"Ich musste damals auch alleine damit klar kommen."

      "Ich musste damals auch alleine damit klar kommen."

      Hi zusammen,

      lang ists her. Und ich bin mir auch noch nicht sicher ob das hier so richtig ist, aber ich habe momentan keinerlei Anlaufstelle. So das ich Rat und Trost hier suche.


      Den Titel den ich wählte ist ein Zitat meines Freundes. Dieses Satz knallte er mir um die Ohren als ich um seinen Beistand bat nachdem ich meinen Hund nach 13 Jahren einschläfern musste.




      Es war der schwerste Gang den ich in meinem Leben gehen musste als ich mit meinem Hund zum Tierarzt ging. Ich fühl mich wie eine Mörderin und dieses Ereignis schmiess mich an eine Stelle und Phase meines Lebens zurück, wo ich nicht mehr hinwollte.



      Immer wieder hab ich die Bilder im Kopf wie ich vor die Wahl gestellt werde was mit dem Hund passiert und ich musste mich entscheiden. Ihm ging es seit Monaten schon nicht gut, er konnte kaum laufen und es war mehr eine Tortur (schreibt man das so?) mit ihm Gassi zu gehen. Dann fraß er in der letzten Woche nix.

      Es tat so weh ihn beim Tierarzt auf dem Tisch liegen zu sehen, er quietschte und jaulte und ich entschied über sein Leben..Wer gibt mir das Recht über Leben und Tod zu entscheiden..

      Ich bin eine Mörderin...

      Er fehlt mir so sehr. Sein Beistand fehlt mir, seine Nähe.
      Immer wieder Tränen wenn ich an die Wand schau und seine Fotos sehe..
      Immer wieder Tränen wenn ich durch die Wohnung geh und auf niemanden treffe...
      Immer wieder...

      Dann such ich Beistand bei meinem Freund, mit dem ich Krach hatte wegen Pille Palle Kram , und er donnert mir so einen Satz um die Ohren.

      "Ich musste damals auch alleine damit klar kommen."

      Es brach mir das Herz..Damals war ich noch nicht da, ich hätte ihm beigestanden...warum lässt er mich jetzt damit allein...

      Ich fühl mich so allein und unwichtig, wieso hilft er mir nicht...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tenshi“ ()

      RE: "Ich musste damals auch alleine damit klar kommen."

      hallo..

      hör auf dir einzureden das du schuld seist..
      ich denke das du es nciht bist..
      denke so,du hast ihn befreit,er hat sich doch nur noch gequelt,meinst du nciht das war schlimmer für deinen hund gewesen?!
      klar soetwas ist nciht einfach,aber cih denke du hattest dich richtig entschieden gehabt..

      hmm und zu dem satz den dir dein freund gesagt hatte,hmm da weiss ich leider nciht was ich dir da raten könnte. vielleicht solltest du ncoh mal mit ihm reden ihm sagen das du damals noch nciht da warst..
      Wenn die menschen nur einmal jemanden in die augen sehen würden,wüssten sie wie es einem wirklich geht!
      hey liebe Tenshi.
      du hast deinem Hund doch nicht wehgetan. Kuck mal, er war doch krank und alt, er konnte nicht laufen, nicht fressen... Tenshi, es war doch ein großer und vernünftiger schritt, ihn in den Himmel zu geben.
      Es ist klar, dass er dir fehlt. Wenn er 13 Jahre immer an deiner Seite war. Aber schuld hast du nicht. Du hast ihn erlöst. das war ein richtiger schritt.
      ganz viele liebe Grüße
      Sanna
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hi Tenshi,

      hättest du dich weniger schuldig gefühlt, wenn du deinen Hund noch ein paar Tage oder vll Wochen weiter hättest leiden sehen müssen?

      Gibt es da noch andere, die du um Hilfe bitten könntest oder mit denen du einfach mal was unternehmen könntest, damit du mal etwas abgelenkt bist oder darüber reden kannst über die Schuldgefühle?


      Glg
      Zwerg
      Vielleicht hat er in dem Moment nach irgendwas gesucht um dich zu verletzen. Vielleicht ist ihm das Ausmaß deiner Trauer nicht klar. Vielleicht war er aus irgendwelchen Gründen genervt und hat es letztendlich dann an dir ausgelassen.
      Vielleicht.

      Letztendlich können wir hier nur mutmaßen was ihn zu diesem heftigen Statement getrieben hat.
      Das Beste wird sein, du setzt dich mit ihm in Ruhe an einen Tisch - zwischen Tür & Angel macht sich das nicht gut - & ihr bereitet das Thema nochmal auf. Du erklärst ihm in aller Ruhe welche Bedeutung diese Veränderung für dich hat & gibst ihm eine Gelegenheit - ohne ihm gleich Vorwürfe zu machen, das ist wichtig - für seine Aussage Stellung zu nehmen.

      Mein herzliches Beileid übrigens.

      lg,
      Sin

      RE: "Ich musste damals auch alleine damit klar kommen."

      Hallo Tenshi,

      ich kann deinen Schmerz verstehen. Ich musste vor 2 Jahren meinen 1jährigen Kater einschläfern lassen,weiß also wie grauenvoll das ist.
      Mein Vater hat mich damals angeschnautzt wegen einer Katze heule man nicht.
      Einen richtigen Trost kann ich dir nicht bieten, es tut einfach immer weh, jemanden zu verlieren, denn man lieb hat. Aber ich denke auf jeden Fall, dass du richtig gehandelt hast. Du hast deinem Hund einen quallvollen Leidensweg erspart. Es ist dir ja schrecklich schwer gefallen ihn einschläfern zu lassen, doch es war eine Art letzter "Liebesdienst": Du hast ihn losgelassen, auch wenn du nicht wolltest, um ihm weitere Qualen zu ersparen. Ihn weiter leiden zu lassen, das wäre falsch gewesen, Du hast genau das richtige gemacht, auch wenn es eine schlimme Erfahrung ist. So makaber es klingt, aber das Einschläfern geht schnell und Tiere können nicht reflektieren "Ich sterbe jetzt", er hatte keine Angst, er hat nicht gelitten - vielleicht kann dich das ein bißchen trösten.
      Alles Liebe, Broken Wings
      hej tenshi.

      ich kann gut nachvollziehen, wie weh dieser satz getan haben muss. hast du ihm denn das schon mal gesagt oder geantwortet?

      ich will nicht spekulieren oder mutmaßen, es kann ja hundert gründe geben für diese art, zu denken. vielleicht hat ihn diese erinnerung, dass er alleine klarkommen musste, eingeholt und so verbittert, dass er nicht in der lage war, selbst trost zu spenden. vielleicht war er von irgendetwas genervt und hatte den kopf zu voll. etc etc.

      aber: rede mit ihm und sag ihm, dass dir das furchtbar weh getan hat. dass die wunde, die der tod deines hundes hinterlassen hat, immer noch schmerzt und du nachwievor seinen beistand brauchst.

      und vor allem: _ihr_ müsst jetzt nicht mehr alleine klar kommen. vielleicht musste er das, aber das musstest du auch. mit vielen sachen. aber darum geht es ja nicht mehr, sondern darum, dass sich das geändert hat und ihr beide jetzt jemanden habt, der euch zur seite steht.
      es klingt ein bisschen nach alten wunden bei ihm, die vielleicht erstmal geheilt werden müssen [hui, ich wollte nicht spekulieren, tut mir leid (=].

      ich wünsch dir, dass der verlust bald nicht mehr so schmerzt und ihr eine lösung findet.
      mademoiselle*
      Hey

      Vielen Dank für eure Anteilnahme.

      Ich weiss nicht ob und wann ich einsehe, das dieser Schritt richtig war. Es fühlt sich nicht so an.

      Letzte Nacht war es ganz schlimm, als ich durch die Wohnung ging um mir was zu trinken zu holen. Kein Hund im Flur über den ich klettern musste, keiner der mir hinterher sah was ich wohl mache.

      Ich hab mich auf den Platz gesetzt, wo er immer lag und konnte nur noch weinen.

      Ich weiss nicht ob das richtig war...wer weiss ob er sich gequält hat, sagen konnte er es mir nicht..Vielleicht wollte er noch leben..

      Vielleicht vermenschliche ich ihn auch zu sehr, das ich ihn so ein Bewusstsein "zutraue". Aber für mich war er mehr, als einfach nur ein Hund.

      Als mir mein Freund diesen Satz an den Kopf warf war er grad genervt, mal wieder von mir. Da wir Streit hatten und es mir auch deshalb nicht gut ging sagte ich ihm, das er mich nicht jetzt nicht so behandeln soll das es mir ja eh nicht gut ginge wegen dem Hund. Er meinte nur ich solle den Hund jetzt nicht vorschieben und er hätte ja auch allein damit klar kommen müssen.

      Und ja, ich sagte ihm auch das ich damals nicht da war und ich doch jetzt nicht allein wäre mit ihm. Aber dann antwortete er nicht mehr. Das ganze passierte schriftlich, da wir zu weit auseinander wohnen um direkt zu sprechen - das würde sovieles einfacher machen.

      Ich weiss nur, das ich niemanden habe und ihn wirklich jetzt brauche - aber einfach an ihm abpralle als wär ich nichts..
      Hallo Tenshi,

      niemand hier denke ich wird behaupten "es war ja nur ein Hund". Viele hier "vermenschlichen" ihre Haustioere, und davon geht es den meisten eben aufgrund ihrer Tiere besser.

      Oft genug ist ein Tier der einzige Halt, den man hat, da man sich sonst sehr von allem isoliert und eher "krank" ist.

      Worauf ich eigentlich hinauswill: Es ist vollkommen normal, das du an deinem Hund hängst. Immerhin hat er dich jahrelang begleitet, dein Leben mitbestimmt, genauso wie du seines. Nach so vielen Jahren weiss man schon nciht mehr, wie es ohne diesme tierischen Begleiter jemals gewesne ist.

