Vater will meine W*nd*n sehen - Warum?

      Vater will meine W*nd*n sehen - Warum?

      Hi zusammen,
      mein Vater fragt mich in den letzten Tagen immer öfter nach meinem Arm. Ich soll ihm den zeigen. Ich will den Arm aber nicht zeigen, ich weiß gar nicht warum, aber ich kann das nicht. Ich versteh auch nicht, warum er die w*nd*n unbedingt sehen will. Was hat er davon? Er kann mir das auch nicht beantworten. Oder will es nicht. Er weiß dass ich mich selbst v*rl*tzt habe.
      Das alles ist so schon hart genug. Nach zwei wochen ohne, stell ich fest, dass ich bis zur stationären Therapie nicht ohne Rückfälle auskommen werde. Ich will aber nicht, dass er oder sonst wer das dann sofort weiß ohne, dass ich es von mir aus sage.

      Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder hat sogar jemand ne Antwort auf die warum-Frage?
      Wäre echt nett wenn ihr mir da helfen könnt. Das frisst mich irgendwie total auf im Moment.

      LG
      Sabry
      „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz, das Böse nennt, mein eigentliches Element.“
      Goethes Mephisto
      Hallo Sabry,

      wenn dein Vater dir keine Antwort darauf geben kann/will, können wir es wahrscheinlich auch nicht. Wir können nur Vermutungen anstellen.

      Meinst du, du kannst ihm erklären, dass du ihm deinen Arm einfach nicht zeigen willst, weil es dir unangenehm ist? Mein Gedanke war, dass er vielleicht gerne Bescheid wüsste, wenn du rückfällig wirst. Du kannst ihm ja erklären, dass du deinen Arm nicht vor ihm versteckst (um evtl. etwas zu verheimlichen), sondern dass du ihn einfach niemandem zeigen möchtest. Das ist ja ein Unterschied.

      Liebe Grüße!
      Ich glaube nicht, dass er das so annehmen würde. Natürlich ist das im Endeffekt meine Entscheidung, ob ich es ihm zeige oder nicht, da ist es egal ob oder wie ich es erkläre. Das alles setzt mich nur irgendwie unter Druck. Jedesmal wenn ich den drang habe mich zu schn**d*n, muss ich daran denken, dass es dann unter Umständen alle mitkriegen. Abgesehen davon musste ich allen möglichen Leuten versprechen, anzurufen wenn es mir schlecht geht. Das ist dann nochmehr Druck. Wenn ich jetzt nen Rückfall hab, wird es sich so anfühlen, als würde ich meine halbe Familie betrügen und belügen. Das macht mich total fertig. Die wissen nicht wie das ist. Und ich kann meinen Eltern nicht alles sagen. Das geht einfach nicht.
      Alles n bisschen wirr sry.
      „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz, das Böse nennt, mein eigentliches Element.“
      Goethes Mephisto
      Hallo Sabry,

      ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner Kollegin: Sie wollte auch regelmäßig meinen Arm kontrollieren.
      Ich hab das dann mit der Therapeutin besprochen: Erstens hat sie kein Recht dazu, meine Arme zu sehen. Das ist meine Privatsphäre, mein Körper und ich allein entscheide wann ich wem was zeige. Zweitens hatten wir die Vermutung, dass meine Kollegin sich einfach nicht anders zu helfen wusste. Sie wusste, dass ich da Probleme hab und wollte einfach irgendwas tun. Und der Zustand der Arme war bei mir eben immer ein sicheres Zeichen, wie es mir gerade geht. Nach einem klärenden Gespräch, dass für mich diese Kontrolle ala "Arme zeigen!" nicht hilfreich ist und ich mir eher ein "Wie geht's?" wünschen würde (auch wenn der Hintergedanke ansich derselbe ist), hat es sich auch gebessert.

      Könnte das sein, dass dein Vater einfach hilflos ist und nicht weiß, wie er sonst damit umgehen und auf dich reagieren soll? Versuch es mal aus seiner Sicht zu betrachten: Er hat keine Ahnung, wie schlimm die Verletzungen bei dir sind - er macht sich einfach Sorgen! Nachvollziehbar, oder? Aber du musst ihm deine Arme deswegen nicht zeigen, sprich in Ruhe mit ihm, nenn ihm andere Möglichkeiten, wie er mit dir umgehen kann, damit es für dich hilfreich ist.

