DIS vs. MPS

      DIS vs. MPS

      Hallo,

      ich hab mal ne Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen der Dissoziativen Identitätsstörung und der multiplen Persönlichkeitsstörung?

      Ich hab diese Frage schon länger, hab mich darüber auch schon informiert, nur irgendwie weidersprechen sich die verschiedenen Quellen (und ja, die SuFu hab ich auch benutzt ;)). Ich hab auch zwei "Fachmenschen" schon deswegen gefragt, die Antworten waren auch wiedersprüchlich.
      Zum einen hab ich gelesen/gehört, dass DIS nur der neuere Begriff für MPS ist, zum anderen hab ich gehört/gelesen, dass es bei MPS wirklich "richtige andere Menschen" im Körper gibt, bei der DIS "nur" früh abgespaltene Anteile, die sich dann getrennt entwickelt bzw. auch nicht weiter entwickelt haben (also im Taruma geblieben sind).
      Oder auch, dass DIS nur eine Form der DSNNS (dissoziative Störung, nicht näher spezifiziert) ist.
      Einer der Fachmenschen hat mir auch gesagt, dass es soetwas wie MPS nicht gibt, sondern nur die DIS, weil eben nicht verschiedene Menschen einen Körper haben könnten.
      (Also (Fach-)Menschen, die an sowas wie DIS/MPS garnicht glauben, die gibt es ja auch zur genüge, aber bei der, von der ich spreche, da ist das nich nen bischen was anderes)

      Außerdem hab ich auf einer Seite, wo auch diese klare Trennung von DIS vs. MPS vorgenommen wird, zu MPS sehr "seltsames" gelesen, zB das es eine "magische Zahl" an (Innen-)Personen gäbe, meist mehrere 1000, und wenn die erreicht werden, stirbt der Host udn manchmal das ganze Systhem. Oder das bei zuvielen Personen Hirnblutungen auftreten könnten, wo die Schulmedizin nichts gegen machen kann, oder auch das es Ärzte im Systhem gäben könnte, die in der Lage sind Schlaganfälle oder sowas zu behandeln.

      Naja, vielelicht weiß ja jemand was dazu, oder kann mir zumindest (neue) Bücher/Quellen/Seiten sagen, wo man was dazu finden kann.
      Und ich weiß, dass hier keine Fachmenschen sind, aber da selbst die beiden Fachmenschen mir da verschiedene Sachen sagen, dacht ich, (hier) fragen kost´ja nichts ;)


      lg,
      persephone
      Schwieriges Thema, Persephone, weil sich da die Fachgeistger auch noch streiten. ;)

      Eines aber mal am Rande: Hirnblutungen anhand der schieren Anzahl an Persönlichkeiten sind eher unwahrscheinlich.
      Soweit die Theorie. Was mir so noch einfällt, ist dass die Wechsle wohl anstrengend sein können, und durchaus Kopfschmerzen machen. (schlagt mich, wenn ich falsch liege)

      Auch die Sache mit der "Magischen Zahl an Innenpersonen" kann ich mir schlicht und ergreifend nicht vorstellen, muss ich zugeben.

      Aber nun gut, hier lass ich mich ausnahmsweise eines besseren belehren ;)

      RE: DIS vs. MPS

      Huch. Dachte, wenigstens Fachpersonen blicken da durch... :rolleyes:

      ich dachte immer, DIS ist eine neuere Bezeichnung...genauso, wie man als Diagnose ja nicht mehr einfach "Borderline-Störung" kriegt, sondern emotional instabile PS, Borderline-Typus. Selbe "Störung", anderer Name.

      In den älteren Büchern liest man noch von "multipler Persönlichkeitsstörung".

      Das mit der magischen Zahl hab ich noch nie gehört..klingt irgendwie seltsam.
      Hm, also so weit ich informiert bin ist MPS einfach der ältere Begriff. Demnach gibt es den neuen Begriff, weil man die Sache mittlerweile besser versteht. DIS = Dissoziative Identitätsstörung deshalb, weil das ganze durch Traumata und damit verbundene Dissoziation entsteht.

