Hallo zusammen,
eigentlich geht es mir momentan gut. In wenigen Wochen komme ich wieder nach Hause, in ein Umfeld das ich mag und das mit gut tut. Zurück in mein Sicherheitsnetz der Heimat.
Eigentlich habe ich genug Therapie hinter mir, um zu wissen, was zu tun ist. Wie man vorbeugt. Wie man für sich sorgt.
Und eigentlich ist meine ES (und SVV erstrecht) kein Thema mehr, auch ohne AD komme ich zurecht.
Eigentlich. Wäre da nicht diese Angst.
Ich stehe vor einer Wand dieser riesigen Angst, dass ich mich kopfüber und mit offenen Augen bewusst wieder in die ganzen Probleme hineinmanövrieren werde. Dass ich wieder anfange mich zu v*rl*tz*n, zu k*tz*n.
Dabei habe ich das gar nicht nötig.
Aber ich kenne es. Die ganzen letzten Jahre, all meine Fehler und mein Scheitern konnte ich immer so W*nd*rbar einfach erklären, indem ich alles auf psychische Probleme schob. In meinen Gedanken und auch offiziell.
Ich weiß genau, wie mein Weg weiter geht, ich komme heim, habe einen Job, bin wieder bei meiner Freundin, genieße die letzten Monate bevor ich mein Studium beginne, ich werde ausziehen, studieren, höchstwahrscheinlich mit Erfolg. Alles ist geplant. Und wäre da nicht dieses in mein Hirn eingebrannte Bild von der Zukunft, wüsste ich auch, dass ich das alles W*nd*rbar schaffe.
Wäre es nur ein Gefühl, eine Ahnung wäre es leichter zu verdrängen, aber so wird es immer mehr zur Gewissheit.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die letzten 1-2 Jahre etwas faul war. Dass ich eben nicht mit den Problemen abgeschlossen, sondern sie nur "auf Eis" geleget habe. Es ging alles viel zu schnell, zu plötzlich habe ich wieder funktioniert. Als wollte ich immer nur auf einen passenden Zeitpunkt warten, um endgültig zu grunde zu gehen. Eigene Wohnung, keine Aufpasser, endlich kl*ng*, Klo&Co. zur freien Verfügung. Schon so lange habe ich mich gradezu danach "gesehnt".
Jetzt sind da diese Tagträume, gewollte Träume, in denen ich mich wieder v*rl*tze, mehr als je zuvor. Geradezu der Plan, total kaputt zu gehen.
Es stünde für eine gewisse Konstanz, eine gewisse Sicherheit.
Sollte ich aber nicht mehr sein als die Summe meiner Symptome?
Ich habe mich trotz recht stetiger psychischer Stabilität noch nicht für das Leben entschieden.
Ich glaube, ich habe die Angst, zu versagen. Und statt es zu versuchen, gehe ich den Weg des geringsten Widerstandes, ich habe vor mich selbst wieder gehen zu lassen, keine Lust mehr, immer an mir zu arbeiten, mich zu zügeln, ich will mich gehen lassen. Und das hieß bisher eben immer: schn**d*n, fressen, k*tz*n.
Noch ist es nicht so weit, aber ich bin eine Meisterin der selbsterfüllenden Prophezeiungen. Wenn ich so viel darüber nachdenke, dann wird es auch so kommen.
Wie kann ich dem entgegenwirken? Mir diese Art des "Träumens" verbieten?
Zurück in Deutschland wieder zu meiner Therapeutin gehen? Prophylaktisch? So war es vereinbart, aber es macht keinen Sinn, es geht mir ja gerade gut.
Was tut ihr, wenn ihr wisst, dass ihr früher oder später eine Dummheit begehen werdet?
Vielleicht meine Ängste jmd. in meinem Ufeld mitteilen, damit er/sie ein Auge darauf hat?
Ist man wirklich ein Leben lang nichts als ein "trockener Ritzer"?
Wie schließt man damit ab, dass die eigene "Erkrankung" auch ein Anker war?
Und wie macht man diesen Schritt, diesen riesigen Schritt, sich selbst neu zu definieren und wieder ins Leben einzutauchen?
Vielleicht hat irgendjemand einen Rat, einen Vorschlag, einen Hinweis.
Roman Ende.