      Und, wenn es dich so sehr unter Druck setzt, anderen Leuten zu versprechen, dass du anrufst, dann sag doch zukünftig besser, dass du dankbar für das Angebot bist (dass du anrufen darfst) und du auch versuchen wirst, dass zu nutzen. Ohne Versprechen, aber doch mit der Zusage, dass du das Angebot zu schätzen weißt und bei Bedarf darauf zurückkommst. Versprechen setzen einen verständlicherweise unter Druck, deshalb handhabe ich es so, dass ich bei Sachen, die ich nicht 1000%ig zusichern kann, ich auch keine Versprechen abgebe, sondern eher nur eine Zusage, dass ich es möglicherweise nutzen werde und ich mir Mühe geben werde, es aber eben nicht versprechen kann.

      Lg Nele.
      __________________________________________________________________________________
      To have someone around you who believes in you more than you believe in yourself, is a true friend.

      Garth Brooks
      Bei mir war das damals genauso.

      Als meine Mutter den Verdacht hatte,dass ich mich r*tz*,
      wollte sie unbedint meinen Arm sehen.
      & auch,als ich mit ihr darueber geredet habe,dass ich mich selbst v*rl*tz*,
      hat sie sich regelmaeßig meine Arme ansehen wollen.

      Ich denke,dass es deswegen ist,
      weil sich Eltern dann vergewissern koennen,wie schlimm es ist.
      & weil sie ein stueckweit " Kontrolle " ueber das SVV haben moechten.

      Außerdem hoffen sie vllt. einschaetzen zu koennen,wie oft man sich selbst v*rl*tzt.
      Und - eventuell - wollen sie einfach " vergewissern " dass es Realitaet ist.

      Sind nur moegliche Aspekte aus meiner Sicht..

      Lg.
      ... STUMM . . . Oder Warum Rufst Du Nicht Um Hilfe ?! ...

      Manchmal Wünsche Ich Mir Leben Zu Können . . .
      . . . & Manchmal Wünsche Ich Mir Nicht Leben Zu Müssen..! :(
      Danke für eure Antworten.

      Nele. schrieb:

      sprich in Ruhe mit ihm, nenn ihm andere Möglichkeiten, wie er mit dir umgehen kann, damit es für dich hilfreich ist.
      das ist auch so ein Problem. Ich weiß nicht wie er mir helfen kann, wie er mit mir umgehen soll. Ich weiß gar nichts was mir helfen kann. Sie stehen hinter mir. das ist gut und verdammt viel wert, aber sie wissen nicht wie das ist, deshalb können sie nicht gut reagieren. (Ich versteh grad selber nicht was ich hier schreibe.)

      Du hast recht. in zukunft werd ich sowas nicht mehr versprechen. das ist kontraproduktiv.


      @closed: danke. das sind alles aspekte auf die ich gar nicht gekommen bin.
      Das muss ich jetzt mal alles sacken lassen und später nochmal lesen. und dann mal sehen was ich mache.

      jedenfalls danke an alle. Ihr habt mir echt weitergeholfen
      „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz, das Böse nennt, mein eigentliches Element.“
      Goethes Mephisto
      Hallo.

      Noch ein ganz anderer Gedanke:


      Sabry schrieb:

      Das ist dann nochmehr Druck. Wenn ich jetzt nen Rückfall hab, wird es sich so anfühlen, als würde ich meine halbe Familie betrügen und belügen



      diesen Druck kannst du doch auch postitiv nutzen. Als Grund dagegen. In gewisser Weise ist es ja auch so. Betrügen vielleicht nicht, sondern negieren. Denn jeder Schnitt ist eine Entscheidung für die Krankheit und gegen das Leben. Und das bedeutet auch, dich gegen deine Familie, gegen alle lieben Menschen, die dir etwas bedeuten zu entscheiden. Aber du hast die Wahl. Mach dir das jedes Mal klar, bevor du dich verletzt. Wenn du willst, dann geht es auch ohne. Und das wäre eine Entscheidung für das Leben. Und du würdest niemanden enttäuschen sondern könntest auf jede Situation, die du so meisterst, enorm stolz sein.

      Ich finde, das ist ein wichtiger Aspekt. Für mich oft der allerwichtigste, wenn's mir schlecht geht.

      Wenn du damit (noch) nichts anfangen kannst, dann ist auch nich so schlimm. Dann ignorier's einfach.