      Hab gerade nochmal geschaut für die "offizielle" Seite: Im ICD-10 (deutsches Diagnosemanual) gibt es nur die Bezeichnung MPS, tatsächlich unter sonstige dissoziative Störungen siehe hier weiter unten.
      Im amerikanischen Diagnosemanual DSM IV für psychische Störungen gibt es die Bezeichnung DIS mit dem Hinweis "vormals MPS". Hier weiter unten.
      So weit ich weiß gilt DSM IV in dem Bereich als moderner und Dissoziation und Trauma ist in Amerika, glaube ich, auch schon länger wieder Thema, als hier. edit: Allerdings sind in der amerikanischen Version die körperlichen Reaktionen so weit ich weiß kein Thema.

      Hoffe, das war hilfreich.
      lg,
      fore

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „forever“ ()

      @forever: Danke für die Link, aber die Sachen, die in den Diagnosemanualen drinnstehen, die kenn ich schon, ebenso wie viele Seiten, die sich damit beschäftigen, und Bücher, hab darin aber halt immer diese Wiedersprüche gefunden.


      Naja, vielleicht ist es einfach auch (noch?)nicht ganz eindeutig zu sagen.?


      @Gandalf: Ja, das mit Kopfschmerzen, verschiedne Augenfarben/Blutbild etc das kenn ich auch, nur die Sache mit den Hirnblutungen kommt mir schon sehr seltsam vor, ebenso wie das mit dem inneren Arzt, ich finde das sogar ziemlich gefährlich, wenn dann zB ne Frau/Mann mit MPS/DIS denkt, er bräuchte keinen "äußeren" Arzt mehr....

      Und ich finde generell viele Sachen, die auf der Seite stehen, wo ich das her hab, eher seltsam, so Scince Fiction mäßig angehauct, udn wenn jemand, der damit noch nicht soviel zu tun hatte, sowas ließt, dann kann ich schon verstehn, das viele das als "Quatsch" abtun. Eigentlich schade, es gibt ja auch gute Seiten.

      @Maleika: Das dachte ich eigentlich auch, bzw. so wurde mir es von dem einen Fachmenschen erklärt, dass MPS die alte und DIS die neue Bezeichnung ist.
      - Die Dissoziative Identitätsstörung (vormals Multiple Persönlichkeitsstörung) ist charakterisiert durch das Vorhandensein von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen, die wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person übernehmen. Begleitet wird dies durch die Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern, die zu umfassend ist, um durch gewöhnliche Vergeßlichkeit erklärt zu werden.


      Quelle: dissoc.de/issd10.html

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „qítóu-bìngjìn“ ()

      Jup, danke Zwerg :), den Link kenne ich, die Definition kenne ich, nur wiederspricht das, was da steht, halt Sachen, die ich woanders gelesen bzw. gehört hab.

      Aber vielleicht sind meine Ansprüche auch einfach zu hoch und es gibt (noch) keine definitiv entgültige Antwort auf meine Frage :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Persephone“ ()

      Hallo A.,

      ich hab mich das auch oft gefragt solche Dinge, und mich oft geärgert weil es die Diagnose (so finde ich) oft ins lächerliche zieht, bzw als unglaubwürdig dargestellt wird.
      diese Dinge mit dem inneren Arzt und so - das geht absolut zu weit, das grenzt an Wahnsinn wenn man meint, man könne Schlaganfälle selbst behandeln.
      solche Diskussionen aber führen oft in absolute Kontroverse, wenn du magst kannst du ne PN schreiben (antworte gerade nur nicht wegen Krankheit)

      viele grüße und dir auch viel kraft weil ich merke, dass dich das thema grad sehr beschäftigt und da brauchst du sicherlich kraft.

