... in my past ...

      ... in my past ...

      Huhu.

      Ein paar von euch wissen durch meine bisherigen Beiträge vielleicht schon etwas über meine Vergangenheit (Eltern alkoholkrank ... )
      Da sie mich im Moment wieder sehr belastet dachte ich, das es vielleicht hilft, wenn ich sie mir jetzt einfach mal von der Seele schreibe.

      Alles began schon ziemlich früh, eigentlich schon mit meiner Geburt. Mein Vater war damals in einer Band und deswegen auch sehr viel unterwegs an den Wochenenden. Mit der Band kam dann auch irgendwann der Alkohol. Nicht nur bei ihm auch bei meiner Mom. Was vielleicht mit einem Bierchen unter Bandmitgliedern anfing wurde für beide zur Sucht.

      Irgendwann fingen sie an sich lautstark zu streiten und gegenseitig zu schlagen. Jedes mal wenn sie das taten stand ich als kleines Mädchen da und hab geweint in der Hoffnung das sie damit aufhören. Doch keiner der beiden beachtete mich auch nur eine Sekunde. Der Einzige, der mich meistens in den Arm genommen hat und für mich da war, war mein Bruder (5 jahre älter als ich). Jedes mal versuchte ich dazwischen zu gehen aber er hielt mich zurück. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern das ich einmal, mit vielleicht 6 oder 7 jahren, in die Küche gerannt bin und hab mir ein Messer geholt, mich vor die beiden gestellt und gesagt das ich mich umbringe wenn sie nich damit aufhören. Doch wieder beachtete mich keiner der beiden aber wieder war es mein Bruder der mich davon abhielt es zu tun.

      Mit der Zeit hab ich einfach gelernt es wegzustecken und hab es jedes Mal wenn es wieder geschah in mich reingefressen und nie mit jemandem drüber gesprochen.
      Als ich dann in der 4 Klasse war, sind wir umgezogen, d.h. hieß also für mich die Schule wechseln. Zu Hause herrschte immernoch das gleiche Verhältnis, es hatte sich also nichts geändert. als ich dann in die neue Schule kam fing ich an die Schule zu schwänzen, mit der Hoffnung das mein Vater endlich aufhört zu trinken und das Leben zu Hause besser wird. Heute weiß ich dass das keine schlaue Entscheidung war und ich bereue es. Als ich dann vorrübergehend bei meinen Großeltern gewohnt habe sollte ich dann dort zu Schule habe dies dann allerdings auch nicht getan und meine Tante, die schon immer was gegen mich hatte weil ich Omas Liebing war, hat dann alles versucht um mich so schnell wie möglich in eine Psychatrie zu stecken. Was sie dann auch geschafft hat. Es kam mir so vor als wäre das meinen Eltern scheiß egal gewesen.

      Ich ging dann also in die Klinik und habe die ganze Zeit nur daran gedacht dort abzuhauen. Ich habe mich einfach abgeschoben und gehasst von allen gefühlt. In der ersten Nacht in der Klinik hab ich dann darüber nachgedacht mich umzubringen, was ich dann nicht tat.
      Nach für mich langen 4 Wochen kam ich dann endlich raus aber zu Hause hatte sich immernoch nichts geändert, obwohl mein Vater mir versprochen hatte das er in der Zeit, die ich in der Klinik bin, eine Therapie macht.

      Nach der Zeit in der Klinik ging ich dann doch wieder zur Schule allerdings auf eine andere. Ich hatte eingesehen das Schule schwänzen keine Lösung war.

      Zu Hause veränderte sich wie gesagt nichts. Alles war beim alten. Der Alkohol, die Gewalt ...
      Dann kam auch noch mein Bruder dazu der ständig Probleme machte was meinem Vater noch tausend andere Gründe gab auszuticken.
      Also schlug er nicht nur meine Mom sondern wurde auch handgreiflich meinem Bruder gegenüber.

      Ich habe mich einfach nie getraut es jemandem anzuvertrauen. Ich wusste einfach nicht wie und vorallem wem.
      Zu der ganzen Situation zu Hause kamen noch etliche Enttäuschungen von Freunden und meinem Freund dazu. Es wurde alles zu viel bis ich mich letztes Jahr im Sommer das erste mal selbst verletzte. Ich hatte durch meine Familie, die mich zum Teil so abgestempelt hat, das Gefühl das ich die jenige war die die Fehler gemacht hat und nicht meine Eltern.
      Ich hatte also das Gefühl mich selber bestrafen zu müssen.

