Vertrauenssache

      Vertrauenssache

      Hallo ihr Lieben,

      zur Abwechslung mal ein Thread der nicht beinhaltet,dass es mir grottenschlecht geht :rolleyes: Ich schreibs mal hier rein,weil ich denke,dass es hier am besten passt.

      Es geht um das Thema Vertrauen. Denn damit habe ich seit einiger zeit sehr große Probleme. Mein Vertrauen wurde eigentlich mein ganzes leben lang immer nur m*ssbr**cht. Und das immer von Menschen die mir mal sehr am Herzen lagen: ein Freund der Familie, mein Stiefvater,mein Onkel,Freunde (vor allem die Personen die ich immer für meine besten Freunde hielt),Mitschüler,Verwandte usw...

      Jedesmal wieder war ich irgendeine figur in einem miesen Spiel. Mittlerweile bin ich total misstrausich,skeptisch und ängstlich. Ich habe panische Angst davor zu vertrauen. Und dabei gibt es leute denen ich wirklich gerne vertrauen möchte. Aber ich will einfach nicht dass es so weitergeht. Dass ich wieder nur irgendeine Spielfigur bin. Die Angst davor ist riesengroß. Sobald mir jemand irgend etwas nettes sagt fängt es bei mir im Kopf an zu rattern: "Was hat er/sie vor? Was für ein Spiel ist das? Welche Absicht steckt dahinter?"

      Mir wurde letztens gesagt, vertrauen kann man nicht verlernen. Okay ich weiß nicht ob ich der Aussage zustimmen kann oder nicht. Aber selbst wenn man es nicht verlernen kann, so kann man doch panische Angst davor haben und es deswegen vermeiden zu vertrauen. Aber ich will vertrauen. Ich will wieder vertrauen können. Ich will nicht mehr solche angst davor haben.

      Tipps?Ratschläge?Meinungen?Erfahrungen? Ich bin wirklich für alles dankbar.

      lg,jekay
      hej jekay,

      zu dieser vertrauenssache fällt mir, unabhängig von deinem speziellen fall immer sofort eines ein:

      vertrauen geben einem nicht andere menschen, vertrauen entsteht in einem selbst.
      es ist also nicht wichtig, wer dir gegenübersitzt, sondern wie du dieser person gegenüberstehst. wenn du nicht bereit bist, vertrauen zu schenken, wird dein gegenüber niemals welches in dir auslösen oder es von dir bekommen können.

      das hört sich so simpel dahergesagt an - klar, dass es nicht so einfach ist - aber vielleicht hilft dir der gedanke, dass eben diese menschen von früher waren, die dir weh getan haben, dass jeder mensch individuell und jede situation verschieden ist, und dass dir das nicht wieder passieren _muss? ja, es _kann passieren, aber das muss es nicht.
      und das ist auch keine "ganz oder gar nicht"-entscheidung; du kannst auch mit kleinen schritten anfangen, erst ein wenig, und dann, nach einiger zeit, auch stückchenweise mehr und mehr vertrauen schenken. so lernst du auch wieder, zu vertrauen, hast aber jederzeit eine rückzugsmöglichkeit, bzw. bist besser geschützt, falls du doch wieder eine negative erfahrung machen solltest.
      es liegt eben in _deiner hand, ob und wem du vertraust, und so kannst _du auch bestimmen, wer dir weh tun kann und wer nicht - vielleicht hilft dir dieser gedanke ein wenig, denn vertrauens-/binfungsängste sind ja meistens die angst vor dem kontrollverlust.

      liebe grüße,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      Hallo Jekay,

      das mit dem nicht-vertrauen-können kenne ich auch selbst sehr gut. Ich weiß nicht, ich würde dem satz "Vertrauen kann man nicht verlernen" so eher nicht zustimmen. ich denke, zuallererst muss man Vertrauen einmal lernen. Und das passiert ja normalerweise in der Kindheit. Wenn man es da aber nicht lernt, weil es missbraucht wird, weil nur schlechte Erfahrungen mit Vertrauen gemacht werden, dann ist es doch eigentlich auch ein Schutz, dass man nichtmehr (schnell/leicht) vertrauen fassen kann. Ein Schutz vor weiteren Verletzungen.
      Und das sollte man vielleicht auch anerkennen, also sich nicht sagen "ich bin zu doof um zu vertrauen" (oder irgendwie sowas), sondern es würdigen, sich versuchen eher zu sagen "es hat mich geschützt, das nicht vertrauen können. Aber jetzt kann ich auf mich selber aufpassen und brauche diesen Schutz nicht mehr. Jetzt wird der Schutz hinderlich". Mir hat allein schon das anereknnen, dass das nicht vertrauen können nützlich war, geholfen, mich dafür nichtmehr so runter zu machen.
      Vertrauen kann man nicht erzwingen. Es wächst ganz, ganz langsam. Auch bei "normalen" Menschen, keiner kann sofort vertrauen. Nur dass es bei Menschen, die nicht so schlechte Erfahrungen gemacht haben, wohl schneller wächst. Weil sie in sich selbst sicherer sind, dass Vertrauen etwas gutes ist. In deinem inneren ist vertrauen eher was gefährliches, könnte ich mir vorstellen. Und dann braucht es natürlich viel, viel mehr Zeit.

