Familie einweihen?

      Familie einweihen?

      Hallo!

      Ich wollte mal fragen: wissen eure Freunde und Angehörigen von eurer ES?
      Habt ihr es von euch aus irgendwan gesagt (oder zumindest nicht mehr geleugnet) oder war es einfach irgendwann offensichtlich?

      Verhalten sich die Leute euch gegenüber jetzt anders seit sie von der ES wissen?

      Ich kämpfe gerade mit mir, ob ich meine Mutter in meine Essstörung einweihen soll. Ich will in Thera wegen der ES und den Depressionen und ich habe die Lügerei so satt. Warum nicht gleich mit Ehrlichkeit anfangen?

      Aber dann ist auch die Stimme in mir, die mir sagt, dass ich unbeschreiblich FETT werden werde, wenn ich die ES loslasse. Dass mich alle bevormunden werden, wenn ich sie einweihe. Dass ich dann nicht weitermachen kann wie bisher, wenn die Leute eingeweiht sind... dann achten sie sicher drauf was ich mache, ob ich z.B. nichts nehme oder ins Bad gehe.
      Bin ich schon soweit, dass ich loslassen kann? Die Krankheit loslassen hergeben?

      Einerseits wäre es schön sich endlich jemandem anzuvertrauen, anderseits schäme ich mich für mein Verhalten und will mein "Geheimnis" doch für mich behalten...

      ich habe Angst wie meine Mutter reagieren könnte... ob sie mich überhaupt ernst nimmt??????????????

      ?( :(
      Hallo laulaja (lustiger Nick^^)


      ich hab keine ES, und hatte sie au nie, aber ich antworte dir trotzdem was.


      Die Reaktionen des Umfelds sind sehr unterschiedlich, wenn man seine Krankheit / sein Problem öffentlich macht. Und im gleichen Moment bezweifel ich, dass es sinnvoll ist, das alles voll öffentlich zu machen. So vermeidest du Stigmatisierung.
      Aber gerade die Eltern in das Problem einzuweihen, finde ich generell durchaus sinnvoll (nicht immer, aber dafür kenn ich mich in deinem Fall zu wenig aus, um das beurteilen zu können). Vielleicht ist es am Anfang dann erst mal schwieriger als bisher, aber auf Dauer gesehen meistens besser. Wichtig würde ich dann au finden, dass du deinen Eltern zeigst, dass sie dir vertrauen können, dass du dir nichts antust (und das vielleicht auch mal offen so ansprichst, um Missverständnisse zu vermeiden).

      Wobei ich sowieso der Meinung bin, dass du dich früher oder später jemandem anvertrauen musst, um deine Probleme in den Griff zu kriegen, und da ist je früher, desto besser. Dass du dich dafür schämst und dass es die Stimme gibt, die sagt, dass du dann fett wirst und nichts wert bist und kämpft, ist normal. Und die wird es au noch länger geben.


      Vielleicht nimmt sie dich au nicht ernst, kann passieren. Aber dann hast du da wenigstens Klarheit und kannst dich selbst um einen Therapieplatz bemühen. Ansonsten kannst du deine Mutter ja bitten, mitzuhelfen (wenn ihr was an dir liegt, wird sie das hoffentlich tun). Übrigens sehr löblich, dass du was tun willst. :)


      Liebe Grüße
      Eltern einweihen sit vielleicht sinnvoll, aber es macht auch ungemein Druck. Denn in deinem Kopf werden imme die Gedanken ''Esse ich jetzt richtig?'' oder ''was denken die wohl von mir'' sein. Du musst einfach abschätzen, wie dein Umfeld bei sowas tickt. Meine Mutter zB ist Ärztin und Psychiaterin und es ist richtig scheiße, dass sie es weiß. Aber das ist ja was ganz anderes. Wenn du Hilfe willst, würde ich deine Eltern einweihen.
      Denn ich hasse die Frau im Spiegel!



      Manche Menschen bleibt alles Schwere erspart. Sie kennen keine Enttäuschung, keine Angst, kein Leid. Sie sterben auch nicht. Sie verdorren wie Früchte, die bei der Ernte vergessen werden.