erst vertraut, dann zurückgestoßen

      erst vertraut, dann zurückgestoßen

      Hey,
      Kennt ihr das? Erst vertraut ihr jemandem, sprecht über eure Nöte und Sorgen,gewährt Einblick, und dann, sobald der jenige ernsthaft Hilfe anbietet stoßt ihr ihn zurück, verspürt das Bedürfnis, euch zu verschließen, entwickelt sogar so etwas wie Hass, auf die Person, aber auch auf euch selbst?

      Ich bin gerade in dieser Situation und kann damit ganz schwer umgehen. Aber ich will das nicht, ich will die Hilfe nicht, ich will auch nichts mehr erzählen, hasse mich, weil ich zu viel erzählt habe. Mit der Preisgabe meines Inneren das Aufgabenfeld der Person total überschritten habe. Mir bleibt nichts, als der radikale Rückzug.
      Die Person engagiert sich zu viel. Ich weiß, dass es wahrscheinlich nett gemeint ist, aber mich erdrückt und überfordert es.
      Ich bin doch selbst Schuld.
      Aber es macht Angst...

      Wie geht ihr, andere Borderliner, mit solchen Situationen um?

      Sanna
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hey Sanna,

      Würdest du dich in der Lage fühlen ihm zu sagen, dass das einfach zu viel ist? Also ganz sachlich und bestimmt sagen, dass dich das erdrückt?

      Ich kann das nachvollziehen, aber ich denke, es ist wichtig, dass du das sagst. Oder schreibst oder ihm irgendwie anders nahe legst. Nicht bis zum geht-nicht-mehr erdrücken lassen, bis dann das Fass überläuft :/

      Lg, exhausted.


      Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln
      scheint, oder? Die Zeit läuft, redet, und das Schlimmste -
      Irgendwann ist keine Zeit mehr da.
      (Markus Zusak)
      Hey.
      Hm, ich weiß nicht, ich probiers mal.
      Aber wie bringt ihr das dann wieder ins Gleichgewicht? Ich meine, das muss es doch geben... Wie kann man es schaffen, sich der Person gegenüber "normal" zu verhalten?

      Und ich weiß ja selber nicht, warum mir das auf einmal so zu viel wird...
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      (Evanescence - Missing)
      hm. naja, ich denke, du musst einfach versuchen, dich neutral zu verhalten.

      ein lächeln auf den lippen haben, wenn man die person sieht, "wie gehts dir" fragen und smalltalk machen, aber eben nicht zu viel, nicht zu lange, und irgendwann ist das dann schon wieder normal. aber nicht zicken oder wirklich gemein sein und wegstoßen, denn freunde sind was wertvolles. und vielleicht ist das ja auch nur eine phase, wo du allein sein möchtest.

      aber dass das nicht unbedingt gut für dich ist, weist du schon, oder? tat es nicht gut, zu reden und auch angehört zu werden?

      wovor hast du angst? dass es zu viel wird?

      vielleicht hilft es, wenn du darauf achtest, dass die freundschaft auch ausgeglichen ist. dass du der anderen person auch mal hilft und auch mal für sie bist, damit es ausgeglichen bleibt. aber das sollte halt von vorneherein passieren.

      lg *fly
      Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehn. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

      *Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe*



      Hellow Again,

      Also, ich denke, dieses Gleichgewicht, wirst du nur finden, wenn du wirklich mit ihm darüber geredet hast. Und deinen Standpunkt ganz klar gemacht hast. Denn ich glaube, wenn nur du versuchst das zu halten oder eher gesagt daran zu kommen, wird das scheitern. Denn wenn er immernoch so bohrt, dich erdrückt, et cetera, dann wird auch dein Versuch es in diese Neutralität zu schaffen nicht gelingen.

      Hast du mit ihm denn schon einmal über dieses Thema gesprochen? Oder wäre dass, das erste Mal?

      Dieses Nicht-wissen-wieso-aber-es-ist-vorhanden, kenn ich voll gut. Eigentlich ist das ja Alles gut und lieb gemeint, aber es ist halt zu viel. Und ich glaube, so n richtiges Rezept, wie man das richtig hinbekommt, gibt es gar nicht. Weil jede Situiation und jeder Moment anders verläuft und man sich ja nicht jedes Mal an ein und das selbe Muster halten kann. (Naja, okay, vllt klappt es schon.. Aber wahrscheinlich wäre dies und das bei dem und dem nicht so angebracht.. Ach, ich denke, du weißt was ich sagen will..)

      Ich weiß nicht, ob ich dir helfen konnte. :/
      glg, exhausted.


      Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln
      scheint, oder? Die Zeit läuft, redet, und das Schlimmste -
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      (Markus Zusak)
      Hey. Danke für die Antworten.
      Ok, dann muss ich das hier doch klarstellen: Es geht um meine Tutorin, nicht um einen Freund.
      Sie will sich total engagieren, mit meiner Therapeutin und mit meinen Betreuern im Internat reden, wegen <Zukunftsplanungen meinerseits, die aber im Moment noch gar nicht devinitiv feststehen und auch nicht nur mit der Schule zu tun haben.
      Ich weiß nicht, das ist ja vielleicht gar nicht ihr Job und irgendwie ist es ja nett, sagt mein Kopf, andererseits macht es mir riesige Angst und ich stoße sie zurück.
      Vielleicht ist die Situation jetzt verständlicher...
      LG Sanna
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      (Evanescence - Missing)
      Hallo Sanna.
      ich finde ehrlich gesagt nicht, dass du ihren aufgabenbereich überschritten hast. Und auch nicht wirklich, dass sie ihn selbst überschreitet. eigentlich macht sie genau das, was richtig ist. Bei ihr bleibt dann eben nicht der einzelne auf der Strecke, sondern sie versucht mit ihren Erfahrungen und vermutlich ihrem Überblick? zu helfen.

