YellowLemonTree

      YellowLemonTree

      Für dich

      Dreimal letztes Sonnenglühen

      Sorglos für den Augenblick

      Worte, Lachen, Blicke sprühen

      Und du bringst mich ans Licht zurück


      Fern der Heimat, frei-verwegen

      Im Takt des Rausches bebt der Grund

      Nur drei Finger – immer Leben!

      Dein Lachen färbt die Schwärze bunt


      Zeichen für die Wellen malen

      Spuren gibt es ohnehin

      Glitzernd deine Augen strahlen

      Es gibt meinem Dasein Sinn


      Verwirrt vom süßen Rauch und Licht

      Alle Grenzen abgelegt

      Da plötzlich kaltes Eis mich sticht

      Denn du hast mein Herz bewegt


      Blitzend wach und voller Freud

      Erwart ich dich im Licht zu sehn

      Hast du es etwa schon bereut?

      Denn du lässt mich im Schatten stehn
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)
      Un|1
      Ein feiner Riss, ein dünner Spalt
      Er trägt bis zur Unendlichkeit
      Die graue Wand verliert an Halt
      Und bröckelt zu schwarzweißem Leid.

      Kein Leben ohne dich und mich
      Ein langer Schatten schwimmt im Licht
      Kühlt ab, versteinert innerlich
      Die eine zweigeteilte Sicht.

      Aus einem Auge Feuer brennt
      Im Nebel, da das andre tränt
      Wer spiegelnd sich nicht selbst erkennt
      Hat wörtlich Spaltung nie erwähnt.
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)
      An einen Optimisten
      Ich wünscht, ich könnte anders sein
      Und ohne dunkle Stunden.
      Jeder Mensch kennt Sonnenschein?
      Aus mir ist er verschW*nd*n.

      Ich soll vergessen, sagtest du
      Erklärst du mir auch wie?
      „Schließ einfach deine Türen zu!“
      Den Schlüssel find ich nie.

      In meinen Ohren immerfort
      Ein kullernd-leichtes Lachen
      Konnt früher noch am andern Ort
      Die Zukunft mir vermachen.
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)
      Hier einer meiner Romananfänge; dieser ist der Prolog zu meiner Geschichte "Straßenstaub", einem Zukunftsroman:

