ES- Ausland?!

      ES- Ausland?!

      Ein sonniges "Hallo"!

      Seit einiger Zeit lässt mich eines nicht mehr los:

      Anfang Oktober werde ich für ein Jahr nach Australien fliegen. Alles W*nd*rbar und ich freue mir auch schon ein Loch in die Mütze!
      Ich werde zusammen mit einer Freundin hinfliegen, allerdings werden wir uns wohl nach einigen Wochen trennen, sodass jeder seinen Weg gehen kann. Zunächst werden wir für acht Tage in Hong Kong bleiben, bevor wir nach Australien weiterfliegen.
      Ich habe ein großes Problem, was das Essen/Nicht-Essen/Erbrechen angeht........ Von meinem SvV weiß sie, aber nicht von der ES, was bei mir das eindeutig größere Problem darstellt.
      Ich habe große Angst vor der Herausforderung speziell wegen der ES, zumal mich dort keiner mehr kontrolliert und ich v.a. auch nicht vor anderen essen kann :(. Ich will mich dort nicht runterhungern und meine Gesundheit gefährden! Ich will das tollste Jahr meines Lebens dort genießen! Aber die ES macht mir sooo riesige Angst!
      Eigentlich will ich das Jahr im Ausland genießen und mich nicht auf meine ES konzentrieren und mir das Jahr dadurch ruinieren.

      Stand jemand von euch schon mal vor dieser Situation?
      Wenn ja, wie hast du sie bewältigt?
      Wie gehe ich am besten mit der ES dort um?


      Ich habe es trotz jahrelanger Thera bisher noch nicht geschafft, das Ganze auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen *seufz*

      Wäre über Antworten sehr dankbar!

      Regards
      The Thought
      "Sucht"setzt sich zusammen aus " Suche" und "Flucht"...

      Depature Germany: 4th October; Stopover in Hong Kong; Destination Australia: 14th October

      Vielleicht ...

      Hallo Thoughtless,

      es war leider kein Jahr, das ich Ausland verbracht habe, aber zwei mal einen Monat. Vor etwas mehr als zwei Jahren bin ich in Kanada (m)eine Freundin besuchen geflogen. Weder sie wusste zur zeut meiner Ankunft davon, noch ihre GRoßcousine, bei der sie zu der Zeit für ein Jahr gelebt hat. Dieses Jahr im April war ich in den Staaten bei meiner Patentante, die sowohl von meines ES als auch von dem SVV weiß und auch schon wusste, bevor ich dorthin bin.

      Es ist sicherlich schwer. Oder besser: Es kann schwer werden.

      Machst du noch Therapie oder hast du sonst jemanden, mit dem du vllt eine Art Vertrag festhalten kannst? Mir hat so was total gut geholfen. Oder ienfach eine Abmachung festmachen, die absolut verbindlich ist. Beispiel: ich durfte damals nur nach Kanada fliegen, wenn ich nicht weiter abnehme. D.h. ich war drei Wochen selbst dafür verantwortlich, dass mein Gewicht nicht weiter runter ging. Ist alles, kein sehr langer Zeitraum. ich weiß. Aber vllt kann dir sowas weiter helfen.

      Was aber auch sein kann: Du wirst keine Zeit haben, krank zu sein. Du hast so viel Neues und neue Leute um dich und bist damit beschäftigt, alles kennen zu lernen, dass du quasi gar keine Zeit hast, großartig an Sachen Essen zu denken. Wäre der Glücksfall. Vielleicht genügt ja auch der völlige Tapetenwechsel. Was nicht heißen soll, dass man vor sich selbst oder seinen Problemen weglaufen kann - ganz im Gegenteil.

      Wünsche dir ein wirklich W*nd*rbares Jahr! Cora
      Familie ist das kleinste Schlachtfeld der Geschichte.

      Ein ununterbrochenes Schweigen kann so ohrenbetäubend sein - lauter als ein Schrei.
      Hey

      Ich war auch kein Jahr im Ausland, aber ich war drei Monate im Ausland und ich hatte vor meinem Abflug auch ähnliche Ängste wie du.Ich wusste nicht, ob ich es schaffe das Ganze "hinter mir zu lassen" und relativ unabhängig zu sein.

      Meine Situation war sicher nicht dieselbe, aber bei mir persönlich war es so, dass ich zu Beginn, wie coracaro schon sagte, keine Zeit hatte "krank zu sein". Ich war so viel damit beschäftigt die neue Kultur, Sprache aufzunehmen, mich in die Gesellschaft einzuleben und den Versuch Kontakte zu knüpfen, dass ich eigentlich zwar die Gedanken im Kopf hatte, aber ich gleichzeitig nicht die Möglichkeit hatte es umzusetzen und der Drang wesentlich geringer war als sonst und ich ihm somit widerstehen konnte.

      Zudem hatte ich davor mit einer Freundin auch eine Vereinbarung ausgearbeitet und ich muss sagen mir hat das geholfen und ich habe mich sehr gebunden daran gefühlt, auch wenn es nicht immer funktioniert hat, aber immer öfters. Ich hatte mir davor auch aufgeschrieben, was ich immer essen sollte und wieso und wenn es mal nicht so gut ging, dann habe ich das gelesen und es hat mir wenigstens ein bisschen "Halt" gegeben.

      Ich kann dir kein Patentrezept sagen, wie du damit am Besten umgehst. Ich kenne auf jeden Fall keins und ich hoffe und wünsche dir, dass du deinen Weg finden wirst damit gut umzugehen. Mehr kann ich dir leider nicht schreiben. Ich wollte etwas schreiben, weil mir das so bekannt vorkam auch wenn ich gerade stark bezweifele, dass es etwas sinnvolles ist.

      Ich wünsche dir ein ganz tolles Jahr in Australien.

      lg
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo ihr zwei!

      Vielen Dank für eure Antworten!
      Das beruhigt mich ja schon mal, dass ihr beide schreibt, man hätte quasi "keine Zeit" sich um diese Dinge Gedanken zu machen bzw. sie aus zu leben. Vor allem klingt es plausibel. Schließlich ist dort tatsächlich _alles neu. Das ist für mich persönlich auch der kleine Lichtblick, da ich mir einfach vorstelle, meine ganzen "schlechten Angewohnheiten" hier zu lassen und in Australien noch mal von vorne an zu fangen. Was das angeht, bin ich recht optimistisch, auch wenn andere vom Gegenteil überzeugt sind.

      Einen Vertrag an zu fertigen hilft bei mir nicht. Das hatte ich auch schon in der Klinik, aber das bringt nichts, weil ich mich an so etwas nicht gebunden fühle.
      Für mich stellt sich auch noch die Frage, ob ich es meiner Mitreisenden offenbaren soll, dass ich mit dem Essen Probleme habe. Eigentlich will ich es nicht, da ich mich dann so beobachtet fühle. Außerdem will ich ihr das nicht auch noch aufbürgen. Andererseits: Ist es nicht unfair, ihr das zu verheimlichen? Stichwort "Vertrauen"?!

      Mhm,
      Grüße
      "Sucht"setzt sich zusammen aus " Suche" und "Flucht"...

      Depature Germany: 4th October; Stopover in Hong Kong; Destination Australia: 14th October
      Hey,

      Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du "keine Zeit" hast dich zu sehr damit zu befassen.

      Ob du es einer Mitreisenden sagst, ist ganz allein deine Entscheidung und es gibt bei beiden Seiten positive als auch negative Aspekte. So wie ich das verstanden habe, kennst du die Mitreisenden noch nicht oder ich habe etwas überlesen und ich würde versuchen mich zuvor, nicht festzulegen. Du kannst ja erstmal schauen, ob du dem Mitreisenden vertraust und dann individuell entscheiden. Sonst kannst du es ja auch erst einmal nicht sagen und das ergibt sich dann mit der Zeit, denke ich, von selber. Persönlich gesehen finde ich nicht, dass wenn man so etwas verschweigt, ein Vertrauenbruch ist, vor allem wenn man sich noch nicht so lange kennt. Das ist nur meine eigene Meinung.

