Hab das Gefühl das grad alles auseinanderbricht

      Hab das Gefühl das grad alles auseinanderbricht

      Hey ihr,

      in meinem Leben passieren grad einige Dinge die mich echt umhauen und fertig machen... Seit Ende Januar ist das Unternehmen in dem ich arbeite in Ausgleich und heute kam die Info, dass sie diese Woche noch Konkurs anmelden müssen!!! Wir warten seit Wochen auf unser Januar Gehalt und ob wir das überhaupt bekommen ist fraglich... Keiner weiß wie's weitergeht, einfach kündigen ist nicht weil das über den Masseverwalter läuft usw. Ich weiß nicht wie ich nächstes Monat meine Miete und alles zahlen soll.

      Musste mir wegen meiner kaputten Wirbelsäule ein neues Bett zulegen, dieses kostet € 700,- die Kosten übernehmen allerdings meine Eltern. Ich weiß nicht was ich tun soll/kann, da ich bislang noch nie in solch einer Situation war... Morgen findet eine Informationsveranstaltung in der Zentrale statt, die wurde von der Arbeiterkammer einberufen. Ich fühl mich wie in einem schlechten Traum und hoffe darauf, dass ich einfach aufwache und es ist wieder alles ok.

      Musste das erstmal niederschreiben, sonst dreht sich weiterhin alles in meinem Kopf.

      Liebe Grüße und danke fürs lesen.
      "In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied

      tränental
      hey
      zum einen würde ich diese informationsveranstaltung erstmal abwarten.

      zum anderen, ich weiss nicht was es da für möglichkeiten gibt, aber du könntest dich beim sozialamt oder auch bei einrichtungen wie der caritas mal erkundigen was du für möglichkeiten hast. vllt. kannst du vom amt geld bekommen, damit du deine miete bezahlen kannst.

      lg
      hej du,

      so ähnlich kenne ich das auch, ich hatte bis vor zwei wochen auch noch kein november- und dezembergehalt... und auf januar warte ich noch.

      ich bin leider in österreich nicht so fit mit den gesetzen, aber hier in D ist es so, dass du als arbeitnehrmerin eigentlich wieder "auf der sicheren seite" bist, sobald das unternehmen konkurs (bzw. hier: insolvenz) anmeldet. dann zahlt nämlich das arbeitsamt auf jeden fall bis zu drei ausstehende gehälter. außerdem gibt's hier ein "arbeitsverweigerungsrecht", wenn eine gewisse anzahl an monatsgehältern aussteht, dh man muss dann erstmal nicht mehr hingehen. aber insgesamt kann man sagen, dass eher wieder ordnung ins unternehmen kommt, wenn der insolvenzverwalter (bei euch dann wohl der masseverwalter) erstmal da ist und das ruder übernimmt. und: mitarbeiter haben vorrang vor allen anderen verbindlichkeiten (außer finanzamt und krankenkassen). das heißt: wenn es aus der insolvenzmasse noch geld gibt, geht das zuerst an die mitarbeiter (und wenns keins gibt, kriegen die das gehalt eben vom arbeitsamt).

      also solltest du dich unbedingt schlau machen, wie das bei euch in österreich ist. dazu einfach mal das arbeitsamt anrufen und nachfragen - es kann ja nicht sein, dass du geldprobleme hast, weil eure unternehemsführung sich verkalkuliert hat. ich nehme schwer an, dass es in österreich ähnliche regelungen wie in deutschland gibt.

      vielleicht weißt du ja heute auch schon mehr?

      LG
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hey ihr,

      seit heute ist es fix, dass Unternehmen in dem ich bin meldet morgen Konkurs an und 10 Filialen werden in nächster Zeit geschlossen, darunter auch jene in der ich arbeite. Angeblich erhalten wir nächste Woche das Januargehalt und das Februargehalt wird über den Insolvenzfond beglichen... Die Mitarbeiter aus den Filialen, welche geschlossen werden, werden definitiv gekündigt und müssen dann 6 - 8 wochen auf ihre Abrechnung warten (Gehalt inkl. ausstehender Zahlungen inkl. Provision, Abfertigung, usw.) und sind danach arbeitslos. Wie der Sozialplan aussieht weiß man ebenfalls noch nicht :(

      Bin seit dem Anruf heute Vormittag ziemlich platt ^^

      Danke euch trotzdem für die Antworten und das Aufmuntern,

      Liebe Grüße
      "In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied

      tränental
      Oh Mann, ich glaube ich weiß, wo du gearbeitet hast...

      Komme auch aus Österreich und habe es heute in den Nachrichten gesehen, die Leute tun mir alle so Leid :(
      Das ist furchtbar.
      Da bleibt vielen nur noch der Gang zum AMS.

