hingehen und diagnose verlangen?!

      hingehen und diagnose verlangen?!

      hallo..

      ich hege schon seit gewisser zeit den gedanken an borderline. immer mal wieder wird es angesprochen. meine mutter hat sich mit dem thema schon eingehend auseinander gesetzt und wir sind beide der meinung, dass ich viele symptome davon in mir trage.

      ich würde dem kind gern einen namen geben. (also im übertragenen sinne ^^) ich würde das alles gerne benennen. einfach für mich. für keine akte. für nichts. nur für mich und meinen kopf. damit ich nicht ewig darüber nachdenke, was das nun sein könnte.

      problem ist.. ich kann doch nicht einfach zum arzt/ psychiater/ etc gehen und sagen "ich möchte bitte eine diagnose." oder geht das?

      bin dankbar für alle antworten.
      lieben gruß, sternenmaedchen

      ps: ja, ich weiß. borderline ist nicht toll, nicht wünschenswert, nicht erstrebenswert und nur svv ist nicht gleich borderline.
      Warum muss ich jeden Tag das gleiche Leben leben?
      (Panik-Lass mich fallen)

      MariaH schrieb:

      denn eine diagnose bekommst du schon wenn du dich in behandlung begibst
      Wobei man da auf die erste noch nichts geben braucht, da eine Diagnose gerade da nur für die Abrechnung mit der KK gestellt wird. Borderline lässt sich nicht auf einen Blick diagnostizieren. Ein Arzt kann das, da die fachlichen Kenntnisse fehlen, überhaupt nicht, die Gespräche bei einem Psychiater sind kurz, da der in der Regel nur für Medikamente zuständig ist, daher dauert es da lang, bis er einen wirklich kennt und damit einschätzen und eine richtige Diagnose stellen kann und bei einem Psychologen/Therapeuten dauert sowas ebenfalls. Also mal eben hingehen und Stempel abholen ist nicht möglich und nur für eine Diagnose zu einem Fachmenschen zu gehen, wenn man nicht vorhat eine Therapie zu machen und an sich zu arbeiten, unsinnig.
      Hallo Sternenmädchen,

      ich denke, Du kannst Deine Erwartungen in dieser Richtung etwas bremsen. Abgesehen davon, dass der Satz, den ich bei Therapeuten bislang am meisten gehört habe, "ich bin kein Freund von Diagnosen" lautete, wird Dich auch jeder, wirklich jeder Therapeut fragen, was Du bei ihm willst, wenn nicht eine Therapie. Und Du wirst zum Therapeuten gehen müssen, denn auf "erste Diagnosen" beim Hausarzt kannst Du nichts geben. Selbst wenn sie Dir eine stellen, ist, wie Paula schon sagte, ein 5-Minuten-Gespräch überhaupt keine ausreichende Grundlage für so etwas. Ich vertraue eher meinem Therapeuten, der mir zwar seine Diagnose nicht nennt, mich aber mit Sicherheit besser kennt, als meinem Hausarzt, der mir nach 10 min diverse Störungen auf's Zettelchen gekritzelt hat.
      Abgesehen von von fachlichen Zweifeln (Therapeuten sind schließlich nicht keine Diagnosesteller, sondern "Behandler", wie der Name schon sagt) wird sicher auch keine Therapeut seine probatorischen Sitzungen, die von der KK mit einem wesentlich niedrigeren Satz bezahlt werden als reguläre Therapiesitzungen, mit Dir vergeuden, wenn Du sowieso keinen Antrieb zur Therapie hast.
      Ich verstehe auch nicht so richtig, warum Du die Diagnose haben, aber nichts in therapeutischer Richtung unternehmen möchtest. Normalerweise möchte man doch - ich geh mal von körperlichen Erkrankungen aus - wissen, was man hat, um es danach behandeln (lassen) zu können? Möchtest Du denn mit Deiner Krankheit, wenn Du sie denn dann bestätigt hast, leben?

      Liebe Grüße
      Danesha
      Hallo danesha,

      Ganz ehrlich, ich vertraue meinem Hausarzt mehr als irgendjemand anderen. Mein Hausarzt kennt mich seit immer und ich war nie wo anders. Ich kann den sogar mitten in der Nacht anrufen wenn was ist. Hab seine private Handynummer, etc. Er hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. In allen Aufenthalten, Therapien, usw. Immer.

