vogelfrei

      Könnte vielleicht triggern, bitte Vorsicht.

      Im Schlachthaus


      Die Luft ist dünn, die Lippen kälter
      Kinder werden niemals älter
      liegen sie in weißen Betten
      nackt umsorgt die Seelen retten;
      Hass vergiftet ihre Laiber
      Väter rissen bunte Kleider
      einst besorgt, bekümmernd heiter
      liefen ihre Finger weiter
      heiter weiter tief begraben
      näht der Schlachter ihre
      N*rb*n.


      Der unschuldige Mörder


      Nimm mein Herz und schl*tz es auf,
      Zerbrich den Stolz, den ich mir kauf,-
      Bespuck die Würde, die ich leihe
      Und schn**d mein Daseinsrecht in Zweie.

      Tret mich, schlag mich,
      schänd mein Grab
      in dem mein Lebenswille st*rb;

      Ich werd nur da stehn, still und leise
      die Augen blind
      in deiner Weise
      der Mund geschlossen
      und versteckt

      Ein Wort gesprochen;
      Unbefleckt.



      Schweigen ist Gold


      Der Einzelne Mensch hat die Wahl.
      Der einzelne Mensch begreift
      nicht die Qual,
      die sich öffnet, bevor Sie spricht;

      im Spiegel die Augen-
      sie schweigen für dich

      Nimm dir Nadel und Faden
      und schließ deinen Mund,
      ist das schreiende Mädchen
      dein einziger Grund?

      Es schreit, es kreischt in hohlen Lauten,
      versucht dem Wort den Sinn zu rauben-
      und während die Nadel dein
      Fleisch durchst*cht
      ist das Mädchen allein und vergisst das Licht.
      Seelenverwandt

      Wohin ich auch blicke
      scheint das Licht mir
      fern

      Wo immer ich mich bewege
      sehe ich Menschen
      die mir fremd

      Was immer ich suche
      so weiß ich doch
      nicht
      was es ist

      Wer immer ICH sein mag
      so kenne ich nicht
      deinen Namen

      Und frage mich
      wo ist das Ende
      erblicke ich doch nicht
      das
      Tageslicht.


      Könnte triggern, bitte seid vorsichtig!


      Samstag Nachmittag

      Ich möchte nicht baden gehen. Meine Mama sagt immer, dass man mindestens ein Mal am Tag baden muss, aber ich will nicht baden gehen. Mein Papa sagt auch, dass ich baden muss.
      Meine Schwester Lisa hat gerade gebadet. Jetzt ist sie in ihr Zimmer gegangen. Lisa sagt nie, dass ich baden muss. Obwohl die Lisa auch groß ist. Fast so groß wie Mama und Papa. Die Lisa sagt sowieso ganz schön wenig. Aber so ist das vielleicht, wenn man groß ist. Und wenn sie was sagt, dann komische Sachen. Dann sieht sie ganz komisch aus.
      Papa sagt das auch immer. Manchmal wird er böse, wenn sie nix sagt und komisch ist. Aber manchmal ist er dann auch lieb und kauft ihr ein neues Kleid.
      Aber die Lisa freut sich gar nicht da drüber. Sie geht dann immer in ihr Zimmer und wenn sie raus kommt, hat sie das neue Kleid an. Dann will mein Papa mit mir baden gehen. Der Papa darf das nicht wissen, aber ich mag das gar nicht.
      Aber der Papa sagt, ich bin schmutzig - und wenn man schmutzig ist, muss man baden gehen.
      Die Sklaven der Leblosen


      Leblos, lachend, nicht verborgen
      machten sich die L**chen Sorgen,
      ob die Lebenden noch wissen,
      dass sie sie nicht mehr vermissen -
      t*t heißt T*d, heißt leer, heißt Schweigen
      niemand tut es, nur die Feigen;
      die, die schwach und kreischend meinen:
      "Jetzt müsste mich der T*d ereilen!"

      Die L**chen fraßen das Gewicht,
      ich hoffe, Gott verdammt mich nicht.
      Eis




      Du sitzt am Fenster, es schneit.




      Die Welt erfriert, gleich deinen Gefühlen.




      Er hat sie dir genommen, er ist so kalt.




      Du blickst in seine Augen




      und erfrierst.




      (5.12.1998)






      Der verkleidete Wille




      Vertrauen in Zukunft sollte bestehen,




      Die Angst vor dem Leben sollte vergehen,




      Der Zorn auf die Menschen sollte verschwinden,




      Die Seele sollte den Körper finden.




      Doch ist es nicht wichtig, was ich wollte,




      wenn nur das richtig ist, was ich sollte.




      (03.11.2003)






      Der Märtyrer




      Eigens, um die Furcht zu stürzen




      wütend nun die Lippen schürzend




      sprang der Eitle todesmutig




      (L**chenteile seitens blutig)




      durch das Tor der Hölle schreiend




      - geistig bei der Liebe weilend -




      sprang und fiel,




      dem Zorn verfallen




      in des Teufels dunkle Krallen.




      Welcher lächelte und fragte:




      Glaubst du an das Totgesagte?




      (13.02.2004)






      Wahre Träume




      Hände, die das Kissen nehmen,




      drück es fest auf mein Gesicht.




      Augen die ins Leere starren,




      bis der Wahnsinn in sich bricht.




      Kalte Angst bemächtigt sich -




      Ich hör sie atmen jede Nacht




      wartet sie auf mich.




      (20.09.2008)

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