Auslöser von Stimmungsschwankungen?

      Auslöser von Stimmungsschwankungen?

      Heyhey

      Weiß von euch vielleicht jemand, wie die Stimmungsschwankungen bei Borderline entstehen? Kommen die wirklich 'einfach so' oder steckt etwas dahinter? Hirnstruktur? Denkmuster? Oder ist der Auslöser dabei egal und zählt für die Diagnose nur 'Stimmungsschwankungen + andere Symptome = BPS'?

      Ich habe gerade keinen Fachmenschen, den ich fragen könnte und finde online nichts dazu. Es interessiert mich aber, von daher.. vielleicht weiß ja von euch jemand was.
      (Es geht mir nicht um Diagnose oder nicht. Es interessiert mich einfach. Vielleicht ein bisschen zum persönlichen Einsortieren.)

      Lieber Gruß
      Paula
      Hallo.

      Für mich haben die Stimmungsschwankungen in meiner Symptomatik viel mit Gefühlsregulation zu tun - sie sind nämlich dann am heftigstens, wenn ich am wenigsten mit meinen Gefühlen umgehen kann, bzw die Gefühle zu stark werden und ich sie nicht mehr sortieren kann. Dann kippe ich sowohl in hypomanische Phasen, als auch in depressive Phasen und das mitunter auch in einem schnellen Wechsel.

      Für mich haben die Stimmungsschwankungen bei einer BPS daher wenig mit beispielsweise einer bipolaren Störung zu tun. Ich schiebe es da schon komplett auf die emotionale Instabilität. Meiner Erfahrung nach macht es das auch einfacher auf die Schwankungen einzugehen und diesen entgegen zu wirken. Ich setze mich dadurch selbst an die Position derjenigen, die das steuern kann, wenn es ihr gelingt jetzt auf die Gefühle zuzugreifen und sie wieder "einzufangen".
      Es hilft mir meine Impulslastigkeit einzudämmen.

      Gruß,
      klirr
      Also ich versuche zur Zeit, zu analysieren, woher diese Stimmungsschwankungen kommen (wobei nicht klar ist, ob ich Borderline hab oder nicht, jeder Arzt/Therapeut erzählt mir was anderes, aber Diagnosen sind mir mittlerweile nicht mehr so wichtig). Also die jeweilige Situation zu betrachten und nicht einfach nur zu versuchen, sich in Kontrolle zu halten. Denn damit nimmt man sich, denke ich, nicht ernst. Klar will man das meistens einfach wegbekommen, weil es ja oft auch zu unangenhemen Situationen führt (war zumindest bei mir so, mittlerweile ist es besser), aber ich denke zu schauen, was dahintersteckt, also z.B. welches Gefühl gerade schwer aushaltbar ist, etc. ist wichtig. Ich kann dazu das Buch "In jeder Mücke steckt ein Elefant: Gute Gründe, sich über Kleinigkeiten aufzuregen ... ... und Wege, wie Sie Ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden" von Ernstfried Hanisch empfehlen. Ist nicht speziell für Boderline-erkrankte, aber ich denke es kann trotzdem hiflreich sein.
      Danke euch.

      Ich frage mich halt, wo die Stimmungsschwankungen herkommen und wie sie funktionieren. Das Schwarz-Weiß-Denken z.B. ist ja eigentlich ein normaler Entwicklungsschritt im Kleinkindalter, auf dem Menschen mit BPS sozusagen stehen bleiben. Wenn jemand dann gut ist, ist er gut und wenn er schlecht ist, schlecht. Aber wie kommt es, dass die Stimmung schwankt? Was ihr schreibt, klingt ja ähnlich, demnach wäre es eine Art Stressreaktion auf extreme emotionale Zustände. Aber warum schwankt es dann? Ausschließlich als Reaktion durch die emotional instabile Persönlichkeitsstruktur, die sich irgendwann entwickelt hat? Und spielen da dann nur Gefühle eine Rolle oder auch Gedanken? Bedingt sich da irgendwas oder ist die emotionale Instabilität der einzige Grund? Und halt: interessiert das bei der Diagnostik überhaupt?

      Wie meine Stimmungsschwankungen funktionieren, weiß ich und auch, wie ich damit umgehen kann. Mir wurde nur vor kurzem eine alte „Diagnose“ bestätigt, die bisher bei keiner Therapie berücksichtigt wurde (erst weil ich selbst dachte, dass es unwichtig wäre und die Diagnose nicht annehmen konnte und beim letzten Mal dann, als ich es trotzdem mal angesprochen habe, weil die Therapeutin keine Ahnung hatte) und nun interessiert mich halt, was wohin gehört und ich hab' schon länger das Gefühl, dass meine Stimmungsschwankungen anders funktionieren. An der Symptomatik ansich ändert das zwar nichts, aber mich interessiert für mich selbst halt, was wohin gehört (oder gehören könnte).