Reha - Trennung Privates/Probleme und Arbeit.

      Reha - Trennung Privates/Probleme und Arbeit.

      Ich mach zur Zeit eine medizinische Reha.
      Dort werde ich von einem Psychologen betreut und im jeweiligen Arbeitsbereich von einer Arbeitsanleiterin.
      Jetzt musste ich einen Vertrag unterschreiben, dass ich meine psychische Befindlichkeit nur noch mit dem Psychologen bespreche und bei den Arbeitsanleiterinnen gar nicht mehr. Die machen sich zuviel Sorgen um mich. Und der zweite Punkt ist, dass ich lernen soll, Arbeit und Privates/Probleme voneinander zu trennen, hab ich zumindest so verstanden. Weil ich später, wenn ich "richtig" arbeite, auch nicht z.B. einfach so losheulen kann oder sagen kann was für ach-so-schlimme Gedanken ich habe oder sonstwas.

      Konkretes Beispiel: Es geht mir nicht gut, also geh ich zur Arbeitsanleiterin, sage, dass es mir nicht gut geht und ich mal kurz 5 Minuten für mich brauche. Wenn sie fragt wieso es mir nicht gut geht, darf ich nichts sagen.

      Ding ist halt auch, dass sich nicht mehr alle um mich Sorgen machen sollen, im Moment ist das so, auf mich wird Rücksicht genommen, alle machen sich Sorgen was ich mir antun könnte, ob ich am nächsten Tag überhaupt wiederkomme, ich krieg Extraregelungen, all so ein Scheiß. Und das soll aufhören. Ich will Verantwortung übernehmen können, es soll gesehen werden, dass ich für mich sorgen kann, dass ich selbstständig arbeiten kann, solche Dinge.

      Find ich ja ganz gut diese Regelung jetzt.
      Meine Frage: Wie ist das, wenn man arbeitet? Wuah, ich bin 22 und hab noch nie gearbeitet, whatever... :rolleyes: Ist da so eine klare Trennung zwischen Privatem und Arbeit? Funktioniert man da einfach nur? Wenn man einen schlechten Tag hat, dann zeigt man es eben nicht? Ich hab absolut keine Erfahrung.
      Diese Regelung, ich brauch da mal Außeneinschätzungen, so allgemein, was ihr davon haltet, sinnvoll oder nicht, realistisch oder nicht, irgendwie so. Vielleicht immer noch mit dem Hintergrund, dass ich eine Reha mache.

      Hanna
      Hallo hanna,

      wenn ich arbeiten gehe dann funktioniere ich, ganz genau.
      es gibt vielleicht Momente in denen es mir nicht gut geht, aber das zeige ich dann nicht. oft habe ich dann aber auch so viel zutun, dass ich kaum dazu komme, nachzudenken, sprich ich bin auch sehr abgelenkt. wenn mich was auf der arbeit belastet dann bespreche ich es entweder direkt mit kollegen, also dann aber etwas was sich direkt auf die arbeit in dem moment bezieht, oder ich packe es weg und rede mit jemandem danach darüber. meistens eher das zweite.

      ich trenne das sehr, arbeiten und probleme, bisher klappt das auch gut, und immer wenn ich arbeiten gehe dann ist das zwar sehr anstrengend aber es zeigt mir auch jedes mal wieder, dass ich das kann, dass ich das mal beiseite packen kann, dass ich meine arbeit gut mache und es kann auch was gutes sein, mal etwas außen vor zu lassen.

      früher hat mich das sehr unter druck gesetzt, mittlerweile versuche ich es auch als herausforderung zu sehen. wenn ich arbeite, dann arbeite ich. muss dazu sagen dass ich nur jobbe, also nicht jeden tag immer wieder sozusagen. aber auch an der uni funktioniere ich, ich gehe dahin, das ist ein anderer teil meines lebens, ich bin da um was zu lernen.
      wenn ich jeden tag arbeiten müsste dann würde mich das im moment denke ich auch noch sehr stressen, dass muss ich auch noch lernen, mit der trennung und den belastungen dann klarzukommen. aber der Job ist dann eben eine gute Übung - genauso deine Reha denke ich.

