Guten Tag, Frau Depression.

      Guten Tag, Frau Depression.

      Lange wollte ich es mir nicht so recht eingestehen, aber jetzt ist es eindeutig - die nächste Episode ist da.

      Wieder einmal wache ich jeden Morgen auf und würde am liebsten liegen bleiben, weil ich nicht weiß, welchen Sinn es überhaupt machen würde, aufzustehen.
      Wieder einmal finde ich das Leben unerträglich und qualvoll.
      Wieder einmal scheint mein ganzer Körper von einem riesigen Gewicht beschwert zu sein und wieder einmal tut mein Hals vor Trauer weh.

      Ich kenne es ja schon. Seit vielen, vielen Jahren kommt und geht es. Ich bin in Therapie. Ich nehme Medikamente. Und ganz unbeeindruckt davon, kommt und geht es weiterhin. Jedes Mal bin ich genauso hilflos wie beim vorigen Mal.

      Dass ich jetzt versuchen sollte, die schönen Seiten des Lebens zu schätzen, weiß ich. Auch, dass ich mich beschäftigen sollte, weiß ich. Ich versuche es auch. Und trotzdem hat es mich wieder im Griff. Ich schlafe nicht, ich esse kaum, ich blase den ganzen Tag Trübsal. Und obwohl ich es so unendlich leid bin, und obwohl es mich so annervt, ich komme nicht dagegen an. Das Einzige, was mich diesen Schmerz, von dem ich am liebsten laut aufschreien würde, überstehen lässt, ist mein eigener Sarkasmus.
      Ab und an bin ich auch für ein, zwei Stunden blendend gelaunt - a la "Hurra! - Nö, doch nicht". Ich bin es einfach so unsagbar leid.
      Bald geht mein nächstes Semester los und da kann ich es mir nicht erlauben, mich so hängen zu lassen. Da hab' ich mich gefälligst richtig reinzuhängen. Aber nein, ich bin einfach nur absolut lustlos.

      Was ich mir jetzt erhoffe? Erfahrungen. Tipps. Im Grunde alles. Ich bin dankbar für jeden Ratschlag, wie ich ein solches Tief schon wieder durchstehen kann.

      Liebe Grüße.
      Let's dance to Joy Division
      and celebrate the irony.

      "Lady... Menschen sind keine Süßigkeiten. Wissen Sie, was sie wirklich sind? Monster. Monster mit Monsterfüllung und Monsterguss überzogen."
      Dr. P. Cox

      (Blog-PW per PN.)
      Whaia te maramatanga.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ShoutOutLoud“ ()

      zimmer umstrukturieren: farbwechsel, neue ordnung der möbel, ausmisten, bilder mit knallgelben dreiecken und roten kreisen und orangn quadraten aufhängen., auf jeden spiegel einen spruch wie :'man siehst du gut aus!', 'wow, wer bist du hübesches wesen?' oder einfach nur smilieys, lustige sprüche von deinen freunden über die die du doích schon immer beömmeln kontest, kindermutamachbücher bei einer heißem kakao lesen, wild durchs zimmer hüpfen mit ganz lauter lieblingsmukke, pippi langstrumpf anschauen und beim refrain mitsingen, ärgerblock (vorzugsweise korkmatte) aufhängen an die man dann mit aller gewalt posts pappen kann die einen nerven(nachrichten also erdolchen) dinge die ienn nerven zusammenknüllen in en ecke werfeb und maßlos anschreien bis es lächerlich wird (bsp hausaaufgaben: hausaufgaben! ihr seid der unergang des abendlandes! ein verbrechen an die menscheheitim kosmos! ihr seid ... usw. )(=also eine runde motzivation)

      joa, also das mach in tiefs^^
      hoffe es ist was für dich dabei^^
      gruß,
      kleiner stern

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „clavis“ ()

      Heij ShoutOutLoud,

      Überwindung- sich überwinden, sich Gesellschaft zu suchen.
      Die letzten zwei Abende mit Freundinnen waren bei mir ein Feuerwerk
      am doch sonst momentan auch recht dunklen Himmel.
      Einfach mal ein oder zwei gern gesehene Gesichter um sich scharen
      und für kurze Zeit mal aus dem Tümpel auftauchen und nach Luft schnappen.

      Vielleicht auch, sich nicht unter Druck setzen.
      Du schreibt, du wollest im neuen Semester so richtig loslegen- und hast
      einfach eine riesige Panik, dass dir eine Episode dazwischen kommt.
      Bei mir das Gleiche in grün:
      Ich stehe kurz vor dem Abitur, will es gut machen, weiß, dass ich es gut
      machen kann- und habe diese Angst, wieder wochenlang im Leerlauf zu
      fahren.
      Das Paradoxe daran: eben diese Angst schafft es, einen schon im
      Vorfeld zu lähmen.

      Mir hilft es manchmal ein bisschen, das schlechte Gewissen zu entlasten.
      Meine:
      wenn ich eine Tiefphase habe, schiebe ich alles, alle Aufgaben, alles zu
      Erledigende ewig vor mir auf- mit welcher Kraft sollte man es auch
      erledigen?
      Dies hat letztlich zur Konsequenz, dass ich mich im Bett rumwälze und
      von einem tierisch schlechten Gewissen gequält werde, gleichzeitig aber
      die Sachen nicht anpacke.
      Entlastend wirkt es dann, wenn man sich einen Zeitpunkt setzt, sagt:
      ok und nachher, dann, in 2 Stunden, schreibe ich endlich die ganzen
      Mails, die schon seit Tagen geschrieben werden müssten- und
      wenn man es dann schafft, sich hinzusetzen, wenn man dann auch
      nur 2 von 5 Mails schreibt- mir gibt das immer ein recht gutes Gefühl.

      Und zum Schluss etwas, das in die Richtung des ersten "Tipps" geht-
      Alleinsein vermeiden.
      Alle Kraft zusammennehmen und duschen, sich gescheit anziehen,
      Haare machen und die Wohnung hinter sich lassen.

      Danke übrigens für deine Formulierung-
      "Hurra!- Nö, doch nicht".
      Das Hurra ist bei mir die Schule- dort schaffe ich es immer halbwegs,
      den Entertainer zu geben um zu Hause, sobald die Tür hinter mir zugeht,
      in mich zusammen zu fallen.
      Vielleicht sollte man versuchen, nicht an einer Stelle die Kraft sinnlos
      rauszuschmeißen, wenn sie an anderer Stelle so sehr fehlt.
      Lieber Grau, statt Schwarz mit ein bisschen Weiß (ok- das ist eine
      Lüge- ich hasse das Grau).

      Wie du siehst sind meine Ratschläge eher der verzweifelte Versuch als
      ein tatsächlicher Tipp- könnte daran liegen, dass es mir ähnlich geht:
      Medis, Thera und dennoch grüßt immer wieder das Murmeltier.
      Nun ja.
      Alles Liebe,
      Lisa
      Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut, einfach ein paar Gedanken/Erfahrungen dazu zu hören.

      Inzwischen geht's mir ein kleinwenig besser, ich haber nicht mehr so stark das Gefühl, in der Luft zu hängen. Irgendwie schaffe ich es meistens, wenigstens ein paar der Aufgaben in Angriff zu nehmen, die ich mir selbst jeweils für den nächsten Tag stelle. Ich gehe raus, sooft es geht. Alles in Allem werde ich es auch diesmal irgendwie meistern, auch wenn ich in den schlimmen Phasen des Tages auch weiterhin keinen klaren Gedanken fassen kann. Aber es wird schon. Irgendwie geht's immer weiter.
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