      Was ich Bisschen sinnlos finde ist wenn man zum Psychiater rennt und der einem nach 20 Minuten (wenn überhaupt) sonstwas verschreibt und sofort sagt, ja, du hast das und das und bla. DAS würde ich ja noch verstehen, wenn ihr das dumm findet..

      Und ich war in Therapie und bin grad auf der Suche nach ner neuen. Hatte und habe schon ein paar Erstgespräche gehabt und so. Ist ja nicht so, dass ich einmal hin geh und sag ja hier, sag an.


      Ich verstehe auch nicht so richtig, warum Du die Diagnose haben, aber nichts in therapeutischer Richtung unternehmen möchtest.
      Das habe ich übrigens _nie auch nur ansatzweise gesagt.


      Lg.
      Warum muss ich jeden Tag das gleiche Leben leben?
      (Panik-Lass mich fallen)

      sternenmaedchen schrieb:

      Ganz ehrlich, ich vertraue meinem Hausarzt mehr als irgendjemand anderen. Mein Hausarzt kennt mich seit immer und ich war nie wo anders.


      Das ist ja schön und gut aber ädnert ja leide rnichts an dem was Paula bereits sagte iN Bezug auf Hausarzt und Diagnosestellung.
      Wobei man da auf die erste noch nichts geben braucht, da eine Diagnose gerade da nur für die Abrechnung mit der KK gestellt wird. Borderline lässt sich nicht auf einen Blick diagnostizieren. Ein Arzt kann das, da die fachlichen Kenntnisse fehlen, überhaupt nicht,....


      Im übrigen bin ich grade etwas verW*nd*rt denn du sagst du warst bereits in Therapie aber suchst nun nach einer neuen. Wenn du schonmal in Therapie warst hast du doch auch sicher mal was in Richtung einer Diagnose gesagt bekommen oO
      Ich möchte ja die menschlichen und die fachlichen Qualitäten auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin Deines Hausarztes gar nicht in Frage stellen. Nur haben Therapeuten nicht umsonst eine mehrjährige Ausbildung hinter sich...
      Was ich Bisschen sinnlos finde ist wenn man zum Psychiater rennt und der einem nach 20 Minuten (wenn überhaupt) sonstwas verschreibt und sofort sagt, ja, du hast das und das und bla. DAS würde ich ja noch verstehen, wenn ihr das dumm findet..
      Aber das war doch genau Deine Frage, oder? :?:
      Und es hat Dir hier schließlich auch niemand empfohlen, für eine Diagnose zum Psychiater zu gehen.
      Und ich war in Therapie und bin grad auf der Suche nach ner neuen. Hatte und habe schon ein paar Erstgespräche gehabt und so. Ist ja nicht so, dass ich einmal hin geh und sag ja hier, sag an.
      Sorry, dann verstehe ich Deine Frage irgendwie nicht mehr. Hast Du denn bei diesen probatorischen Sitzungen mal nach einer Diagnose gefragt? Oder Deinen Hausarzt?
      Wollte Dir nur noch sagen: ein Freund war jahrelang, auch nach seiner Therapie, überzeugt davon, Borderliner zu sein. Hatte sehr viele BL-Symptome. Und am Ende? War es nicht Borderline. Also, Vorsicht mit solchen Symptomen, es versteckt sich vielleicht auch etwas ganz anderes dahinter, was Du noch weniger hören möchtest als Borderline.

      LG Danesha
      Hallo.

      sternenmaedchen schrieb:

      hast du doch auch sicher mal was in Richtung einer Diagnose gesagt bekommen
      Nein, hab ich nie. Auch auf Nachfragen hin nicht.
      Vielleicht hat das auch seine Gründe. Viele Therapeuten äußern ihre Vermutungen (und als solches muss man Diagnosen eigentlich meistens betrachten, außer sie bestehen über Jahre) gegenüber ihren Patienten nicht, damit diese sich nicht der Gefahr aussetzen sich mit der Diagnose zu identifizieren oder sich auf ihr "auszuruhen".
      Du sagst zwar, dass du weiterhin an dir arbeiten möchtest - das ändert aber nichts an der Gefahr seine eigene Diagnose zu kennen und ggf. in einem Loch zu versinken, aus dem man so schnell nicht rauskommt. Das schlimme daran ist, dass man oft nicht merkt, wie sehr man sich an der Diagnose ausrichtet. Beispielsweise könnten Symptome hinzukommen, die zu den Kriterien einer Krankheit gehören, weil man unbewusst seine Krankheit an den Kriterien überprüft und ausrichtet.

