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      Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll und es ist mir wirklich sehr peinlich, so wie ich gerade bin.
      Seit ein paar Monaten habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst nicht mehr kenne. So war ich nie, dass ich ohne Rücksicht auf meine Grenzen mich auf Sachen einlasse, die ich vorher nie gemacht hätte. Ich renne jedem männlichen Wesen hinterher und treffe mich mit Männer, die ich nicht kenne, nur aus dem Internet. Mache Dinge, se*u*ll, die ich nicht will, um mich mies zu fühlen. Das klingt alles total paradox und ich fühle mich so abartig und billig dabei.

      Kennt das vielleicht einer von euch? Ich will nur wissen, ob ich total bescheuert und pervers bin.
      Und es kam der Tag,
      Da das Risiko,
      In der Knospe zu verharren
      Schmerzlicher wurde
      Als das Risiko zu blühen
      Dir wird hier niemand recht geben damit, wie du dich selbst abwertest. Dennoch solltest du darüber nachdenken, wieso du um jedes Quentchen Aufmerksamkeit und Nähe quasi bettelst und dich dafür sogar nahezu aufdrängst, und alles mitmachst.
      Die Frage ist: Was kannst du tun, um dir das selber zu geben, was andere dir sowieso niemals geben können? Denn das was du suchst, kann nur von dir allein kommen.

      Bist du in Therapie? Ärztlicher Behandlung? Wenn nicht: Wie wäre es, das nachzuholen? Klingt recht sinnvoll für mich...
      Ich habe so eine Phase wie du auch mal durchgemacht... Ich habe damals dann mit meiner Thera darüber geredet/überlegt, was mir die Männer geben. Rausgekommen ist dabei, dass es - wie mein Vorredner schrieb - hauptsächlich die (nicht s*xu*ll*) Nähe und auch die Aufmerksamkeit war, die ich letztendlich auch bei meinen Freunden oder meiner Familie finden würde. Danach wurde es besser, denn oft hilft schon die Einsicht... Und vielleicht hilft es, wenn du dir die Frage mal selbst stellst.

      Alles Liebe,
      Kathi
      I never walked so far on a lonely street
      With no one there for me...
      -Billy Talent-
      Ja, ich bin in ambulanter Therapie. Vor ein paar Wochen hatte ich ein Vorgespräch in einer Klinik, die mich da aber nicht nehmen wollen. Ich soll mich auf einer Borderline-Station therapieren lassen, obwohl mir bisher niemand sicher die Diagnose stellen konnte. Alle reden immmer um den heißen Brei. Auch wenn jetzt sicher wieder einige sagen, dass die Diagnose nebensächlich ist. Für mich würde sich dadurch sehr viel ausschlaggebend ändern.
      Das Schlimme ist, dass ich genau weiß, warum ich das alles mache und trotzdem mache ich es. Ich wollte keine Bestätigung um mich weiter runter zu machen. Dazu brauche ich keine Bestätigung. Das was mir fehlt, kann ich mir leider selbst nicht geben und deshalb suche ich krampfhaft nach ein bisschen Anerkennung, obwohl es total nach hinten los geht.
      Und es kam der Tag,
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      Als das Risiko zu blühen
      @lilu

      Ich weiß nicht mehr, worum es genau geht. Einerseits will ich nicht alleine sein, andererseits will ich mir das bestätigen, was ich von mir denke. Und mich kaputt machen. Es ist ein Mix von allen Gefühlen. Alleinsein, Suchtgefühl, Angst.
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      Als das Risiko zu blühen
      Du hast mich wahrscheinlich nicht richtig verstanden, bzw ich mich undeutlich ausgedrückt.
      Niemand. Wirklich Niemand ausser dir selber kann dir das geben, was du suchst. Egal mit wie vielen du ins Bett gehst, du sonst etwas tust für ein paar Sekunden der Bestätigung und was weiss ich, es ist nicht das, wonach du dich sehnst.
      Wirklich nur du allein kannst dir das geben. Dazu macht man dann halt Therapie.
      @Gandalf

      Wahrscheinlich hast Du recht. Ich habe jede Selbstachtung verloren und verkaufe mich unter Wert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass mich jemand so will. Das klingt jetzt nach Selbstmitleid, aber so ist es nicht. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die mich so mögen, wie ich bin. Trotzdem habe ich Angst, dass sie sich immer mehr distanzieren, wenn sie merken, wie ich wirklich bin. Dann versuche ich das zu machen, was demjenigen gefallen könnte. ich habe das Gefühl, dass ich mich regelrecht anbiedere
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      Das ist für mich das Schlimmste. Dass ich nie die Krankheit so in den Vordergrund stellen wollte, das sollte nicht alles ausmachen. Ich will nicht anstrengend sein oder anders sein. Und ich will nicht wie ein Fl*ttchen wirken, nicht leicht zu haben sein.
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      naja du schreibst:

      verkaufe mich unter Wert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass mich jemand so will.


      aber andererseits sagst du:

      ich will nicht wie ein Fl*ttchen wirken, nicht leicht zu haben sein.


      ich denke, das meint gandalf, wenn er sagt, du handelst dem entgegensetzt, was du eben (nicht) willst...
      Ja, es scheint so zu sein. Ich erkenn mich selbst nicht mehr. Alles was ich will, ist normal sein. Aber was ist schon normal?
      Ich will nicht als krank gesehen werden. Niemand soll meine N**ben sehen und merken, was für Gedanken ich habe. In meinem Kopf herrscht ein Wirrwarr, dass ich hier keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
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