      es gab schon momente auch an der uni, wo es mir sehr schlecht ging, aber dann habe ich es entweder versteckt oder ich bin eben mal aus der vorlesung gegangen um zu weinen. man muss ja auch nicht immer gut drauf sein, das ist niemand.
      aber zeigen tue ich das eher selten vor allem rede ich an der uni fast nie darüber.da gibt es andere orte für, und ich merke auch, dass ich diesen "ausgleich" brauche, so blöd das klingen mag, und so anstrengend das ist, ich brauche diesen ort, an dem ich ganz unvoreingenommen angenommen werde, an dem ich nicht krank bin und an dem ich wie alle anderen menschen einfach mein ding mache und keine ausnahmen habe. es macht einen auch stolz, wenn man so etwas schafft.

      deswegen finde ich die idee nciht schlecht von deinen anleitern, diesen weg so einzuüben, und ja, das ist übung. ganz klar. und es geht auch nicht jeden tag und immer, man ist ja keine maschine, aber es ist eben eine gewisse alltagsfähigkeit, die man sich selbst beibringen kann, anstrengend aber auch mit viel nutzen und lebensenergie.
      weiß nicht ob da jetzt was bei war...

      viel kraft dir,
      L.
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Graf Zahl“ ()

      ich arbeite ja nicht, wie du weißt, aber ich merke das grade wieder in meinem VHS Kurs (der zugegebenr Maßen nur einmala die Woche ist und deswegen nicht mit deiner Arbeit vergleichbar) dass es zwar eine große herrausforderung ist und auch Angst macht, wenn ich weiß, ich muss die nächsten Stunden alles an Problemen zurückstellen, darf mir nichts anmerken lassen, aber im Kurs selbst und auch dannach merke ich wie unheimlich gut mir das tut, sich mal ein paar Stunden wirklich kein bischen mit Krankehit zu beschäftigrn. Man merkt, dass man selbst bei allen problemen auch normale Anteile hat, das es einem nicht auf die Stirn geschrieben steht, dass man krank ist.
      wie L. schon schrieb, es bringt viel positive Lebensenergie, die man dann auch nutzen kann um weiter zu kämpfen.
      liebe grüße.

      ach so, was ich vergessen hab: im Alltag mit meiner Betreuerin, da wird natürlich auch problematisches angesprochen, aber nicht so viel und nichts so tiefgründiges wie in dder Therapie.
      Das tut auch gut, dass nicht immer im Alltag das ganze schlimme nur Thema ist, sondern mit meiner Betreuerin auch normale, schöne Sachen tema sind. Da tut mir Trennung auch gut. Aber ich weiß halt auch, dass ich einen Ort hab, wo ich das tiefergehende ansprechen kann, und das ist wichtig, dass es auch dafür einen ort gibt, aber halt nicht im täglichen Alltag.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Persephone“ ()

      hej,

      also ich bin eigentlich der meister im krass trennen. und ich meine, dass das so eigentlich auch ganz in ordnung ist - schließlich hat man ja auch nicht immer (nur) kollegen, die man an sowas teilhaben lassen will.

      allerdings: in meinem unternehmen, wir sind relativ klein, sitzen zu dritt in einem zimmer - da kriegt man das mit. natürlich nicht die details und ehrlich gesagt - die will ich weder mit kollegen teilen noch von ihnen wissen.

      aber zb wussten wir alle, als ein kollege eine trennung mitmachen musste, ich hab mitbekommen, als eine kollegin mal zwei stunden mit den tränen gekämpft hat, weil sie eine traurige nachricht bekommen hat, und wenn ich nicht gut drauf bin, bin ich kürzer angebunden als sonst.

      aber als besagter kollege zb den urlaub vom chef genutzt hat, um mir täglich ne halbe stunde von dem ärger mit der jetzt-ex-noch-nicht-ausgezogen-jetzt-doch-ausgezogen-ihn-betrogen-will-sie-zurück-sie-will-nicht-jetzt-doch-dann-will-er-nicht-mehr etc erzählt hat, war mir das echt too much.

      kurz: ich glaube, dass man es gar nicht 100% verstecken kann, weil menschen nunmal keine maschinen sind. und wenn man es versucht, kostet das irre viel kraft, und das kann man in einem normalen job ( 40 stunden/woche, da ist man ja länger als zb mitm partner zusammen) sowieso nicht machen. sonst arbeitet man ja nicht mehr, sondern konzentriert sich nur noch aufs verstecken.

      gerade krasse dinge - todesfälle in der familie, trennungen - sollte man schon sagen, damit die anderen seltsame reaktionen richtig einordnen können.

      aber alle details mitteilen oder eben, wenn es längere phasen sind, täglich "nein, ich bin immer noch beschissen drauf!" - och nö, muss nicht. ich will auch meinen kollegen aufgaben übertragen können, die deren ding sind, ohne immer angst zu haben, dass ich sie dann heulend an der schulter hängen habe.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo Hanna,

      ich stimme den dreien vor mir zu, dass es auch gerade gut tun kann, die eigenen Probleme für eine bestimmte Zeit beiseite zu packen (bzw zu müssen). Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, wenn auch bisher nur in Nebenjobs und Praktika. Vor allem in meinem letzten Nebenjob gab es oft diesen Effekt, dass es mir nicht gut ging als ich hinmusste und ich dachte ich halt das nicht durch - und als ich da war ging es doch, weil es eben musste und vor allem weil ich abgelenkt war. Nach und bei der Arbeit ging es mir dann oft sogar deutlich besser.
      Zu deiner Frage wie das so ist, wenn man arbeitet (auch wenn ich da wie gesagt auch nicht so viel Erfahrung habe): Erst mal denke ich es ist logisch, dass das verschieden sein kann, je nachdem was für einen Beruf man hat, wo man konkret arbeitet, wie gut man sich mit Kollegen versteht usw.
      Es ist aber wahrscheinlich, dass es immer wieder Situationen gibt, in denen du dich schlecht fühlst, es aber nicht gut und nicht passend wäre, das genau so zu zeigen. Zb wenn man in irgendeinem Sinne gerade mit "Kunden" zu tun hat, oder mit Leuten die das eben nicht alles so mitkriegen sollen, warum auch immer.
      Daher denke ich, es ist auf jeden Fall gut, das zu können. Also das funktionieren und die eigenen Probleme erst mal zurückstellen.
      Das heißt natürlich nicht, dass man kein Mensch mehr sein darf. Sicher gibt es auch Positionen oder Berufe wo erwartet wird, immer so zu tun als sei alles perfekt. Aber normal ist wohl eher, dass man durchaus zugeben kann, mal einen schlechten Tag zu haben, müde zu sein oder sich gestresst zu fühlen. Da kommt es dann wohl auch auf die Art und Weise und das richtige Maß an. Niemandem geht es immer nur super und das weiß auch jeder normale Mensch. Wenn man aber dauernd ausgiebig und detailliert darüber spricht, kann es anderen schnell zu viel werden/von der Arbeit abhalten/einen schlechten Eindruck machen.
      Zu der Umsetzung in deiner Reha: Es ist bestimmt gut, das zu lernen und zu probieren. Falls es dir sehr schwer fällt, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, das nicht von heute auf morgen komplett so zu regeln, sondern schrittweise umsetzen. Aber du hast ja gar nicht geschrieben, ob dir das schwer fällt.

      Lg
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      Hallo.

      Ich möchte eigentlich nur einen Aspekt nochmal besonders unterstreichen und zwar dieses vermeintliche "man funktioniert ja nur".

      Original von Persephone
      Aber ich weiß halt auch, dass ich einen Ort hab, wo ich das tiefergehende ansprechen kann, und das ist wichtig, dass es auch dafür einen ort gibt, aber halt nicht im täglichen Alltag.


      Das hat etwas mit diesem Satz zu tun, nämlich damit, dass es für alles einen bestimmten Ort gibt.
      Viele benutzen Aussagen wie "Maske tragen", "Rollen spielen" oder "vor den anderen nur so tun als ob" mit abschätzigem Unterton. Ich finde das aber gar nicht so, denn es gibt für alles den richtigen Ort.
      Es ist nunmal so, dass fast _alle_ Menschen sich in ihrem Job anders verhalten als bei der Familie. Sie werde sich auch dort anders verhalten als bei Freunden. Niemand ist überall gleich, das hat aber nichts dsmit zu tun, dass man stumpfsinnig einfach nur funktioniert, sondern das jede Situation andere Anforderungen an den einzelnen Menschen stellt.

      Das finde ich ganz wichtig, dass man das begreift. Wenn man bisher kaum etwas anderes kennengelernt hat außer krank sein und gesund werden müssen/wollen, ist es schwer auch anderen Dingen im Alltag Platz einzugestehen. Aber alles hat Zeit und Ort, wo es hingehört, ohne dass es deswegen pures "funktionieren" ist oder man seine Mensclichkeit verliert.

      Gruß,
      klirr
      Ich kopier das einfach mal aus meinem Blog, eine Rückmeldung wie es läuft, wie ich mich dabei fühle und vielleicht weiß jemand was dazu zu sagen:



      Funktionieren. Einfach weiter funktionieren. Freundlich Hallo sagen, lächeln, positive Ausstrahlung beibbehalten, weil alles so begeistert davon sind. Also einfach weitermachen, niemanden enttäuschen. So tun als wüsste ich genau was ich tue, als hätte ich keine Zweifel, als wäre ich nicht unsicher. Heute die Rückmeldung, dass ich einen anderen Gesichtsausdruck habe, positiver als sonst. Also das beibehalten, immer lächeln, egal wie es mir geht. "Frau X, Sie sind aber schick heute", lächeln und "Danke" sagen. Stark sein, auch wenn ich innerlich zerbreche.

      "Es gibt Teilnehmer, um die macht man sich manchmal Sorgen und um andere macht man sich dauerhaft Sorgen." Ich gehöre zu den zweiten, aber ich krieg doch die Rückmeldung, dass ich eine so gute Entwicklung mache. Also darf ich keinen schlechten Tag mehr haben, es muss immer weiter bergauf gehen. Niemanden enttäuschen. Lächeln, mit Absatzschuhen selbstbewusst über den Flur laufen, Witze machen.

      Es gibt Tage, da ist das Lächeln echt, da tut es gut Witze zu machen. Aber es gibt Tage, da tut es einfach nur scheiße weh und ich verstelle mich so sehr, dass ich mich selbst verleugne. Und ich hab das Gefühl, ich darf keinen schlechten Tag mehr haben, nie wieder. Mein Bild verändert sich und ich darf nie nie niemals irgendwas tun, damit sich das Bild nicht stetig zum Positiven verändert.

      Es klappt, es klappt ja. Ich funktioniere ja auf Arbeit, das was ich mit dem Psychologen besprochen habe geht auf. Aber welchen Preis zahle ich dafür? Im Moment ist er sehr hoch.
      Entschuldige, wenn ich das jetzt falsch sehe, aber mir scheint, dass du gerade sehr in einem Schwarz-Weiß-Denken verhaftet bist. Entweder nicht funktionieren und total unten sein, und alle merken das, oder funktionieren und immer super gut gelaunt sein.
      Sicher, ich finde deine Bemühungen gut, die Arbeit mal etwas von deinen Probleme zu trennen, und das ist sicher der richtige Weg. Aber: Du musst da nicht immer gut drauf sein. Selbst gesunde Menschen haben Tage, an denen sie mal keine Witze machen, an denen sie einfach "neutral" sind (blöder Begriff, mir ist grad nix besseres eingefallen). Ich denke, du bist jetzt am Anfang vielleicht noch etwas "überdreht", weil du einfach nicht in dein altes Muster fallen willst. Aber mit der Zeit wird es sicher einfacher, du wirst da ein Gespür dafür kriegen.
      Und: Keiner wird ein komplett negatives Bild von dir haben, wenn du einen schlechten Tag hast. Denn dann würde niemand von keinem ein gutes Bild haben, weil jeder mal schlechte Tage hat und niemand 110% positiv gelaunt sein kann.
      ich denke was ähnliches wie Seelenschrei, es gibt nicht nur schwarz-weiß sondern ganz viel dazwischen.
      Das du zB über deine Suizidgedanken oder über SVV/Essen oder so nichtmehr mit deiner Anleiterin sprechen solltest sondern darüber halt mit dem Psychologen da, das heißt ja nicht gleichzeitig dass du jetzt immer super drauf sein musst.
      Es darf dir schlecht gehen, es darf dir auch auf Arbeit schlecht gehen und du darfst Fehler machen und das alles. Du darfst auch weinen oder so.
      Nur könntest du die Gründe dafür, wenn sie nicht direkt was mit der Arbeit zu tun haben, nicht mit den Leuten dort sondern mit HerrnN. (ich glaub so heißt doch der Psychologe da?) und/oder mit DrB besprechen.

