ES mal andersrum? Oder doch keine ES?

      ES mal andersrum? Oder doch keine ES?

      Hallo,

      Ich hab jetzt quasi alles hier durchgelesen und irgendwie muss ich trotzdem selber noch was schreiben.
      Ich weiss eigentlich genau, was meine Probleme sind, aber irgendwie muss ich mal Meinungen anderer hören, um vielleicht Lösungen oder Wege zu finden. (entschuldigt falls es etwas durcheinander ist)

      Ich war bis vor wenigen Jahren eigentlich ein recht stabiler Charakter, mich brachte so leicht nichts aus der Ruhe, ja ok ich war sensibel, gefühlsbetont, egentlich alles in allem das krasse Gegenteil von meiner Familie, die doch eher spießig und oberflächlich sind. Ich hab mich vielleicht zuviel um andere gekümmert, als um mich selber. Zuviel Mist gehört, miterlebt.. weiss nicht.

      Was ich immer schon war, ist mollig. Nach 3 zerbrochenen Beziehungen und einem Gewichtsauf- und ab bin ich allerdings mittlerweile nicht mehr nur mollig sondern übergewichtig. Selbstwertgefühl gleich 0. Selbsthass allerdings bei 100%.

      Vor 1 1/2 Jahren bin ich dann aus meinem doch recht bestimmenden und vorschreibenden Elternhaus, wo ich 1 Jahr lang wieder gewohnt habe, raus zu meinem Freund 230km weit weg nach Köln gezogen. Ich hab es bei meinen Eltern einfach nicht mehr ausgehalten, die mich seit jeher wie ein Kind behandeln. Auch jetzt wieder.

      In Köln hab ich gearbeitet meinen eigenen Haushalt geführt, n faulen Kerl versorgt, ein ganz normales Leben geführt, da waren meine Kopfprobleme auch realtiv klein (oder vielleicht kam ich enfach nichr dazu, darüber nachzudenken), ausser einige wenige Momente, in denen ich mich aus Angst und einem Streit und Verzweifelung heraus, sogar mal geritzt habel. Das ist alles in allem aber nur 2x passiert, ich denke also nicht das ich SVVler bin.

      Erst als mein Freund arbeitslos wurde, habe ich gemerkt das ich von Ängsten quasi aufgefressen werde. Diese Ängste haben mich teilweise krank gemacht, (wie geht es weiter? reicht das geld? hält die beziehung? liebt er mich noch? kann er mich so wie ich bin überhaupt lieben werd ich es je schaffen, mein Leben zuende zu leben? etc. ) alles in allem Existenzängste. Als ich mich genauer selber angesehen habe, fiel mir auch auf, das ich mich quasi permanent selbst verletze, indem ich mir auf Zunge und Wangeninnenseiten rumkaue und Stücke Haut rausbeiße, Nagelhaut abbeiße bis es blutet und das ich auch im Laufe des Jahres in Köln wieder reichlich zugenommen habe.

      Mein Hausarzt konnte keine Kranakheit feststellen und nach einem Gespräch, in dem auch die Ägste und das Beißen aufkamen riet er mir, mal einen Psychologen/Psychiater aufzusuchen, da mein Kranksein Psychosomatisch sein könnte. Das war Ende letzten Jahres. Ich hatte zwar eine Überweisung, aber hingetraut habe ich mich trotzdem nicht. 3 Tage vor Weihnachen hat mein Freund mich dann plötzlich ohne Vorwarnung vor die Tür gesetzt. Gründe hat er mir keine genannt, ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken, musste innerhalb kürzester Zeit meinen Job kündigen und aus der gemeinsamen Wohnung heraus. Meine Sachen packen und meine Eltern bitten, mich abzuholen. Wo hätte ich sonst hingekonnt?!

      Jetzt bin ich wieder bei meinen Eltern, arbeitslos, kontrolliert, tottraurig, allein, irgendwo verzweifelt, übergewichtig wie eh und je, meine Mutter erzählt mir jeden Tag ich wäre zu dick und müsse abnehmen, nötigt mich dann aber 3 bis 4 x am Tag, zu essen.

