Hey ihr Lieben,
ich bins mal wieder nach längerer Zeit. Auch ich habe vor ca. 4 Monaten die Diagnose Borderline bekommen (vermutet haben meine Thera und ich das schon sehr lange), ich hab die Diagnose selbst nicht als "Das Ende" empfunden sondern eher als "ich hab endlich eine Erklärung für vieles". Seit ich wieder in Therapie bin, analysieren wir meine Vergangenheit von Geburt an und jede Menge Dinge, die so passiert sind. Ich weiß nun (zumindest ist sich meine Thera sicher, dass es daher kommt) wann und wodurch Borderline bei mir entstanden ist.
Soweit ist erstmal alles gut, wie gesagt ich lebe mit der Diagnose und es hat sich bislang nicht viel geändert, ich bin immer noch ich, nur weiß ich jetzt wo ich aufpassen muss. Hauptsächlich bei Freundschaften und Beziehungen, wenn es um Dinge wie "jemandem helfen", "für jemand anders da sein" und solche Dinge geht - wo sind meine Grenzen, wie weit kann ich helfen ohne dass ich mir schade oder mich selbst verliere usw. und das klappt auch sehr gut.
Vor 1 Woche habe ich mich mit M. getroffen, er ist seit 8 Jahren mein bester Freund. Seit Dezember hatten wir jetzt keinen Kontakt, da eine Menge vorgefallen ist (und durch eine Intrige einer gemeinsamen Bekannten sich alles hochgeschaukelt hat). Wir haben uns getroffen um über Alles zu sprechen und unsere Fehler zuzugeben bzw. zu entscheiden, ob wir wieder eine Freundschaft beginnen oder ob wir es sein lassen. Im Zuge dieses Gespräches habe ich erwähnt, dass ich das Gefühl habe, unserer Freundschaft hätte bereits letzten Sommer begonnen zu bröckeln und ob er mir den Grund dafür nenn kann. Er sagt er habe Rat gebraucht und jemand zum reden und da er meine Meinung zu dem Thema schon kannte, bzw. ich in bestimmten Dingen immer so heftig reagiert habe, hat er sich an jemand anders gewandt und dabei erkannt, dass diese andere Person ihn anders behandelt.
Ich muss gestehen was ihn betrifft hat Borderline wirklich gezeigt was es vollbringen kann (ist sarkastisch gemeint!!!): Ich habe jeder seiner zukünftigen Freundinnen schlecht gemacht, hab seine Probleme zu meinen gemacht und mich selbst "aufgegeben" bzw. verloren nur um ihm zu helfen, hab mich so unentbehrlich in seinem Leben gemacht, dass er niemals geht - letztendlich ist er doch gegangen weil es ihm zuviel war, weil ICH ihm zuviel war. Somit hat Borderline doch Auswirkungen auf mein Leben gehabt. Ich weiß ich sollte es nicht so extrem sehen, denn damals wusste ich von Borderline und dem Ganzen noch nichts, doch selbst mein gesunder Menschenverstand hätte mir sagen müssen, dass die letzten 2 Jahre unserer Freundschaft definitiv NICHT normal waren und ich etwas hätte ändern müssen...
Wir sind zu keiner Übereinkunft gekommen ob Freundschaft ja oder nein; allerdings habe ich im weiteren Verlauf unseres Gespräches bemerkt, dass es ihm in den letzten 7 Monaten viel besser ging, als in den Jahren davor. Er ist also besser dran seit ich nicht mehr Teil seines Lebens bin, dabei wollte ich ihm doch nur eine beste Freundin sein...
An diesen beiden Tatsachen habe ich seit Tagen zu "knabbern", ich versuche es zu akzeptieren und mir zu sagen, dass ich nun nach vorne blicken muss und nicht wichtig ist was war, sondern was noch kommen wird. Es tut nur so unglaublich weh und diese fiese kleine Stimme in meinem Kopf sagt mir "was wenn ich das noch einem Menschen antue? Ihm/ihr eine Freundin sein will und die Person dann von mir flüchtet weil ich wieder so extrem bin?" Ich frage mich seitdem, ob die Menschen in meiner Umgebung nicht besser dran sind, wenn sie sich eher fernhalten von mir, wenn sie nicht so nahe sind und mich nicht als so wichtig ansehen, dass sie mir Vertrauen schenken und mich als Freundin in ihr Leben lassen.
Es dauert nun ein paar Tage, bis ich meine nächste Therasitzung habe. Dort werde ich das Ganze natürlich zur Sprache kommen lassen und sie um Rat fragen, aber bis dahin bin ich mit alldem alleine... Vielleicht habt ihr ja Denkanstösse, Erfahrungen, oder Ähnliches für mich.
Danke fürs Lesen und entschuldigt, dass es so lange geworden ist.
