Das Rauchen aufgeben

      Das Rauchen aufgeben

      Guten Abend,

      seit ungefähr einer Woche hadere ich mit dem Entschluss, ob ich wirklich aufhören soll zu Rauchen, seit letztem Donnerstag habe ich keine Zigaretten mehr geraucht. Ich finde es noch nicht besonders schlimm, weder Zittern noch großartige Nervosität oder ständiges Verkneifenmüssen stellen sich ein. Das Problem ist eher, wie ich das in Zukunft durchziehen will. Ich denke an den Berg Zigaretten, der niemals von mir geraucht wird. Das größte Problem ist wahrscheinlich das Selbstbild, ich rauche seit 8 Jahren, und in den letzten 3 zwischen 10 und 40 Zigaretten am Tag, kenne mich daher kaum noch 'ohne', kann mir also mich, wenn ich in einem halben Jahr wieder nach Hause fahre, gar nicht ohne Fluppe in der Hand vorstellen, in der alten Umgebung.

      Meine Frage also: Wer hat (erfolgreiche) Erfahrung, kennt evtl. ein paar selbstmanipulierende Tricks für diese Situation?
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)

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      hallo,

      ich weiss nicht, ob du was damit anfangen kannst. wenn nicht, einfach überlesen.

      mir half das (immer wieder) beim aufhören, dass ich mir die konsequenzen des rauchens und damit aufhörens vor augen geführt habe. ich weiss nicht, wie das bei dir ist, aber bei mir z.b. hat sich die atemnot bei sport etc. nach einer weile rauchstopp immer gebessert und das war schon eine menge.
      selbstbild... was ist schlimm daran, nicht zu rauchen? definierst du dich darüber?
      können evtl. ersatzhandlungen wie kaugummi (oder bonbon) - kauen in solchen situationen helfen? einfach damit du dann mit etwas beschäftigt bist.

      sorry, falls da nichts dabei ist.

      lg secondary
      Ich rauch seit bald zwei Jahren nicht mehr... mir hat es geholfen mir immer wieder vor Augen zu fuehren, dass ich nicht etwas schoenes aufgebe, dass der "Verlust" der Zigarette also nichts schlimmes ist. Ich habe mir immer wieder klar gemacht, dass ich mit dem aufhoeren etwas wunderbares gewinne (keine Abhaengigkeit mehr, eine bessere Gesundheit, besseres Selbstwergefuehl etc.).

      Wenn ich Leute gesehen habe, die rauchten dachte ich nicht daran, wie schoen es doch nun waere mich dazu zu gesellen, sondern ich hatte Mitleid, weil sie da draussen stehen mussten, um ihrer Sucht nachzugehen und ich konnte im Restaurante sitzen bleiben.


      Wenn ich aus dem Haus ging, habe ich bemerkt wie frei ich mich fuhelte, weil ich erstens nicht nachgucken musste, ob ich die Kippen eingepackt habe, zweitens nicht ueberlegen musste, ob die Kippen fuer den Abend auch ausreichen und drittens ggf. nicht anhalten musste, um noch Kippen zu kaufen.

      Ich denke, wenn du dir klar machst, welche Freiheiten du gewinnst, wenn du mit dem rauchen auch weiterhin aufhoerst, dann wird es dir nicht schwer fallen ein Leben ohne Kippen vorzustellen.
      Grüße,
      Freigeist
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      Bei mir war es eher so, dass ich dem Rauchen einfach keinen Raum mehr gegeben habe. Dass ich dem einfach die Wichtigkeit genommen habe.

      Raucehn. Ja, habe ich. 20 Jahre lang. Habe das quasi spontan von einem Moment auf den anderen durchgezogen, eigentlich mit der Idee, dassdas eh nicht klappt. Wieso auch immer, es gab wichtigeres als Racuehn, denn auf einmal hatte ich Zeit für so vieles, wo ich vorher "erst noch mal eine Rauchen" war oder so.