Kibalta
eigentlich geht es mir momentan gut. In wenigen Wochen komme ich wieder nach Hause, in ein Umfeld das ich mag und das mit gut tut. Zurück in mein Sicherheitsnetz der Heimat.
Eigentlich habe ich genug Therapie hinter mir, um zu wissen, was zu tun ist. Wie man vorbeugt. Wie man für sich sorgt.
Und eigentlich ist meine ES (und SVV erstrecht) kein Thema mehr, auch ohne AD komme ich zurecht.
Eigentlich. Wäre da nicht diese Angst.
Ich stehe vor einer Wand dieser riesigen Angst, dass ich mich kopfüber und mit offenen Augen bewusst wieder in die ganzen Probleme hineinmanövrieren werde. Dass ich wieder anfange mich zu v*rl*tz*n, zu k*tz*n.
Dabei habe ich das gar nicht nötig.
Aber ich kenne es. Die ganzen letzten Jahre, all meine Fehler und mein Scheitern konnte ich immer so W*nd*rbar einfach erklären, indem ich alles auf psychische Probleme schob. In meinen Gedanken und auch offiziell.
Ich weiß genau, wie mein Weg weiter geht, ich komme heim, habe einen Job, bin wieder bei meiner Freundin, genieße die letzten Monate bevor ich mein Studium beginne, ich werde ausziehen, studieren, höchstwahrscheinlich mit Erfolg. Alles ist geplant. Und wäre da nicht dieses in mein Hirn eingebrannte Bild von der Zukunft, wüsste ich auch, dass ich das alles W*nd*rbar schaffe.
Wäre es nur ein Gefühl, eine Ahnung wäre es leichter zu verdrängen, aber so wird es immer mehr zur Gewissheit.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die letzten 1-2 Jahre etwas faul war. Dass ich eben nicht mit den Problemen abgeschlossen, sondern sie nur "auf Eis" geleget habe. Es ging alles viel zu schnell, zu plötzlich habe ich wieder funktioniert. Als wollte ich immer nur auf einen passenden Zeitpunkt warten, um endgültig zu grunde zu gehen. Eigene Wohnung, keine Aufpasser, endlich kl*ng*, Klo&Co. zur freien Verfügung. Schon so lange habe ich mich gradezu danach "gesehnt".
Jetzt sind da diese Tagträume, gewollte Träume, in denen ich mich wieder v*rl*tze, mehr als je zuvor. Geradezu der Plan, total kaputt zu gehen.
Es stünde für eine gewisse Konstanz, eine gewisse Sicherheit.
Sollte ich aber nicht mehr sein als die Summe meiner Symptome?
Ich habe mich trotz recht stetiger psychischer Stabilität noch nicht für das Leben entschieden.
Ich glaube, ich habe die Angst, zu versagen. Und statt es zu versuchen, gehe ich den Weg des geringsten Widerstandes, ich habe vor mich selbst wieder gehen zu lassen, keine Lust mehr, immer an mir zu arbeiten, mich zu zügeln, ich will mich gehen lassen. Und das hieß bisher eben immer: schn**d*n, fressen, k*tz*n.
Noch ist es nicht so weit, aber ich bin eine Meisterin der selbsterfüllenden Prophezeiungen. Wenn ich so viel darüber nachdenke, dann wird es auch so kommen.
Wie kann ich dem entgegenwirken? Mir diese Art des "Träumens" verbieten?
Zurück in Deutschland wieder zu meiner Therapeutin gehen? Prophylaktisch? So war es vereinbart, aber es macht keinen Sinn, es geht mir ja gerade gut.
Was tut ihr, wenn ihr wisst, dass ihr früher oder später eine Dummheit begehen werdet?
Vielleicht meine Ängste jmd. in meinem Ufeld mitteilen, damit er/sie ein Auge darauf hat?
Ist man wirklich ein Leben lang nichts als ein "trockener Ritzer"?
Wie schließt man damit ab, dass die eigene "Erkrankung" auch ein Anker war?
Und wie macht man diesen Schritt, diesen riesigen Schritt, sich selbst neu zu definieren und wieder ins Leben einzutauchen?
Vielleicht hat irgendjemand einen Rat, einen Vorschlag, einen Hinweis.
Roman Ende.
Kibalta