      L.

      edit: hab jetzt nur diese themen aufgegriffen weil ich das nicht so stehen lassen wollte und das andere da hätte ich nich mehr zu sagen können

      edit2: aber lasse mich da natürlich auch gerne eines besseren belehren, ich bin da nur immer sehr rational denkend und so... ;)

      edit 3: da hier noch keiner was geantwortet hat bin ich mal so dreist und änder die antwort ab, weil es vielelicht nich so krass is wie ich es geschrieben hab - sorry fürs zuspammen a.
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Graf Zahl“ ()

      Hallo,

      also ich finde es auch schwierig, aber da ich einen Menschen mit Dissoziativer Identitätsstörung kenne, der eben nicht in dem Sinne ein System aus mehreren Persönlichkeiten ist, trifft es in dem Fall wohl nicht zu, dass DIS nur der neue Begriff für MPS ist. Ich denke einfach, dass vielleicht der Begriff MPS ersetzt wird, aber DIS an sich viel weiter gegriffen wird, als MPS.

      Nur so als Beispiel, die Person, die ich meine hat nicht unterschiedliche Persönlichkeiten, die eigenständig sind, sondern vielmehr sich selbst in unterschiedlichen Altersstufen (jeweils wohl bei belastenden Ereignissen abgespalten). Ich würde nicht sagen (und ihre Ärzte auch nicht, sie selbst ebensowenig), dass sie multipel ist, aber sie hat eine diagnostizierte DIS.

      So nehme ich den Begriff der DIS für mich an (auch damit ich so damit umgehen kann in Beziehung zu dieser Person). Es gibt ja wohl auch dabei viele unterschiedliche Möglichkeiten, auch unterschiedliche Grade der Abspaltung, so wie ich das verstanden habe, sodass man in manchen Fällen eben nicht von einer multiplen Persönlichkeit sprechen kann, aber einer "aufgeteilten". Ich dachte bisher immer, dass deswegen die Begrifflichkeit geändert wurde. Und auch eventuell um es zu der oft (durch Laien) in Verbindung gebrachten Schizophrenie.

      Weiß nicht, ob das jetzt geholfen hat. Aber ganz ehrlich würde ich diesen, ich sage mal esoterischen, Schwachsinn nicht für voll nehmen, den sich manche da aus den Fingern zu saugen scheinen. Am besten bleibt man bei den paar klaren Dingen, die man hat. Jemand, der es anzweifelt, wird es ohnehin nur glauben können, oder halbwegs annehmen können, wenn er es mitbekäme. So weit man das überhaupt als nicht selbst Betroffener mitkriegen kann.
      Aber es weiß ja auch niemand, ob andere Menschen überhaupt denken oder fühlen, weil man eben nicht in den anderen Menschen hineinschauen kann. Und sofern das nicht geht, wird es bei jeder psychischen, nicht wirklich nachweisbaren oder überprüfbaren Krankheit Zweifler geben. Erst recht aber bei so etwas "großem".

      Ja. Nur so Gedanken,
      k.
      Dissoziative Identitätsstörung ist die neuere und richtigere Bezeichnung für die Multiple Persönlichkeitsstörung.

      Meines Wissens verwendet man aus drei Gründen heute eher diese Bezeichnung:

      Erstens könnte als Multiple Persönlichkeitsstörung auch bezeichnet werden, wenn bei einem Menschen mehrere Persönlichkeitsstörungen (das ist ja auch eine Untergruppe der psychischen Störungen) auftreten.
      Zweitens haben DIS/MPS-Patienten nicht unbedingt mehrere Persönlichkeiten. Man nennt das glaube ich Persönlichkeitsanteile, ich kann mich bei dem Begriff aber auch irren. Von Persönlichkeiten spricht man jedenfalls eher selten.
      Drittens wird die Störung damit klar in das Spektrum Dissoziativer Störungen eingeordnet. Dazu gehört zum Beispiel auch die Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störung (was auch wieder viele sehr unterschiedliche Störungen umfasst), die Dissoziative Demenz, und mehrere andere Störungen, deren Namen mir gerade nicht einfallen.
      [..als mein gelber wellensittich aus dem fenster flog hackte eine schar von spatzen auf ihn ein
      denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie und das geht in spatzenhirne nicht hinein..]
      gerhard schöne - wellensittich und spatzen
      Mich würde interessieren, wieso dich diese Frage so beschäftigt (wenn ich fragen darf)?

