L'enfer, c'est les autres...

      L'enfer, c'est les autres...

      "Die Hölle, das sind die anderen": so könnte man momentan mein Gefühl beschreiben, wenn ich darauf aufmerksam gemacht werde, wie viel ich doch abgenommen hätte und wie super das doch aussehen würde. Es ist für mich die Hölle, da ich zeitweise bulimisch war und danach , wahrscheinlich als Folge, übergewichtig geworden bin.
      Ich kann Bemerkungen über meine Figur, egal ob positiv oder negativ, nicht ertragen. Leider geben fast alle Personen in meinem Umfeld ( Familie, Betreuerin, Psychiater, Freunde, Bekannte,sogar meine Biolehrerin) Kommentare dazu ab, die mich teilweise so belasten, dass ich mich nur noch zu Hause verkriechen möchte, nur damit keiner mehr was sagt. Das Schlimme daran ist, dass bei mir der Eindruck entstanden ist, ich wäre erst seitdem ich dünner bin "gesellschaftlich akzeptiert". Ich werde beispielsweise von Leuten aus meiner Stufe netter behandelt, mit denen ich nie was zu tun hatte, meine Sozialarbeiterin meinte neulich, dass ich ja jetzt richtig erwachsen aussehen würde.
      Ich habe schon seit längerer Zeit Probleme regelmäßig und ausreichend zu essen, ich sehe Essen als etwas an, was ich gegen meinen Willen tun muss um weiter zu leben. Das ganze ist durch die Kommentare wirklich schlimmer geworden, ich esse nur noch, wenn mir vor Hunger schlecht ist und ich merklich unterzuckert bin. Außerdem glaube ich, dass mein Hungergefühl verschW*nd*n ist bzw. deutlich abgenommen hat.
      Ich weiß nicht, was ich machen kann/ soll, damit es mir damit wieder besser geht. Kennt ihr sowas bzw. wie geht ihr damit um?
      Quand tu regarderas le ciel, la nuit, puisque j'habiterai dans l'une
      d'elles, puisque je rirai dans l'une d'elles, alors
      ce sera pour toi comme si riaient toutes les étoiles.
      (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince)

      Hey

      Ich weiß noch nicht, ob ich dir wirklich helfen kann...mal sehen...

      Wenn du sagst "L'enfer, c'est les autres" machst du dich ja ein stückweit von den anderen abhängig...von ihren Urteilen und Meinungen anstatt zu deiner selbst voll und ganz zu stehen. Eventuell müsstest du versuchen dich unabhängiger von den anderen zu verhalten dann können andere auch nicht mehr "die Hölle" gestalten. Dadurch wenn du zuhause bleibst, begibst du dich in eine enorme Abhängigkeit hinein. Mir hat es immer geholfen mir zu sagen,sie meinen es ja sicherlich nicht böse und wissen gar nicht, dass es ein W*nd*r Punkt ist, den sie treffen. Ich schätze jetzt einfach mal, dass sie bei dir das auch nicht böse meinen. Du könnntest evtl. auch mit der Psychiaterin oder der Sozialarbeiterin darüber sprechen, wenn du dies möchtest natürlich...?

      Zudem glaube ich nicht, dass sich dein "gesellschaftlicher Status" stark verändert hat, weil man oft, bzw. zumindest ich, etwas erwartet und das dann auch eintrifft bzw. man es subjektiv so empfindet und selbst wenn, kann es dir nicht eigentlich egal sein? Man baut evtl. eine gewisse Erwartungshaltung auf. Ist dies möglich? Ich kann natürlich mit dieser Aussage auch ganz total daneben liegen; ich kenne dich ja auch nicht! Das weißt du sicherlich im Endeffekt besser. Um das Hungergefühl wieder anzuregen könntest du vielleicht dir ein Essen kochen, was dir früher sehr gut geschmeckt hat oder zumindest einen Essensplan aufstellen?

      Sorry, ich glaube eher nicht, dass dir das jetzt was gebracht hat, aber ich wollte etwas schreiben, da ich mich irgendwo manchmal da auch wiederfinden kann.

      Lg Yincana

      P.S: Kommt dein "L'enfer, C'est les autres" von dem Stück "Huis clos", geschrieben von J.P. Sarte ?
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Yincana“ ()

      Ich bin generell der Meinung, dass jeder immer in irgendeiner Form von anderen abhängig ist, da man sich nie von dem Urteil anderer befreien kann. Ich mache mich also nicht abhängig von anderen, ich bin es und werde es immer sein.
      Klar, ich weiß, dass sie es nicht böse meinen und ich bin nicht gewillt jedem einzelnen zu erzählen, dass ich mit diesem Thema Probleme habe. Ich habe meiner Familie und meiner Betreuerin gegenüber durchaus deutlich gemacht, dass ich nicht darüber reden will, da hält sich aber niemand dran.
      Quand tu regarderas le ciel, la nuit, puisque j'habiterai dans l'une
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      (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince)