ab wann medis?

      ab wann medis?

      hey,

      ich bin gerade ein wenig schockiert, weil mir gerade wieder eingefallen ist, dass ich im alter von 16, als ich auch eine therapie gemacht habe, antidepressivum von meinem therapeuten bekommen habe. (bin jetzt 19)

      die therapie hat mir ein wenig, aber nicht sehr, geholfen, trotzdem denke ich nach wie vor, dass der therapeut sehr kompetent war. nach monaten hab ich die therapie abrupt abgebrochen, die medis eigenhändig abgesetzt und beschlossen, für mein leben verantwortung zu übernehmen (hat so weit auch geklappt).

      nur *schreck* warum denn hat er mir medikamente verschrieben? das war doch nicht so schlimm?! oder?? - irgendwie kann ich mich an gar nichts mehr so richtig erinnern. ?(
      bin gerade ziemlich verschreckt.

      jetzt die ganz allgemeine frage: wann bekommt man eigentlich medikamente verschrieben? doch nur in ernsten fällen, oder?
      Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehn. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

      *Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe*



      ich denke das man dann medikamente einsetzt wenn dies zur unterstützung einer therapie ist.


      oder um den patienten zu stabilisieren damit man seinen alltag gebacken bekommt.
      Wirkliche freunde sind meist die Menschen,
      die für dich durchs Feuer gehen,
      aber ein Mensch, der dich liebt,
      würde für dich im Feuer stehen bleiben!!!
      Hi,

      deine Frage ist schwer zu beantworten.
      Gerne wird ein Antidepressivum zur Unterstützung verschrieben, ganz nach dem Motto: "Warum länger warten, bis es ganz schlimm ist, wenn man schon jetzt intervenieren kann?"
      Manche Ärzte verschreiben es sofort, weil sie keine Ahnung haben, was für andere Optionen es noch gibt.
      Wieder andere verschreiben Medikamente erst, wenn nix Anderes mehr geht.

      Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, denn was bringt es dir? Wichtig ist, wie du die Situation empfindest und ob es dir heute besser geht. Oder..?
      Liebe Grüße

      r.
      Wir wollen weiße Raben sein in unseren Gedanken .
      Und mir sprießen Rabenfedern...
      Denk an mich, ich komme wieder.
      Denk an mich, hälst du sie in der Hand.
      ASP - Krabat

      Hallo du!

      Ich selbst nehme auch ein Antidepressivum, hab aber wohl "nur" eine anhaltende affektive Störung, neurotische Depression. Aber wie man doch so hört, werden Antidepressiva heute doch manchmal schon recht früh verschrieben. Zum Beispiel bei Schlafstörungen (auch ohne Depression) oder solchen Sachen, weil es eben so praktisch ist. Denn ich glaube manche haben nicht viele (keine würde ich nicht sagen) Nebenwirkungen, machen durch ihre indirekte Wirkweise nicht abhängig und helfen gerade bei Schlafstörungen sehr fix.
      Würde jetzt aber die Schwere einer Depression nicht daran messen, ob einer Medikamente nimmt oder nicht.
      Und ich kann mich dem was schon gesagt wurde nur anschließen: Zur Stabilisierung ist es auch immer gut, da mit einem stabileren Patienten auch die Psychotherapie besser funktioniert.

      Liebe Grüße
      Abigail
      Das Leben ist ein Kampf,
      den jeder verliert!


      mein Name hat nichts mit Abitur zu tun! Abigail ist ein englischer Name ;)
      Hey,
      ich bekomme AD's seit ich 15 bin. Ich durfte bei meiner damaligen Thera nur unter der Bedingung Therapie machen, dass ich die ADs nehme und damit stabil werde.
      Es steht zwar in jeder AD Packungsbeilage drin, dass das Medikament erst ab 18 verordnet werden sollte, aber einfach nur deswegen,weil man Medikamente, insbesondere Psychopharmaka, nicht an Kindern&Jugendlichen testen darf.
      In den USA und England sind bestimmte ADs sogar frei verkäuflich.
      Manche Ärzte verordnen wirklich zu viele Medis, aber ich hab auch erst relativ spät, als ich schon 4 Monate in Behandlung war, Medis verordnet bekommen.
      Quand tu regarderas le ciel, la nuit, puisque j'habiterai dans l'une
      d'elles, puisque je rirai dans l'une d'elles, alors
      ce sera pour toi comme si riaient toutes les étoiles.
      (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince)

      Hi!

      Ich nehm auch ADs, bei mir hats aber lange gedauert, bis ich mich darauf überhaupt eingelassen hab. Medikamente waren für mich noch so ein weiterer Schritt auf dem Weg in das Nicht-Alleine-Zurechtkommen. Hab mir da irgendwie was einreden wollen. Meine Ärztin hat mir von Anfang an gesagt, dass es bestimmt mal zu einem Punkt kommen wird während der Therapie, an dem nichts mehr geht und ich wohl ohne weitere Unterstützung nicht mehr zurechtkommen werde. Wenn es soweit ist, soll ich mich melden.
      Naja, den Zeitpunkt hätte ich fast verpasst und war schon so down, dass ich es nicht mal mehr alleine auf die Reihe gekriegt hab, nen Termin deswegen auszumachen.
      Letztenendes hab ich es aber doch noch irgendwie geschafft und nehme jetzt seit ein paar Monaten das Zeug, allerdings nicht nur wegen der Depressionen, sondern auch um meine Schlafstörungen in den Griff zu bekommen.
      Ich hab sie also auch nicht von Anfang an genommen, obowhl ich die Möglichkeit gehabt hätte. Ich weiß aber, dass meine Ärztin nicht willkürlich einfach mal zur Vorbeugung solche Keulen verschreibt, sondern dann, wenn sie selber sieht, dass es besser wäre.
      hey,

      danke für eure antworten. interessant, wie verschieden die geschichten immer wieder sind.

      mir haben die medikamente ja auch geholfen. bin stabiler geworden, hab mich hingelegt und bin sofort eingeschlafen, und meine stimmung hat es im allgemeinen auch gehoben.

      es ist nur... bei diesen therapiestunden waren nie... ich bin nie ausgeflippt oder hab ständig irgendwelche traumas hervorholen müssen oder so was in der art, wir haben nur über den alltag geredet. deshalb wundert es mich schon, warum er mir diese medikamente verschrieben hat. vielleicht nur, um mir das gefühl zu geben, dass ich genug aufmerksamkeit bekomme???

      naja. roxane hat schon recht, jetzt geht es mir ja besser. und das ist wohl das wichtigtse.
      Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehn. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

      *Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe*