Heilloses Durcheinander

      Heilloses Durcheinander

      Hallo geneigter Leser,

      Ich bin noch unsicher, was ich eigentlich hören möchte. Am liebsten wäre mir glaube ich Eure meinung zu meiner Entscheidung.

      Kurzer Abriss der Situation: ich bin von meinen Eltern direkt zu meinem Freund/jetzigen-noch-Mann gezogen. Seit Anfang an eine chaotische Sache mit Phasen in denen ich ihn verlassen woltle und die von SVV geprägt wurden und Phasen in denen ich ihn über alles geliebt habe. Ich habe zwei Ausbildungen angefangen und wieder abgebrochen, mich verliebt, wollte mich von ihm trennen, habe mich umentschieden und ihn geheiratet.
      Dann habe ich eine Ausbildung (die zweite bekommen), auch diese wurde abgebrochen und ich bin mit einer Einweisung in die Klinik gekommen -> Dort bin ich relativ fix wieder raus weil ich en Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung ausserhalb (in Berlin) hatte, diese Stelle habe ich auch bekommen und ich möchte in Berlin endlich auf eigenen Beinen stehen.
      Während der Phase "Ausbildung verloren/Klinik" habe ich mich erneut verliebt (oder es geglaubt?) und eingesehen das eine Ehe so keinen Sinn macht -> zumal mein Ehemann (ein wirklich, wirklich guter Kerl) in all seiner Geduld auch unter meinen Schwankungen litt. Ich habe mich also von ihm getrennt, es konnte so nicht weiter gehen und es kann auch so nicht weiter gehen.

      Der Kerl von dem ich glaubte mich in ihn verliebt zu haben hat sich anderweitig entschieden (wie ich nach mehreren Wochen ihm "Zeit geben" und ausharren auch nur durch Zufall erfahren habe), was meiner Stimmung wenig gut tut.

      Soviel also zur Situation. Ich hoffe es war einigermaßen verständlich und schon einmal ein großes Danke an die, die es bis hierhin ausgehalten haben.
      Im Augenblick ... geht es mir nicht gut, es wäre eine Lüge anderes zu behaupten. Ich fühle mich häufig nicht klar und immer mehr so, als würden sich meine Hochs und Tiefs verelbstständigen. es war schon früher bei all den Sachen die passiert sind so das ich mich häufig wie der unbeteiligte Zuschauer gefühlt habe und im Moment verstärkt sich das gefühl.
      Ich habe furchtbare angst davor, nach Berlin zu ziehen: Was, wenn ich die Ausbildung nicht durchstehe? Was, wenn mich dort, während ich alleine wohne, die depression wieder erwischt?
      Gleichzeitig weiss ich auch, dass ich weder hier bleiben kann, noch kann ich zu meinen Eltern zurück (Bitte, alles nur das nicht.) Ich will vorwärts, ich will jetzt selbstständig sein. Vielleicht mir auch beweisen, dass ich alleine Leben kann.
      Was wird aus meinem Mann? Wie gehe ich jeztmit diesem Kerl um, dem ich alles hatte erzählen können? Ich habe ihm sosehr vertraut und nun habe ich mich der einzigen Möglichkeit offen zu reden beraubt :(
      Meine Freunde mit meinen Beziehungsproblemen nerven? Nicht schon wieder. Dauernd ist _irgendwas_ und ich komme nicht klar, was macht denn das für einen Eindruck?

      Momentan wechsel ich tageweise, manchmal auch stundenweise zwischen "Mir macht das alles nichts, ich bin Mrs. Ego persönlich" und "Ich bin an allem Schud omg ich verliere meinen gesamten Freundeskreis". Gleichzeitig will ich meinem noch Mann nichtmal ansatzweise nahe sein, andererseits ertrage ich den Gedanken nicht hier fort zu gehen.
      Einerseits will ich von diesem Kerl nichts mehr hören, andererseits macht mich der Gedanke nicht mehr mit ihm zu sprechen wahnsinnig - mir aber anhören wie toll es mit dieser anderen wird? Eifersucht.

      Zuletzt will ich niemanden mit all dem belasten und/oder nerven. Meine Freunde haben ihre eigenen Probleme und Schwierigkeiten, ich sollte mich nicht so anstellen.
      Trotzdem ´fühle ich mich von Tag zu tag schlechter, wünsche das ich bald meine eigene Wohnung habe und fürchte mich gleichzeitig unglaublich davor. Mittlerweile bin ich mir sicher das ich in der Klinik hätte bleiben sollen, aber das ist mit der Ausbildung nicht verbindbar.
      Aber ich weiss, dass sich was ändern muss und ich weiss das es nur besser wird, wenn ich hier rauskomme und es selber auch wirklich anpacke. Den ersten Schritt habe ich schon getan.

      Keine Ahnung was ich eigentlich hören möchte ... aber vielleicht hat einer von Euch einen Rat, ein paar aufmunternde Worte oder sowas.
      Medikamente bekomme ich, Therapie erst wieder wenn ich in Berlin bin (für nen Monat lohnt es einfach nicht mehr nach meinem Abbruch was neues anzufangen)

      ;(

      Alles Liebe,

      kleineWölfin
      Hallo dein Beitrag war sehr innteresant und spiegelt nun mal das Leben wieder wie es bei uns ist. Alles was du beschreibst ist uns auch bekannt. Wir das heist um die 70 Egos streiten sich um das bischen Leben das wir haben. Und genau deshalb sind es Wiedersprüche die uns hin und her reisen dauernd geht es "Ja" und sovort wieder "Nein". Wir wollen etwas und st*rb*n vor Angst es zu bekommen. Aber eins wissen wir aus Erfahrung du kannst selbständig leben und auch allein wenn du einen festen Kreis von Personen hast die dich so akzeptieren wie du bist. Wir bewältigen den Alltag allein und sind gerade das 16. mal umgezogen. Wir haben eine Betreuerinn die einmal die Woche nach uns schaut. Und wir sind mit 40 Jahren in der 3. Beziehung wobei wir schon alles durchprobiert haben auch das alleine wohnen. Ach so unsere Egos sind von 3 bis 60 Jahre alt und die meisten nehmen am Leben teil.Du siehst es geht alles und egal was du tust für die eine Seite ist es gut und die andere Seite kann es nicht verstehen das ist normal und zufrieden sein wirst du nie doch es gibt die glücklichen Momente an denen man sich hochziehen kann und die es wert sind das es weiter geht immer zu neuen Ufern und das im übertragenen und auch reellen Sinn. Alles gute du machst das beste draus. Papa Lando[img]wcf/images/smilies/wink.gif[/img]
      Hallo Papa Lando,

      Ich danke dir für deine Antwort, es tut gut zu wissen das dieses Durcheinander nicht nur bei mir der Fall ist. Am Wochenende habe ich meinem besten Freund versucht begreiflich zu machen wie ich ticke und weiss, dass ich ein paar furchtbar herzlose und kalte Dinge gesagt habe, die ich jetzt bereue und die so gar nicht gemeint sind (oder schon, aber nicht im gerade vorhandenen "Setting"). Egal. Ich danke dir für deine Antwort, das hat mir ein wenig Mut für den Umzug gegeben, der jetzt vor der Türe steht. :)

      Alles Liebe,

      kleineWölfin