      Es gibt auch viele Therapeuten, die ihren Patienten nie (oder nur in AusSchn*tten) die Entlassungsberichte aus den Kliniken zeigen. (Von Fällen, wo Patienten eine Kopie daheim haben mal abgesehen.)

      Diagnosen sind eben hauptsächlich für den Verkehr zwischen den Ärzten und zwischen Ärzten und Krankenkassen zuständig. Bei körperlichen Erkrankungen richtet sich daran ja außerdem die Behandlung noch stärker aus, als bei psychischen. (Man denke daran, dass auch Patienten ohne BPS an DBT-Programmen teilnehmen.)

      Zusätzlich möchte ich noch etwas ganz wichtiges zu Bedenken geben:
      Aus eigener Erfahrung und der anderer, habe ich den Schluß gezogen, dass "dem Kind einen Namen geben" keine Erlösung darstellt. Wer zweifelt, wird in der Regel weiter zweifeln. Es ist völlig gleich welche Diagnose du bekommst, am Ende stellt man immer wieder fest: die Symptome sind immer noch da und ich fühle mich immer noch gleich mieserabel.
      Nach einer Weile wird der Name der Krankheit an Bedeutung verlieren und man steht wieder am gleichen Punkt wie zuvor. Man muss eben sich selbst finden und nicht den Namen für eine Krankheit.

      Gruß,
      klirr
      Hallo,

      also, ich kann es, auch aus persönlicher Erfahrung, durchaus nachvollziehen, dass du dem sprichwörtlichen Kind einen Namen geben möchtest. Ich habe in meiner Therapie die Erfahrung gemacht, dass es durchaus einen erleichternden Effekt haben kann, wenn man zur der Erkenntnis kommt: "Ich bin nicht einfach nur dumm oder faul oder sonstwie unfähig, sondern habe die Krankheit XY, die an vielen meiner Probleme schuld ist." (vereinfacht gesagt)
      So war es wie gesagt bei mir; als ich meine Diagnose erfuhr, hat das mir schon eine nicht geringe Last von den Schultern genommen .... allerdings habe ich keine BPS, sondern was anderes.
      Naja, also, wie die anderen schon gesagt haben, "nur" für eine Diagnosestellung zum Arzt/Thera zu gehen bringt es ja nicht, bzw. das würde auch keine/r machen. Deswegen finde ich es, um deinen Beitrag aufzugreifen, übrigens gut, dass du wieder eine Therapie machen willst :)
      Vielleicht kannst du dann ja dort das Thema nochmal ansprechen (und ggf. dann auch erfahren, ob der/die Thera Bedenken bezüglich "Diagnose-mitteilen" hat (was klirr ja schon erläutert hat)) und mit ihm/ihr das Thema besprechen.

      liebe Grüße =)
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hallo ihr Beiden,

      vielen lieben Dank für diese Antworten. Endlich mal was, was mir was bringt.

      Ganz ehrlich, als die Diagnose kam, dass ich Rheuma habe, war das auch gut. Es war gut zu wissen, was mich plagt. Weil man dann wirklich sauer sein kann. Ich hab das zB manchmal, wenn es nicht auszuhalten war auf ein Blatt geschrieben und das Blatt dann in tausend Stücke gerissen uÄ.

      Deshalb denke ich, dass es einen sehr erleichtert, wenn man es weiß. Sonst stochert man so in einem unfertigen Salat rum und fragt sich ewig, was einem da so den Strich durch die Rechnung macht. Immerhin schrenkt es mich teilweise sehr ein. Und da ich viele Sachen auf einen Schlag habe wäre es nett einen Oberbegriff zu haben.

      Lieben Gruß
      Warum muss ich jeden Tag das gleiche Leben leben?
      (Panik-Lass mich fallen)

      mir ist eher auch so ergangen dass ich nun an der diagnose zweifle. es hat sich nichts geändert, sondern ich kämpfe eher mit der akzeptanz meiner symptome und das wort selber hat mir dabei nur bedingt geholfen - nur dass ich mir jetzt besseren gewissens entsprechende literatur durchgelesen habe - jetzt darf ich.. :rolleyes: