Folgen der EMDR

      Folgen der EMDR

      Hallo,
      vorab: Ich habe über die suche bereits die emdr Threads gelesen, aber mein Anliegen kommt dort nicht vor...
      Also meine Therapeutin möchte mit mir EMDR beginnen, bzw hat schon mit den STabi-Übungen begonnen. Nun frage ich mich aber, was hinterher die tatsächlichen Folgen sind. Wenn ich erfahre was genau mein Trauma ist, besteht doch gefahr, dass ich zu den Auslösern gar keinen Kontakt mehr haben möchte. Und das ist eigentlich nicht mein Ziel, da ich mir noch nicht vorstellen kann, dass mir das hilft. Ich denke bisher, dass das alles noch schlimmer machen würde.
      Ich muss dazu sagen, dass ich mein Trauma nicht kenne. Aus diversen Therapien weiß ich, dass es mit meinen Eltern zu tun hat und das merke ich ja auch. Aber geht EMDR dann überhaupt richtig, wenn man nicht wirklich weiß welche SItuation man sich ansehen muss??? Und wenn es wirklich funktioniert und ich herausfinde, dass meine Eltern mich mit irgendetwas traumatisiert haben ist eben meine Angst, dass ich sie hasse. Und das ist doch das letzte was ich will!

      Hat irgendwer gute Ideen oder Erfahrungen was man am Ende mit den Erkenntnissen macht??? Und ob man die bekommt ohne sein Trauma zu kennen??
      Hallo!

      Also ich mache mit meinem Therapeuten seit ein paar Wochen EMDR und muss dazu auch sagen, dass er noch nicht wirklich weiß, warum ich so bin wie ich bin.

      Ich kann jetzt natürlich nur von mir reden - und die Theras machen EMDR sicher eh alle etwas verschieden - aber bei mir geht es gar nicht so sehr darum, das Trauma zu entdecken, sondern eher darum, wichtige oder ausschlaggebende Situationen zu verarbeiten. Das sind teilweise auch ganz aktuelle Dinge, die mich belasten. Wichtig ist auch, dass mein Therapeut sagt, wenn er denkt, dass es zu weit geht. Also dass es zu emotional werden könnte und ich denke, dass das deine Therapeutin auch gut beurteilen kann und sie es nicht dazu kommen lassen wird, dass es dich aus der Bahn wirft. Die können da eine Menge steuern.

      Ich dachte im Voraus auch, dass ich beim EMDR meine ganze Kindheit ablaufen lassen muss, aber es ist eher das Gegenteil und weitesgehend bestimme ich auch, welche Situationen (egal wie lange die her sind) bearbeitet werden sollen und mein Thera findet das dann entweder gut oder nicht gut. Diese Situationsauswahl ist dann auch oft spontan. Und ganz ganz wichtig: Es hilft mir irgendwie. Ich kam mir die ersten Male zwar etwas doof vor, da dem Fingern zu folgen, aber seit wir das machen, ist meine Sympthomatik besser geworden. Jedenfalls in den Bereichen, die wir damit bearbeiten.


      Ich denke, du solltest mit deiner Thera einfach über deine Ängste sprechen. Wie gesagt, ich kann nur von mir reden und deine Geschichte ist ein bisschen anders als meine.

      Alles Gute,
      Kathi
      I never walked so far on a lonely street
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      -Billy Talent-
      hey, danke schonmal!
      ja das mit dem doof vorkommen hab ich mir auch schon gedacht!
      also bei mir geht es konkret darum ein "dickes paket" aus dem weg zu räumen, weil es mein ganzes inneres blockiert. es geht also schon konkret um eine sache. nur wissen wir eben nciht um was und ich frage mich, wie ich dahinter kommen soll!
      aber gut ihre sache, sie ist die thera.
      die angst ist natürlich meine sache und da steiger ich mich immer mehr rein!
      dieses gefühl, dass das dicke paket nciht umsonst aus meinem gedächtnis ist und ich damit dann gar nicht mehr klar komme. ich denk das werd ich ihr wirklich verraten, auch wenn es schwer fällt..
      Mh, ich verstehe dich!

      Bei mir ist es in sofern anders, als dass ich nicht wirklich ein "Haupt-Trauma" habe. Mein Therapeut sagt, dass er wohl mehrere kleine Dinge gewesen sein müssen, die sich zu einem großen zusammengetragen haben. Allerdings weiß ich über viele Situationen, die ewig her sind und mich heute noch zu sehr beschäftigen, bescheid und kann diese dann mit EMDR bearbeiten. Er nennt das immer Alltags-Trauma.
      Es gibt aber auch einige Momente, die ich sehr weit verdrängt habe und von denen ich meinem Thera gesagt habe, dass ich die nicht bearbeiten will und kann, weil ich das emotional nicht aushalte, momentan jedenfalls nicht. Und was mir sehr geholfen hat war, dass er dann sagte, dass es beim EMDR nicht das Ziel ist, denn Patienten irgendwann am Boden zerstört zu sehen, weil alles hochkommt, sondern das in einem gesunden Level zu halten, weil die ganze Sache nur so wirkt. Also einen muss dann schon irgendwo berühren, aber eben auch nicht zu dolle.

      Wie gesagt, ich würde mit deiner Thera drüber reden, weil ich deine Ängste echt total verstehe und es glaube ich gerade beim EMDR wichtig ist, ganz offen und unängstlich an die Sache ranzugehen. Ich kann nur von mir erneut sagen, dass mir das EMDR sehr hilft. Meine Therapie war vorher so ein bisschen festgefahren, eine längere Zeit lang, und jetzt merke ich endlich, dass etwas passiert :)
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