      Hast du Menschen, mit denen du offen über diese probleme reden kannst? Wo du zumindest vom verstand her weißt, dass sie vertrauenswürdig sind? Dann könntest du mit denen "üben". Also zB damit anfangen, eine kleinikkeit zu erzählen, ein gefühl zeigen, was du sonst nicht gemacht hast, und dann schauen, wie das für dich ist. Und so lernen, immer ein kleines Stückchen mehr, Vertrauen aufzubauen.

      Aber für sehr wichtig halte ich auch das Vertrauen in sich selbst. Das du selbst in dich hinein spürst, deiner Intuition ein Stück weit wieder lernst zu vertrauen, denn ich bei mir zumindest habe festegstellt, dass meine Intuition, wenn ich also zB spüre, ein naher Mensch verheimlicht mir was oder so, dass ich damit oft richtig liege. Und das läüsst sich ausbauen, die Intuition kann einem oft ein Stück weit weiterhelfen, wenn man sich fragt, ob man einem Menschen vetrauen kann oder nicht.

      Zwing dich nicht dazu, zu vertrauen, das wird meistens nicht, und gib dir Zeit (auch wenn das schwer ist).

      lg,
      persephone
      hallo,

      danke für eure antworten.

      @Kontrajunkie:

      Dass es Personen von früher waren ist nicht richtig. denn einige der ereignisse sind noch sehr aktuell und erst vor kurzem passiert.
      und ich möchte ja vertrauen. nur eben weiß ich nicht ganz wie. das ist so schwer zu erklären. ich weiß nicht ob ich vertrauen kann. generell meine ich. erstmal ein bisschen vertrauen ja das ist eine gute idee. nur wo ist da die grenze? ich habe angst davor. vorm vertrauen generell aber auch schon davor ein bisschen zu vertrauen.

      @ Persephone:

      dass man nicht leicht oder schnell vertrauen will/kann aus selbstschutz das ist soweit richtig aber darum ging es mir eigentlich nicht. ich bin eigentlich generell kein mensch der leicht vertraut sondern lasse mir bei sowas viel zeit. eben weil ich immer so skeptisch bin und angst habe dass nur wieder etwas schlimmes passiert. ich denke auch nicht dass ich zu doof bin um zu vertrauen. nein ich denke,dass ich einfach nicht weiß wie es ist wirklich vertrauen zu können ohne die ständige angst als begleiter.

      das vertrauen für mich eher etwas gefährliches ist,damit hast du recht. es ist für mich sogar sehr gefährlich. damit mache ich mich angreifbar. um zu vertrauen muss ich mich öffnen und das macht mich zur zielscheibe.

      menschen mit denen ich drüber reden kann, hm ich weiß nicht. die leute bei denen ich so gerne vertrauen möchte wissen es eigentlich. sie wissen von meiner angst und meinen erfahrungen was das vertrauen angeht.
      ein gefühl zeigen dass ich sonst nicht zeigen würde, es üben ja das kann ich versuchen. danke für den tipp.

      intuition. ich glaube da fällt es mir ganz schwer zu trennen was wirklich intuition ist und was die reine angst. denn eigentlich geister mir so gut wie immer durch den kopf,dass nur irgendeine gemeine absicht dahinter steckt. und ich glaube das ist wirklich eher angst als intuition.
      Hey Jekay!

      Ich kann deine Angst vor dem Vertrauen irgendwie verstehen, auch wenn ich keine Gründe, wie den M*ssbr*uch dessen habe ...

      Vertrauen kann gefährlich sein, _aber es kann dir auch Halt, Trost und Stärke geben ... das versuche ich mir immer wieder klarzumachen. Versuche vllt den _positiven Dingen daran und an den Menschen mehr Gewicht zu geben als den negativen.

      die leute bei denen ich so gerne vertrauen möchte wissen es eigentlich. sie wissen von meiner angst und meinen erfahrungen was das vertrauen angeht.

      In meinen Augen ist das auch schon ein Vertrauensbeweis, dass du diesen Leuten von deiner Angst erzählt hast ;)

      Du kannst vertrauen, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn du vielleicht erst wirder lernen musst deine Angst davor hinter dir zu lassen.

      Ich Wünsche dir wirklich alle Kraft die du brauchst
      LG K-chan
      Ich wünschen alllen die Kraft zum Happy End.
      Meine dazu hat die
      Verzweiflung mitgenommen...
      Original von K-chan
      die leute bei denen ich so gerne vertrauen möchte wissen es eigentlich. sie wissen von meiner angst und meinen erfahrungen was das vertrauen angeht.

      In meinen Augen ist das auch schon ein Vertrauensbeweis, dass du diesen Leuten von deiner Angst erzählt hast ;)


      das finde ich sehr interessant. ja das scheint tatasächlich schon eine art vertrauensbeweis zu sein *lächel* danke für diesen denkanstoß.

      den positiven dingen mehr gewicht zu geben als den negativen werde ich versuchen. es wird wahrscheinlich nicht gleich funktionieren und sehr langsam gehen aber ich versuche es.

      lg,jekay