Angst

      Hi!
      Ich wollte mal fragen, ob das jemand kennt, wenn man so sehr Angst hat, dass man glaubt gelähmt zu sein und nicht mehr atmen zu können? Und ich weiß einfach nicht, warum. Das kommt einfach aus heiterem Himmel und dazu fühlt sich das ganze Leben so sinnlos und falsch an.
      Wenn ja, was macht ihr dann? Kann mir da jemand einen Tipp geben?
      Stumme Schreie sind deshalb stumm, weil man den Schmerz den sie ausdrücken nicht in Worte fassen kann.(by me)
      hi Kirsche123

      ja das kenne ich.


      Mir hat immer kaltes Wasser geholfen(duschen oder nur Fuß-/Handbad)

      Mich ablenken mit skils

      hoffe dir hilft es


      wünsche dir auf jeden fall viel kraft ;)
      Man sollte alle Tage wenigstens
      ein kleines Lied hören,
      ein gutes Gedicht lesen,
      ein Treffliches Gemälde sehn und,
      wenn es möglich zu machen wäre,
      ein vernünftiges Wort Sprechen.
      Johann Wolfgang von Goethe
      Moin,

      Original von Kirsche123 Das kommt einfach aus heiterem Himmel und dazu fühlt sich das ganze Leben so sinnlos und falsch an.


      Ich versteh Dich, ich kenn das auch. Aber eins stimmt nicht - es kommt nicht aus heiterem Himmel. Und weist, das Leben fuehlt sich deswegen so sinnlos und falsch an, weil Du in dem Augenblick vor der Wahl stehst. Und zwar der Wahl, Dich zu entscheiden, oder es laufen, gleiten zu lassen. Auf Gedeih und Verderb hin.
      Was fuer Moeglichkeiten hast Du nun, mit dieser Laehmung umzugehen? Zuerst mal, erkenne, diese Laehmung ist eine der drei Handlungsmoeglichkeiten im Angesicht des Gefuehles "Angst".
      Die erste Moeglichkeit ist die aktive Auseinandersetzung, mit dem was Angst ausloest - ich nenn es mal den "Angriff" (auch im wahrsten Sinne zuweilen, je nach Situation ebend - ich fordere hiermit aber keinen auf, nun um sich zu kellen, sei es verbal oder gar koerperlich!!! Das muss ich unbedingt dazu sagen). Was erreicht man damit? Man stellt sich der Angst und es besteht die Chance, dass die Angst jetzt und in Zukunft kleiner wird.
      Die zweite Moeglichkeit ist die Vermeidung, das davor weg-laufen, die "Flucht" ebend. Dies ist manchmal sinnvoll (zum Beispiel bei Todesgefahr) muss es aber nicht sein. Was erreicht man damit? Die Angst wird auf keinen Fall kleiner. Und in der naechsten aehnlichen Situation ist die Angst nur noch um so schneller da.
      Die dritte Moeglichkeit ist diese "Laehmung". Und die ruehrt daher, dass man genau zwischen der "Flucht" und dem "Angriff" kleben bleibt. Weil man sich nicht entscheiden kann, weder fuer das eine noch das andere. Das fuehrt dann zu diesem ekligen Gefuehl der Laehmung und ganz schnell verliert danach auch das Leben jeglichen Sinn. Ebend weil man sich nicht entscheiden kann, im Unterbewussten aber genau weiss, dass Leben immer auch andauernd fort Entscheidungen zu treffen bedeutet.
      Was kannst Du nun tuen?
      Zunaechst einmal, nachdenken! Ueberpruefe die Situation, unterzieh das Gefuehl einer Realitaetspruefung! Ist die Angst angebracht, berechtigt? Welche inneren Annahmen sind es, die die Angst ausloesen? Ist da was, wovor man wirklich Angst haben muss? Und darauf aufbauend kannst Du dann die Entscheidung fuer Angriff oder Flucht faellen und das Gefuehl der Laehmung ueberwinden.
      Mal ein Beispiel:
      Du gehst durch einen dunklen Wald. Und hoerst ein grusliges Geraeusch. Die innere Stimme sagt Dir: Ein Gorilla! Nun machst Du die Realitaetsueberpruefung (Du gehst dem Geraeusch nach). Was ist es? Ein Tiger! :rolleyes: :D 8o
      War also die Angst berechtigt? Ja! Wie haettest Du entscheiden muessen oder sollen? Laehmung? Kommt nicht gut, wahrscheinlich biste dann die bessere Beilage zum Abendessen des Tigers. Angriff? Naja, wenn Du eine reelle Chance hast, den Tieger zu toeten, kommt das vielelicht in Frage. Wohl eher ist hier aber die Flucht angebracht - wie auch immer die dann aussehen tut ?( 8o :rolleyes:
      So in etwa koennt das aussehen, damit umzugehen. Hoff, das war jetzt nicht zu lang und komplex.