      Dann kam noch dazu, das ich letztes Jahr versucht habe mir das Essen zu verbieten weil mich in meinem Körper nicht wohl gefühlt habe.

      Letztes Jahr, nach einem riesen Krach hier zu Hause brachte ein Freund der Familie meinen Vater zum bestimmt 3 Mal in eine Entgiftungsklinik.
      Und darauf folgte dann eine 3 monatige stationäre Therapie. Und nun ist mein Vater seit ein paar Monaten trocken aber für mich ist alles noch so wie vorher.
      Ich seh ihn und meine Mom einfach nicht mehr als Eltern, weil sie in meinen Augen versagt haben. Es ist zu viel passiert um jetzt auf heile Familie zu machen.

      Seit ungefähr einem Jahr würde ich auch gerne die Schule wechseln. Meine Noten sind ziemlich schlecht und im mom bin ich auf einem Gymnasium, würde also gerne auf die Real. Meine Lehrer raten meinen Eltern davon ab, da aus mir nichts werden kann wenn ich auf die Real gehe. Aber keiner schient zu verstehen das ich es einfach nicht mehr schaffe.

      Manchmal geht es mir gut, ich verdräng einfach das, was in meinem Leben bis jetzt passiert ist. Aber im Moment geht es mir wieder richtig miserabel. Die ganzen Erinnerungen kommen hoch,niemand da zum reden, SVV, schlaflose Nächte und der ganze Stress mit der Schule ...

      Heute kam dann noch dazu, das meine Mom meine Narben gesehen hat. Sie hat mich natürlich gefragt was das ist aber ich hab so schnell wie möglich versucht davon abzulenken und ihr gesagt es sei nicht schlimm.
      Etwas später meinte sie nur zu mir ich solle keine "Dummheiten" machen ...

      Ich weiß einfach nicht mehr weiter und würde am liebsten gerne ausziehen und so weit wie möglich weg.
      Ich bin froh so eine Person wie meinen jetzigen Freund zu haben. Er ist einer der wenigen, der von der ganzn Sache weiß aber auch nicht alles. Die Zeit die ich mit ihm hab zeigt mir einfach, dass das Leben doch noch lebenswert sein kann ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „WhatAGirlWants“ ()

      Hallo WhatAGirlWants,

      es hilft bestimmt, das alles mal rauszulassen und ihm den Raum zu geben, der ihm zusteht. Lass deinen Gefühlen die Freiheit, auch wütend zu sein, ja, auch auf deine Eltern, denn das ist berechtigt und gesund. Es ist sicher nicht schön, was bei dir alles abgelaufen ist, aber lass dir sagen, dass man das alles verarbeiten kann, wenn nötig auch mit Hilfe einer Therapie. Ich selbst habe etwa 10 Jahre Therapie hinter mir, bin inzwischen sehr stabil und habe mit den schlimmen Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend (u.a. Drogenabhängigkeit der Mutter) einigermaßen abgeschlossen.

      Es ist immer schlimm, wenn man auf den Trümmerhaufen seiner Erinnerungen blickt und heimlich doch nur möchte, dass alles anders gelaufen wäre und man es jetzt am liebsten ändern und wieder gut m,achen möchte. Leider geht das nicht. Man kann den Trümmerhaufen nur beiseite räumen, damit man nicht immer wieder über ihn stolpert - aber wenn man ihn wirklich gründlich weggeräumt hat und die besonders schmerzhaften Erinnerungen wirklich überwunden hat, dann weiß man zwar, dass der Trümmerhaufen da war, aber er kommt einem nicht mehr in die Quere :)

      viele Grüße,
      Kimba
      Es ist eine riskante Sache, seine Sorgen und Probleme loszulassen, weil man plötzlich nichts mehr zum Festhalten hat.
      Huhu Why?! & Kimba,

      Danke für eure Antworten.

      Ich habe in letzter Zeit sehr oft versucht stark zu sein, in die Zukunft zu schauen und die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Aber dies war/ist mehr als schwer. Aber ich werd es weiterhin versuchen ...


      Über eine Therapie hab ich auch schon drüber nachgedacht.
      Nur weiß ich einfach nicht wie ich damit auf meine Eltern zu gehen soll ...