      Ich finde den gedanken, dass sie helfen will sehr wichtig, den sollte man so hoch wie möglich halten, denn ich finde das kann einen guten ausgleich schaffen, damit man nicht zu sehr in die falschen gefühle abrutscht. an sich sind die natürlich nicht falsch, denn sie sind da, aber sie sind eben so subjektiv, dass kein gesunder mensch sie nachvollziehen könnte. subjektiv eingefärbt durch die störung.
      da wäre es auch gut zu sehen, ob sie dich wirklich erdrückt oder in eine richtung drängen möchte, oder ob deine empfindung so ist. mal versuchen das mit gesunden augen zu sehen. Vielleicht würde es dann auch leichter fallen ihr zu sagen, dass Dir das im moment zu viel wird.

      mir hilft das sehr gut, wenn ich versuche situationen mit der Realität abzugleichen, mit dem, was sogenannterweise normal ist. deswegen fühle ich nicht anders, aber es ermöglichst mir eventuell etwas besser zu handeln.

      Was mir noch einfällt... ich glaube je mehr Bezugpspesonen auftauchen, also Therapeut und Betreuer und dann auch noch eine engagierte Tutorin, desto verwirrter würde ich auch werden. ich kann das nicht gut wenn es zu viele sind. vielleicht ist das bei dir ja auch so. dann wäre wirklich das beste, wenn du ihr sagst, dass du schon ein Netz aus Menschen hast, die sich um dich kümmern und es nur mehr Veriwrrung gäbe, wenn da noch mehr hinzukommen. ich versuche zumindest mein Netz überschaubar zu halten.

      lg
      Broken feelings of dreams out of sight . Every promise every place behind
      I just happen to feel so alone . For today for all days to come
      Leave the body leave the mind . I just wanna be wanna be gone
      Let me cross a very fine line . For today for a lifetime

      Anna Ternheim - To be gone
      Hey Sanna,

      mein Rat: Sein vorstichtig. Und Du weist, dass ich Gründe habe, das zu sagen.

      ich wünsche dir alles liebe, villt meldest Du Dich ja mal!

      Evien
      ... Die Ironie des Lachens ist der erbitterte Kampf des Überlebens ...

      Höre die Schreie der Verzweiflung,
      Fühle die Schm*rz*n
      Denn etwas will st*rb*n
      Jede Nacht.
      .
      Hallo,
      Sie sagt auch, dass die Sache ihren Aufgabenbereich nicht überschreitet. Aber ich habe die Befürchtung, dass es mir selbst schwer fallen wird, die Grenze noch zu finden, ich glaube, darum stoße ich sie zurück und will sie am liebsten ganz raushalten.
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      (Evanescence - Missing)
      Ich glaub für mnich wäre ganz klar, was ich in so einem Fall machen würde (oder wozu ich mich zwingen würde). hast du dir schonmal überlegt dass du dir das aufschreibst? jetzt die grenze aufzuschreiben, die du angst hast zu überschreiten?
      denn vor Grenzen angst haben ist eine unglaublich praktische und... nunja, ... bequeme Sache, solang man sie nicht festsetzt. so kannst du nämlich zu jeder zeit behaupten "jetzt wars zu viel, ich höre auf" und dich wunderbar der Hilfe entziehen. Wenn du es aber aufschreibst, wenn du krieterien festsetzt, wenn du es sichtbar machst und kontrollierbar, brauchst du keine angst vor Kontrollverlust zu haben.

      lg
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      Anna Ternheim - To be gone
      na du, ich weiß glaube ich, was du meinst. Mir geht es sehr oft so. Einerseits möchte ich Hilfe, andererseits aber nicht so viel, und nicht zu schnell.

      Hilfe zu bekommen ist sehr wichtig und richtig, aber du mußt wissen was du selbst willst. Denke daran, das es um dich geht, und du keinem anderen einen Gefallen tust und zu schnell JA sagst.

      Du kannst jederzeit stop sagen, oder es geht mir zu schnell. Immerhin soll es ja dir helfen.
      ja genau das kenne ich auch.
      aber du musst dir im klaren sein das sie mit der situation irgendwann überfordert sind und dies eine ganz normale reaktion heut zutage leider ist.(menschliches fluchtverhalten)aber das würden wir doch auch gern in manchen situationen machen oder nicht?
      es tut immer wieder weh wenn man sich jemanden öffnet und er oder sie rennt dann weg aber wie sollen sie das auch verstehen?sie haben diese krankheit ja zum glück nicht.
      du musst lernen denn menschen den du denkst du kannst ihnen was anvertrauen stückchenweise die brocken hinwerfen.das ist das beste
      einen anderen rat kann ich dir leider nicht geben.
      aber glaub mir irgendwann findest du jemanden dem du vertrauen kannst.
      ich habe nach jahrelangen suchen meine person gefunden und zwar war es auf kur meine psychologin mit der ich bis heute noch ganz heufigen kontakt habe.
      lg mandy
      :D