      Somit - nun miene Meinung - du machst dort nichts falsch, deine Wahrnehmung des ganzen ist nämlich in diesem Fall das Relevante. Dein Freund: Anscheinend fehlt ihm dazu wohl der Verständnis - istalso da kein guter Ansprechpartner. Aber hier hast du einige gefundne, würdei ch sagen. Viele haben diesne Thread schon gelesen, einige sogar geantwortet. Somit: Wirklich alleine bist du damit nicht.

      Von meiner Seite aus ist es vollkommen normal, auch um einen Begleiter (ich nutze lieber "Begleiter" als "Haustier") zu weinen, traurig zu sein undihn zu Vermissen. Trauer ist ein vollkommen normales ding, und vor allem gut. Denn nur durch Trauer ist man in der Lage, so etwas auch zu verarbeiten. nimm dir die Zeit dazu, denn es wird dir helfen.

      Liebne Gruss

      c/S-T
      Hallo Tenshi,

      wenn das Gassigehen eine Tortour war und dein Hund nicht mehr fressen wollte, hast du genau das Richtige gemacht, davon bin ich überzeugt.
      Du hast das für deinen Hund getan, was man für einen geliebten Menschen leider nicht tun darf - du hast sein Leiden beendet, bevor es noch schlimmer wurde.

      Ein Tier kann dir nicht sagen "Ich will nicht mehr". Ein Tier hört auf zu fressen...

      Vor ziemlich genau 8 Jahren habe ich meine Hündin in der gleichen Situation einschläfern lassen, und noch heute denke ich jeden einzelnen Tag an sie und vermisse sie immer noch. Aber ich glaube, die damalige Entscheidung kam zum richtigen Zeitpunkt: das Laufen war eine Qual, und gefressen hat sie kaum noch etwas.
      Wenn der schlimmste Schmerz überstanden ist wirst du das hoffentlich auch so sehen können!

      Alles Liebe,
      Michi
      Alles sah seltsam aus und klang unwirklich. Nichts war, was es ist.
      Genau das wollte ich: Mit mir allein sein in einer anderen Welt,
      Wo die Wahrheit unwahr ist und sich das Leben vor sich selbst verstecken kann.
      Eugene O`Neill: Eines langen Tages Reise in die Nacht
      Hi Tenshi!

      Ich kann mich den Anderen nur anschließen: In meinen Augen hast du richtig gehandelt. Ein Tier leiden zu lassen, nur weil man sich (noch) nicht von ihm trennen möchte, ist egoistisch, denn damit hilft man dem Tier nicht weiter!
      Ja, es ist schwer. Als ich 16 war, wurde mein langjähriges Pflegepferd eingeschläfert. Er war erst 10, hatte aber eine Arthroseoperation hinter sich und wurde danach wieder zu früh zu heftig gearbeitet, das haben seine Gelenke nicht verkraftet. Als er nicht mehr reitbar war, stand er noch ein paar Monate auf der Koppel, lief aber irgendwann nur noch auf 3 Beinen. Es hatte keinen Sinn mehr, weil er sich nur noch unter Schmerzen bewegen konnte. Ich habe ihn am letzten Tag mit der Besitzerin besucht und mich von ihm verabschiedet. Es kam mir so gemein vor. Mir ging es lange ziemlich schlecht danach und ich habe sehr viel geweint. Aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass es trotzdem das Beste war. Er hätte keinen Spaß mehr am Leben gehabt mit seinen Schmerzen.
      Wenn ich das richtig verstanden habe, war die Situation mit deinem Hund ähnlich. Mach dir keinen Kopf, dass du wegen ihm weinst! Weinen ist gut, wenn du dich ausgeweint hast, geht es dir vielleicht besser!

      *S.
      Wenn man von dir erwartet, dass du gut bist, wird sich niemals jemand über deine Erfolge freuen. Man erwartet es ja nicht anders von dir. Es wird auch niemals jemand sehen, wie du dir für jeden noch so kleinen Fehler Vorwürfe machst und daran kaputt gehst.
      Hey ihr

      Danke für eure Antworten.

      Ich fühl mich immer noch schuldig, auch wenn es vllt besser für ihn war. Aber ich bekomme einfach nicht aus dem Kopf wie er auf diesem Tisch lag und mich anschaute.

      Tagsüber geht es noch mit der Trauer..ich versteck mich in meinem Zimmer und krieg kaum was mit. Nachts wenn ich durch die Wohnung geh merk ich einfach das was fehlt und es geht mir einfach schlecht.

      Ich habe ein schlechtes Gewissen das ich nicht gut genug zu ihm war, ich hatte ihn in der letzten Zeit oft angeschimpft und oft nicht beachtet und es tut mir so leid und weh...

      Und mein Freund...ist nicht da...interessiert sich nicht für mich...

      Er redet mit mir, ja...aber nicht verbal und er zieht Themen wie PC oder unser gemeinsam Spiel (Online Game) vor..

      Ich brauch ihn, und ihm ist es so egal...