Brauche selber eine Therapie und zwar dringend...

      Brauche selber eine Therapie und zwar dringend...

      Hallo

      Ich bin ein ehemaliger Angehöriger (Freund) einer Betroffenen. Dachte immer ich komme irgendwann mit allem selber klar, könnte es verarbeiten...

      Das war ein schwerer Irrtum der mich viel Zeit gekostet hat...

      Ich habe zwischenzeitlich selber schwerste Probleme und sollte mich dringends in eine Therapie begeben.

      Haben andere Angehörige damit Erfahrungen gemacht? Brauchtet Ihr selber Therapie und wenn ja - war es eine spezielle Richtung?

      Ich selber habe (das muss ich offen zugeben) schwerste Depressionen seit einigen Monaten.

      Danke für Eure Antworten...

      RE: Brauche selber eine Therapie und zwar dringend...

      Hallo chroma,

      ich selbst habe (noch) keine konkrete Erfahrung mit einer eigenen Therapie in meiner "Rolle" als Angehörige, denke aber, dass es gut und richtig ist, wenn Du das Gefühl hast, dass Du Hilfe brauchst. In jedem Fall solltest Du die Warnzeichen ernst nehmen und Deinem Gefühl trauen.

      Als Angehörige sind wir oft vielen schwierigen und überfordernden Situationen ausgesetzt - ich kenne dieses Gefühl selbst in der Beziehung zu meiner Freundin (Betroffene). Manchmal weiß ich auch einfach nicht mehr weiter oder merke, dass ich dringend Zeit für mich brauche. Inzwischen kriegen wir das auch ganz gut hin, ohne dass sie immer Angst hat, ich würde sie nicht mehr lieben oder hängenlassen. Einfach ist es dennoch nicht immer. Hinzu kommt, dass man als Angehöriger oft dazu neigt einen Teil der Last auf sich selbst nehmen zu wollen, um den anderen zu entlasten. Nur funktioniert das ja leider nicht so einfach und ich denke, es ist auch nicht die richtige Strategie. Dennoch: es passiert und dann braucht man Hilfe.

      Ich glaube, Dir kann eine Therapie oder vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige (je nachdem, ob es dafür eine geeignete gibt) da sehr gut helfen. Auch Gespräche mit Freunden, bei denen man dann mal das loswerden kann, was man dem/r Partner/in so nicht sagen verschaffen Entlastung.

      Hast Du denn Menschen mit denen Du sprechen kannst? Hast Du schon konkret die Suche nach einer Therapie begonnen?

      Viele Grüße,
      synapse
      Egal ob Angehöriger oder Betroffener, es ist immer ein guter Schritt wenn man selbst erkennt, daß man Hilfe von Aussen braucht und sich um eine Therapie bemüht.
      Meine Freundin, die mir stehts zur Seite steht und für mich da ist ( bin Borderline und leide an SvV ) ist inzwischen selbst in Therapie....nicht wegen mir, sondern weil sie andere "Baustellen" bei sich entdeckt hat. Es hat ihr nur die Scheu genommen eine Therapie anzufangen, weil sie gesehen hat wie es mir hilft.
      Meine Mutter hat auch eine Therapie gemacht um besser mit der "neuen" Situation umgehen zu können. Was ich so mitkriege hat es ihr auf jeden Fall geholfen. Sie wirkt nun entspannter und lässt mich auch mehr in Ruhe, was ja darauf hindeuten kann, dass es sie selber nicht mehr so belastet.
      Welche Richtung das genau war, weiß ich leider nicht, aber es war wohl irgendwas sehr freies und wurde auch nicht von der Krankenkasse getragen. Da hat sie auch öfters Fragebögen mit nach Hause bekommen um auszufüllen welche Dinge in der Therapie anders laufen sollten und was so gut ist und so.
      Hör dich doch einfach mal um, was in deiner Gegend so angeboten wird an Therapien. ;)
      Bitte schreibt mich an, wenn ihr Kritik oder sowas habt (ich weiß, dass meine Beiträge manchmal unfreundlich rüberkommen, auch wenn das so nicht gemeint war).
      Ich habe Zugang zu einer Therapie aber werde noch damit warten.

      Ich verstehe wie sie fühlte und hatte heute Morgen plötzlich selber Zugang dazu. Die Leere, die Angst, das Gefühl nicht mehr da zu sein - ausgelöscht zu sein. Ich begriff in dem Moment, warum man schneidet...

      Es mag erschreckend klingen - aber ich habe es provoziert. Und ich werde es zukünftig vermeiden...jeder der so fühlt hat mein Mitleid...

      Wird Zeit mal etwas zu pausieren...