Körperkontrollen durch Therapeuten

      Körperkontrollen durch Therapeuten

      Hallo,

      ich habe endlich einen super netten Therapeuten gefunden, mit dem eine Therapie klappen könnte. Der einzige Haken besteht darin, dass er meine Arme sehen möchte, und zwar regelmäßig. Ich habe meine Arme allerdings noch nie hergezeigt und fühle mich hin und hergerissen. Es ist mir wahnsinnig peinlich, meine N*rb*n und W*nd*n einem fremden Menschen zu zeigen. Auf der anderen Seite würde ich es aber auch ganz gerne machen - einfach, weil ich mir denke, dass es gut ist, eine gewisse Kontrolle zu haben, versteht ihr?

      Ist es denn normal, dass Therapeuten die Arme sehen wollen? Ich habe ANgst, sie ihm zu zeigen und vor seiner Reaktion.

      Anne
      Nicht alle Therapeuten kontrollieren die Arme, soviel ist klar.
      Und zwingen kann er dich nicht.
      Du musst niemandem deine Arme zeigen, wenn du das nicht willst. Auch nicht deinem Therapeuten.
      I get colder inside the more that I try
      And with every day I fall deeper
      I am
      frozen inside, all feelings have died
      And with every day it crawls deeper.
      hallo annelie.

      mein therapeut und mein psychiater wollten auch schon N*rb*n sehen. haben aber beide gefragt, ob das denn für mich ok ist. also habe ich N*rb*n gezeigt, die schon alt und ziemlich verblasst sind. habe das dann auch erklärt und gleichzeitig gesagt, dass ich niemals W*nd*n zeigen würde.
      dass man seine N*rb*n zeigen sollte, habe ich schon öfter gelesen/gehört.
      wie du schon sagst, ist für dich selbst diese regelmäßige kontrolle ja auch vielleicht gar nicht so schlecht. wenn es allerdings dann darin ausartet, dass du dich nicht mehr an den armen v*rl*tzt und das nicht sagst, würde das natürlich auchnichts bringen.
      vielleicht könntet ihr ja die absprache treffen, dass du dich meldest, wenn du dich v*rl*tzt hast, oder in der jeweils nächsten stunde ansprichst.
      ich denke als therapeut wird er schon eine menge gesehen haben und nicht zu sehr geschockt sein. hinzukommt, dass er ein profi ist und weiss, wie er sich zu verhalten hat.
      ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiter helfen.
      lg,
      t.
      ...es gibt tausend arten sich zu betäuben
      und ich schaffe es immer...
      der Geist


      hm, also meine therapeutin hatte am anfang der thera (und auch ab und an zwischendrin) auch mal gefragt ob sie meine arme sehen kann. ich hab das aber immer abgelehnt.
      ehrlich gesagt hab ich auch nie verstanden, warum das so wichtig sein soll...klar, wenn einem so wie dir eventuell die kontrolle von außen dabei hilft mit dem svv aufzuhören, dann hat es natürlich sinn.
      aber die aussage, dass sie sehen will wie schwer die v*rl*tzungen sind/waren finde ich persönlich dämlich (meine thera hatte das als antwort gegeben als ich nach dem warum gefragt hatte).
      schließlich ist nicht entscheidend wie schlimm man sich v*rl*tzt, sondern das man sich v*rl*tzt.
      und das hab ich dann auch mehr oder weniger so erklärt und dann wars für sie auch ok :)
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      Hallo Annelie,

      ich habe auch gerade am Anfang meiner Thera regelmäßig meine Arme zeigen sollen, sie hat aber auch vorher gefragt, ob das ok ist. Ich denke, dass gerade am Anfang auch etwas von Fürsorglichkeit hatte, um vorzuleben, dass es etwas ist, worum man sich kümmern muss und ich eben lernen soll, mich selbst darum zu sorgen oder so irgendwie, denn zu der Zeit füllte sich meine ganzes Leben nur mit Selbsthasst und Zerstörung. Es war auch eine Art Kontrolle, aber nie unangenehm, da es nicht die Stunde bestimmt hat. Theras wollen auchVertrauen aufbauen und vielleicht schafft ihr es ja mit der Zeit, dass du ihm offen und ehrlich gegenübertrittst und Selbstv*rl*tzungen nicht verheimlichst, dann wird das Zeigen unnötig. Wenn ich v*rl*tzte Stellen nicht zeigen wollte war das auch immer ok, also es war niemals eine erzwungene Sache.

      Vielleicht kannst du dich ja drauf einlassen! Ich wünsch es dir, dass du zusammen mit deinem Thera lernen kannst dein Svv besser zu konrollieren!

      Ich denke nicht, dass du Angst vor seiner reaktion haben brauchst, nur Mut!

      Lg

      chili
      Hallo,

      vielen Dank für eure Antworten. Ich habe ihn leider nicht gefragt, warum er sie sehen will, denke aber dass es - so wie Du schon sagtest, all_alone - eventuell damit zusammenhängt, dass er wissen will, wie tief ich schn**de. Ich muss das nächste Stunde unbedingt nachholen. Er macht auch keine Verträge, sondern möchte es lieber sehen. SO wie es klang, wird das zu einem festen Bestandteil der Stunde. ;( Ich habe halt Angst, dass ich, wenn ich mich nicht darauf einlasse, bei ihm die Therapie nicht machen kann.
      @all alone
      schließlich ist nicht entscheidend wie schlimm man sich v*rl*tzt, sondern das man sich v*rl*tzt.
      und das hab ich dann auch mehr oder weniger so erklärt und dann wars für sie auch ok :)

      Dem kann ich so nicht ganz zustimmen. Natürlich ist es schlimm, wenn man sich v*rl*tzt und man hat auf jeden Fall Hilfe verident, egal wie schwerwiegend die V*rl*tzung*n sind. Aber ein Therapeut hat nunmal auch eine gewisse Verantwortung. Und nun stell dir mal vor, ein Patient spricht immer von "oberflächlichen W*nd*n und kr*tz*rn", hat in Wirklichkeit V*rl*tzung*n, die von einem Arzt behandelt werden müssten (und es gibt viele Leute, die das vor dem Therapeut herunterspielen bzw. das einfach nicht einschätzen können). Da müsste der Therapeut ja handeln und das kann er nicht, wenn er nicht das Ausmaß kennt.

      Aber ich kann natürlich verstehen, dass es schwer ist. Selbst mir ist es unangenehm, das der Thera/den Ärzten zu zeigen, obwohl ich ansonsten offen damit umgehe. Also hab ich das so geregelt, dass ich die N*rb*n/W*nd*n einmal gezeigt hab und dann war ok. Zusätzlich füre ich eine Art 2Stimmungstagebuch" indem ich auch Sachen wie SVV eintragen sollte. Das tue ich, denn würde ich es dem Therapeut verschweigen, wäre das der Therapie nicht gerade zuträglich.
      Vielleicht kannst du, annelie, das so vereinbaren, dass du immer sagst, wenn du dich wieder v*rl*tzt hast, es aber nicht jedesmal zeigen musst.
      Hey

      Ich habe vor einiger Zeit ein Buch des amerkanischen Psychologen Steven Levenkron ("Der Schmerz sitzt tiefer") gelesen und er ist dafür, dass ein Therapeut in jeder Stunde die Arme kontrollieren sollte. Dies begründet er damit, dass dadurch, dass der Patient auch frische W*nd*n zeigen muss, der Therapeut sozusagen direkt beim Akt der Selbstv*rl*tzung dabei ist. Und dadurch würde sich dann auf lange SIcht das Selbstv*rl*tzen verringern, weil es dem Patienten einfach unangenehm ist. Hmm, ich hoffe, ich hab das jetzt einigermaßen verständlich erklärt, leider hab ich das Buch gerade nicht hier, sonst würde ich die betreffende Stelle zitieren. Ich fand das auf jeden Fall sehr interessant und hoffe, dass es dir etwas das Zeigen der Arme erleichtert, wenn du weißt, dass da ein therapeutischer Sinn dahintersteht.
      Natürlich denke ich, dass du es jedoch so machen musst, wie es für dich am besten ist. Nur wäre es doch doof, wenn das der Grund ist, dass du die Therapie ncht bei diesem Therapeuten machst, obwohl du so gut mit ihm zurecht kommst. Rede auf jeden Fall nochmal mit ihm darüber, dass dir das unangenehm ist. Und sonst würde ich dir raten, das jetzt erstmal zu probieren, auch wenn es nicht schön für dich ist, vielleicht gewöhnst du dich mit der Zeit ja daran.
      Und natürlich kommt dann noch Seelenschreis Aspekt dazu, dass der Therapeut ja ein ungefähres Bild davon haben muss, wie schlimm die W*nd*n sind. Ich wäre manchmal sehr froh, wenn mein Thera ab und an mal meine Arme sehen wollte, weil ich das oft selber nicht einschätzen kann, wie schlimm es ist...
      Out, out, brief candle! / Life's but a walking shadow, a poor player / That struts and frets his hour upon the stage / And then is heard no more: it is a tale / Told by an idiot, full of sound and fury, / Signifying nothing.
      (aus: Macbeth von Shakespeare)
      also dazu würde ich jetzt doch nochmal gerne was sagen...
      achtung, persönliche meinung:
      ich finde es von grund auf falsch, jemanden vom svv abzuhalten indem man ihn in eine unangenehme situation bringt. und das ist, zumindest das W*nd*n zeigen, in meinen augen auf jeden fall.
      man sollte doch lieber mit dem patienten zusammen an den ursachen arbeiten anstatt ihn durch (übertriebene) kontrolle unter druck zu setzen.