TalderTränen
ich bins mal wieder nach längerer Zeit. Auch ich habe vor ca. 4 Monaten die Diagnose Borderline bekommen (vermutet haben meine Thera und ich das schon sehr lange), ich hab die Diagnose selbst nicht als "Das Ende" empfunden sondern eher als "ich hab endlich eine Erklärung für vieles". Seit ich wieder in Therapie bin, analysieren wir meine Vergangenheit von Geburt an und jede Menge Dinge, die so passiert sind. Ich weiß nun (zumindest ist sich meine Thera sicher, dass es daher kommt) wann und wodurch Borderline bei mir entstanden ist.
Soweit ist erstmal alles gut, wie gesagt ich lebe mit der Diagnose und es hat sich bislang nicht viel geändert, ich bin immer noch ich, nur weiß ich jetzt wo ich aufpassen muss. Hauptsächlich bei Freundschaften und Beziehungen, wenn es um Dinge wie "jemandem helfen", "für jemand anders da sein" und solche Dinge geht - wo sind meine Grenzen, wie weit kann ich helfen ohne dass ich mir schade oder mich selbst verliere usw. und das klappt auch sehr gut.
Vor 1 Woche habe ich mich mit M. getroffen, er ist seit 8 Jahren mein bester Freund. Seit Dezember hatten wir jetzt keinen Kontakt, da eine Menge vorgefallen ist (und durch eine Intrige einer gemeinsamen Bekannten sich alles hochgeschaukelt hat). Wir haben uns getroffen um über Alles zu sprechen und unsere Fehler zuzugeben bzw. zu entscheiden, ob wir wieder eine Freundschaft beginnen oder ob wir es sein lassen. Im Zuge dieses Gespräches habe ich erwähnt, dass ich das Gefühl habe, unserer Freundschaft hätte bereits letzten Sommer begonnen zu bröckeln und ob er mir den Grund dafür nenn kann. Er sagt er habe Rat gebraucht und jemand zum reden und da er meine Meinung zu dem Thema schon kannte, bzw. ich in bestimmten Dingen immer so heftig reagiert habe, hat er sich an jemand anders gewandt und dabei erkannt, dass diese andere Person ihn anders behandelt.
Ich muss gestehen was ihn betrifft hat Borderline wirklich gezeigt was es vollbringen kann (ist sarkastisch gemeint!!!): Ich habe jeder seiner zukünftigen Freundinnen schlecht gemacht, hab seine Probleme zu meinen gemacht und mich selbst "aufgegeben" bzw. verloren nur um ihm zu helfen, hab mich so unentbehrlich in seinem Leben gemacht, dass er niemals geht - letztendlich ist er doch gegangen weil es ihm zuviel war, weil ICH ihm zuviel war. Somit hat Borderline doch Auswirkungen auf mein Leben gehabt. Ich weiß ich sollte es nicht so extrem sehen, denn damals wusste ich von Borderline und dem Ganzen noch nichts, doch selbst mein gesunder Menschenverstand hätte mir sagen müssen, dass die letzten 2 Jahre unserer Freundschaft definitiv NICHT normal waren und ich etwas hätte ändern müssen...
Wir sind zu keiner Übereinkunft gekommen ob Freundschaft ja oder nein; allerdings habe ich im weiteren Verlauf unseres Gespräches bemerkt, dass es ihm in den letzten 7 Monaten viel besser ging, als in den Jahren davor. Er ist also besser dran seit ich nicht mehr Teil seines Lebens bin, dabei wollte ich ihm doch nur eine beste Freundin sein...
An diesen beiden Tatsachen habe ich seit Tagen zu "knabbern", ich versuche es zu akzeptieren und mir zu sagen, dass ich nun nach vorne blicken muss und nicht wichtig ist was war, sondern was noch kommen wird. Es tut nur so unglaublich weh und diese fiese kleine Stimme in meinem Kopf sagt mir "was wenn ich das noch einem Menschen antue? Ihm/ihr eine Freundin sein will und die Person dann von mir flüchtet weil ich wieder so extrem bin?" Ich frage mich seitdem, ob die Menschen in meiner Umgebung nicht besser dran sind, wenn sie sich eher fernhalten von mir, wenn sie nicht so nahe sind und mich nicht als so wichtig ansehen, dass sie mir Vertrauen schenken und mich als Freundin in ihr Leben lassen.
Es dauert nun ein paar Tage, bis ich meine nächste Therasitzung habe. Dort werde ich das Ganze natürlich zur Sprache kommen lassen und sie um Rat fragen, aber bis dahin bin ich mit alldem alleine... Vielleicht habt ihr ja Denkanstösse, Erfahrungen, oder Ähnliches für mich.
Danke fürs Lesen und entschuldigt, dass es so lange geworden ist.
TalderTränen
"In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied
tränental