      Bei jedem einzelnen ist es doch sowieso so, wie es ist und diese Diagnoseschubladen sind nur Hilfen, etwas Abstraktes, deren Beschreibungen oft sowieso nicht zu 100% auf einen realen Fall passen. Die sind von irgendwelchen Menschen erdacht und beeinflussen das was da ist sowieso nicht.
      Die sind Versuche etwas allgemein zu Beschreiben und einzuordnen, bzw. Grundlage für die Abrechnung mit der Krankenkasse, mehr aber auch nicht.
      Ich finde es wichtig, das immer im Hinterkopf zu behalten.

      Gerade bei den dissoziativen Störungen ist es doch, soweit ich weiß, so, dass es viele Abstufungen gibt, was eine Schubladierung sehr schwierig macht und dann sind da auch noch einige Begriffe (das hier ist nicht das einzige), die nicht allgemein definiert sind. Das alles macht den Theoriekram nicht einfach.
      Ist aber eigentlich auch wieder ganz praktisch, weil man weniger Gefahr läuft, sich an irgendwelchen Diagnosen festzuhalten und mehr auf sich selbst schauen und achten muss.


      Oje, wieder mal viel gelabert, ohne zu wissen, ob das überhaupt gefragt, oder irgendwie passend war...
      Tut mir leid, falls es daneben ging...

      fore
      Original von klirr
      Aber es weiß ja auch niemand, ob andere Menschen überhaupt denken oder fühlen, weil man eben nicht in den anderen Menschen hineinschauen kann. Und sofern das nicht geht, wird es bei jeder psychischen, nicht wirklich nachweisbaren oder überprüfbaren Krankheit Zweifler geben.

      oh ja, da stimme ich dir voll zu. Auch ein grund, denke ich, warum man selbst psychische Krankheiten nur so schwer annehmen kann, und warum es in der (Fach)öffentlichkeit soviele Diskusionen (nicht nur über Dissoziative Störungen) gibt.
      Aber das führt jetzt ein bischen ins OT, wollt nur sagen, dass ich diesen Gednaken kenne udn intereasnt finde.

      Das was klirr sonst schreibt, genau das ist es, was ich halt auch schon gelesen/gehört hab, dass der begriff DIS eben nicht völlig gleichzusetzten ist mit dem Begriff MPS, das es also eben nicht einfach nur eine Umbenennung ist, sondern das DIS mehr umfasst, weiter geht als MPS.
      Das Problem ist ja auch, glaube ich, das in den aktuellen Diagnosebüchern (zumindest im ICD-10) noch der Begriff MPS steht, und da auch (von den Ärzten) die DIS mit reingepackt wird, weil es für die eben keine andere Nummer gibt. Wiederrum von anderen (Fachmenschen) wird dieses Krankheitsbild, was klirr beschreibt, eher in die DSNNS gepackt.

      Original von needelmonster
      haben DIS/MPS-Patienten nicht unbedingt mehrere Persönlichkeiten. Man nennt das glaube ich Persönlichkeitsanteile, ich kann mich bei dem Begriff aber auch irren. Von Persönlichkeiten spricht man jedenfalls eher selten.

      hm, das ist es eben, auf manchen Internetseiten und in manchen Büchern werden die Abgespalteten Sachen wirklich als "richtige Menschen" bezeichnet/gesehn, zumindest bei der MPS, und dafür heißt es da dann bei der DIS, dass das eben die abgespaltenen Anteile sind.
      Sehr verwirrend, wobei ich das eher so empfinde wie du, dass es wirklich eigentständige menschen sind, die sich von "normalen Menschen" allein darin unterscheiden, dass sie keinen eigenen Körper haben, das finde ich auch etwas, naja, seltsam, erschreckend.

      Sonst schreibst du, needelmonster, ja wieder die andere Ansicht als die von klirr, eben das es nur ne Umbenennung war.
      Gut, gibt dann wohl auch hier keine klare Antwort auf meine Frage, weil es die Antwort vielleicht überhaupt noch nicht gibt, aber trotzdem, ist interesant zu wissen, was da andere zu denken, vieles wird klarer.

      Original von forever
      Mich würde interessieren, wieso dich diese Frage so beschäftigt (wenn ich fragen darf)?