      Das Rauchen selber vermisse ich ab und an noch, allerdings eher die "Auszeit" die es mir automatisch beschert hat. 5 Minuten. Eine Kippe.Dann war alles wieder OK ;)

      So oder so aber ist der stressige Teil des Aufhörens der, wenn man schon längst das körperliche hintersich hat. denn "reflexe" ("jetzt erstmal ne kippe" und so etwa) sind schwiereiger zu bekaempfen. Das funktioniert eigentlich aber auch recht gut, so lang man keine zigarette in reichweite hat.

      du musst allerdings lernen, dinge anders zu tun, wenn duselber nicht merh weisst, wie es ist. aber: es kann durchausauch was tolles sein, und auch beinahe ein skill,weil eben diewelt ein wenig anders funktioniert ohne rauchen.
      überleg mal, wie du bestimmte dinge am tag von den dingern abhaengig gemacht hast, bw. wie du deinen tag organisiert hast, nur um zwischentuer und angel noch eine zu rauchen. pausen gelegt vielleicht, etc.
      Hey,

      ein Freund von mir hat sich ein Sparschwein gekauft und all das Geld, das er sonst für Kippen ausgegeben hätte, dort hineingesteckt. Damit hat er nicht nur etwa 60 Euro/Monat gespart, sondern auch dafür gesorgt, dass er kein kleingeld hat um sich Zigaretten zu kaufen. Als das Ding voll war, hat er sich von dem ganzen Geld eine Wii gekauft, also ist die Selbstbelohnung bei dem 'Modell' gleich mit inbegriffen.
      Ich glaube um ehrlich zu sein nicht, dass das für jeden so funktioniert, aber es wäre eine sinnvolle Option.

      *S.
      Wenn man von dir erwartet, dass du gut bist, wird sich niemals jemand über deine Erfolge freuen. Man erwartet es ja nicht anders von dir. Es wird auch niemals jemand sehen, wie du dir für jeden noch so kleinen Fehler Vorwürfe machst und daran kaputt gehst.
      @secondary: Ersatzhandlungen finde ich nicht gut, sonst werden die noch genauso zwanghaft wie das Rauchen. Auch wenn Bonbons vielleicht weniger schädlich sind als Zigaretten, möchte ich nicht eine neue Angewohnheit annehmen müssen.

      @Freigeist: Ja, so in etwa versuche ich das auch. Danke.

      @Gandalf: Erschreckend fand ich, wie sehr man manche Alltagsbeschäftigungen, z.B. Zugfahren mit umsteigen, Vorlesungspause aufs Rauchen konditionieren kann. Auch das Runterstufen der Wichtigkeit ist für mich beim Abgewöhnen des Reflexes zentral, allerdings habe ich noch Zigaretten in Reichweite, in meiner neuen WG rauchen auch alle, was das ganze schwieriger macht. Wie gewöhnt man sich sehr ins Unbewusste übergegangene Handgriffe, ab, gibt ihnen weniger Raum? Klappte das bei Dir mit "auf die Hand hauen"?

      @anderen: Danke für die Anregungen.
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      Ich musste mir nie auf die Hand hauen oder ähnliches. Bin in den allermeisten Fällen ein sehr beherrschter Mensch.

      Ich habe sogar "Härtetraining" über mich ergehen lassen, indem ich in der disco rumgelaufen bin, in verräucherten Kneipen war und ähnliches.

      Ich verstehe allerdings, was du meinst. Ich habe mir bewußt die neuen Lebensumstände angeschaut, immer und immer wieder, da kam ich weniger auf die Idee, dass ich denn wieder rauchen müsst.e Es fehlte ab und an, muss ich zugeben. Da mein Sohn allerdings meinte, dass der Papa nicht mehr so stinkt, war das mehr als genug Anreiz ;)

      So oder so aber habe ich Momente, in denen ich normalerweise geraucht habe, bewusst wahrgenommen und alternativ genutzt. So z.B. begann ich da, beim Autofahren zu telefonieren. Oder aber mich gemütlich inder Pause hinzusetzen und das Internet zu nutzen. Ein Buch lesen oder Ähnliches war fein.
      Für mich auch toll, da es im Frühjahr war, waren die Grüche. Denn das Blühen überall war olfaktorisch ein echtes - mir völlig unbekanntes - Erlebnis.
      Was ich noch erwaehnen wollte: versuche nicht die Moeglichkeiten zu vermeiden, bei denen geraucht wird, sondern setz dich vielleicht grad dann diesen Situationen bewusst aus. Konfrontiert wird man damit sowieso irgendweann. Ich sass gleich am ersten Tag in meinem Lieblingscafe, dem einzigen wo man auf der Terrasse rauchen darf, und es hat mich nicht mal gestoert.
      Grüße,
      Freigeist
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      Ja, das mit dem "Härtetraining" und den rauchspezifischen Situationen ist eine gute Idee, bin schon dabei, mich darauf zu konzentrieren.

      Bislang habe ich es übrigens "ohne Rückfälle" geschafft.

      Also nochmal danke für die Ratschläge!
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