Welch grausame Bürde mir auferlegt
      Liege ich wach wenn still steh'n die Stunden
      Und nie konnt' ich gänzlich den Schm*rz überwinden
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Die Welt

      Was Gott uns einst erschuf wird morgen nicht mehr stehen
      Das große, feste Haus, das stetig sicher war
      Die Wiese, leuchtend grün, die schöne Blütenschar
      Was heute prächtig blüht wird bald schon ganz vergehen

      Doch hat der Mensch denn Recht sich Gnade zu erflehen?
      Hat er nicht fast zerstört - im Grunde ganz und gar -
      Die Schönheit der Natur, die unberührt einst war?
      Woran er selbst ist Schuld, das will der Mensch nicht sehen

      Als Teil von dieser Welt musst du bewusst dir sein
      Dass unwichtig es ist zu wahren bloß den Schein
      Wenn das, was wirklich zählt als Nichtigkeit verendet

      Wenn niemand etwas tut, gedankenlos und einsam
      Wird nichts sein wie zuvor, dann sterben wir gemeinsam
      Dann geht sie nicht alleine zu Grunde, unsere Welt
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Das ist zwar kein Gedicht, aber ein kurzer Text, der ziemlich gut verdeutlicht wie ich war, wie ich bin und wie ich gerne sein möchte...

      Der Spiegel

      Ein Spiegel ist viel mehr als bloß ein Gegenstand, denn er kann dir zeigen, wer du bist. Umso größer ist das Dilemma, wenn er zerbricht.
      Aufeinmal stehst du vor tausend scharfkantigen Scherben und kannst dich selbst in den Trümmern nicht mehr erkennen - als hätte es dich nie wirklich gegeben.
      Du weißt in all dem Chaos einfach nicht, wo du anfangen sollst die Scherben wieder zusammenzufügen. Irgendwann beginnst du aber doch Stück für Stück in mühseliger Kleinarbeit wieder aneinander zu setzen, auch wenn dir die Scherben tief in die Finger schn**d*n. Sehr oft plagt dich der Gedanke, ob es die Zeit, die Mühe, den Schm*rz überhaupt wert ist.
      Doch du hälst durch - so lange, bis der Spiegel wieder ganz ist.
      Er wird nie wieder so aussehen wie früher, denn der Bruch hat tiefe Spuren an ihm hinterlassen. Doch das wichtigste ist, dass du dir wieder in die Augen sehen kannst.
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Nicht von mir, aber sehr schön. Vielleicht kennt es ja jemand...

      Ich grübe mir gern in die Stille ein Gr*b
      (Max Dauthendey)

      Ich fühle mich t*t, als wär' ich erfroren
      Als hätt' sich die Welt zu st*rb*n verschworen
      Ich grübe mir gern in die Stille ein Gr*b
      Und warte begraben deine Wiederkehr ab

      Vom langen Warten versteinern die Wangen
      Doch lebt auch im Stein noch ein sehnend Verlangen
      Ich weiß nur, dass ich nicht fühlen will
      Vielleicht steht dann endlich das warten still

      Der Wind, der heult vor den nächtlichen Toren
      Als würde da draußen nur Unglück geboren
      Er klagt wie ein Hund in die Leere hinein
      Und stets drängen H*ng*r und Sehnsucht herein
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Träume

      Vom Elend mich sehnend hinfort jede Nacht
      Wein ich rote Tränen und träume ganz sacht

      Ich träume vom Leben, das alles verzeiht
      Die W*nd*n im Herzen, der Seele mir heilt

      Mir Mut gibt zu hoffen auf wärmendes Licht,
      Das Kraft mir und Willen zu leben verspricht
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Auch kein Gedicht sondern ein kurzer Text.

      Von oben herab sieht alles anders aus

      Von oben herab sieht alles anders aus.

      Nun sehe ich Tränen auf ihren Gesichtern. Fast so, als würde sich etwas regen unter ihren makellosen Gesichtern aus Porzellan.
      Sie reichen sich die Hände, bekunden ihre Trauer. Weinen um jemanden, den sie längst vergessen hatten.
      Sie schütteln fassungslos ihre perfekt frisierten Köpfe - bei Kaffee und Kuchen - und sprechen von Liebe, Schm*rz, dem Gefühl, jemanden zu vermissen.
      Und fragen sich, warum ich das getan habe.

      Doch wenn man t*t ist, gibt man keine Antworten mehr.
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Klingt vielleicht komisch, aber manchmal, wenn es mir schlecht geht, hilft es mir dieses Gedicht zu lesen. Vielleicht vermittelt es ja jemandem hier auch etwas Hoffnung :) Jedenfalls hat es sehr gut getan es zu schreiben...

      Engel

      Ich breite meine Flügel aus,
      Seh in des Meeres Glanz
      Das zarte Spiel des Sonnenstrahls
      Der übers Wasser tanzt

      Nun mach ich mich zum Flug bereit
      In Angesicht der Pracht
      Und fühl wie meine Seele singt,
      Aus tiefem Schlaf erwacht

      Und seh ich auch die Dämmerung
      Die bitt're Tränen weint
      Sag ich mir, dass am nächsten Tag
      Die Sonne wieder scheint
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Da ich viel komponiere wollte ich auch mal einen meiner Songtexte hier reinstellen...

      *~Away~*

      I don't really know
      What brought me here
      I'm trying not to loose my mind
      In all those questions neverending
      I'm trying to fight
      All of my fears
      Tying to believe
      My heart will live

      I'm walking through
      My darkest path
      The only place of trust
      Is with the crimson moon beside me
      I'm drowning in this
      Ocean full of tears
      Trying to believe
      My heart will live

      (Ref. 1)
      But I just don't know
      How to handle this life
      The time will come
      And I will stop to fight
      When darkness will fall
      My pain will fade all
      Away

      It's so absurd
      What I'm longing for
      I'm searching for a reason
      For a sense in all my suffer
      I can't really trust myself anymore
      For countless nights
      I'll close my eyes

      (Ref. 2)
      'Till I have found a way
      To forget what has been
      And start a new life
      Without my memories
      If those scars stop to bleed
      Maybe one day I'll feel
      Alive

      I don't really know
      What brought me here
      I guess I've lost my mind
      Or I'm just dazed in my depression
      Seems like there's no way
      Out of here
      There's just no way
      To get away
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Mal etwas ganz anderes: wir sollten im Englisch-LK mal ein eigenes Sonnett in Shakespeares Stil schreiben :) (wer Fehler findet, darf diese behalten ;) )


      When morning due lays down on meadow's green
      And sunlight doth it's first caress with care
      Rev'rently shall men's eyes begin to see
      The birth and growth of nature's rising fair

      Then ev'ry loving heart compares it's maid
      With softly growing blades of darling grass
      With glittering sunlight on the ocean's face
      With ev'ry fair thou findst on nature's path

      But when decades or centuries have past
      The nature's orbit turns to rigid death
      Then only thy eternal fair will last
      A wise deception 'gainst decay she's seth

      So thou, my dear, thou hast no need to care
      Thy beauty is too far beyond compare
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Aus den Augen - aus dem Sinn


      Sie ist die, die besser nie mehr

      als entfernt Bekannte ist

      Die süchtig ist nach Liebe

      während man das Leben küsst



      Sie ist die, die man beiseite lässt

      und nicht zu sich einlädt

      Der man keinen Gedanken schenkt

      wie es ihr wohl ergeht



      Sie ist eine Frau von vielen

      niemals mehr für einen Mann

      Die man manchmal zwar begehren

      aber niemals lieben kann



      Sie ist die, die ohne Worte

      diese Welt einmal verlässt

      Denn niemals wurd der Klang

      ihres Gesanges je vermisst



      Noch schreit sie: "Ist da niemand,

      dem ich doch von mehr Wert bin?"