      Vielleicht kannst du es ja einfach auf dich zukommen lassen und schauen, wie sich alles entwickelt.

      Lg
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Die "Mitreisende"(ja ich weiß, das habe ich wohl ein wenig befremdlich ausgedrückt) ist eine recht gute Freundin, die auch relativ viel über mich weiß. Also niemand Fremdes.
      Ohr die Sache mit der ES zu sagen ist für mich eine Art Bloßstellung. Mir persönlich ist es nämlich soo peinlich- aber das kennen ja wohl hier alle ;)?! Und wer es nicht wissen "muss", der wird es auch nie erfahren.

      Nun stellt sich die Frage, was mehr Gewicht hat:
      - Es ihr gestehen und sie kann eine Art "Kontrollfunktion" übernehmen und unterstützend wirken
      oder
      - keine große Sache aus der ES machen und abwarten, ob es sich nicht evtl. von alleine einstellt, da ich ja sonst auch wieder und wieder riskieren würde, dass sie es raus bekommt?!

      Ich weiß, die Entscheidung muss und kann nur ich treffen, aber kleine Denkanstöße sind ja auch nicht von schlechten Eltern.....
      "Sucht"setzt sich zusammen aus " Suche" und "Flucht"...

      Depature Germany: 4th October; Stopover in Hong Kong; Destination Australia: 14th October
      Hallo!



      Ich war selber nicht im Ausland, aber schon ein paar mal mit Freundinnen länger im Urlaub und auch da hatte ich dieses Problem. Ich habe beides schon gemacht. Bei einem Urlaub in Italien wusste meine Freundin nichts und auch das hat einigermaßen geklappt. Allerdings bin ich sie dann auch hintergegangen und habe doch erbrochen.

      Bei einem Urlaub, bei dem meine Freundin es wusste, hat es besser geklappt, weil ich auch einfach "für sie" nicht im Bad verschwinden wollte. Es war nicht einfach und das hat sie auch gemerkt, aber sie hat mich damit eigentlich in Ruhe gelassen. Am ersten Abend hat sie gefragt, aber da hab ich gesagt ist ok und wenn ich hilfe brauche melde ich mich. Habe ich dann auch 3 Tage später gemacht, einfach nur so "hey.. ich brauche gerade mal ablenkung".

      Also es hat schon was, wenn die Freundin bescheid weiss. Allerdings weiss ich nicht, in wie weit dich das unter Druck setzen würde. Und da du auch länger weg bist, weiss ich auch nicht, ob es so leicht ist, wie bei drei Wochen, aber ich dachte so als Denkanstoß vllt nicht schlecht...



      Du wirst dich schon richtig entscheiden! Und wenn du es erstmal nicht machst und sie später einweihst geht das ja auch noch!



      Liebe Grüße

      shimmer
      Leben ist zeichnen ohne Radiergummi!
      Hey,

      also ich denke ich werde es wohl erstmal _nicht sagen. Je nachdem, wie es dann klappt oder nicht klappt, werde ich alles weitere dann entscheiden.
      Vielleicht macht es auch mehr Druck als Sinn(wie du, shimmer, ja auch schon gemutmaßt hast), sich vorher den Kopf darüber zu zerbrechen, was evtl. kommen könnte.

      Ich werde mir wohl einen kleinen Zettel schreiben, auf dem ich mir selbst einen Arschtritt verpasse, wenn ich merke, dass es wirklich gar nicht mehr geht und ich mit ihr reden muss. Denn dort werde ich erstmal niemand anderes haben, mit dem ich reden könnte.

      Also für den Notfall, Zettel schreiben auf dem ich mich an meine Vorsätze erinnere, ansonsten erstmal abwarten. Dauert ja nun schließlich nicht mehr sooo lange ;)

      Vielen Dank für die Antworten
      Grüße
      The Thought
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