      Liebe Grüße! :)

      Edit: tippen is schwer, ja :P
      Das gleiche Problem hab ich auch. Meine Eltern wollen auch ständig meine Arme sehen - als Kontrolle. Ich glaube einfach dass alle Eltern Angst um ihr Kind haben und nicht vollständig die Kontrolle verlieren wollen. Sie wissen nicht wie sie mit sowas umgehen sollen, und wollen einfach etwas tun.. So denk ich mir das.

      Geht mir auch so wie Sabry. Nach jedem Schnitt denke ich an meine Eltern, an meinen Freund, und an meine Freundinnen. Ich tu ihnen damit verdammt weh, aber trotzdem kann ich das nicht lassen..

      Ich würd an deiner Stelle mit deinem Vater reden, das du deine Unterarme nicht gerne zeigen möchtest, weil dir das unangenehm ist und du dass nicht willst. Zumal er ja selber nicht weiß warum du ihm deine Arme zeigen sollst.. Er müsste das eigentlich verstehen können.

      Sry war jetzt nicht wirklich hilfreich..





      ich und die anderen.
      Hallo Sabry,

      Ich kenne das auch, bei mir ist es mein Bruder gewesen, der unbedingt meine beine sehen wollte, aber ich konnte ihm das auch nicht zeigen, weil ich ihm nicht zeigen wollte was ich mir antu. Er hat solange gefragt und als ich sagte dass es ihm nicht zeige meinte er dann sei es ihm auch egal was ich mit mir mache....

      Aber sprech mit deinem vater über die Gründe warum du ihm die Wunden nicht zeigen willst. Er macht sich doch Sorgen um dich, versuch ihm diese Sorgen etwas zu nehmen, auch wenn das sehr schwer sein wird, denn wer macht sich keine sorgen wenn sich das eigene Kind ritzt??? aber sprech auf jeden fall ehrlich mit deinem vater und erklär das ihm genau, dann wird er auch Verständnis haben für deine gründe und dich mit dem Thema in Ruhe lassen....
      Ich hatte schon immer Probleme mit dem Leben und Probleme dies auch zuzugeben.

      Ich wollte immer höher fliegen, schneller laufen und weiterkommen als die anderen

      aber ich bin immer unten geblieben...
      Hallo Sabry,

      das kenne ich irgendwo her... Bei meinem Dad war's damals das gleiche. Er wollte zwar nicht regelmäßig meine Arme sehen, nur zwei Mal oder so, wenn ich mich recht erinnere. Aber trotzdem war es ein unangenehmes Gefühl. Ich kann also wohl in etwa verstehen, wie das ist.
      Zuerst würde ich auch vorschlagen, dass du mal mit deinem Vater redest und ihm sagst, dass du das nicht magst. Sag einfach, wie es dir damit geht und dass du dich dadurch unter Druck gesetzt fühlst etc.
      Ansonsten könntest du vielleicht wirklich versuchen, diesen Druck als kleinen Anreiz nehmen, aufzuhören bzw. das SVV etwas zu reduzieren. Klingt eigentlich blöd, weil du es dann ja nicht wirklich aus einer Motivation, sondern eher aus Angst unterlassen würdest und das könnte natürlich irgendwann nach hinten los gehen... Aber so doof es auch klingt, mir hat diese Angst davor, dass meine Familie es nochmal sieht, damals tatsächlich etwas geholfen, dass SVV etwas zu reduzieren. Aber wie gesagt, sowas kann natürlich auch ins Gegenteil umschlagen. Würde auf jeden Fall erstmal mit deinem Vater reden, vielleicht akzeptiert er es ja doch.

      LG
      {1984 is now}
      hi,
      erstmal danke für eure antworten. ich hätte nicht gedacht, dass da so viele kommen würden.
      Wenn main Vater das nächste Mal wieder damit ankommt, werde ich wohl wirklich mit ihm darüber reden müssen. Es ist nur kein Thema, das man gern mit seinen Eltern erörtert. Aber es muss eben sein. Ich werd dann versuchen ihm das zu erklären. Das Problem ist nur auch, dass er jetzt schon mit der Situation überfordert ist. Bei dem Gedanken was ich ihm und anderen damit antue, wird mir ganz schlecht. Ihm dann die w*nd*n zu zeigen, wird dem ganzen nochmal die krone aufsetzen.
      Naja ich hoffe mal dass das alles wird.

      LG
      Sabry
      „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz, das Böse nennt, mein eigentliches Element.“
      Goethes Mephisto
      huhu
      erstmal finde ich es ansich gut, dass dein vater sich überhaupt mit dem thema auseinander setzen will und es nicht, wie viele andere, einfach totschweigt.
      wenn du es nicht willst und es ihm erklärst, wird er es sicher verstehen.
      ich denke aber, du solltest es auch versuchen anders sehen. vllt. hilft dir dass zeigen auch besser damit zurechtzukommen und evtl. kann es dir eine stütze sein, um etwas mehr kontrolle über das alles zu haben: du sagst ja:
      . Bei dem Gedanken was ich ihm und anderen damit antue, wird mir ganz schlecht.

      mach dir das inmmer wieder bewusst und nutze dieses gefühl und diese erkenntnis für dich in den momenten, indenen es dir schlecht geht. führ dir in diesen momenten vor augen, was du dir selber und auch anderen antust.
      ich kann mir vorstellen, wie unangenehm dir die situation ist. ich hatte das damals mit meiner besten freundin, die meine arme sehen wollte. ich habe mich dazu durchgerungen sie ihr zu zeigen und habe das regelmäßig gemacht. so hatte sie kontrolle darüber und ich hatte einen ansporn mich nicht mehr zu verletzen.
      aber jeder geht damit anders um. die entscheidung liegt letzendlich bei dir. setz dich mit deinem vater nochmal zusammen und rede in ruhe mit ihm.

      lg nyx
      Hallo,

      Also ich kenne das von meinem Freund, der immer meinen Körper kontrolliert. Ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen und er hat mir das so erklärt, dass er das nicht macht, weil es ihm dadurch besser geht. Sondern es geht ihm darum, dass ich lerne mich nicht mehr so für meine Wu*d*n zu schämen. Denn ich muss ja iregndwann akzeptieren, dass das SVV ein Teil von mir ist. Denn durch den Scham komme ich in einen negativ-Kreislauf, weil ich mich dann selbst wieder schlecht mache, warum ich das wieder machen musste etc. ich denke das kennen die meisten ja... Naja und er glaubt, dass ich dadurch ein Stück aus diesem Teufelskreis herauskomme...Ich weiß nicht, ob du damit etwas anfangen kannst...

      Trotzdem Alles Gute!

      Tear´s
      morgen,

      ja ich kenne das auch. mein vater und meine stiefmutter fragen auch immer, warum ich stulpen / lange sachen anhab. ich soll doch mal meine arme zeigen. Sie wüssten das ich da wunden bzw eben narben hätte.
      ich denk mal, sie denken, das sie somit mehr an deinem leben teilhaben können. oder es ist einfach pure neugier... oder was ich bei meinen eltern vermute, einfach nur den drang bloßzustellen. so nach dem motto "komm, zeig mal, was du für n verlierer bist, das du dich sogar schon schn**den musst".

      naja, wer weiß schon was in den köpfen der eltern genau vor sich geht...
      ...nicht wirklich.
      Wie wäre es denn, die Eltern zu fragen?
      Ich denke eher, dass es ein verzweifelter Versuch ist mit der Situation klarzukommen und das Problem so zu beheben. Eltern kennen sich oft nicht so gut aus, wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen und haben vll auch selber Schuldgefühle.
      Also vll einfach mal mit den Eltern reden, wieso sie denn die Arme sehen wollen und was sie sich davon versprechen.
      Oh, ich finde es gut, dass deine Eltern da ihrem Job nachkommen und kontrollierne, ob be idir alles in Ordnung ist. Was auch immer sie sich dabei denken, es ist gut so. Am besten übrigens schleifen sie dich für jedne frischen Schnitt direkt in die Notaufnahme und für ältere zu einem Psychiater, bis es keine frischen Schnitte mehr gibt.

      Als Elternteil: Du vergisst dabei nämlich, dass man sich durchaus Sorgen macht um seine Kinder und vor allem aber auch verantwortlich ist dafür. Wenn du alt genug bist, kannst du dich weigern, so lang du aber minderjährig bist...
      Kann es nicht einfach sein, dass er deine Arme sehen will um sicherzugehen, dass die Schnitte nicht "schlimm" sind, also dass da nix genäht werden muss, sich nichts entzündet......? Ich glaub, für Leute die sich damit nicht auskennen, sehen meine Narben und ab und zu halt frische Schnitte um einiges "gefährlicher" aus als sie sind. Immerhin gibt es ja auch einfach nur den rein medizinischen Aspekt und dein Vater ist da verantwortlich für dich.
      Das Leben besteht nur aus Momenten, aber mir kommt's auf jeden an, denn die Momente dauern immerhin dein ganzes Leben lang.