.. immer im Kreis.

      .. immer im Kreis.

      Jepp, schon wieder ich. Warum? Weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Nicht vorwärts komme. Mich nicht vom Fleck bewege und es mich schon selbst sowas von dermaßen ankotzt.

      Wie vielleicht schon einige mitbekommen haben, habe ich seit geraumer Zeit keine Arbeit mehr. Aus meiner Familie weiß es kaum jemand. Nur meine Eltern halt, weil ich wieder bei ihnen lebe. Allein, das ich wieder zu "Mami und Papi" zurück gezogen bin, pisst mich an. Dann, das ich wegen meinem wunderbaren SVV aus meiner zweiten Stelle rausgeflogen bin. Die erste hatte mich ja schon nach drei Monaten gekickt, weil sie meinte, ich wäre zu oft krank gewesen. Geeeeenau, vier Tage Grippe ist ja auch soo lange krank. Bei der zweiten Stelle war es so ein doofes Hin und Her. Erst hieß es, sie können mich nicht nehmen. Dann haben sies doch und zum Schluss haben sie mir dann doch ne Absage erteilt. Ehrlich, ich habs satt.

      Jetzt mein Hausarzt, der mir meine alten Antidepressiva fast aufgezwungen hat. Meine neue Psychiaterin, die aber meinte, wenn man mich zwingt, bringt das Alles nichts. Und meine Mutter, die mir ständig in den Ohren liegt, wie scheiße ich doch bin. Und das ich endlich die scheiß Tabletten nehmen soll, damit ich mal in die Puschen komme und was tue.

      Dabei kommt die Frage auf; Was tun denn überhaupt? Ich hätte eine Mappe für eine Kunstschule zu machen. Bewerbungen zu schreiben. Sport zu machen und Kondition zu kriegen. Mails zu schreiben und rum zu telefonieren. Und was macht Mrs.lovesong den lieben langen Tag? Entweder schlafen oder am Laptop sein oder einfach im Bett rumliegen und lesen oder nichts tun.

      Dabei würde mir Bewegung und Beschäftigung so gut tun. Nur, ich bekomm es weder hin früh ins Bett zu gehen.. Und dadurch dann auch nicht früh aufzustehen. Ich schaffe gar nichts.

      Ständig irgendwelche Erinnerungen und Bilder von früher. Immer wieder Schuldgefühle wegen meiner verstorbenen Freundin. Einfach zu viele Gedanken, die sich nicht abschalten lassen und die auch mit daran Schuld sind, das ich immer weiter in dieses megatiefe schwarze Loch hinunter falle.

      Ich dreh mich im Kreis. Will zwar was tun, kriegs aber nicht auf die Reihe. Selbstmord gedanken reihen sich ein. Der Druck wird von Tag zu Tag stärker und eigentlich würde ich mir liebend gern irgendwas aufschneiden.

      Ich komm mit meinem Leben nicht klar. Alle andern schaffen das, ich nicht. Warte zur Zeit auf n Klinikplatz.. Und meine Mutter meckert rum, dass das sowas von armseelig ist in eine solche Einrichtung zu gehen nur um aufstehen zu lernen und blablabla. Sie interessiert das gar nicht.. Ihr ist das egal. Sie macht sich nicht mal wirklich Gedanken warum ich auf diesen scheiß Platz warte.

      Nichts mach ich ihr Recht. Keine meiner Entscheidungen aktzeptiert sie. Nicht mal ansatzweise. Wenn ich irgendwas 'geht so' gemacht hab, kommt nur ein Murren.

      Wenn ich sterben würde, es wäre Allen egal. Ich wette.

      Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Weiter im Kreis laufen halt ich nicht aus. Das wird früher oder später nach hinten los gehen. Da bin ich mir sicher. Nur, wie änder ich was an dem ganzen Scheiß?!

      Falls sich das Alles wirklich jemand durchgelesen haben sollte - Danke, an dieser Stelle.

      Bin dankbar über _jede Antwort.