      Fragen darfst du, klar, aber antworten möchte ich tortzdem lieber nicht ;), eben wegen diesem Schubladendenken, was du weiter unten beschreibst.
      Und ich glaube, das ist für die Anfangsfrage von mir auch nicht von großer Bedeutung, warum ich diese Frage stelle.

      Und ja, ich weiß das es bei psychischen Störungn, und vielleicht besonders bei dissoziativen Störungen, sehr schwer ist, das genau einzuordnen, wie klirr ja weiter oben auch schon in diese Richtung schrieb.
      Im allgemeinen halte ich da auch nicht viel von, ich mag Diagnosen generell nicht, und ich habe auch das Glück, gute Fachmenschen zu haben, die einen nicht nur auf eine (oder zwei, drei, vier,...) bestimmte Diagnosen reduzieren, mich nicht nur als Krankheit sehen sondern als Mensch.
      Aber ich hab hier ja auch nicht gefragt "hab ich dies, oder hab ich das?" sondern halt eher theoretisch, ob udn wenn ja welchen Unterschied es gibt. Ich denke, sich über Diagnosen zu informieren ist nicht schlimm, solange man sich da nicht völlig reinsteigert.
      Es ging mir mehr um theoretisches Wissen in diesem Thread, und um Gottes Willen nicht um Schubladisierung.


      Danke auf jeden Fall für eure ganzen Antworten =)!

      persephone
      ich kenn mich mit diesen störungen zwar nicht besonders aus, aber was grundsätzliches: wenn da was umbenannt wird, hat das normalerweise auch inhaltliche gründe. also die benennen ja die störungen nicht zum spaß um, sondern weil mit der neuen bezeichnung irgend etwas genauer/anders/besser ausgedrückt werden soll.
      daher würde ich einfach mal vermuten, dass beides richtig ist. dass es also einen umbenennung (jedenfalls im dsm) gegeben hat, und dass dieser umbenennung irgendeine veränderung des konzepts zugrunde liegt.
      davon abgesehen: dis/mps ist nichts besonders gut/genau erforschtes. daher nehme ich an, dass sich die fachwelt da einfach selbst (noch) nicht besonders einig ist.
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      Als kurzer Literatur-Tipp:

      Frank W. Putnam - Diagnose und Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS): Ein Handbuch
      Michaela Huber - Trauma und die Folgen I
      Michaela Huber - Multiple Persönlichkeiten (vorsichtig, Triggergefahr!)



      Dissoziative Störungen sind in Deutschland bisher nur sehr wenig erforscht worden. Hauptsächlich wurde bisher in den Niederlanden und in den USA an diesen Störungen geforscht. Die führende deutsche Expertin auf dem Gebiet ist Michaela Huber. In "Trauma und die Folgen I" erklärt sie in einem längeren Kapitel, wie dissoziative Störungen entstehe, was für Formen es gibt und wie fließend die Übergänge sind. Ich glaube, dort stand auch, dass MPS ins DIS umbenannt wurde, da man diese Persönlichkeitsstörung heute zu den dissoziativen Störungen rechnen würde.

      Aber, wie es nunmal in der Wissenschaft so ist, gibt es immer verschiedene Positionen. Damit muss man sich abfinden. Wenn es jemanden interessiert, welche wissenschaftlichen Standpunkte und Argumente es gibt, würde ich raten, Bücher zu lesen. :)

      Liebe Grüße

      sur
      Aber, wie es nunmal in der Wissenschaft so ist, gibt es immer verschiedene Positionen. Damit muss man sich abfinden

      ok, ist zwar nicht die Aussage, die ich mir erhofft hatte, also keine eindeutige Aussage, aber gut, da kann man dann wohl nicht weiter machen, als sich zu informieren und sich dann selbst ne meinung zu bilden.
      Schade bloß, dass so Fachbücher so extrem teuer sind...

      Werd nächste Woche wohl auch meine Psychiaterin nochmal darauf ansprechen, also nicht auf das eigentliche Thema DIs vs MPS, denn da kenne ich ihre Ansicht ja, sondern grad zu diesen Sachen mit der "magischen Zahl" und den "ärzten". Weil mir das doch etwas sehr, komisch, erschien.
      [...]zum anderen hab ich gehört/gelesen, dass es bei MPS wirklich "richtige andere Menschen" im Körper gibt, bei der DIS "nur" früh abgespaltene Anteile, die sich dann getrennt entwickelt bzw. auch nicht weiter entwickelt haben (also im Taruma geblieben sind).

