Hallo liebe Forengemeinde!
Ich bin 42 Jahre alt und Mutter einer 14jährigen Tochter und nicht ganz sicher, ob ich als betroffene Angehörige bei Euch im Forum richtig bin.
Meine Tochter v*rl*tzt sich -nach eigenen Aussagen- seit Januar d.J. selbst.
Bereits vor ein paar
Monaten - ich kann nicht mehr sagen, ob es Ende letzten Jahres oder
Anfang diesen Jahres war- bemerkte ich an ihrem linken Unterarm einen
roten Streifen und fragte sie, was das sei. Bei mir schrillten gleich
die Alarmglocken, da ich schon mal einen Bericht über eine junge Frau
im TV gesehen hatte, die sich die Arme selbst v*rl*tzt hatte. Meine Tochter gestand,
sich selbst v*rl*tzt zu haben, meinte jedoch, dass es nur ein Versuch
sei und sie es nie mehr machen werde.
Gestern nachmittag entdeckte ich dann mehrere frische Schn*ttW*nd*n an ihrem linken Unterarm. Der Schock bei meinem Mann und mir war groß. Unsere Tochter erzählte, dass sie mit Freundinnen drüber spricht. Drei Mädchen aus
ihrer Klasse sind zu der Vertrauenslehrerin gegangen und haben gefragt,
was sie tun können, um ihr zu helfen. Die Lehrerin meinte, dass sie ihr sagen sollen, dass sie damit aufhören und dass meine Tochter zu ihr
zu einem Gespräch kommen soll. Aber meine Tochter möchte nicht mit der
Lehrerin sprechen.
Abends machte ich mich dann im Internet ein wenig schlau über SVV. Demnach sind betroffene Mädchen sensibel, haben ein geringes Selbstwertgefühl,
sind selbstkritisch, haben eine schlechte Meinung von sich, neigen
dazu, negative Ereignisse oder Sprüche grundsätzlich auf sich zu
beziehen. All diese Verhaltensweisen treffen bei unserer Tochter zu.
Die im Netz als "typische Hinweise auf SVV" genannten Verhalten wie
- persönlicher Rückzug des Jugendlichen aus der Familie UND dem Freundeskreis
- kein Interesse an Freizeitaktivitäten in der Gruppe
- gesteigerte Internet-Aktivität
- depressive Stimmung / starke Stimmungsschwankungen *
- tragen von langärmeligen Klamottten zu jeder Tags- und Jahreszeit **
- bl*tige Oberbekleidung
- unglaubwürdige Erklärungen der v*rl*tzungen ***
- Zeichnungen mit mystischen oder düsteren Motiven ****
- wiederholte v*rl*tzungen an Armen und/oder Beinen (Schn*tte) *****
treffen nur teilweise zu (gekennzeichnet mit *):
*Depressive Stimmungen bzw. Stimmungsschwankungen sind in der Pubertät doch normal, oder nicht?
**Und das Tragen von langärmeligen Pullovern im Januar (bis März) ist auch normal.
***Eine rote Strieme am Arm erklärte sie glaubhaft mit einer unsanften Berührung an der scharfen Kante der Schranktür.
****Die Zeichnungen zeigen teilweise bl*tige Menschen mit Schn*ttv*rl*tzungen auch im Gesicht.
*****So wie ich es bislang mitbekommen habe, hat sich meine Tochter dreimal selbst v*rl*tzt. Wir sind morgens immer zusammen im Bad (bis auf die letzte Woche), da wäre es mir aufgefallen, wenn sie v*rl*tzungen am Unterarm hätte.
Auf einer Selbsthilfeseite
im I-Net steht, dass je früher eine Therapie begonnen wird, desto besser. Aber
der Wille zur Therapie muss von dem Kind kommen. Nur: Unsere Tochter lehnt bislang eine Therapie ab. Gut, wir haben erst seit gestern das Thema SSV in der Familie. Aber: Was können wir als Eltern tun? Reicht es aus, "nur"
Gesprächsbereitschaft und Hilfe anzubieten? Dass wir nur tatenlos
zusehen können/sollen will nicht in meinen Kopf!
Unsere Tochter hat viele FreundInnen, mit denen sie über alles sprechen kann, mein Mann und ich sind auch immer für sie da, nur nutzt sie unsere Bereitschaft zum Gespräch natürlich nicht so wie die der Freunde. Sie ist in einen älteren Jungen verliebt, der sie mißachtet, hatte einen "Freund", mit dem es aber nie zu einem Treffen kam, da er jedesmal kurz vorher absagte. Sie hatten nur über SchülerVZ Kontakt. Und Probleme in der Schule hat sie mitunter auch, da manche Lehrer meinen, sie könnten tun und lassen, was sie wollen.
Muss bei SSV eine Therapie durch einen Fachmann zwingend erfolgen oder kann man es auch mit div. Ablenkungsversuchen wie z.B.
liebe Grüße von einer ratlosen Mutter
Ich bin 42 Jahre alt und Mutter einer 14jährigen Tochter und nicht ganz sicher, ob ich als betroffene Angehörige bei Euch im Forum richtig bin.
Meine Tochter v*rl*tzt sich -nach eigenen Aussagen- seit Januar d.J. selbst.