      Viel Glueck dann (im Wald) ;)

      LG

      CU A.
      Is there anybody out there??

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Tunichtgut“ ()

      Hey Kirsche123,

      ich kenn das Gefühl auch.
      Im einen Moment ist alles ok und plötzlich wie aus Geisterhand ist man wie erstarrt.
      Bei mir ist es dann auch noch so, dass ich kaum reden kann und wenn nur leise.

      Das ist 'ne schwere Situation.
      Was ich mache?

      Ich versuche mir einfach bewusst zu werden, was gerade passiert.
      Ich mache mir klar, warum ich gerade in dem Moment Angst habe und versuche mich etwas zu beruhigen.

      Hoffe es hilft dir,
      lg
      Es gibt drei Wörter, die beschreiben, was ich über das Leben gelernt habe: es geht weiter
      Hi Kirsche123,

      kenne das auch nur zu gut und habe jetzt gerade eine heftie Phase fast hinter mir. Ich versuche mir in der Situation erst mal klar zu machen, warum ich eigentlich genau Angst habe und vor allem vor was ich Angst habe: Menschenmenge, laute Geräusche, unerwartete oder nicht zuordnungsbare Geräusche, etwas, was mich berührt hat, etc. Habe ich raus gefunden, versuche ich zu überprüfen, ob die Angst real und begründet ist. Ist sie begründbar und real, versuche ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren, setze mir einen anderen Reitz oder den Angstreitz auszublenden. Hab ich beispielsweise vor Menschen(mengen) Angst, setze ich Köpfhörer auf, um alle anderen Geräusche auszuplende. Das Gleiche passt auch gut bei angstmachenden Geräuschen. Fasst mich jemand an oder berührt mich, gucke ich, was der oder diejenige damit bezwecken will. Beispielsweise in der Bahn o. Ä. passiert "es" einfach mal. Schrecke ich zusammen, ich hab momentan eine Baustelle vor dem Haus, wo ab und an mal laute Geräusche hoch kommen, versuche ich zuzuordnen, was es sein könnte und ob es bedrohlich ist. Aber: versuche niemals, soweit es dir möglich ist, eine angstmachende Situation zu meide. Das ist schwer, das weiß ich, aber je mehr du diese Situation meidest, desto mehr angstbesetzter wird diese Situation werden. Wie gesagt, mir hilft sehr, sehr gut die Realiätsüberprüfung. Das ist anstrengend... Reaktionen, wie nicht mehr atmen können, Schweißausbrüche, Händezittern uvm. ist Anzeichen von Angst.

      Oft können auch Medikamente helfen. Die erste Wahl war bei mir ein Antidepressiva. Das hilft echt gut. Von Beruhigungsmitteln u. Ä. rate ich ab, da man davon sehr schnell abhängig wird und man das eigentliche Problem nur "überdeckt". Jedoch muss das jeder für sich selbst entscheiden. Manchmal ist es auch angebracht... wenn man gar nicht mehr kann, damit man auch einfach mal die Nerven beruhigt.

      Hoffe ich konnte dir helfen. Wünsche dir, dass du bald deine Angst überstehen kannst. *daumendrück*

      Grüße

      snowwhitesoul
      Hi!
      Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten!
      Das mit dem kalten Wasser werde ich nächstes Mal auf jeden Fall ausprobieren! Etwas schwieriger wird es wahrscheinlcih mit der Realitätsüberprüfung... Aber da das gleich von drei Seiten vorgeschlagen worden ist wird da wohl was dran sein... Also ich werde mir nächstes Mal bewusst machen, warum ich Angst habe und dann versuchen entsprechend zu reagieren.
      Ach ja, Antidepressiva nehm ich schon. Aber auch erst seit relativ kurzer Zeit, das muss sich wahrscheinlich auch alles erst einpendeln.
      Auf jeden Fall finde ich es beruhigend, wenn andere das Gefühl auch kennen, endlich versteht mich jemand!
      Nochmal danke für die Tipps!
      Schönen Abend! K.
      Stumme Schreie sind deshalb stumm, weil man den Schmerz den sie ausdrücken nicht in Worte fassen kann.(by me)
      Ich kenn das auch nur zu gut.
      Ja was mach ich ich versuch mich so gut wie möglich Abzulenken. Das heißt ich versuch mir klar zu machen das es nur ein Symtom ist und nicht echt ist auch wenn es sich so anfühlt.
      Ansonsten lenk ich mich Skills ab.
      Dieser Weg ist wird kein leichter sein,
      Dieser Weg ist steinig und schwer.
      LIebe Kirsche123,

      erst mal gerne geschehen. Ich drück dir die Daumen und wünsche dir alles gute im Kampf gegen die Angst. AD´s brauchen zwischen 2 - 6 Wochen, bis die ihre volle Wirkung entfalten...

      Also: halt durch! Ich denk an dich...