      Dazu würde mich interessieren, ob es tatsächlich Therapeuten gibt, die _beide Diagnosen schon mal vergeben/gesehen haben, oder ob das eine rein theoretische Meinung ist...? Also auch, ob es tatsächlich verschiedene "Persönlichkeiten" in einem Körper ohne Trauma geben kann.
      Kennt jemand einen Bericht über einen solchen Fall, von einem Therapeuten, der auch über Traumata und deren Folgen Bescheid weiß? Falls es solche Berichte überhaupt nicht gibt, oder diese unglaubwürdig erscheinen, würde ich diese Unterscheidung in Frage stellen...
      War verständlich, was ich meine?
      Ist aber echt eine interessante Frage... also ob mehrere Persönlichkeitsteile auch irgendwie ohne Trauma geben kann. Weil darauf läuft die Frage eigentlich hinaus, oder?

      Werd nächste Woche wohl auch meine Psychiaterin nochmal darauf ansprechen, also nicht auf das eigentliche Thema DIs vs MPS, denn da kenne ich ihre Ansicht ja, sondern grad zu diesen Sachen mit der "magischen Zahl" und den "ärzten". Weil mir das doch etwas sehr, komisch, erschien.

      Ja, da frag mal... Klingt wirklich sehr komisch, das. Aber vll kannst du den betreffenden Fachmenschen mal nach so einer Fallbeschreibung fragen.

      Michaela Huber - Trauma und die Folgen I könnte ich dir theoretisch gegen Porto ausleihen, wenn es dich interessiert. Ist wohl nur blöd, wegen Adresse vs. Anonymität.

      Liebe Grüße,
      fore
      ob es tatsächlich Therapeuten gibt, die _beide Diagnosen schon mal vergeben/gesehen haben, oder ob das eine rein theoretische Meinung ist...?

      das Problem dabei wäre, dass es sowohl im ICD-10 als auch im DSM-IV ja jeweils nur einen Schlüssel für die Diagnose MPS/DIS gibt. Also wenn es da einen Unterschied geben sollte (selbst wenn ndas nur in den Augen weniger Therapeuten so währe) so müssten sie doch trotzdem denselben Schlüssel benutzen.
      Da müsste man vielleicht nen paar Jahre abwarten udn den nächsten ICD sich angucken, ob es da denn für DIS einen Schlüssel und für MPS einen, oder ob es weiter bei einem Schlüssel bleibt.

      Ist aber echt eine interessante Frage... also ob mehrere Persönlichkeitsteile auch irgendwie ohne Trauma geben kann. Weil darauf läuft die Frage eigentlich hinaus, oder?

      also in den Quellen, wo ich darüber gelesen hab, da wurde nicht bzweifelt, dass sowohl MPS als auch DIS Traumafolgestörungen sind. Also auch bei MPS Trauma zugrunde liegen.
      Ok, es gibt nur einen Schlüssel und beide sind traumabedingt, aber die Frage ob es doch einen Unterschied gibt besteht noch(?)
      Dann frage ich mich, wie "richtige andere Menschen" durch ein Trauma entstanden sein sollen?
      Etwas durch ein Trauma abspalten, kann ich halbwegs nachvollziehen, auch dass sich danach etwas (u.U. sehr weit) auseinander entwickelt [Zitat: bei der DIS "nur" früh abgespaltene Anteile, die sich dann getrennt entwickelt bzw. auch nicht weiter entwickelt haben (also im Taruma geblieben sind)]..
      Konnte der Fachmensch mit der Unterschied-Meinung erklären, wie "richtige andere Menschen" anders durch ein Trauma entstehen können? Und worin genau soll der Unterschied zu den "Anteilen" bestehen?
      Oder war damit das gleiche Entstehungsprinzip gemeint und nur unterschiedliche Ausprägungsgrade (MPS extremer, als DIS)?
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