      Das ist grade am Anfang schwer das zu spüren, was ok ist und was zuviel, aber das lernst du mit der Zeit, das zu spüren. Und du kannst ja die Leute auf Arbeit alle auch um Rückmeldung bitten, dass sie dir sagen wenn du zB zuviel über Suizidgedanken redest oder auch umgekehrt, dass sie dir Rückmelden wenn sie merken dass du zu sehr eine "starre "glückliche" Maske" trägst.

      liebe Grüße :)
      Ich darf aber nicht weinen. Normale Menschen heulen auf Arbeit auch einfach nicht los, das wird nicht gemacht, ist einfach so.
      Ich red ja gar nicht mehr über S**z*dgedanken, ich sag nicht mal mehr, wenn es mir schlecht geht. Das sag ich nur dem Psychologen noch manchmal, sonst halt niemandem mehr, oder anderen Teilnehmern, mit denen ich mich verstehe. Aber richtig ehrlich sag ich es da auch nur einem. Ansonsten funktioniere ich halt und Zuhause bricht dann irgendwie alles ein. Nicht immer, nicht jeden Tag.

      Die Anleiterin wird mir das nicht zurückmelden, das will ich nicht, das wäre wieder keine Trennung. Es gibt Rückmeldegespräche, da kann sowas geklärt werden, aber nicht im Arbeitsalltag.

      Schwarz-weiß-Denken. Ja, kann sein. Aber meiner Meinung darf ich eben keine Fehler machen. Ich weiß, Menschen machen Fehler bla und so, aber ich kann mir das nicht verzeihen, ich will einfach perfekt arbeiten. Ich bin schon dabei das zu bearbeiten, irgendwie meine Ansprüche runterzuschrauben, klappt bis jetzt noch nciht, aber ist auch noch nciht lange in Arbeit.

      Das stimmt, niemand hat keinen schlechten Tag zwischendurch. Aber innen ist der Druck, den ich mir selbst mache, dass es das nicht geben darf. Dass ich jetzt niemanden enttäuschen darf. Dass ich halt perfekt sein muss. Wenn ich mir vorstelle, dass ich irgendwann mal richtig arbeiten muss, dann hab ich keine Ahnung wie ich mti diesem Druck umgehen soll. Mit diesem Arbeitsklima. Diesem Arbeitsalltag.
      Hallo Hanna,

      für mich hört sich das auch nach schwarz-weiß denken an.
      Tatsächlich ist es doch so (selbst bei "richtiger" Arbeit), dass bestimmte Sachen problematisch wären, also zB dort einfach anfangen zu weinen, das könnte so was sein. Aber nur weil man das vermeidet, muss man ja nciht gleich fröhlich durch die Gegend hüpfen und allen Witze erzählen, wenns einem eigentlich schlecht geht.

      Ich seh da aber noch einen anderen Aspekt: Das ist ein Prozess. Du bist in der Reha, um solche Dinge zu lernen und nicht, um sie von jetzt auf gleich immer perfekt zu können.
      Das erwartet dort sicher niemand von dir. Außer du selbst vielleicht.
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      Original von hanna
      Das stimmt, niemand hat keinen schlechten Tag zwischendurch. Aber innen ist der Druck, den ich mir selbst mache, dass es das nicht geben darf. Dass ich jetzt niemanden enttäuschen darf. Dass ich halt perfekt sein muss. Wenn ich mir vorstelle, dass ich irgendwann mal richtig arbeiten muss, dann hab ich keine Ahnung wie ich mti diesem Druck umgehen soll. Mit diesem Arbeitsklima. Diesem Arbeitsalltag.


      Eben darum die Reha. Es wäre utopisch zu glauben, dass du das sofort perfekt und ohne Probleme schaffst. Das sind die ersten Hürden, mit denen du umzugehen lernen musst. Lass dir Zeit, das ist kein Drama. Sich einen Bereich frei von Krankheit zu schaffen ist sehr schwer und anstrengend, wenn die Krankheit davor immer und überall war.
      Lass dir Zeit. Deine Reaktion und deine Gefühle sind relativ "normal", denke ich. Wichtig ist nur, dass du dir selbst die Chance gibst, diese Hürden zu meistern.
      Grüße

      r.
      Wir wollen weiße Raben sein in unseren Gedanken .
      Und mir sprießen Rabenfedern...
      Denk an mich, ich komme wieder.
      Denk an mich, hälst du sie in der Hand.
      ASP - Krabat