      @einsamerstern

      Ich wäre manchmal sehr froh, wenn mein Thera ab und an mal meine Arme sehen wollte, weil ich das oft selber nicht einschätzen kann, wie schlimm es ist...
      wenn du dir nicht sicher bist, wie schlimm es wirklich ist, solltest du es von einem arzt angucken lassen. therapeuten, die nur psychologie studiert haben, haben nämlich von v*rl*tzungen und der beurteilung dieser eigentlich keine ausreichende ahnung und würden dich im zweifel auch zum arzt schicken.
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      Hey :)
      Also bei meinem Therapeuten war es so, dass er mich in der ersten Stunde gefragt hat, ob ich ihm meinen Arm zeigen möchte. Damals hab ich nein gesagt. Einige Zeit später hab ich ihm erzählt, dass es tiefer wäre und er sagte einfach ich solls ihm zeigen und ich habs gemacht, weil ich nun das nötige Vertrauen zu ihm hatte. Da sagte er mir auch erst wie schlimm es sei und mir fiel auf, dass ich es nicht einschätzen kann. Seitdem lasse ich öfter mal einen Arzt draufschauen (mein Thera ist übrigens auch Oberarzt in der Klinik, wo ich jetzt bin).
      Also ich denke, wenn du nicht möchtest, musst du auch nicht. Mach es dann, wenn für dich der richtige Zeitpunkt gekommen ist und setz dich nicht unter Druck. Und wenn du es gar nicht zeigen willst, dann halt nicht. Das sollte der Therapie keinen Abbruch tun.
      lg
      "Vielleicht geben wir alle das Beste unserer Herzen kritiklos denen, die umgekehrt kaum an uns denken."

      T.H. White
      Hey,

      mein Thera wollte auch schon 2 mal meine Arme sehen und ich habe sie ihm auch gezeigt. Ich finde es irgendwie gut - viele Selbstv*rl*tzungen sind eigentlich Worte, die nach außen dringen sollen, aber es nicht schaffen. Von dem her finde ich es wichtig, dass dein Thera deine Arme regelmäßig "kontrolliert. Ich sehe das auch nicht als Kontrolle - eher als zusätzliches Beurteilungskriterium über deinen derzeitigen psychischen Zustand. Peinlich muss dir das überhaupt nicht sein. Ich kann nur aus meiner Sicht berichten, aber ich fühle mich oft innerlich tot- und selbst, wenn ich total verzweifelt bin, kann ich es in der Therapie in Worten nicht sagen - ich spreche sehr reflektiert über meinen Zustand, so, als würde ich mich von außen betrachten. Sieh es als Chance, dein Therapeut will dich damit bestimmt nicht unter Druck setzen - wahrscheinlich weiss er, dass ein Schn*tt manchmal mehr als tausend Worte sagt.

      Liebe Grüße
      Gut ist der Schlaf, der T*d ist besser - freilich
      das beste wäre, nie geboren sein.
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