Angst vor dem Leben

      Angst vor dem Leben

      Hallo ihr.
      Ich schreib mal wieder seit längerer Zeit, weil ich unbedingt Rat brauche.

      Bin gerade sehr daran, mir über meine Zukunft Gedanken zu machen.
      Aber wenn ich so darüber nachdenke, habe ich wahnsinnige Angst "richtig erwachsen" zu werden.
      Ich denke ich kann von mir behaupten, dass ich nicht dumm bin und auch schon erwachsener bin, als andere in meinem Alter (was jetzt auch nicht arrogant ankommen soll).
      Es ist einfach so, dass ich Angst vor der Zukunft habe.
      Wenn ich die Hochschulreife habe und somit die letzte Schule abgeschließe, die ich mir vorgenommen hatte kommt wieder ein großer Schn*tt.
      Ich bewerbe mich für die Ausbildung.
      Aber ehrlich gesagt macht mir das mächtig Angst.
      Ich habe Angst zu versagen, meinen Anforderungen nicht gerecht zu werden.
      Und Angst, ins "richtige" Leben geschmissen zu werden.

      Wenn ich so zurückdenke habe ich schon seit längerem, auch früher diese Gedanken, dass ich das nicht schaffen werde.
      Z.B. haben wir in der Klasse gefrühstückt, unser Lehrer kam zu uns und erzählte bissl über seine Familie.
      Dann kam irgendwie raus, dass er oder seine Frau 35 Jahre alt sei.
      Spontan kam aus meinem Mund: "So alt will ich gar nicht werden!"

      Ich weiß nicht genau wo diese Angst herrührt, vielleicht eben wegen dem Versagen.

      Irgendwelche Tipps, Anregungen, Potritte oder andere Antworten wären sehr erwünscht.

      Danke
      Tänzerin
      Es gibt drei Wörter, die beschreiben, was ich über das Leben gelernt habe: es geht weiter
      Hey
      Ich kann dich sehr gut verstehen...ich habe auch ziemliche Angst "richtig erwachsen" zu werden. Man weiß nicht, was auf einen zukommt und ich glaube gerade das macht es aus.
      Aber...was wäre das Leben ohne Überraschungen? Setz dich nicht unter Druck und gehe den Weg, wo du denkst, dass du mit den Anforderungen zurecht kommst.
      Weißt du schon, was du für eine Ausbildung machen möchtest? Ich denke, wenn man mit Spaß an die ganze Sache geht, fällt einem das auch viel leichter.
      lg
      "Vielleicht geben wir alle das Beste unserer Herzen kritiklos denen, die umgekehrt kaum an uns denken."

      T.H. White
      Hallo,

      könnte die Angst daher kommen, dass dir das Leben so unendlich lang vorkommt? Fast unbewältigbar lang? Irgendwie kann ich das gut verstehen.
      Ich denke, dass du es intuitiv richtig machst. Du hast hier die schulischen AbSchn*tte aufgezählt und so kannst du vielleicht weiter denken.
      Nun wieder ein AbSchn*tt: Ausbildung. Und danach der nächste kleine oder größere Berg, den du angehst. Hauptsache nicht versuchen wollen das Leben von Geburt bis zum t*d als Ganzes begreifen zu wollen, denn das blockiert dich.
      Liebe Grüße,
      lindenblüte
      Hallo Sonnentänzern,
      ich verstehe dich gut. Ich habe (und hatte) diese Angst auch.
      Jetzt mach ich eine Ausbildung, die zwar nicht so läuft wie ich es gerne hätte, die mir aber unendlich Spaß macht und die genau das ist was ich in meinem Leben machen möchte.
      Ich versuche einfach nicht in die Zukunft (als Jahre, Monate, Tage, Stunden die alle noch zu leben sind) zu sehen sondern den Tag heute an sich. Ich habe eine Heidenangst vor der Zukunft, und sehe sie eigentlich mehr oder weniger als schwarzes Loch das noch keine "Erfüllung" hat. Die muss ich erst noch finden. Also lebe ich im hier und jetzt und versuche so wenig wie möglich daran zu denken, so kommt die Zukunft von ganz alleine.

      Weißt den den shcon was für eine Ausbildung du machen willst? DU kannst es ja auch erst mit Praktia probieren, oder nach einer Ausbildung noch eine andere machen. Du musst jetzt noch keine Vorstellung von der "perfekten Zukunft" haben.
      Wichtig ist das hier und jetzt nicht das was du vielleicht in 20 Jahren machst (mag sein das ich damit jetzt tierisch anecke, aber so ist meine Meinung) klar ist es auch wichtig bestimmte Ziele zu haben, dein Ziel ist im Moment Ausbildung und die Prüfungen schaffen. Und danach suchst du nach dem nächsten Ziel.
      Fürchte dich nicht vor den Dingen die noch sooo weit weg sind, schau auf das hier und jetzt das ist es was zählt.

      Ich hoffe du verstehst was ich sagen will und das es nicht nur Kaudawelsch ist.

      Unrebakable
      Viel zu oft bestimm ich nicht mein eigenes Leben
      Nur einmal will ich zum Himmel schreien
      Nur einmal will ich hoch zur Sonne schweben
      Supernova, und mich von mir selbst befreien.


      (ASP - Ich will brennen)
      @ Eyes_on_Fire:
      Ja, ich bewerbe mich als Industriekauffrau.