Bereits vor ein paar
Monaten - ich kann nicht mehr sagen, ob es Ende letzten Jahres oder
Anfang diesen Jahres war- bemerkte ich an ihrem linken Unterarm einen
roten Streifen und fragte sie, was das sei. Bei mir schrillten gleich
die Alarmglocken, da ich schon mal einen Bericht über eine junge Frau
im TV gesehen hatte, die sich die Arme selbst v*rl*tzt hatte. Meine Tochter gestand,
sich selbst v*rl*tzt zu haben, meinte jedoch, dass es nur ein Versuch
sei und sie es nie mehr machen werde.
Gestern nachmittag entdeckte ich dann mehrere frische Schn*ttW*nd*n an ihrem linken Unterarm. Der Schock bei meinem Mann und mir war groß. Unsere Tochter erzählte, dass sie mit Freundinnen drüber spricht. Drei Mädchen aus
ihrer Klasse sind zu der Vertrauenslehrerin gegangen und haben gefragt,
was sie tun können, um ihr zu helfen. Die Lehrerin meinte, dass sie ihr sagen sollen, dass sie damit aufhören und dass meine Tochter zu ihr
zu einem Gespräch kommen soll. Aber meine Tochter möchte nicht mit der
Lehrerin sprechen.
Abends machte ich mich dann im Internet ein wenig schlau über SVV. Demnach sind betroffene Mädchen sensibel, haben ein geringes Selbstwertgefühl,
sind selbstkritisch, haben eine schlechte Meinung von sich, neigen
dazu, negative Ereignisse oder Sprüche grundsätzlich auf sich zu
beziehen. All diese Verhaltensweisen treffen bei unserer Tochter zu.
Die im Netz als "typische Hinweise auf SVV" genannten Verhalten wie
- persönlicher Rückzug des Jugendlichen aus der Familie UND dem Freundeskreis
- kein Interesse an Freizeitaktivitäten in der Gruppe
- gesteigerte Internet-Aktivität
- depressive Stimmung / starke Stimmungsschwankungen *
- tragen von langärmeligen Klamottten zu jeder Tags- und Jahreszeit **
- bl*tige Oberbekleidung
- unglaubwürdige Erklärungen der v*rl*tzungen ***
- Zeichnungen mit mystischen oder düsteren Motiven ****
- wiederholte v*rl*tzungen an Armen und/oder Beinen (Schn*tte) *****
treffen nur teilweise zu (gekennzeichnet mit *):
*Depressive Stimmungen bzw. Stimmungsschwankungen sind in der Pubertät doch normal, oder nicht?
**Und das Tragen von langärmeligen Pullovern im Januar (bis März) ist auch normal.
***Eine rote Strieme am Arm erklärte sie glaubhaft mit einer unsanften Berührung an der scharfen Kante der Schranktür.
****Die Zeichnungen zeigen teilweise bl*tige Menschen mit Schn*ttv*rl*tzungen auch im Gesicht.
*****So wie ich es bislang mitbekommen habe, hat sich meine Tochter dreimal selbst v*rl*tzt. Wir sind morgens immer zusammen im Bad (bis auf die letzte Woche), da wäre es mir aufgefallen, wenn sie v*rl*tzungen am Unterarm hätte.
Auf einer Selbsthilfeseite
im I-Net steht, dass je früher eine Therapie begonnen wird, desto besser. Aber
der Wille zur Therapie muss von dem Kind kommen. Nur: Unsere Tochter lehnt bislang eine Therapie ab. Gut, wir haben erst seit gestern das Thema SSV in der Familie. Aber: Was können wir als Eltern tun? Reicht es aus, "nur"
Gesprächsbereitschaft und Hilfe anzubieten? Dass wir nur tatenlos
zusehen können/sollen will nicht in meinen Kopf!
Unsere Tochter hat viele FreundInnen, mit denen sie über alles sprechen kann, mein Mann und ich sind auch immer für sie da, nur nutzt sie unsere Bereitschaft zum Gespräch natürlich nicht so wie die der Freunde. Sie ist in einen älteren Jungen verliebt, der sie mißachtet, hatte einen "Freund", mit dem es aber nie zu einem Treffen kam, da er jedesmal kurz vorher absagte. Sie hatten nur über SchülerVZ Kontakt. Und Probleme in der Schule hat sie mitunter auch, da manche Lehrer meinen, sie könnten tun und lassen, was sie wollen.
Muss bei SSV eine Therapie durch einen Fachmann zwingend erfolgen oder kann man es auch mit div. Ablenkungsversuchen wie z.B.
- Ein elastisches Armband tragen, dass man gegen die Haut schnappen lässt, wenn man das Bedürfnis hat, sich selbst zu v*rl*tz*n
- Rote Linie (mit abwaschbarer Farbe) auf die Haut malen
- Eiswürfel in der Hand halten
- Auf Bett oder Kissen einschlagen
- Ein Bild in ein Stück Holz kratzen
- Gefühle kreativ umsetzten, z.B. malen oder mit Ton arbeiten
- Nach draußen gehen und schreien
- Mit Sport Spannungen abbauen
- Das Objekt zerstören, mit dem man sich selbst v*rl*tz*n wollte
- Einen Freund/in, den Therapeuten oder eine Seelsorge anrufen
- Vermeiden, alleine zu sein, einen Freund besuchen, einkaufen gehen usw.
- Ein heißes/kaltes Bad nehmen, heiß oder kalt duschen
- Entspannungstechniken
- Laut singen
- Tagebuch schreiben
liebe Grüße von einer ratlosen Mutter