wie kann ich eine falsche überzeugung im kopf ändern

      wie kann ich eine falsche überzeugung im kopf ändern

      Hallo zusammen

      Ich möchte um einen Rat bitten, es geht um Essstörung. Vielleicht hat jemand der ebenfalls früher anorektisch war und das selbe Problem überwinden konnte oder jemand der überhaupt nie Essstörung hatte und mir das ganze aus neutraler („normaler“) Sicht aufzeigen kann einen Vorschlag.

      Seit bald 2 Jahren habe ich stabiles Gewicht, habe wieder gelernt was eine normale Portion ist und esse sie auch, und habe auch sogar Freude am Essen, und nur noch oft aber nicht mehr immer ein schlechtes Gewissen (aber noch oft genug, leider).

      Das Problem ist nur, dass in meinem Kopf etwas nicht stimmt: in meinem Kopf bin ich überhaupt nicht zufrieden so wie es ist. Ich idealisiere völlig die Zeit mit Untergewicht, ich erinnere mich emotional nur noch daran wie dünn und leicht ich war, wie stark im Kopf und wie gut es getan hat den Körper verschwinden zu sehen. Ich blende dabei die körperlichen Probleme durch die Magersucht völlig aus, blende mein ganzes medizinisches/psychiatrisches Wissen über diese Krankheit aus und möchte eigentlich nur um alles in der Welt zurück. Will wieder dünn sein, stark sein, Disziplin haben, abnehmen, dem Körper schaden, all das böse weibliche daran zerstören. Ich merke dann aber dass ich die Kraft nicht habe „nicht zu essen“, und dadurch hasse ich mich und den Körper noch viel mehr.

      Ich kann nicht annehmen was eine Freundin sagt: „du bist nicht stark wenn du nicht isst, sondern wenn du es schafft so zu essen wie jetzt – ausgewogen und gesund, im Gleichgewicht.“

      Ich möchte es so gerne auch für mich sagen können, aber irgendwie sagt es bei mir eben immer: du bist stark wenn du nicht isst, und schwach wenn du isst. Dieses Gefühl, diese Ueberzeugung ist so fest in mir und macht mir das Leben schwer, ich möchte es wirklich nicht mehr.

      Hat jemand einen Rat wie ich diese Gedanken im Kopf abstellen kann und damit das Umgehen mit Essen vielleicht endlich, endlich etwas leichter wird?

      Ich danke schon wenn sich jemand Zeit nimmt und mir etwas konstruktives Schreiben kann.
      lomé
      "Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit
      den mächtigen Stein besiegt - du verstehst, das Harte unterliegt."

      Bertolt Brecht; aus: "Die Legende von der Entstehung des Buches Tao-te-king"

      "..schnapp' dir einen dieser liebenswerten narkosemenschen.."
      Hi Lomé,
      Vielleicht magst du ja mal das gesunde dem gestörten Eßverhalten gegenüberstellen in einer pro- und Contraliste?
      Die könntest du dir dann jeden Abend vor dem schlafen gehen aufmerksam durchlesen, sie auch noch mal neu überlegen in 'schlechteren' Phasen?

      Dazu muss ich sagen, dass ich noch nie Probleme mit dem Essen hatte, man diese Methode aber ja auch für andere "alte Überzeugungen" gut anwenden kann.
      Lieben Gruß
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hi lomé,

      du wirst die Gedanken nicht ändern können, da sie aus deiner Überzeugung kommen, dass an dir, an deinem Körper und an deiner Weiblichkeit etwas Böses ist. Dein Essverhalten und entsprechende Rückschläge sind ja aus dieser vorhandenen Grundüberzeugung geboren. Dein Weg kann also nicht in der Änderung de Gedanken liegen, sondern sollte in der Neubewertung deines körperlichen Seins seinen Anfang finden.

      Dazu wäre es gut, wenn du dich auf den neuen Tag am Morgen freust, auf das was kommt und auch das Unerwartete als spannend empfinden kannst. Momentan kreiselt ja dein tägliches Gedankenkonstrukt um das Essverhalten und um den Willen, deinen Körper kontrollieren zu wollen. Somit ist dein Verhalten rational und nicht emotional.
      Versuche also, deine Gefühle zu benennen und die Ursachen für diese zu finden. Eine Gefühlsliste findest du über Google, falls du nicht so viele Gefühlsschattierungen kennst. Ich weiß nicht, ob du beim Essen auch schmeckst (?), doch es ist wahrscheinlich, dass du aus logisch - medizinischen Gründen isst und eben nicht schmeckst. Könnte eine Horrorvorstellung sein, doch ein toller Weg wäre selbst zu kochen. Schrecklicher Gedanke, ich weiß, doch es funktioniert. Weil sich Reize über die Sinne neu sortieren können und dann auch Gedankenkonstrukte neu entstehen können.

      Wenn du den Weg der Gedankenkontrolle gehen willst, bist du übrigens wieder auf der Kontrollebene wie bei der Kontrolle des Körpers über Nicht- Essen. Und der geht halt nicht. Auch die Pro - und - Contraliste ist zumindest so lange problematisch, so lange du dein Selbst und deinen Körper als Hülle
      für dich negativ bewertest.

      MfG, Antekast
      Kann man eine berechtigte Hoffnung haben?
      NEIN! Denn das wäre ein Widerspruch in sich selbst.
      Nabend.

      Ich habe nur einen Rat: merke den Unterschied :)

      Ich habe einmal nach unkontrolliertem k*tz*n training gehabt. Es gibt nichts schlimmeres, als dabei nichts auf die reihe zu bekommen und den ganzen nächsten Tag kopfschmerzen zu haben etc.
      Und nach "vernünftigem Essen": Es gibt nichts schöneres, als an seine "echten" Grenzen zu gehen und nacher zuwissen: Du hast alles rausgeholt, mehr ging nicht und das liegt nicht an irgendeiner "Vorbereitung". Dann ist es am nächsten Tag muskelkater und keine Kopfschmerzen :D

      Liebe Grüße,

      /Unforgiven
      Climbing high - crashing down
      fly like an eagle - slammed to the ground
      Hey...



      ich weiß nicht ob dir das hilft was ich dir nun schreibe ...alsoo ich hab ne ähnliche idee wie die pro und contra liste nur das du vllt all die nebenwirkungen von magersucht und all die negativen aspekte wie zB haarausfall aufschreibst und du dann in schwierigen momenten dir diese liste anschaust und dir überlegst ob du sowas wirklich willst...



      aber antekast hat natürlich recht ´...das du die gedanken nicht ändern werden kannst



      Lg

      Lisaaa
      Wer in sich ruht kann anderen erholung bieten,wer bei sich selbst zu hause ist, kann anderen ein gefühl von heimat geben und ihre sehnsucht wecken nach der geborgenheit im eigenen inneren ... :)