      Als Anlaufstelle für das Bett, wenn du es selbst bezahlen hättest müssen, hättest du es bei der Krankenkasse versuchen können, dort gibt es einen Fond für Sozial Bedürftige.
      Und wenn es garnicht anders geht, kannst du dich an das Sozialamt wenden und dich dort erkundigen, ob und wieviel sie dir auf die Miete drauflegen.
      Ich kann mir nicht vorstellen, das du die einzige bist, der es zur Zeit so geht, die werden bestimmt kulant sein :)

      Habe die Erfahrung gemacht...einfach penetrant sein. Und 100 Mal anrufen, 100 Mal nerven, irgendwann wird es denen zu dumm und sie kümmern sich um dich bzw. dein Anliegen :)

      Alles Gute
      Liebe Amidala,

      ja du weißt somit sogar sicher wo ich arbeite, danke für dein Mitgefühl. Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin aber das war heut echt ein harter Schlag. Werde erstmal den Sozialplan abwarten und dann sehe ich ja was es noch so gibt.

      Danke und Liebe Grüße
      "In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied

      tränental

      taldertränen schrieb:

      Liebe Amidala,

      ja du weißt somit sogar sicher wo ich arbeite, danke für dein Mitgefühl. Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin aber das war heut echt ein harter Schlag. Werde erstmal den Sozialplan abwarten und dann sehe ich ja was es noch so gibt.

      Danke und Liebe Grüße


      Tut mir Leid, wenn das falsch rübergekommen ist, das meinte ich garnicht.
      Ich will garnicht daran denken wieviele Einzelschicksale da jetzt daran geknüpft sind und ich weiß, das es sicher für jeden einzelnen eine furchtbare Zeit ist.
      Du hast das Recht, dich schlecht zu fühlen. Klingt doof, aber man muss da an sich selbst denken. Ich finde, in so einer Situation darf, muss man sogar egoistisch sein.
      Ich drück dir die Daumen, das ein toller Sozialplan auftaucht und dir über die schwere Zeit hilft, mit dir bangt der Rest von Österreich, wie ich auch, vor den Mattscheiben.
      hej,

      das ist hart.

      trotzdem:

      taldertränen schrieb:

      Die Mitarbeiter aus den Filialen, welche geschlossen werden, werden definitiv gekündigt und müssen dann 6 - 8 wochen auf ihre Abrechnung warten (Gehalt inkl. ausstehender Zahlungen inkl. Provision, Abfertigung, usw.) und sind danach arbeitslos.


      damit hast du immerhin ein bisschen planungssicherheit - du weißt, womit du ungefähr zu rechnen hast, sobald der sozialplan steht, du kannst jetzt schon mal das januargehalt, wenn es dann da ist, so einteilen, dass du über die sechs wochen rüberkommst, kannst jetzt schonmal überlegen, bei wem du ggf was leihen kannst, und jetzt schonmal zum arbeitsamt gehen und verhandeln, denn dass du was neues brauchst, weißt du ja jetzt schon, und auch ab wann - und dass du ggf. eine überbrückungshilfe brauchst, bis das letzte gehalt da ist, kannst du auch schonmal besprechen.

      ich kann mir gut vorstellen, wie das einen lähmt, aber ich sage dir aus eigener erfahrung: wenn du dich entscheidest, was zu tun und es selbst anzugehen, geht es dir gleich weniger schlecht.

      LG
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hey ihr Lieben ich greife das Thema wieder auf und wollte euch mal kurz Feedback geben.

      Seit 26. Februar bin ich nun zu Hause, Sozialplan hat es keinen gegeben und mittlerweile sind alle Filialen des Unternehmens geschlossen. Ich war heute beim Wiener Arbeiter/innen Förderungsfond und habe mich per 29.3. in eine Arbeitsstiftung aufnehmen lassen. Die finanzieren Weiterbildung bis zu 3600 Euro. Im Zuge dieser Arbeitsstiftung beginnt am 29. eine 2-wöchige Berufsinformation, in der definiert wird, wie mein künftiger Berufsweg weitergeht.

      Am 12.04. beginnt mein Weiterbildungskurs - Buchhaltung und Personalverrechnung - welcher 3 Monate dauert (bis 05.07.) und danach werde ich mit weiteren 14 Wochen bei intensiver Arbeitssuche betreut. Geldmäßig sieht es leider nicht so toll aus, mit Arbeitslosengeld und monatlichem Stipendium durch die Stiftung erhalte ich ca. 600 Euro im Monat. Somit muss ich während der Weiterbildungsphase zusätzlich einen Samstags-Job annehmen. Man darf bis zur Geringfügigkeistgrenze zum Arbeitslosengeld dazuverdienen.

      So siehts momentan aus, nicht so ganz perfekt, aber ich bin trotzdem zuversichtlich. Vor allem freue ich mich schon sooo auf diesen Weiterbildungskurs!

      Liebe Grüße
      "In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied

      tränental