      Sheila strich mit ihren zittrigen Fingern sanft über das Buch, bevor sie es behutsam öffnete. Staub wirbelte auf, verteilte sich in dem zwielichtigen Raum, in welchem wir eng aneinander gekauert saßen, und kitzelte meine Nase. Es war nicht so, dass die alte Frau uns lange nicht mehr die Geschichten vorgelesen hatte, die uns diese Seiten erzählen konnten – im Gegenteil – die Erzählungen, Erinnerungen und Träume des Buches waren für viele von uns oft der einzige Lichtblick am Ende eines langen, dunklen Tages. Jeden Abend, wenn auch die letzten der wenigen Männer in Anzügen von der Straße verschW*nd*n waren, kamen alle Angehörigen unserer Gruppe zu der kleinen, verlassenen Hütte am Stadtrand, um gemeinsam den Geschehnissen vergangener Zeiten zu lauschen. Manche, wie Rod und Chester, die beide tagsüber im Westviertel verschwanden, erschienen dann wie aus dem Nichts und gesellten sich zu uns, was sonst fast nie passierte. Unsere Gemeinschaft war nur dann ganz vollständig, wenn Sheila ihr Buch hervorholte und uns mit ihren Geschichten in ihren Bann zog. Wirklich, wir beschäftigten uns mit diesem Band mehr als mit irgendwelchen anderen Dingen – ausgenommen einer einzigen Sache:
      Dem Staub.
      Er bedeckte nicht deswegen das Buch, weil wir es nicht benutzten, sondern weil er überall war – auf unserer Kleidung, in unseren Haaren, auf unserer Haut. Er lag auf den Straßen, auf den Dächern, machte die Luft trocken und die Fenster stumpf. Der Staub hatte sich in großen Wolken zwischen den Himmel und uns geschoben – schon vor langer, langer Zeit. Shila mit ihren einhundertvierzig Jahren war die Einzige der Gruppe, die die Erde vor der Katastrophe gesehen hatte, die unsere heutige Welt prägte. Doch ich kannte keinen, der wusste, was damals geschehen war, denn die vom Leben gekennzeichnete und ermüdete Frau sprach mit uns nicht darüber und hatte es wohl auch nicht vor. Niemand konnte auch nur ahnen, warum wir so leben mussten, wie wir lebten. Wir taten es einfach.
      Aber anders als die Menschen, die trotz dieser Situation immer höher hinaus wollten mit ihren riesigen Häusern, deren oberes Ende man vom Boden aus nicht mehr sehen konnte, die immer mehr Geld zusammenschaften für eine Zukunft, die vielleicht niemals Realität werden würde. Wir alle lebten in einer Welt, die verloren war. Ich bin mir sicher, dass sie das gewusst haben – aber zugegeben hätten sie es sicher nie. Die Leute hatten alle perfekte Visionen, was ihr Leben betraf, für alles, was mit ihnen selbst zu tun hatte. Doch diese Visionen waren schon von Generationen Menschen vorher geträumt worden, immer das eigene Leben im Sinn, denn weiter hatte ihr Horizont nicht gereicht. Und aus ihren Taten wurde dieses, unser, mein Leben, immer tickend wie eine einzige, große Uhr, von der niemand wusste, wann sie zerfallen würde.
      Doch davon wollte ich möglichst nicht zu viel wissen. Ich hatte selten mit den Erwachsenen meiner Zeit gesprochen. Sie kamen fast nie zu uns nach draußen, blieben in ihren grauen Albträumen von Bauwerken, und dort konnten sie bleiben. Wir teilten ihre Ansichten nicht und ich lebte, seit ich denken konnte, mit Sheila, unserem Leitfaden und Polarstern durch dieses Leben, Rod und Chester, den beiden selbstbewussten, ernsten, jungen Männern, Nara, dem schüchternen, stillen Mädchen, Lavinia, die Naras genaues Gegenteil war, und den beiden Halbbrüdern Favlian und Suhrab auf der Straße. Wir schliefen unter Treppen, in den verchromten Hallen des Bahnhofs und in mehrere Jahre alten Kartons. Man wusste nie, ob das Essen für den nächsten Tag ausreichen würde und oft kam es einem so vor, als ob das den Staub durchdringende Licht schwächer geworden war. Wir waren der Abschaum der Stadt, - ernteten täglich böse und hasserfüllte Blicke und wurden ständig aus der Hauptstraße gejagt. Nur unsere Freundschaft und die von allen anderen längst vergessenen Träume von Sheilas Buch hielten unser Leben und uns zusammen.
      Nachdem Sheila die letzten Zeilen gelesen hatte und wir alle wie aus einem Traum zurück in die Wirklichkeit gefallen waren, schob ich die drei als Tür herhaltenden , losen Bretter von Sheilas Holzhütte zur Seite, stolperte ins Freie und hustete mir den eigeatmeten Staub aus der Lunge. Neben mir ragten die Hochhäuser ins Nichts hinein und mein Blick streifte sehnsüchtig den nun vollkommen düsteren Himmel und blieb daran hängen.
      Irgendwo dort mussten die Sterne sein, Gegenstand meiner Träume. Wie sie aussahen, konnte ich mir nur aus den Geschichten unseres Buches zusammenreimen, denn der Staub hing zwischen ihnen und mir wie eine dunkle, schwere Mauer.
      Die Sonne hatte ich noch nie gesehen.

      Würde mich über Kritik freuen, da schon etwas älter <3 Vielleicht kann ich mich dann ja sogar mal aufraffen, daran weiterzuarbeiten. ;)
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)
      Ich war jetzt wirklich lange nicht mehr hier... habe ja sowieso meistens nur mitgelesen. Aber jetzt, da ich vorhabe, länger zu bleiben, ist es eigentlich Zeit, hier mal wieder etwas reinzustellen. Was nehme ich denn für den Anfang? Vllt das hier; schon etwas älter:

      Schleier der Zeit

      Schleier der Zeit
      Immer wieder
      Hebt er sich kurz
      Parallele Welt
      Zu zweit
      Und doch allein.
      Schatten der Vergangenheit
      Davongetragen
      Vom Wind des Vergessens.
      Weißes Lachen
      Hallende Worte
      Nur ein Spiel?
      Verlier
      Dich
      Nicht
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)

      Nacht, die sich sehnt nach den Tagen, die
      Abstrakt und vergänglich nur sind
      Versinkt doch schlussendlich in Dämmerung; nie
      Mehr v*rl*tzt vom sich wandelnden Wind.

      Ihr Weg mag wohl schließlich ins Nichts münden, weil
      Die Scheu vor dem Licht sie besiegt
      Empfand nie das Zwieglück des Morgenrots; steil
      War der Weg, dessen Lichtzeit versiegt.
      I wonder how, I wonder why,
      Yesterday you told me 'bout the blue blue sky,
      And all that I can see is just a yellow lemontree

      (Fool's Garden)