      _lovesong


      Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln
      scheint, oder? Die Zeit läuft, redet, und das Schlimmste -
      Irgendwann ist keine Zeit mehr da.
      (Markus Zusak)

      RE: .. immer im Kreis.

      hey j!

      das mit den beiden stellen und dem ewigen hin und her ist extrem nervig, kann deine frustration da wirklich gut verstehen!!
      aber es ist kein armutszeugnis, zwischendurch bei den eltern unterzukommen, wenn es eben nicht anders geht. du hast ja auch noch kein festes einkommen, mit dem du dir etwas eigenes finanzieren könntest.

      Original von _lovesong
      Entweder schlafen oder am Laptop sein oder einfach im Bett rumliegen und lesen oder nichts tun.

      Dabei würde mir Bewegung und Beschäftigung so gut tun. Nur, ich bekomm es weder hin früh ins Bett zu gehen.. Und dadurch dann auch nicht früh aufzustehen. Ich schaffe gar nichts.


      klingt fast ein bisschen so, als würdest du dich selbst hemmen, weil du angst hast, dass du nochmal scheiterst und dementsprechend einfach gar nichts tust. diesen zustand kenne ich nur allzu gut, aber leider bringt er einen überhaupt nicht weiter. man gibt sich der illusion einer falschen sicherheit hin, aber es wird sich nichts ändern, wenn du nicht aufstehst und anfängst!!

      das soll aber nicht heißen, dass das jetzt sofort sein muss. nimm dir die zeit, die du brauchst!! zwang hilft hier nichts, du musst auf dich selbst hören.
      und im gegensatz zu deiner mutter finde ich es sehr mutig und sinnvoll, dass du in eine einrichtung willst um besser mit dem ganzen chaos umgehen zu lernen. denn wie soll man eine äußere unruhe überwinden, wenn es in einem selbst komplett wüst und verwirrend ausschaut?!?!

      Original von _lovesong
      Nichts mach ich ihr Recht. Keine meiner Entscheidungen aktzeptiert sie. Nicht mal ansatzweise. Wenn ich irgendwas 'geht so' gemacht hab, kommt nur ein Murren.


      klingt jetzt vielleicht super altklug und doof, aber eine für mich wichtige spirituelle person hat vor kurzem zu mir gesagt, dass ich lernen muss, meine erwartungen gegenüber meiner mutter loszulassen. ich denke, für dich gilt das auch. ja, sie ist deine mutter und natürlich willst du, dass sie stolz auf dich ist und dich lobt, aber denk immer daran, dass du eine von ihr unabhängige person bist, die ihren individuellen weg gehen muss und es vor allem sich selbst recht machen sollte!!!
      mach dein selbstwertgefühl nicht von ihrer anerkennung abhängig, auch das ist eher kontraproduktiv als positiv für deine momentane stimmungslage.

      Original von _lovesong
      Wenn ich st*rb*n würde, es wäre Allen egal. Ich wette.

      Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Weiter im Kreis laufen halt ich nicht aus. Das wird früher oder später nach hinten los gehen. Da bin ich mir sicher. Nur, wie änder ich was an dem ganzen Scheiß?!


      du weißt, dass das nicht stimmt. es gibt genug leute, denen du alles andere als egal bist!

      wie du etwas änderst? versuchen, egal wie schwer es ist, irgendwie weg zu kommen von den ganzen alten gedankenmustern und dich selbst unabhängig von fremdbewertungen und den fehlversuchen was das arbeiten angeht zu betrachten.

      tu etwas, dass dir gut tut. erlaube dir, dich selbst wertzuschätzen und tu was kreatives. stürz dich auf deine kunstmappe. sei produktiv und zeige dir selbst, dass du mehr kannst, als andere dir zutrauen ;)

      kopf hoch und weiter nach vorne. ohne angst oder zumindest mit mehr motivation als angst!

      ganz liebe grüße :)
      The past isn´t quaint while you´re in it. Only at safe distance, later, when you can see it as décor, not as the shape your life´s been squeezed into.

      (Margaret Atwood - Cat´s Eye)