      @ lindenblüte und @ Unbreakable
      Ja, das leben kommt mir unendlich vor.
      Wenn ich bedenke, dass ich ca. noch 60-70 Jahre lebe (ungefähres Alter und ohne durch einen Unfall oder Sonstiges) schreckt mich das total ab.
      Ich habe gelernt in kleinen Schritten zu denken, aber irgendwie in die Richtung klappt es nicht.
      Es funktioniert einfach nicht. Ich finde es nur einfach sehr sehr lang.
      Wahrscheinlich hat es auch mit meiner ganzen Vorgeschichte zu tun, dass ich Angst habe, dass es so weiter geht.
      Vielleicht ist es auch wegen dem Jugendlichen-Erwachsenen-"Alterungsprozess".
      Klar, die meisten Menschen machen diesen mit, aber dennoch hab ich Angst davor.

      Praktikum mache ich ja jetzt schon, das gehört zur Fachoberschule.
      Daher weiß ich auch wie so ein Arbeitstag aussieht, wie anstrengend oder auch manchmal lustig es sein kann.
      Dass es manchmal viel Kraft kostet aufzustehen etc.
      Aber dennoch spielt die Angst mir da immer mit rein.

      Vielleicht noch weitere Tipps oder Anregungen?

      Danke schonmal,
      Tänzerin
      Es gibt drei Wörter, die beschreiben, was ich über das Leben gelernt habe: es geht weiter
      Hallo Sonnentänzerin,

      vieles in deinem Beitrag kommt mir irgendwie vertraut vor. :whistling:

      Ich bin mal neugierig:

      "So alt will ich gar nicht werden!" Trifft es das wirklich, oder ist es mehr ein "Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, was ich mit 35 machen werde und wo ich dann stehe?" oder auch "ich sehe, wie die anderen ihren Weg gehen und wo die dann in diesem Alter stehen, aber das kann ich mir für mich so gar nicht vorstellen"?

      Und noch eine Frage: Gibt es in deinem Leben auch schöne Dinge, die es lohnenswert erscheinen lassen, sie noch etwas länger, vielleicht auch über die 35 hinaus, zu geniessen? Äh, nur als Gedankenspiel, losgelöst von den Schwierigkeiten, die dir die Bewältigung des Alltagslebens bis dahin machen wird?
      Hallo Struppi,

      danke erstmal für deine Antwort.
      Ja, es ist auch irgendwie so, dass ich zwar pläne für meine Zukunft habe, aber jetzt nicht so sehr vorrausschauend.

      Und schon gar nicht mit 35.
      Ich kann mir nicht vorstellen was dann aus mir wird und das alles.
      Bin im Moment einfach nur ziemlich fertig und weiß nicht recht wo vorne und hinten ist.

      Klar gibt es schöne Dinge, ich denke die hat jeder, aber im Moment kann ich diese ganzen positiven Dinge nicht sehen, weil sie IMMER mindestens ein negatives Ding mit sich ziehen..

      Na dann..

      Ich hab Angst, einfach Angst..
      Scheiß Zeug..
      Es gibt drei Wörter, die beschreiben, was ich über das Leben gelernt habe: es geht weiter
      Hey :)
      Ich melde mich mal wieder. War ja lange nicht da...
      also...macht dir deine Ausbildung denn Spaß? Das ist wichtig finde ich.
      Mal so gefragt...hast du einen Mittelpunkt in deinem Leben? Eine wichtige Person oder ein Hobby, wo du vieles dran hängst?
      Das ist immer wichtig für mich jedenfalls, sowas zu haben. Irgendwas, was einem Halt gibt...
      lg
      "Vielleicht geben wir alle das Beste unserer Herzen kritiklos denen, die umgekehrt kaum an uns denken."

      T.H. White
      Hallo Sonnentänzerin

      Wenn ich bedenke, dass ich ca. noch 60-70 Jahre lebe (ungefähres Alter und ohne durch einen Unfall oder Sonstiges) schreckt mich das total ab.

      Ich glaube genau über SO etwas darf man gar nicht nachdenken, klar ist das unvorstellbar und eine unüberschaubare Dimension. Klar macht es Angst das man nicht die Kontrolle darüber hat, das man es nicht ermessen kann und das man es nicht vorhersehen kann. Deswgen ist es für einen auch so ein unvorstellbarer Raum.
      Versuche wirklich im hier und jetzt (nicht länger in die Zukunft als vielleicht 10 Jahre das ist überschaubar) zu bleiben, zu denken, und zu "planen" das ist nicht so eine große Dimension und auch nicht so sehr angsteinflössend, verstehst du was ich meine?

      Setz dich nicht so sehr unter Druck, du sagst doch selbst das es auch lustige Sachen in der Arbeit gibt, das du positive "lebenswerte" Dinge erlebst. Halte dich an denen fest und blicke nicht so weit nach vorne. Es kommt was kommt, und es ist auch gut so das es nicht planbar und absehbar ist.

      Ansonsten bin ich ganz der meinung von Eyes_on_Fire - du solltest etwas haben (ein Hobby, eine Person, etwas das dich ausfüllt) das dir Halt gibt und das dir im Leben einen Sinn gibt - sowas tut verdammt gut ich sprech aus Erfahrung :)


      Liebe Grüße
      Unbreakable
      Viel zu oft bestimm ich nicht mein eigenes Leben
      Nur einmal will ich zum Himmel schreien
      Nur einmal will ich hoch zur Sonne schweben
      Supernova, und mich von mir selbst befreien.


      (ASP - Ich will brennen)