      Ich habe den Willen, endlich von meinem Gewicht runterzukommen und habe in der vergangenen Woche eine Heilfastenkur gemacht. Ich habe mich sehr gut dabei gefühlt, auch wenn meine Eltenr immer wieder damit anfingen, das es doch ungesund sei, das das nicht gehe das ich nichts esse.

      Mein Problem war, ich habe mich dabei gut gefühlt, es ging voran, ich habe erfolge gesehen mich leicht gefühlt. am 6. Tag hat meine Mutter mir so sehr zugesetzt, das ich das Fasten gebrochen habe. Jetzt werde ich bei jedem Essen beäugt, ob ich auch nicht zuviel esse. Sie schleppen mich in Klamottenläden, ich solle mir doch was schönes zum Anziehen suchen, dabei ist Kleidung anprobieren die eh nicht passt eine reine Qual, eine Einladung heute morgen zum Frühstück, wo ich dann 2 Brötchen gegessen habe, unter Argusaugen meiner Mutter, hat zum Eklat geführt.

      Auf dem Nachhauseweg wurde mir dann ein netter Spruch an den Kopf geworfen: "Ob ich alle meine guten Vorsätze wieder über den Haufen geworfen hätte, das ich wieder so das Essen in mich reinschaufele. Sie könne mich ja doch nicht ändern und müsse mich wohl in ärztliche Behandlung geben"

      Das war einfach zuviel, ich habe eine halbe Stunde geweint bis mir schlecht geworden ist. Ich hab einfach Angst, das mir das alles zuviel wird , das ich mir weh tue (das weinen tat so weh, das ich mir dabei in den Finger gebissen habe) , diese Ängste sind alle wieder da, auch die Angst, eine Essstörung zu haben (Esssucht) oder zu bekommen (Bulimie), hinzu kommt das gestern noch die Mutter einer Bekannten anrief, die mir erzählte, das meine Bekannte gestorben ist letzte Woche und mein Beziehungsende habe ich noch lange nicht verstanden und verkraftet.

      Der einzige Mensch, der mich mag und für mich da ist, ist ein guter Freund, aber ich habe nicht mal den Mut mich mit ihm zu treffen oder ihn an mich ran zu lassen, so sehr ich ihn mag.

      Nun sitze ich hier, hab ein riesiges schlechtes Gewissen, muss immer wieder weinen und ha meine Eltern sind stinksauer auf mich, weil ich meine Mutter angeschrien habe, dabei will sie doch nur mein Bestes, das Problem ist, da gehen wohl die Meinungen auseinander was das Beste für mich ist.
      Ich friere, ich habe Angst und fühl mich grad derart kraftlos und verzweifelt, das ich nicht die geringste Ahnung habe, wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Ich will jetzt keine Essattacke oder was auch immer bekommen, aber all sowas geistert in meinem Kopf rum,...

      Hm, jetzt hab ich mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, ich weiss nicht ob ich hier überhaupt her gehöre mit meinen dösigen Problemen, die hochstwahrscheinlich gar keine sind Aaber im Moment habe ich das Gefühl, ich bin nicht mehr genug, nicht für diese Welt, nicht für irgendeinen Menschen oder gar das Leben. Oder bin ich einfach zu theatralisch?

      Ich weiss es selber nicht!
      ^^von schützenden Flügeln umgeben^^
      Drachi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Drachi“ ()

      Hey Drachi,

      deinBeitrag klingt sehr traurig und Verzewiefelt.
      Bzgl der Essproblematik würde ich dir einfach empfehhlen, kontinuierlich zu essen, morgens, mittags und abends und zwischenmahlzeiten........ und dir auch etwas ab und zu gönnen................. essen ist wichtig und notwendig, damit du versorgt bist. Es kommt nur darauf an, was du zu dir nimmst!!! Hast du mal über eine Ernährungsberatung nachgedacht?
      Ganz wichtig, diese Fastenkursen etc. dienen NICHT dazu, um Gewicht zu verlieren, sondern einzig, um den Körper zu entgiften. Zwangsläufig führen sie irgendwann zu einem Heißhunger, da der Körper einach mit allem (Vitaminen, Kohlenhydraten, Zucker, etc.) unterversorgt ist.

      Die andere Frage ist nun, wie es bei dir beruflich weiter geht, was du machen möchtest, wie deine Zukunft aussehen soll.......... und ob du dich traust, dich in ärztliche Behandlung (Theapie) zu begeben.
      Ich glaube, deine Eltern sind nur besorgt um dich und vielleicht könntest du mit ihnen gemeinsam einen Essensplan erstellen.........!? Und etwas Bewegung in dein leben bringen?!.......

      lg
      Naja, ich habe eigentlich ne ernährungsspezifische Ausbildung habe und ich sollte es besser wissen. Zumal ich, im gegensatz zu anderen Dicken mittlerweile realtiv gesund esse, was die Wahl der Getränke und Speisen angeht. (Zumindest war das so als ich noch selber für mich gesorgt habe und nicht die Hausmannskost hier gegessen habe)

      Das Fasten war für mich wichtig um einen Anfang zu finden, den Körper zu reinigen, irgendwie hatte ich das gefühl, das das mal nötig war, weil mir kaum noch ein Essen schmeckte oder ich mir mal Zeit fürs bewusste Essen nahm. Und es tat gut, deswegen empfand ich die Tatsache, das ein paar Gramm gepurzelt sind, als Nebeneffekt gar nicht sooo schlimm! Zumal eine Ernährungsumstellung danach leichter ist und der Körper besser funktioniert.

      Was meine Zukunft angeht, ich versuche derzeit, einfach mal einen Job zu bekommen, was aber in dieser netten Kleinstadt hier nicht gerade einfach ist.

      Und die Therapie, naja ich werde wohl oder übel bei einem Arzt vorstellig werden müssen, ich bin zu alt um unvernünftig zu sein, aber im Moment überrennen mich einfach zuviele negative Gefühle mitsamt der Hilflosigkeit. Es kostet Kraft und Überwindung die ich gerade nicht habe.

      Was meine Eltern angeht, ich hab seit jeher das Gefühl das sie nur mein Bestes wollen, das problem ist, das sie das umsetzen wollen indem sie mich unselbstständig und unter Kontrolle halten. Ich bin 27 Jahre alt, irgendwann möchte man das nicht mehr. Da möchte man ernt genommen und angehört werden und nicht wie das kleine unvernünftige Mädchen von vor 15 jahren behandelt werden. Immerhin hab ich das Jahr in Köln auch allein für mich und meinen Freund gesorgt, ohne das sie mich kontrollieren mussten oder mir geldlich oder was auch immer unter die arme greifen mussten.

      Bewegung in mein Leben? Ja wenn ich das mal könnte, ich trau mich ja nirgends hin, ich hab immer angst die Leute kucken mich an, ein Fitnessstudio kommt nicht in Frage, für grossartige Sportvereine bin ich zu schwer derzeit, so gern ich auch wieder Handball spielen würde, aber das machen die Gelenke nicht mit, Spaziergänge mache ich lieber abends , wenn mich keiner sieht. Da packt mich einfach die Angst. Mehr als ein bissel Gymnastik in den eigenen 4 Wänden oder eben die Spaziergänge sind mir kaum möglich. Das einzige wozu ich mich durchringe jede Woche ist eine Stunde Schwimmen gehn am Freitag abend, weil da wenig Leute da sind.

      Gruss
      ^^von schützenden Flügeln umgeben^^
      Drachi
      hallo

      es tut mir leid, wie wenig verständnis deine familie für dich hat und dass dud ich ein wenig hilflos fühlst...
      du sagst, du bist egrade auf jobsuche..meinst du nciht, es wäre besserr sich erst um die probleme zu kümmern und danach um einen job.. ich meine: meinst du, du kannst dich so, wie es zur zeit ist, aif einen neuen job bzw. erstmal auf die jobsuche konzentrieren?

      hast du mal darüber nachgedacht in eine klinik für überwichtige zu gehen..also eine, inder es nicht nur um's abnehmen geht, sondern auch um die psyche?... das abnehmen ansich ist das eine.. dazu braucht es viel disziplin..gesunde ernährung, sport... aber die psyche ist nunmal das andere... dein übergewicht scheint ja, wie du es schilderst, psychisch bedingt zu sein...daher wirst du es sicher schwer haben alleine abzunehmen.. ich dneke, du solltest die kraft und den mut aufbringen dir hilfe zu holen!
      in einer klinik wärst du auch nich ständig deiner familie ausgesetzt..
      und wenn du wieder kämst und es dir vllt. etwas besser ginge, wäre das doch ein ganz anderer, besserer start in ein "neues leben"... eine eigene wohnung, job usw...
      ich denke, du solltest nun gucken, was erstmal das wichtigste ist.. und ich denke, dass ist die psyche...

      lg
      w.
      Hmm was du da schreibst kenne ich teilweise nur zu gut.
      Hab in einer zeit wo es mir sehr schlecht ging ein sehr ungesundes Essverhalten was die Mengen an betrifft angewohnt. Es war einfach viel zu viel was ich da täglich zu mir genommen habe und das hat sich auch im Gewicht wiedergespiegelt. Nachdem ich dann aber mal wegen einer Krankheit Bauchprobleme bekommen hatte, bin ich doch wieder leichter geworden und wegen weniger Hunger währendessen hab ich mich teilweise wieder an halbwegsnormale Portionen gewöhnt auch wenn es ab und zu immer noch nen Kampf ist und mir meine Mitmenschen sagen müssen, dass ein voller Teller reicht.

      Du sagst, dass der Arzt keine wirliche Ursache finden konnte. Vielleicht noch mal ne zweite Meinung einholen?

      Es gibt ja einige Gründe wieso man trotz gesunden Essens zunehmen kann. Medikamente. Stoffwechselstörungen, weil man dennoch viel isst, Psyche und vieles andere...aber eine Beratungsstelle wie z.B ein Arzt weiß da sicher genaueres...

      Zu wenig Essen ist allerdings wirklich nicht so gesund auf dauer. Wenn man mal nen Tag lang wenig Hunger hat ist ja ok:), aber über Wochen sich zu zwingen wenig zu essen.. kann ziemlich schief laufen.

      Dass du schon bisschen Sport macht ist doch super :]

      Fahrrad fahren ist auch noch ne gute Möglichkeit..oder so Terrabänder, damit kann man auch daheim ganz nette Übungen machen...
      Vielleicht schaffst du es ja früher oder später öfters schwimmen zu gehn?
      Klar, wenn man nicht so dünn ist wie andere und seinen Körper nicht so gerne mag, will man nicht umbedingt, dass andere einen so sehn.. auch noch mit Badeanzug..aber die anderen sollten dir nach und nach egal sein.. es ist schwer ja.. aber es geht um deine Gesundheit und deine Wünsche..z.b irgendwann mal Handball spielen zu können und ein Gewicht zu haben mit dem du dich wohl fühlst..ich versuch jetzt auch öfters schwimmen zu gehn..=)

      Ich wünsch dir ganz viel Glück, Mut und Kraft.
      lg Nachtigal

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Nachtigal“ ()

      Hey Drachi!

      So, jetzt möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben...;-)
      Auch ich erkenn mich in deinen Worten wieder.
      Die Frage, die ich mir stelle ist, warum du nicht schaffst für dich zu kämpfen?
      Das ist ja ein Kreislauf aus dem man nicht so schnell raus kommt,
      denn wenn man sich nichts zutraut, kommt man auch nicht voran!

      Wenn du nicht so schnell wieder von zu Hause weg kommst,
      solltest du irgendwie versuchen, deinen Eltern zu vermitteln,
      wie es dir geht, wenn ständig über dein Essverhalten gesprochen wird.
      Wenn es schwierig ist, könntest du es aufschreiben.

      So, und jetzt zum Schluss: du kannst bestimmt mehr als du dir zutraust.
      Du bist genaus so viel Wert wie andere Menschen!
      Hör auf dir einzureden, dass dein Übergewicht,
      dich zu einem schlechteren Menschen macht!
      Also nicht mehr nachts spazieren gehen, wenn dich keiner sieht!

      Und wenn du mit deinem Freund redest wird es dir bestimmt
      besser gehen, dann hast du mehr Kraft für den Rest!
      Spring also über deinen Schatten und ruf ihn an!

      lg

      sarang