Ich steh wieder auf auch wenn ich am Boden bin

      Ich steh wieder auf auch wenn ich am Boden bin

      Ich poste es hier, weil ich unter der Borderline Persöhnlichkeitsstörung leide und weil ich mich in der Zeit zwar oft ger*tzt habe, aber lest selber, vielleicht macht es ja Mut, niemals den Glauben an sich selbst zu verlieren.
      Lasst mir eure Anregungen und Gedanken da. Ich bin "krank" aber schaffe es trotzdem...


      Ich hätte niemals gedacht, dass es Geschehnisse im Leben gibt, von denen man so zurückgeworfen und verletzt wird, dass man sich wünscht sie seien nie eingetroffen und das man Personen kennen lernt von denen man so verletzt wurde, dass man sich wünscht sie niemals kennen gelernt zu haben. Ich habe eine Erfahrung gemacht, die hätte nicht sein müssen.
      Mir sind Dinge passiert in so kurzer Zeit, dass sie kaum auszuhalten sind. Zuerst verlor ich meinen Traumjob, den Job der ein Teil von mir darstellte, meine andere Hälfte, mit ihm war ich eine ganze Person, wie es mir privat ging, war mir egal, ich hatte meinen Job und der hat mich aufgefangen. Er hat mir sehr viel gegeben, durch ihn habe ich gelernt das ich was darstelle, das ich was bin und ich habe ihn sehr geliebt.
      Dann lernte ich die Liebe meines Lebens kennen, auch wenn ich nicht den Anschein mache, so glaube ich fest an die große Liebe. Wenn ich einmal heiraten sollte dann nur einmal, ja auch ich bin nur ein kleines Mädchen, die an ihren Prinzen glaubt.
      Bin ich naiv, wenn ich jemandem Vertrauen schenke?
      Bin ich naiv, wenn ich auf mein Herz höre?
      Bin ich naiv wenn ich an Glück glaube?
      Bin ich naiv wenn ich ehrlich bin?
      Bin ich naiv wenn ich eine Familie und meine Zukunft planen möchte?
      Ich weiß nur dass diese Eigenschaften besonders wertvoll sind, gerade in der heutigen Zeit, wo man eh schon genug Leid und Existenzängste durchlebt. Dabei hatte ich noch nicht mal Vorbilder was dieses Denken angeht.
      Alles war wie im Märchen, ich hatte jemanden der mich liebt, der sein Leben mit mir teilen wollte, eine gemeinsame Wohnung und meine Arbeit…meine Zukunft würde nie wieder aus Sorgen und Angst bestehen, denn ich hatte jemanden an meiner Seite, von dem ich überzeugt war…
      Dann kam der Fall, ich wurde Arbeitslos, kämpfte mich alleine aus dem Loch wieder heraus, bin wieder aufgestanden, trotz allem war die Liebe zu meinem Beruf so stark, als hätte ich es niemals ertragen können, nicht wieder die Chance zu bekommen, wieder in diesem Beruf arbeiten zu können, so kämpfte ich, für mich und für meine Beziehung….
      Plötzlich wandelte sich das Blatt, ich konnte machen was ich wollte, ich machte es ihm nicht recht…bis er mich verlies….auf eine art und Weise die kein Mensch verdient hat. Ich wurde belogen und fiel immer tiefer in dieses Loch, aber nein, jetzt erst recht wollte ich kämpfen, wo ich Kraft hernahm, hernehme weiß ich nicht, ich hätte es niemals von mir gedacht.
      Dann verlor ich eine Freundin, eine gute Freundin…denn sie war der Grund vieler Lügen von ihm…nun sie zusammen und ich erfuhr es nicht als erste, sondern von Dritten, ich war wieder am Boden und es wurde nach mir getreten.
      Aber ich stehe wieder auf, auch wenn ich am Boden liege, denn sonst werde ich die Achtung vor mir verlieren.
      Ich habe einen neuen Job, obwohl ich am Boden bin, hat mir die Liebe zu dem Beruf und die Kraft in mir, mir dazu verholfen trotzdem meinen neuen Chef zu überzeugen. Ich habe wieder eine Perspektive, etwas was mir Spaß macht und wo ich drin aufgehe, trotz meinem Schmerzes, möchte ich meinen Job schaffen und ich tue es mit voller Überzeugung und allem was ich noch in mir habe, ich bin so dankbar diesen Job ausüben zu dürfen.
      Was hat mir diese Erfahrung der letzten Wochen gebracht? Eine Erfahrung die ich nicht brauche? Die niemand braucht und verdient hat? Ja. Aber auch die Erfahrung, die mir gezeigt hat, dass ich trotz meiner Schwächen, tolle Freunde habe, an dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Freunden bedanken, die mir gezeigt haben, dass ich ein toller Mensch bin, egal wie schlecht es mir geht, die die Person in mir sehen und mich kennen, dass ist ein Gefühl, dass man nicht beschreiben kann und wo man verdammt stolz drauf sein kann. Freunde sind selten und die richtigen halten Dich am Leben und es sollten immer die wichtigsten Menschen bei jedem im Leben sein. Zu vergessen ist auch nicht die Familie, die einen gleichen Stellenwert bekommen sollte.
      Was für Erfahrungen habe ich noch gemacht? Außer die Erfahrung, dass so was kein Mensch braucht?
      Ich habe die Erfahrung gemacht, was für eint tollen Gefühl es ist Eltern zu haben, die immer hinter einem stehen und die Dich abgöttisch lieben. Egal wie tief du am Boden liegst, so bleibst Du immer deren Kind und eine tolle Person. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei ihnen bedanken und für die Liebe die sie mir entgegen bringen, denn dass war nicht immer so. Zu merken, dass man wahre Eltern hat, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Und egal wie sie einen verletzt hatten, so kann man verzeihen, wenn man sieht, dass die Liebe aufrichtig ist und dass sie in ihre Elternrolle vollkommen aufgehen und einen niemals fallen lassen würden. Einen Vater zu haben, dem es genauso schlecht geht wie einem selber, weil man die Tochter ist, der sich täglich meldet, einem Mut zuspricht und immer für einen da ist, ist das größte Geschenk der Welt. Danke Papa, ich bin verdammt stolz, dass Du mein Vater bist und ich möchte Dich niemals missen.
      Dann noch eine SMS von meiner Mutter zu bekommen, etwas total unvorstellbares, einfach nur ein „Ich hab Dich lieb“, einen Anruf täglich, wie es mir geht…wow…super!
      Ich bin stolz auf meine Eltern und das muss man mal öffentlich sagen. Man ist nie allein und dass ist schön.
      Nein, ich geb` niemals auf auch wenn es noch härter kommt, sonst verlier ich nur die Achtung vor mir, ich steh wieder auf auch wenn ich am Boden bin, denn ich schaff`s ganz bestimmt, denn ich spüre es in mir…weil ich tolle Freunde habe und tolle Eltern!

      [edit: triggersterne gesetzt. /solaine]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()