      Ins Grab folgt ihr ein Schweigen



      Aus den Augen - aus dem Sinn.
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Menschsein

      Schau nach vorne,
      Nie zurück
      Hier zählt alles,
      Nicht dein Glück

      Lache,
      Wenn du weinen willst
      Zeige niemals
      Was du fühlst

      Denk an alle,
      Bis auf dich
      Denn wer du bist,
      Das zählt hier nicht
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Eine *Triggerwarnung* ist an dieser Stelle wohl nicht ganz verkehrt. Also bitte nur lesen, wer gerade triggerfest ist.

      Schauermär

      Rastlos durch des Winters Kälte
      Irrt sie in der Nacht umher
      Vor ihr ungewisses Bangen
      Hinter ihr ein Tränenmeer

      Damals kam er sie besuchen
      Wusste, dass im Mondenschein
      Niemand fragt nach jenem Mädchen,
      Sie gehört ihm ganz allein

      Jahr für Jahr ließ sie verstreichen
      Lebte still in ihrer Qual
      Bis, von Abscheu übermannt,
      Das Mädchen griff zum kalten Stahl

      Haltlos stürzte er zu Boden
      Als in seine Augen trat
      Eines Sterbenden Entsetzen
      Ob des Mädchens schlimmer Tat

      Wie gelähmt verharrte sie
      Doch ward von Schritten aufgeschreckt
      Rannte fort in Nachtenschatten
      Zitternd noch, doch unentdeckt

      Stund um Stund irrt sie nun weiter
      Hält sich seither unerkannt
      Ahnt bereits, dass man indess
      Schon Häscher nach ihr ausgesandt

      Scharlachrot war ihre Kammer
      Bl*tbesprenkelt jede Wand
      So ein jeder schnell erkannte
      Weshalb sie des Nachts entschwand

      Niemals würde sie verraten
      Sie in Not gehandelt hat
      Eher mit dem Tode büßen
      Voller Scham ob seiner Tat

      Schließlich ist's Verzweiflung,
      Die das Mädchen an die Klippen treibt
      Nichts, schreit sie, hat er gelassen
      Was mir noch zu leben bleibt

      Kein Weg führt zurück ins Leben,
      Welches sie als einz'ges kennt
      Aussichtslos ist jede Zukunft,
      Die das Mädchen eigen nennt

      Tosend peitscht das Meer die Klippen,
      Die der Waldesrand umringt
      Einmal noch blickt sie herab
      Bevor sie in die Tiefe springt

      Heute noch, so sagt man sich,
      Im Walde irrt ihr Geist umher
      Sucht noch immer nach Erlösung
      Findet sie wohl nimmermehr
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Schöne neue Welt

      Mancheiner muss bl*ten
      Wenn er nicht
      In unsre schöne neue Welt
      Hineinpasst.

      Es lohnt sich nicht
      Zu investieren
      In den
      Der keine Leistung bringt
      Wo nichts als Leistung
      Zählt.

      Betrachtet man das Endprodukt
      Kommt nichts dabei heraus
      Bloß Karmapunkte - doch
      Was heißt das schon?

      Nur stutzen soll man nicht
      Wenn man
      Dann mancheinen
      Mit frischen N*rb*n
      Sieht.
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Spiegelbild

      "Es liegt bloß an dir"
      Schrie sie ihr entgegen
      "Denn bloß deinetwegen
      Bin ich hier"

      Und verfluchte sie
      "Du magst viel erreichen
      Deine Schuld begleichen
      Kannst du nie"

      Dann in ihrem Zorn
      Kehrt sie ihr den Rücken
      Bis aus ihren Blicken
      Sie verlor'n

      Nie mehr wollte sie
      Sich mit ihr vergleichen
      Ihrem eig'nen bleichen
      Spiegelbild
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Im Feuer

      Ich will, um zu verstehen
      Mich ins Feuer nun begeben
      Um zu leben
      Zu dem Grund all meiner Wut

      Erinn'rung ist hier keine
      Doch erstickte Kinderschreie
      Etwa meine?
      Dringen stetig durch die Glut

      Umringt von weißen Flammen
      Steht ein Mädchen, ganz benommen
      Wir zusammen
      Sie in meinen Armen ruht

      Er soll sie nicht anfassen
      Sie soll alles schnell vergessen
      Sich nicht hassen
      Für das, was er mit ihr tut

      Ich werde an sie denken
      Alle Zuwendung ihr schenken
      Die sie braucht
      Um sark zu bleiben in der Glut

      Vielleicht, in vielen Jahren
      Wenn wir so zu zweit verharren
      Lischt das Feuer einst
      Durch uns'rer Tränen Flut
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Die Verschwörung

      Fern von diesem Ort
      Jenseits der strahlend Sonne Schein
      Möchte ich mich betten
      Möchte ich b*gr*ben sein

      Schattennächte bergen
      Ihre Tücken unerkannt
      Bloß ein Augenblick
      Und ich bin ganz und gar verrannt

      Verfangen in Gedankensträngen
      Gebe ich mich hin
      In ewige Gefangenschaft
      In Sehnsucht ohne Sinn

      Will tausend T*de st*rb*n
      So wie meine Zuversicht
      Dass ein geschunden Herz
      Nicht an zu viel Gefühl zerbricht

      So irre ich umher
      Bin zwischen Tag und Nacht verloren
      Wo Sinnlichkeit und Sinn
      Gemeinsam gegen mich verschworen
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Für dich

      Wieder einmal bin ich hier
      So fern von deiner Welt
      War es noch so schön mit dir
      Bedeckt vom Strenenzelt

      Noch suchst du nach meinem Blick
      Berührst mich fiebernd heiß
      Wirfst mich in die Zeit zurück
      Von der du gar nichts weißt

      Wie soll ich es dir bloß erklärn?
      So frierend, zitternd gar
      Dass sich in mir die Ängste nährn
      An dem, was einst geschah

      Dass es nicht an dir liegt
      Wenn ich mich dir nicht öffnen kann
      Dass es noch viel mehr gibt
      Von dem du niemals wirst erfahrn

      Ich weiß, noch bist du bei mir
      Kannst in meine Augen sehen
      Doch willst du es auch noch so sehr
      Du wirst mich nie verstehen
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Vorab eine *TRIGGERWARNUNG*

      Entzweit

      Weit fort entfliehen lasse ich mein Denken
      Fort aus diesem Raum, aus dieser Zeit
      Möchte ihm ein Stück von Freiheit schenken
      Auf dass es nun ein wenig dort verweilt

      Dort, wo Rosenduft betäubt die Sinne
      Im sanften Wind das Blütenmeer sich wiegt
      Wo des weiten Meeres zarte Stimme
      Mit samtig weichen Tönen es umschmiegt

      Hier zurück bleibt lediglich ein Schatten
      Eine leere Hülle, totes Fleisch
      Wenigstens mein Denken soll sich retten
      Während seine Hand mich hier zerreißt

      Der eine Teil kann nicht einmal mehr weinen
      Die Finger starr, der Blick im Nichts verloren
      Dem zweiten läuft ein Rinnsal aus den Beinen
      Das mahnend rot hat Wiederkehr geschworen

      Was er zurücklässt ist ein weißes Leinen
      Wars vorher rein, ists nun befleckt und rot
      Mag er so oft er will bei mir erscheinen
      Vom Bauchnabel hinunter bin ich t*t
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*
      Lebenskunst

      Lebenskunst
      Die Kunst zu leben
      Weben kann ich mir mein Netz
      Aus Wirklichkeit
      Auch selbst

      Künstlerisch
      Auf meine Weise
      Leise seh' ich zu wie es
      Im Stundentakt
      Zerfällt

      Lebe ich?
      Dreh' mich im Kreise
      Geisel meiner Wahrnehmung
      Ist nichts als mein
      Verstand

      Wirklich echt
      War nicht mein Leben
      Streben danach konnt' ich nur
      Durch das was ich
      Empfand
      *~Berühr mich nicht, ich bin aus Glas - fasst du mich an, zerspringe ich~*